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Mittwoch, 5. Januar 2022

Firekeeper's Daughter


Hallo meine Hörbuchfreunde,

ich wünsche euch erstmal allen ein wundervolles 2022. Dezember 2021 war für mich ein ziemlich schwieriger Monat mit einigen Hürden in meinem Privatleben. Darum habe ich auch nicht viel gepostet und darum bin ich froh nun ein neues Jahr zu starten, dass hoffentlich besser wird. Um es mit einem Hoch einzuläuten, möchte ich euch heute eines der besten Bücher vorstellen, dass ich letztes Jahr gelesen habe. Es hat mich positiv überrascht und ich war beim Hören sehr schnell verliebt.

Die Fakten:

  • Autor: Angeline Boulley
  • Sprecher: Isabella Star LaBlanc
  • Titel: Firekeeper's Daughter
  • Erschienen: 2021
  • Verlag: Macmillan Audio
  • Dauer: 14 Std. 13min
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext:

    "Eighteen-year-old Daunis Fontaine has never quite fit in, both in her hometown and on the nearby Ojibwe reservation. She dreams of a fresh start at college, but when family tragedy strikes, Daunis puts her future on hold to look after her fragile mother. The only bright spot is meeting Jamie, the charming new recruit on her brother Levi’s hockey team. Yet even as Daunis falls for Jamie, she senses the dashing hockey star is hiding something. Everything comes to light when Daunis witnesses a shocking murder, thrusting her into an FBI investigation of a lethal new drug. Reluctantly, Daunis agrees to go undercover, drawing on her knowledge of chemistry and Ojibwe traditional medicine to track down the source. But the search for truth is more complicated than Daunis imagined, exposing secrets and old scars. At the same time, she grows concerned with an investigation that seems more focused on punishing the offenders than protecting the victims. Now, as the deceptions - and deaths - keep growing, Daunis must learn what it means to be a strong Anishinaabe kwe (Ojibwe woman) and how far she’ll go for her community, even if it tears apart the only world she’s ever known."

Zur Handlung: Daunis Fontaine lebt zwischen zwei Welten, als Tochter einer weißen Mutter und eines Vaters, der zu den Ojibwe/Anishinaabe gehört. Aufgewachsen in ihrer weißen Familie verspürt sie eine große Zugehörigkeit zu ihrer indigenen Herkunftsgruppe. Als ihr Onkel stirbt und ihre Großmutter in Pflege muss, bleibt Daunis noch ein weiteres Jahr in ihrer Heimatstadt, um ihre Mutter zu unterstützen. Sie ahnt noch nicht, dass ihr ganzes Leben bald auf den Kopf gestellt wird.

Eine große Rolle hat im Leben von Daunis und ihren Freunden immer das Hockey gespielt. Daunis hat ihre Laufbahn allerdings aufgegeben und feuert nun von den Seitenlinien an. Als ein neuer Spieler im Team ihres Bruders auftaucht, entsteht zwischen den beiden ein seltsames Band, das Daunis nicht genau deuten kann. Klar ist, dass sie diesem Jungen, der selbst nicht genau weiß, wer er ist, nicht vertrauen kann - es aber will.

Bei dem Cover dachte ich zunächst immer, es handle sich um einen Fantasy-Roman. Als ich dann hörte, dass es ein Thriller ist, war mein Interesse noch mehr geweckt. Zu Beginn des Hörens fühlt es sich aber eher nach einer alltäglichen Geschichte über das Leben zwischen zwei Welten, am Übergang von Highschool zu College und die indigene Abstammung an. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall, der mich so mitgerissen hat, dass ich einen Tag lang während der Arbeit fast nur an dieses Buch denken konnte - das kommt davon, wenn man auf dem Arbeitsweg Hörbuch hört.

Daunis als Hauptcharakter war mir sofort sympathisch. Sie gibt sehr viel auf für ihre Familie, auch wenn ihre Liebe zu ihnen nicht fehlerfrei und einfach ist. Eigentlich will sie zum Studium mal raus aus dieser kleinen Stadt an der kanadischen Grenze, in der sie aufgewachsen ist. Aber hier hat sie auch ihre beste Freundin und ihren Halbbruder, den sie aber als vollwertigen Bruder ansieht. Hier ist sie auch für alle die Tochter des Firekeepers und eine Legende im Hockey.

Neben Daunis ist vor allem der Neue im Hockeyteam wichtig. Über ihn kann ich allerdings nicht viel sagen, da ich nichts spoilern will. Er ist auf den ersten Blick sympathisch, aber wir lernen im Laufe des Buches viele Seiten von ihm kennen. Daunis und ihn verbindet eine Art Love-Hate-Beziehung, die man wirklich zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen kann. Ich fand es total beeindruckend, wie die Autorin es schafft, dass ich die beiden zu einem Moment komplett shippe und im nächsten von ihm einfach angeekelt bin oder ihm eine reinhauen möchte. Wirklich grandios geschrieben.

Vor allem geht es dann um ein Drogenproblem, denn es ist eine neue Art von Crystal Meth aufgetaucht, die mit einem anderen Stoff versetzt zu sein scheint. Das FBI vermutet, dass dieses neue Meth aus Daunis' Community stammt und will herausfinden, wer der Hersteller ist. Daunis ist sehr naturwissenschaftsbegeistert und kennt sich gut mit den lokalen Pflanzen aus, was für die Ermittlungen hilfreich ist. So gerät sie ihn das Ganze hinein.

Ich lese immer ungern Bücher über Drogen, das interessiert mich einfach nicht sehr. Hier allerdings bleibt das irgendwie stark am Rand. Es ist zwar das, was untersucht wird, aber es war mir auf jeden Fall nicht zu viel. Der Fall ist dabei schon auch knifflig, und ich hatte Spaß dabei meine Theorien zu entwickeln und habe auch zumindest in Teilen Recht behalten mit meinem Verdacht. Dennoch konnte das Buch mich bei der Lösung auch überraschen, denn es ist alles nicht so einfach, wie es scheint.

Besonders gut gefallen hat mir an der Geschichte aber der Community-Aspekt. Daunis ist sehr engagiert in der Ojibwe Community. Sie beschäftigt sich viel mit den älteren Mitgliedern, hilft diesen in verschiedenen Situationen und schätzt deren Wissen und Erfahrungen. Dafür bekommt sie im Gegenzug sehr viel Hilfe und Unterstützung aus ihrer Community. Ich fand es wundervoll, wie das in diesen Thriller mit hineingewoben wurde, und eine ganz zentrale Rolle gespielt hat. Denn Daunis hilft dem FBI überhaupt nur, damit sie ihre Community vor diesem fremden Eingriff schützen kann. Und dieses Hin- und Hergerissensein zwischen einer Institution, der sie nicht trauen kann und deren Hilfe sie dennoch braucht, das war sehr gut dargestellt.

Das Ende war für mich absolut perfekt. Es gab einfach gar nichts daran auszusetzen. Ich war zufrieden mit der Auflösung des Falls und dem Umgang der Community damit, ich war sehr zufrieden damit, wie die romantische Situation bei Daunis abgeschlossen wurde, und ich war einfach sehr glücklich. Natürlich passieren in der Geschichte schlimme Dinge - und das fand ich auch am tollsten daran, dass hier für ein Jugendbuch wirklich mal etwas auf dem Spiel steht in einem Thriller - aber trotzdem ist das Ende einfach befriedigend und hoffnungsvoll. Rundum gelungen.

Ich habe einfach nichts auszusetzen an diesem Thriller: der Fall ist gut, der Hauptcharakter ist wundervoll, die romantischen Gefühle sind auch spannend gemacht, und vor allem der Community-Aspekt und die vielen Informationen, die man so nebenbei über die Ojibwe/Anishinaabe-Lebensweise bekommt, sind toll. Ich habe viel gelernt, viel mitgefühlt und mitgerätselt, und ich fand das Buch wirklich perfekt. Ich hoffe, dass viele Leute es lesen, und ich habe auch gehört, dass es wohl als Film oder TV-Serie geplant ist.

Habt ihr schon davon gehört?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




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