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Sonntag, 27. September 2020

Eine Frau erlebt die Polarnacht

Hallo an alle Abenteurer,

vorhin bin ich raus gegangen und habe Schneeluft gerochen. Ja ich glaube lange lässt der erste Schnee nicht mehr auf sich warten. Zu dieser Stimmung passt dieser kleine Goldschatz.

Fakten:

  • Christiane Ritter
  • 2017 erschienen
  • Erlebnisbericht
  • 192 Seiten
  • Ullstein Taschenbuch
  • Preis: 10,00€

Klappentext:

"Die Arktis ist die Zone der Welt, wo der Himmel die Erde berührt. Nicht jeder erträgt das große Licht, nicht jeder die Finsternis, nicht jeder die große Einsamkeit. Ich hatte die große Gnade, gleich am Anfang meines Abenteuers, und dies alleine, mitten hineingeschleudert zu werden in die Unerbittlichkeit der wilden Natur und erhielt meine Feuertaufe."

In diesem Büchlein spielt die Autorin gleichzeitig die Hauptrolle. Sie ist die Frau eines Abenteurers und möchte dieses gern mit ihm gemeinsam erleben. Dies alles geschah in den 40er Jahren in der Arktis. Zu dieser Zeit gab es noch nicht wirklich viel Technik die einem beim Leben in der Arktis unterstützen könnte. Doch selbst das was es gab hatten die beiden nicht dabei. Von Seeleuten die abrieten, wurden sie mit einem Freund nach Spitzbergen gebracht. Dort lebten sie in einer Hütte. Die beiden Männer gingen oft tagelang weg um Robben und Bären zu jagen. Dann war Christiane völlig allein, selbst in schlimmsten Schneestürmen. 

Ich glaube das Hauptanliegen dieses Erlebnisberichtes ist es die Faszination von Eis, Stille, Angst und Naturgewalt zu beschreiben. Alles wird sehr detailliert dargestellt, aber nicht total emotional. Es ist vor allem eine Landschaftsbeschreibung. Natürlich werden so auch einige Grausamkeiten gezeigt, wie das Töten von Tieren für Pelze. Nicht sehr neuzeitlich aber wohl authentisch für die damalige Zeit. 

Grundsätzlich mochte ich diese kleine Lektüre und finde sie in jedem Fall lesenswert. Fast schon so eine Art Grundliteratur. Winter- und Abenteuerfans werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen und in die Faszination der Arktis abtauchen können. 

Mögt ihr den Winter oder Schnee und Kälte?

Eure Blue Diamond.

Freitag, 25. September 2020

[Filmkritik] Alpha


Hallo an alle Filmfreunde, 

diesen hier habe ich online gesehen und das nur durch einen Zufall. Ich hatte keinerlei Idee was da auf mich zu kommen würde.

Er erschien 2018 in den Kinos und ist als Abenteuerfilm einzuordnen. Mit nicht ganz 100 Minuten ist er eher kurz, er schaut sich aber gefühlt viel länger, Als ich mich nach dem Film mit den Meinungen auseinandergesetzt habe, bin ich auf eine Unstimmigkeit mit dem Tierschutz bei Filmdrehs gestoßen. Das es so etwas gibt wusste ich ehrlich gesagt nicht, finde es aber sehr gut.

Doch kommen wir zur Handlung. Wir befinden uns in der Zeit der letzten Eiszeit, also im prähistorischen Zeitalter. Eine kleine Siedlung ist auf der Suche nach Büffeln um über die kalte Zeit zu kommen. Dafür ziehen die Männer aus. Erstmals darf auch Keda, gespielt von Kodi Smit-McPhee, der Sohn des Häuptlings mit der Gruppe mit, da er sich bewiesen hat

und eine eigene Speerspitze hergestellt hat. Die Reise zu den Büffeln ist bereits hoch riskant. Ganz zu schweigen von der Jagd selbst, bei der einiges schief gehen kann und geht. Diese Szenen werden immer wieder und nicht in der chronologischen Reihenfolge gezeigt. Ohne Frage kommt so bereits zu Beginn unglaublich viel Spannung in die Geschichte. Außerdem ist man spontan gebannt, ohne wirklich viel gesehen zu haben. Für mich war es wie ein Wurf in unglaublich viel Brutalität und diese bloße unverhohlene Realität der sich Menschen weit vor unserer Zeit ausgeliefert sahen.


Unvorstellbar geht es weiter, denn Keda ist nicht tot wie alle glauben. Er vollführt völlig unrealistische Dinge, doch damit gelangt man zu einer neuen Faszination. Die Spannung ist ehrlicherweise dann weg und es folgt Ernüchterung. Bitte versteht mich nicht falsch, es wird nicht langweilig doch ist bei weitem nicht mehr so dynamisch. 

Keda trifft auf Wölfe, von denen er einen verletzt. Doch er bringt es einfach nicht über das Herz den Wolf zu töten. Stattdessen hilft er ihm. Nun geht eine ganz besondere Reise los.

Als Alpha bezeichnet man den Leithund in einem Rudel. In diesem Film wird gezeigt wie unterschiedlich solche Alphawesen sein können. Ganz verschiedene Eigenschaften können einen Alpha ausmachen. Diese Moral zeigt sich erst gegen Ende doch wird sie sehr toll aufgebaut. 

Der Film selbst ist total simpel gestaltet. Er lebt durch gewaltige Landschaften und Emotionalität von

besonderem Ausmaß. Erstaunlich ist auch, das so ziemlich keine Worte notwendig sind, um wahnsinnig viel zu transportieren. 

Ich war sehr fasziniert von einfach allem. Für mich war alles vollkommen ausreichend. Solche vermeintlich ruhigen Filme fesseln mich bald stärker, also aufgepuschte Szenerie. Solltet ihr aber viel Handlung oder Dialoge benötigen, ist dieser Film gar nichts für euch. Er benötigt außerdem eine ruhige Umgebung. 

Ein kleiner Diamant wenn ihr mich fragt,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 23. September 2020

Scaralong TBR - Gruselbücher im Oktober

Hallo meine Gruselleser,

heute möchte ich euch von einigen Büchern berichten, die ich im Oktober lesen möchte. Dabei werde ich natürlich sagen, wie die Bücher zu den Challenges aus der Ankündigung passen, aber ich hoffe, dass ich etwas mehr schaffe als das.


Auf jeden Fall möchte ich Rebecca von Daphne du Maurier für den Rebeccalong lesen. Dieser startet am 01.10. und endet mit dem Erscheinen der Verfilmung auf Netflix. Ich bin schon sehr gespannt auf das Buch, das ich schon seit Jahren auf der Wunschliste habe, aber immer wieder übersehen habe. Das Buch folgt dem klassischen Narrativ einer jungen Frau, die einen Mann heiratet und auf seinem entlegenen Anwesen mit seiner Vergangenheit in Form seiner vorherigen Frau Rebecca konfrontiert wird.


Danach habe ich The Haunting of Hill House von Shirley Jackson auf der Liste. Dieses Buch möchte ich für die Reread/Verfilmungschallenge lesen, da ich vor zwei Jahren die Netflix-Serie geschaut habe und nun gern auch das Buch lesen möchte. Hier geht es um ein Haus, das ein ganz eigenes Leben hat. Ich liebe solche Haunted House-Geschichten.


Dann habe ich mir bereits Carmilla von J. Sheridan Le Fanu bestellt, da ich mit einigen Buchclubfreunden darauf zu sprechen kam. Hier geht es wohl um einen weiblichen Vampir. Das Besondere ist, dass dieses Buch noch vor Dracula erschien. Außerdem ist es recht dünn und ich hoffe, damit kann ich es schnell lesen und mich gruseln.


Aus der Bibliothek habe ich endlich den zweiten Band der Lockwood und Co.-Reihe von Jonathan Stroud ausgeliehen und freue mich nun nach zwei Jahren hier endlich weiter zu lesen. In dieser Welt können nur Jugendliche Geister sehen und wir folgen einer Zwei-Mann-Truppe von Geisterjägern. Den ersten Band fand ich damals sehr toll und freue mich auf mehr.


Dann habe ich Library of the Unwritten von A. J. Hackwith in der Bibliothek gefunden. Das Buch ist glaube ich erst letztes Jahr erschienen. Es geht um eine ganz besondere Bibliothek - treffend - und eine Frau, die diese hütet. Hier werden nämlich all die Buchfiguren aus Büchern, die nicht beendet wurden, beherbergt. Das finden die aber nicht so super... Es handelt sich hier um das erste Buch einer Reihe und das zweite erscheint im Oktober. Damit ist es perfekt für die Neuerscheinungs-Challenge.


Schließlich habe ich in der Bibliothek noch Horrorstör von Grady Hendrix gefunden. Ich glaube, dieses Buch spielt in einer Art Ikea, aber es geht wohl recht schaurig zu. Ich bin sehr gespannt. Das Buch ist schon deswegen ziemlich cool, weil es wie ein Ikea-Katalog aussieht. Mal schauen, was es dann am Ende kann.


Kommen wir zu meinen Hör-Vorhaben. Im Moment habe ich The Deck of Omens von Christine Lynn Herman begonnen, das werde ich vermutlich erst im Oktober beenden, denn so lange ist es ja nicht mehr hin. Es handelt sich um den zweiten Teil einer Dilogie und liest sich als Mischung von Strange Grace, Sawkill Girls und dem Raven Cycle. Ich bin gespannt, wie es am Ende ausgeht. Diese Reihe ist vor allem auch eine Empfehlung am Bi Visibility Day! Damit werde ich die Hörbuch/Podcast-Challenge erfüllen.


Danach möchte ich ein Buch von Darcy Coates hören. Letztes Jahr hatte ich die Autorin entdeckt. Ich mochte, dass sie scheinbar sehr klassische/traditionelle Haunted House-Geschichten schreibt. Ich habe hier noch keins ausgesucht, aber ich denke, da werde ich dann im Oktober schon fündig.


Für die 5-Star-Prediction-Challenge möchte ich dann The Year of the Witching von Alexis Henderson lesen. Es geht darin um ein Mädchen, dass in einem Cult aufwächst, in dem eigentlich alle Frauen dem Propheten zur Verfügung stehen sollen. Allerdings ist dieses Mädchen mit einem außenstehenden Mann gezeugt worden. Das ergibt natürlich für dieses Mädchen eine schwierige Situation. Ich bin wirklich so gespannt auf dieses Buch.

Sollte ich dann immer noch Zeit haben (werde ich nicht), dann habe ich eine Liste mit ca. 30 weiteren Büchern, die mich interessieren und perfekt in den Oktober passen. Angeführt wird diese Liste von Rule for Vanishing (Kate Alice Mashall),This House is Haunted (John Boyne) und Burn Our Bodies Down (Rory Power). Und schließlich lese ich im Moment Les Miserables von Victor Hugo, was ich im Oktober fortsetzen werde, für den LesMisAlong; und ich lese eventuell den Buchclub-Pick des Dark Academic Book Clubs, der allerdings noch nicht bekannt gegeben wurde.

Damit wünsche ich euch einen ganz tollen Lese-Oktober. Vielleicht war ja etwas Interessantes für euch dabei. Ansonsten freue ich mich aber auch über eure Lesepläne im den Kommentaren.

Bis bald,
Kitty Retro

Sonntag, 20. September 2020

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten


Hallo meine Scifi-Hasen,

heute möchte ich euch ein sehr bekanntes Buch aus dem Genre vorstellen, das ich schon sehr lange auf dem Radar hatte. Als ich es dann in der Bibliothek gesehen habe, musste ich es sofort ausleihen. Dann kam die Pandemie und inzwischen habe ich das Buch seit 7 Monaten hier. Langsam wollte es die Bibliothek also zurück und ich habe es endlich gelesen.

Die Fakten:

  • Autor: Becky Chambers
  • Übersetzung: Karin Will
  • Titel: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten (The Long Way To a Small Angry Planet)
  • Reihe: Wayfarers 1
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Fischer Tor
  • Seiten: 539
  • Preis: 10,99 Euro
  • Klappentext: "Die junge Rosemary Harper möchte vor allem eins: ihren Heimatplaneten Mars und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Die klapprige Wayfarer mit ihrer skurrilen Besatzung kommt ihr da gerade recht. Als Kapitän Ashby jedoch den Auftrag annimmt, einen Raumtunnel zu einem weit entfernten Planeten anzulegen, auf dem die kriegerische Spezies der Toremi lebt, bahnt sich eine Katastrophe an. Und für Rosemary beginnt das Abenteuer ihres Lebens..."

Zur Handlung: Als Rosemary das Schiff Wayfarer erreicht, ist es das erste Mal, dass sie nicht auf einem festen Planeten ist, sondern durch All reist. Sie hat an der Uni viel über die verschiedenen Spezies, ihre kulturellen Besonderheiten und ihre Geschichte gelernt. Allerdings ist es etwas anderes, nun Mitglied einer Crew zu sein, die nicht nur aus Menschen besteht. Doch Rosemary findet schnell Zugang zu ihrer neuen Familie.

Derweil träumt Kapitän Ashby davon, aus der Wayfarer ein besser ausgerüstetes Schiff zu machen. Er weiß, dass seine Crew zu mehr fähig ist als den einfach Jobs, die sie im Moment ausführen. Doch solche technischen Aufrüstungen kosten Geld. Ein besonders gefährlicher - und deswegen lukrativer - Job könnte nun Abhilfe schaffen. Aber Ashby ist sich nicht sicher, ob er hier die richtige Entscheidung trifft.

Dieses Buch ist wunderbar erzählt. Wir treffen auf unterschiedliche Spezies und lernen viel über ihre Geschichte und ihre Gewohnheiten. Auf dem Schiff leben insgesamt fünf menschliche Mitglieder, die alle aus unterschiedlichen Kontexten stammen. Manche sind auf dem Mars geboren (die Zufluchtsstätte der Eliten nach dem Sterben der Erde), andere auf Raumstationen (wo sich andere Menschen noch hinflüchten konnten). Manche stammen aus reichen Familien, andere wurden als Kind misshandelt - fast getötet. 

Neben diesen Crewmitgliedern gibt es drei nicht-menschliche Personen an Board. Das erste ist der Koch, der gleichzeitig Arzt ist. Er entstammt einer sterbenden Spezies, die ebenso versessen auf gegenseitige Vernichtung waren wie die Menschen, allerdings erfolgreicher darin. Dann haben wir die Pilotin, die einer Spezies entstammt, der aus Menschensicht Echsen ähnelt. Diese Spezies hat ein völlig anderes Verständnis von Familie und Sexualität, was ich sehr spannend fand. Und schließlich der Navigator, der einen aus Menschensicht Affen ähnelnden Spezies entstammt, die sich früh im Leben mit einem Virus infizieren, der ihre Gehirnkapazität ungemein erweitert, sodass sie den Weltraum ganz anders verstehen können als andere Spezies. Sie gelten ab dieser Infektion als ein Paar (aus Wirt und Virus) und werden im Plural angesprochen.

Wie diese Aufzählung schon zeigt, beleuchtet dieser Roman mithilfe dieser vielen wichtigen Figuren und ihren Geschichten, wie vielfältig, bunt und toll Leben sein kann. Rosemary als Newcomerin nimmt uns mit auf ihren Weg, wo sie oft auch mit ihren menschlich-geprägten Vorstellungen hadert. Damit haben wir einen Ansatzpunkt, der uns in dieses Universum mitnimmt. Mit Rosemary lernen wir die Vielfalt zu schätzen und gar zu lieben.

Dabei geht es vor allem um die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander. Weniger im Fokus steht ein besonders actionreicher Weg - wie der Titel schon sagt, ist dieser eher lang als besonders aufregend. Auf Probleme reagiert die Crew vor allem mit technischen Lösungen und bürokratischem Handeln. Auch die Politik dieses Universums wird hier und da beleuchtet - und damit werden kritische  komplexe Bereiche aufgezeigt, mit denen wir uns heute vielleicht gut identifizieren können.

Ein besonderes Augenmerk in diesem Buch besteht auch in interspeziären Liebesbeziehungen und wie diese gesellschaftlich, aber auch individuell bewertet und bewältigt werden. So ist der Kapitän zum Beispiel verliebt in eine Frau einer anderen Spezies, in welcher interspeziäre Liebesbeziehungen nicht geduldet werden. Ein Charakter ist auch in eine K.I. verliebt und es gibt eine Liebesbeziehung zwischen zwei weiblichen Angehörigen unterschiedlicher Spezies. Damit will ich nicht sagen, dass dieses Buch viel Romantik hat - es ist eher so, dass hier diskutiert wird, was Liebe wirklich ist und dass solche äußerlichen Unterschiede eigentlich keine Rolle spielen, wenn das Innere zusammenpasst. Dennoch wird auch die gesellschaftliche Rahmung von solchen Beziehungen beleuchtet.

Dieses Buch fühlt sich für einen Scifi-Roman im Weltall unglaublich realistisch an. Die Charaktere sind vielseitig und komplex, die Beziehungen untereinander geprägt von vielen Gefühlen, die Gefahren nicht an den Haaren herbeigezogen und die Aufgabe der Wayfarer nahezu profan. Und deswegen kann dieser Roman uns auch viel über das Leben auf der Erde heute beibringen. Es nimmt gezielt einen kritischen Blick auf egozentristische Weltbilder ein und zeigt, dass nicht nur der eigene Weg der richtige im Leben sein muss. Es gibt eine Vielzahl von Lebensentwürfen und niemand hat darüber zu urteilen, was nun das richtige oder falsche daran ist. 

Alles in allem hat mir das Buch in seiner Ruhe und seiner Realitätsnähe gut gefallen. Ich würde ihm sowieso jedem empfehlen, der Scifi mag. Es ist eine Feier der Vielfalt in der Welt. Die Charaktere sind alle liebenswert, es gibt schon einige brenzlige Situationen, aber der Weg daraus ist nie übertrieben. Am Ende geht es dann aber doch ums Ganze - und es gibt auch Verlust. Rundum also ein gelungener Roman, der sich nur ab und an ein wenig hinzieht.

Kennt ihr das Buch und vielleicht auch schon die Fortsetzungen? Wie steht ihr dazu?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:


Freitag, 18. September 2020

[TV-Serie] Unorthodox


Hallo an alle Serienjunkies,

als die liebe religiöse Familie da war, habe ich zufällig auch diese Serie entdeckt, mit meinem Onkel etwas darüber gesprochen und habe sie dann an einem Abend geschaut.

Diese Miniserie besteht aus 4 Episoden oder auch Teilen die jeweils fast eine Stunde lang sind. Die Serie wurde in Deutschland produziert und ist 2020 auf Netflix erschienen. Die Geschichte ist hauptsächlich erfunden, soll aber an das gleichnamige Buch angelehnt sein.

Alles dreht sich um das Leben der ultra-orthodoxen jüdischen Religionsgemeinschaft der Satmarer in New York. 

Wir verfolgen Esty, gespielt von Shira Haas, eine 19-jährige die bei ihrer Großmutter aufgewachsen ist. Ihr Vater ist irgendwie leicht abgedreht und ihre Mutter hat beide verlassen, da sie in der Gemeinschaft nicht mehr zurecht gekommen ist.

Esty wird wie üblich verheiratet. Ihr Mann wird Yanky, gespielt von Amit Rahav, der sympathisch und nicht so fanatisch wie andere wirkt. Beide sind also irgendwie unangepasst und versuchen sich irgendwie durchzuschlagen. Doch für Esty wird es immer schlimmer, denn sie entspricht nicht den anderen Frauen der Gemeinschaft und möchte das auch nicht. Daher beschließt sie zu fliehen. Sie hat den Wunsch nach Deutschland zu gehen und Musik zu machen. 

Diese Serie ist sehr emotional. Aufgrund der Sprache muss man viel mit lesen, aber einiges des Jiddisch kann man auch verstehen. Ich muss ehrlich sagen, diese ultra-orthodoxe Gemeinschaft kommt sehr sehr schlecht weg. Gute Frage ob das sein muss in einer Welt in der wir nach wie vor stark mit Antisemitismus zu tun haben. Leider hatte ich häufig ein sehr ungutes Gefühl beim Schauen dieser Serie. Klar ist viel spannend und informativ, aber eben auch krass, grausam und unangenehm. 

Das ganze Szenenbild ist relativ einfach und schlicht gehalten, das unterstützt das bizarre Bild und Verhalten.

Wer ohne Wertung an solche Sendungen rangeht, sollte diese definitiv schauen. Aber es ist nichts für zwischendurch und erst recht keine leichte Kost,

eure Blue Diamond. 

Mittwoch, 16. September 2020

Scaralong 2020 - Ankündigung

Hallo meine Halloween-Freunde,

wie jedes Jahr wird es auch dieses Jahr wieder einen Scaralong-Monat hier auf dem Blog geben. Ziel ist, dass wir euch eher düstere, gruselige und spannende Bücher im Oktober vorstellen und damit den richtigen Modus für Halloween herstellen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr gern mitmachen. Falls ihr bestimmte Lesepläne für Oktober habt, lasst uns gern einen Kommentar dazu da!

Dafür gibt es auch wieder Challenges, die uns und euch motivieren sollen, und dieses Jahr sind sie inspiriert an typischen Horror-Film-Tropes. Ich hoffe, ihr fühlt euch damit hinreichend angeregt!

Und hier sind die Challenges für dieses Jahr:

 
  • Right behind you! - Lies ein gruseliges Buch, das in den letzten 24 Monaten veröffentlicht wurde.
 
  • Did you hear that?! - Höre ein gruseliges Hörbuch oder einen gruseligen Podcast!
 
  • Something creepy in the mirror... - Lies ein gruseliges Buch noch einmal (Reread) oder lies ein gruseliges Buch, von dem du schon eine Verfilmung kennst!

  • The desperate run up the stairs. - Lies ein Buch, an das du sehr hohe Erwartungen hast (5 star prediction).

  • The Final Girl - Lies mindestens vier gruslige Bücher für den Scaralong!

Ihr könnte diese Challenges über den ganzen Monat verteilen, oder vielleicht auch nur die letzte Oktober-Woche dafür verwenden, wie ihr Zeit und Lust habt. Wir wünschen euch einen schaurigen Oktober mit tollen Büchern! 

Bis bald,
Blue Diamond & Kitty Retro

Sonntag, 13. September 2020

Stern des Nordens

Hallo an alle Freunde von ein bisschen Thrill,

dieses Buch ist eher ungewöhnlich für mich, aber immer mal finde auch ich so realistisch anmutende Romane ganz toll und lerne gern dazu.

Fakten:
  • Autor: D.B. John
  • Übersetzer: Sabine Längsfeld, Karen Witthuhn
  • Thriller
  • 2018 erschienen
  • 544 Seiten
  • Wunderlich Verlag
  • Preis: 16,99€
Klappentext:
"Undercover im Land der Lügen. Eine tödliche Mission in Nordkorea, eine junge CIA-Agentin auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester. Washington DC, 2010: Zwölf Jahre ist es her, dass Jenna Williams' Zwillingsschwester an einem Strand in Südkorea spurlos verschwand. Als die CIA die frischgebackene Agentin auf eine geheime Mission nach Nordkorea schickt, ist sie fest entschlossen, die Wahrheit über ihre Schwester herauszufinden. Ein Dorf in der nordkoreanischen Provinz: Bäuerin Moon kämpft ums Überleben. Als sie ein Hilfs-Paket mit Lebensmitteln aus dem Ausland findet, macht sie den Inhalt auf dem Markt zu Geld. Für ihre Furchtlosigkeit wird sie von den anderen Frauen bewundert, von der Polizei argwöhnisch beobachtet. Als eine der Marktfrauen verhaftet wird, entwickelt sich Moon zur Stimme des Widerstands. Pjöngjang: Anlässlich einer Beförderung wird die Familiengeschichte des Parteifunktionärs Cho durchleuchtet. Denn Karriere machen darf nur, wer über drei Generationen einen tadellosen Hintergrund nachweisen kann. Was dabei ans Licht kommt, lässt den linientreuen Anhänger Kim Jong-Ils alles in Frage stellen, woran er jemals geglaubt hat. Als Cho die Amerikanerin Jenna Williams kennenlernt, ahnt er nicht, dass sie undercover für die CIA in Einsatz ist. Und welche Ereignisse ihre Begegnung in Gang setzen wird ..."

Wie im Klappentext erkennbar verfolgen wir mit diesem Buch drei Geschichten. Diese wechseln sich in den Kapiteln ab. 
Jenna ist eine junge und erfolgreich immigrierte Bürgerin Amerikas. Sie arbeitet für die CIA und wird auf eine sehr gefährliche Mission geschickt, die sie gleichzeitig ihren Wurzeln näher bringt. Die Mission führt sie allerdings nach Nordkorea und wir wissen alle, dass dies kein Land ist indem man einfach so Urlaub macht und frei bewegen kann - wie schwer muss es dann erst als Agentin sein? Jenna wirkt auf mich sehr selbstbewusst, zumindest glaube ich dass ihre Rolle das sein sollte. Doch auf der anderen Seite habe ich leider keinen Draht zu ihr gefunden und mag diesen Erzählstrang einfach nicht besonders. Er ist mir auch ehrlich gesagt etwas zu strukturlos. In diesem Abschnitt werden die Klischees von guten Amerikanern und bösen Nordkoreanern besonders hervorgestellt. Sicherlich mag es stimmen, dass Nordkoreanern schwierig sind, aber kein Grund so zu tun als sei das bei anderen Nationen nicht auch so. Diese Geschichte bietet außerdem eher eine draußen Ansicht auf das Land. 

Moon ist eine ältere nordkoreanische Frau die eher auf dem Land lebt. Entsprechend wurde sie erzogen und versucht sich passend zu verhalten. Nun traut sie sich in neue illegale Gefilde. Dort trifft sie erst auf Ablehnung, doch überwindet das schnell und steigt im Ansehen. Das hilft ihr später auch gegen die Polizei anzusehen, dennoch kommt es zu schrecklichen Vorkommnissen. Diese wiederum bilden die anderen Klischees über Nordkorea ab. So wird ein das Volk unterdrückendes, sehr rabiates und grausames Bild gezeichnet. 
Moon ist ein zurückhaltender, aber starker Charakter. Sie hat mich beeindruckt. Im Laufe der Geschichte wurde sie immer gefestigter und damit besser.

Cho ist unser männlicher Chatakter und er ist eine für mich seltsame Figur. Auf der einen Seite kommt er hervorragend in Nordkorea zurecht und auf der anderen wird seine perfekte Welt Stück für Stück durch neue Erkenntnisse zerstört. Seine Geschichte passiert mehr oder weniger zwischen den Welten. Er ist ein unsicherer Typ, hibbelig und intelligent. Ein guter Charakter um unvoreingenommen zu sein. Später wird Cho leider stark erschüttert.

Schließlich treffen sich alle Geschichten auf manche Weise. Trotz der relativen Dynamik durch die verschiedenen Geschichten, ist es ein sehr langwieriges Buch und fühlt sich noch länger an. 

Da der Autor selbst einige Zeit in Nordkorea verbracht hat, hat er sicher einige Informationen einfließen lassen. Damit bekommen die Leser einiges an Wissen mit. 

Der Thrill des Buches ist gegeben, aber er ist nicht dieser brutalen blutigen Natur, sondern eher psychologisch und herrisch. Ich persönlich habe mich nie detailliert mit Nordkorea beschäftigt, aber es scheint sehr treffend erzählt und dargestellt zu werden. Das wiederum macht es für mich zu einem Buch das man gelesen haben sollte, da neuzeitliches Geschehen wunderbar verständlich gezeigt wird. 

Empfehlen kann ich das Buch somit allen die gern lesen. Man kann hier im Prinzip nichts falsch machen,

eure Blue Diamond.


Freitag, 11. September 2020

Ein Mann namens Ove

Hallo meine Lieblingsleser,

viele von euch kennen dieses Buch sicherlich, spätestens seit es verfilmt wurde. Ich hatte bisher noch nicht so richtig die Motivation es zu lesen, habe es dann aber beim Bibliotheksausverkauf erstanden und es hat direkt in meine Magical Readathon-Aufgaben gepasst. Heute möchte ich euch erzählen, wie es mir mit dem Buch ergangen ist.

Die Fakten:

  • Autor: Fredrik Backman
  • Titel: Ein Mann namens Ove (Original: En Man Som Heter Ove)
  • Übersetzung: Stefanie Werner
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: S. Fischer Verlag
  • Seiten: 363
  • Preis: 12,00 Euro
  • Klappentext: "Ove ist der Nachbar aus der Hölle: Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde, schreibt Falschparker auf, räumt Fahrräder an ihren Platz und prüft die Mülltrennung. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet..."

Zur Handlung: Wenn man Ove mit einem Wort beschreiben wollte, dann wäre verbittert wohl passend. Er wurde von seiner Firma aufgrund seines Alters verlassen und kann nicht glauben, dass die Welt nun von Menschen regiert wird, die nicht einmal mit einem Hänger rückwärts einparken können. Aber Ove ist komplexer als das. Zunächst ist er auch traurig und vor allem einsam, seitdem er seine Ehefrau verloren hat. Und eigentlich sieht er keinen Sinn, in einer Welt ohne sie zu leben.

Ove hat aber auch das Herz am rechten Fleck. Er ist in einer Welt groß geworden, in der handwerkliches Geschick, Ehrlichkeit und Treue noch etwas bedeutet haben. Deswegen erwürgt er den neuen Nachbarn auch nicht sofort, als dieser rückwärts einen Hänger gegen Oves Briefkasten fährt - wo doch Autos in dem Viertel gar nicht fahren dürfen. Aber ganz ehrlich, was ist los mit den jungen Leuten...?

Was im ersten Moment wie eine ganz lustige Geschichte klingt, wird ziemlich schnell viel mehr. Dass Oves Frau gestorben ist, erfährt man nicht auf der ersten Seite (aber im Klappentext, darum lese ich die nie vorher) - aber ich hatte von Anfang an so ein Gefühl. Dass Ove allerdings nach Möglichkeiten sucht zu sterben, hat mich dann allerdings ein bisschen kalt erwischt und ich glaube schon, dass man das vorher wissen sollte. So versucht er einfach nur einen Haken in die Decke zu bohren, an dem er ein Seil befestigen kann, mit einer Schlinge, als das Drama mit der Nachbarsfamilie losgeht.

Ove selbst ist als Charakter sehr vielseitig. Während wir zunächst vor allem seine grummelige und traurige, aber auch seine penible Seite kennen lernen, öffnet er sich im Laufe des Buches immer mehr. Vor allem der Blick in seine Kindheit und die prägende Rolle des Vaters fand ich spannend. Ove war definitiv nie ein aufgeschlossener freundlicher Mensch, aber er hat klare Prinzipien, zu denen auch Treue und Ehrlichkeit gehören. Und er hat keine Vorurteile gegen andere, sondern bewertet sie nach ihren Taten - und das ist schon etwas Besonderes. 

Mich hat Ove gerade am Anfang sehr stark an meinen eigenen Opa erinnert, sodass das teilweise schwer zu lesen war. Mein Opa ist ein Kriegskind, hat die meiste Zeit in der DDR gelebt und wurde dann kurz nach der Wende in den frühen Ruhestand entlassen. Er war Mechaniker und hatte mit meiner Oma gemeinsam selbst ein riesiges Bauernhaus wieder aufgebaut und renoviert. Und mein Opa ist ein loyaler aber strenger Mensch gewesen. Inzwischen ist er aber noch deutlich älter als Ove, und das macht manche Dinge in diesem Buch besonders hart für mich.

Mein Lieblingscharakter im Buch ist Parvaneh, eine iranische junge Mutter, die gerade wieder schwanger ist und mit ihrem schwedischen IT-Mann im Nachbarhaus einzieht. Fraglich bleibt, warum sie mit dem Mann zusammen ist - das hat mich ein bisschen gestört - aber sie ist wirklich eine Naturgewalt. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, bekommt sie es auch. Dabei ist sie unglaublich feinfühlig und merkt sofort, was in anderen los ist. Sagen wir es so: sie lässt Ove nicht sterben.

Das Buch wird in kleinen Vignetten erzählt, mit Rückblicken und den täglichen kleineren und größeren Abenteuern von Ove. Ich fand, dass ich dadurch manchmal nicht so stark in das Buch hineingezogen wurde, wie ich es mir gewünscht hätte. Zwischen den Kapiteln kann man wunderbar Lesepausen einlegen. Allerdings ist in dem Buch auch viel passiert an Nebenhandlungen, die ich nicht kommen sah, und die das Buch für mich immer noch besser gemacht haben.

Auch wenn Ove andere Menschen eher für ihre Taten bewertet, sind in diesem Buch einige negative Bemerkungen über hochgewichtige Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen aus der LGBTQIA+-Szene enthalten. Nicht alles davon geht auf Oves Kappe, aber ich wollte es erwähnen. Zwar spricht das Buch tatsächlich vor allem von Nächstenliebe und Nachbarschaftszusammenhalt, aber es ist nun auch schon wieder ein paar Jahre alt und viele Diskurse haben sich seitdem weiterentwickelt. Die Message ist aber klar: wir sind alle Menschen und sollten zusammenhalten.

Das Ende ist dann nicht unvorhersehbar, aber es trifft trotzdem voll ins Schwarze. Es ist ein wenig emotional manipulierend, aber es hat funktioniert. Ich habe - zu deutsch - geheult wie ein Schlosshund. Dazu kommt wieder der Fakt, dass Ove mich häufig an meinen Opa erinnert hat. Aber wie gesagt, es ist nicht sehr überraschend, aber gut gemacht. 

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Es schneidet wichtige Themen an, hat liebenswerte Charaktere (auch wenn sie nicht immer ganz politisch korrekt sind) und es kommt eine Katze vor. Der vignettenartige Stil macht es leicht konsumierbar, aber es entsteht jetzt auch keine krasse Spannung dadurch. Ich glaube, dieses Buch kann sehr viele unterschiedliche Menschen ansprechen, und die Message von Nächstenliebe und Toleranz können viele heute noch mehr vertragen als zu der Zeit, als das Buch geschrieben wurde.

Habt ihr das Buch gelesen oder den FIlm gesehen? Wie steht ihr dazu?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:

 

Mittwoch, 9. September 2020

How not to diet: gesund abnehmen und dauerhaft schlank bleiben dank neuester wissenschaftlich bewiesener Erkenntnisse


Hallo an alle Essensliebhaber,

das Buch "How not to die" kennen sicher einige von euch. Ich muss gestehen, ich habe es noch nicht gelesen, da ich ja immer mal solche Bücher lese und gefühlt wiederholt sich dann doch das ein oder andere. Doch bei diesem geht es ja nicht um eine potentiell beste Ernährungsweise, sondern darum was man eben nicht tun sollte. Frei nach dem Ausschlussverfahren ermittelt man so sicher auch, was für einen denn gut wäre.

Fakten:
  • Autor: Michael Greger
  • Übersetzerin: Julia Augustin und weitere
  • Sachbuch
  • 2020 erschienen
  • 752 Seiten
  • Lübbe Life
  • Preis: 26,00€ (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"Eine Mode-Diät jagt die nächste. Doch unterm Strich bringt keine den gewünschten, dauerhaften Gewichtsverlust. Wer eine Zeitlang auf einzelne Nahrungsmittel verzichtet, nimmt vielleicht kurzfristig ab, produziert auf Dauer jedoch Mangel - und Hunger. Michael Greger geht es ganzheitlich an: Er schlüsselt das komplexe Thema Ernährung bis ins kleinste Detail auf. Und zieht seine Erkenntnisse aus schließlich aus evidenzbasierten Fakten. Vom Aufbau eines gesunden Mikrobioms, über einen verbesserten Stoffwechsel mittels Chronobiologie, bis hin zum Einfluss von Gewürzen liefert Greger Tipps und wissenschaftlich belegte Techniken wie jeder mühelos sein Idealgewicht halten kann. Verabschieden Sie sich endgültig von Kalorienzählen und Verzicht."

Dieses Buch strotzt nur so vor Wissen, wie ihr schon am Klappentext erkennen könnt. Den Aufbau mag ich sehr. Es beginnt damit zu erläutern was die Probleme bei Diäten sind. Dann geht es im Hauptteil auf einzelne Nahrungsmittel und -bestandteile ein. Hier geht der Autor bis ins kleinste Detail auf alles ein was man sich nur denken kann. Am Ende beleuchtet er nochmal was wirklich wichtig ist, um erfolgreich abzunehmen und fast nochmal die Highlights aus dem ganzen Wissen davor zusammen. Das hat mir am besten von allem gefallen, denn es wäre verrückt sich alles im einzelnen zu merken. Aber am Ende mit Beispiel hinterlegt ist es ganz wunderbar.

Trotz der Komplexität des Wissens, welches vermittelt wird, ist leicht verständlich und flüssig zu lesen. Da hat der Autor sehr gute Arbeit geleistet. 

Mit so vielen Seiten und so vielen Informationen sollte man sich viel Zeit nehmen dies durchzuarbeiten. Ich bin viel zu schnell dadurch gejagt und habe deswegen schon wieder die Hälfte vergessen. 

Aber auch ich habe einige Punkte in meinen Speiseplan integriert und fühle mich damit sehr wohl, es scheint also zu funktionieren.

Was haltet ihr von solchen Ratgebern?

Eure Blue Diamond.
 
 
 
Edit von Kitty: Der Titel des Buches macht mich als Wissenschaftlerin stutzig. Beweise gibt es nur in der Mathematik und im Recht. Wissenschaftler beweisen nichts. Aber das nur am Rande - immer kritisch bleiben!

Sonntag, 6. September 2020

The Deep


Hallo meine Meeresfreunde,

heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, dass die perfekte Kombination aus verschiedenen Tropes ist. Es geht um Meerjungfrauen (check) in einer Gesellschaft, in der eine Person die intergenerationalen Erinnerungen der ganzen Gruppe hält, damit die anderen ein normales Leben führen können (check), und damit thematisiert das Buch unter anderem intergenerationales Trauma von Personen, deren Vorfahren als Sklaven aus ihrer Heimat verschleppt wurden (check).

Die Fakten:
  • Autor: Rivers Solomon
  • Inspiration von David Diggs, William Hutson, Jonathan Snipes
  • Titel: The Deep
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Hodder & Stoughton
  • Seiten: 155
  • Preis: 10,37 Euro
  • Klappentext: "Yetu holds the memories for her people - water-dwelling descendants of pregnant African slave women thrown overboard by slave owners - who live idyllic lives in the deep. Their past, too traumatic to be remembered regularly, is forgotten by everyone, save one - the historian. This demanding role has been bestowed on Yetu. Yetu remembers for everyone, and the memories, painful and wonderful, traumatic and terrible and miraculous, are destroying her. And so, she flees to the surface, escaping the memories, the expectations, and the responsibilities - and discovers a world her people left behind long ago."

Zur Handlung: Als Yetu noch sehr jung war, wurde ihr die wichtige Aufgabe übergeben, sich für ihr Volk an die traumatische Geschichte ihrer Herkunft und all der Dinge, die seitdem passiert sind, zu erinnern. Alle anderen Wajinru leben dafür ihr Leben mehr oder weniger ungestört. Nur einmal in ein paar Monaten erleben sie für wenige Tage die Erinnerungen, damit sie nicht völlig vergessen, wer sie sind.

Doch Yetu kann den Ballast der Erinnerungen nicht mehr tragen. Ihre Mutter musste sie gerade erst retten, weil Yetu völlig in den Erinnerungen versunken kaum mehr auf ihr eigenes Leben achten kann. Sie vergisst zu essen - irgendwann wird sie vergessen zu atmen. Yetu weiß, dass es ihr Tod sein wird, wenn sie die Erinnerungen wieder in sich zurückholt. Deswegen hat sie einen Plan um sich selbst zu retten, komme, was wolle.

Zunächst einmal liebe ich Geschichten, die sich mit Erinnerungen beschäftigen, vor allem mit intergenerationalen Erinnerungen. Die Idee, dass eine Gruppe von Menschen bestimmte Erinnerungen teilt und diese das Leben genauso beeinflussen wie die individuellen Erinnerungen, finde ich total spannend. Was passiert nun, wenn man das herausnimmt? Wenn man nicht mehr das Trauma seiner Vorfahren tragen muss? Wenn man von deren Schuld freigesprochen wird? Wenn man sich nicht mehr an die Dinge erinnern muss, die man nun vielleicht verloren hat? Ein sehr spannendes Konzept. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut.

Natürlich ist das Grundthema ein sehr wichtiges, aber auch traumatisches. In Amerika wird 2020 ja wieder viel über Rassismus debattiert. Das Buch nimmt allerdings einen anderen Weg, denn die Wajinru als Spezies leben als Könige unter dem Meer. Sie haben eigentlich keine realistischen Freunde, sind eher die Jäger als Gejagten. Dennoch ist die Herkunft der ersten Wajinru von Schmerz und Einsamkeit geprägt - und dies würde immer noch nachwirken, gäbe es Yetu nicht.

Yetu als Hauptcharakter hat mir einige Probleme bereitet. Zunächst sehen wir sie gefangen in ihrer sozialen Rolle, die sie schon ungewöhnlich früh übernehmen musste. Sie hatte nie Zeit, sich selbst als Individuum zu entwickeln. Sie wird erdrückt von den Erinnerungen und ist nur ein Schatten ihrerselbst. Ihre Mutter ist besorgt und gleichzeitig ratlos, denn sie kann nicht nachfühlen, was in Yetu los ist. Yetu jedoch setzt ihren Plan um und verlässt ihre Heimat, um den Erinnerungen zu entkommen. 

Wir folgen dann hauptsächlich ihrem Weg. Das war allerdings der Teil der Geschichte, dem ich nicht so richtig folgen konnte. Yetu ist von ihrem Weg zur Oberfläche sichtlich erschöpft - hier bekommen wir dann Meerjungfrau-Vibes. Sie rettet sich in einen kleinen Wasserpool, der durch Steine vom Meer abgegrenzt ist. Dort trifft sie dann auf Menschen, und vor allem auf einen besonderen Menschen. Ich möchte hier kurz erwähnen, dass Wajinru kein biologisches Geschlecht haben, sich aber für ein soziales entscheiden können - Yetu sieht sich als weiblich. Demnach haben wir in diesem Buch auch eine romantische Beziehung zwischen zwei Frauen. Desweiteren scheinen Wajinru nicht unbedingt monogam zu leben.

Außerdem erfahren wir aber auch noch von einigen Wanjinru, die vor Yetu die Erinnerungen gehütet haben, und was diese so erlebt und erfahren haben. Diesen Teil fand ich deutlich spannender und auch ausdrucksstärker, und hier wollte ich noch so viel mehr erfahren. Während Yetu weg ist, durchleben die anderen Wajinru nun all diese Erinnerungen zum ersten Mal ohne Führung auf sich allein gestellt. Es geht dann auch darum, wie dies dieses Volk beeinflusst. Aber auch hier wollte ich gern einfach noch ein bisschen mehr.

So hat das Ende für mich einiges leider ein wenig zu offen gelassen. Ich glaube, dass dieses Buch unglaublich spannende Themen aufmacht und sich wundervoll zum Diskutieren eignet. Ich liebe die Grundidee dahinter, aber ich wollte einfach mehr. Stattdessen fand ich den romantischen Teil ein wenig seltsam und der Teil vom Ende war für mich dann auch etwas... fragwürdig. Aber immerhin wurde so dieser Trope gut auf den Kopf gestellt. So richtig glücklich war ich damit nicht.

Alles in allem kann ich dieses kurze Buch also empfehlen, wenn euch das Thema anspricht. Ihr solltet es aber eher als Start einer Diskussion sehen und weniger als ein Buch, das euch alle Antworten geben wird. Die Geschichte hat viele spannende Themen und Momente, man kann auf jeden Fall einerseits darin versinken und andererseits viel interpretieren. Ich glaube, diese Geschichte ist vor allem für Personen spannend, die dieses intergenerationale Trauma nachempfinden können, aber auch für viele andere.

Kennt ihr das Buch bereits? Oder kennt ihr andere ähnliche Geschichten abgesehen von The Giver?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:


Freitag, 4. September 2020

[TV-Serie] Prison Break

Hallo an alle Serienfans,

Corona macht möglich, dass ich schon wieder eine Serie durchgeschaut habe.
Diese besteht aus 5 Staffeln mit 90 Episoden, die um die 42 Minuten jeweils andauern. Hierbei handelt es sich um eine Actionserie die 2005 erstmals veröffentlicht wurde. Es war geplant noch eine 6. Staffel anzuhängen, doch nach langen Bemühungen wurde dies schließlich abgebrochen. Ich persönlich finde das vollkommen ok, denn die 5. Staffel war aus meiner Sicht ein würdiger Abschluss.

Etwas Besonderes hier ist, dass die letzte Folge von Staffel 4 ein Film ist. Ehrlicherweise empfand ich diesen Teil der gesamten Geschichten allerdings als am schwächsten von allen. Daher werde ich darauf auch nicht explizit eingehen.

Wie der Titel der Serie verrät, dreht sich alles um Gefängnisausbrüche. Ich werde das mal wieder pro Staffel kurz zusammenfassen.

Staffel 1 - in dieser soll der erste Ausbruch stattfinden, da Michaels, gespielt von Wentworth Miller, seinen unschuldig zum Tode verurteilten Bruder Lincoln, gespielt von Dominic Purcell, befreien will. Dazu hat das Superhirn einen ausgeklügelten Plan erstellt und auf seiner Haut mitgenommen. Für die Umsetzung benötigt er die Hilfe von weiteren Gefangenen. Logisch bei so einer Flucht fallen immer wieder kleine Dinge auf, weswegen auch Häftlinge mit im Boot sind die niemand wieder auf freiem Fuß sehen wöllte. Doch die Gruppe Häftlinge die am Ende flieht, sind die Charaktere die uns auch weiter begleiten werden. Von allen erfahren wir so ihre Geschichte der Verbrechen oder vielleicht auch Unschuld. Wir erleben außerdem wie sich Michael in die Gefängnisärztin Sara, gespielt von Sarah Wayne Callies verliebt und sie so zu einer Schlüsselfigur wird.

Staffel 2 - ist gänzlich von der Flucht aller Ausgebrochenen geprägt. Alle sind auf der Suche nach Geld, was ein Häftling vor seiner Inhaftierung gebunkert haben soll. Die Gruppe zersplittert zwar mehr und mehr doch finden einzelne Figuren immer mal wieder zusammen. Alle suchen entweder nach dem Geld oder den Beweisen für Lincolns Unschuld. Ein weiterer Gegenspieler, die sogenannte Company, tritt auf die Bildfläche. Verschiedene neue Akteure wollen nun die Entflohenen töten. Am Ende dieser Staffel ist ein Unschuldiger zwar endlich frei, allerdings auch viele Menschen tot und Michael in einem neuen Gefängnis Sona.

Staffel 3 - befasst sich natürlich mit dem Ausbruch aus Sona und dem Leben in einem Gefängnis in dem es keine Wärter mehr gibt und damit auch keine wirkliche Ordnung. Sara und Lincolns Sohn wurden außerdem von der Company entführt. Lincoln und Michael werden so erpresst einen anderen Häftling aus Sona zu befreien. Die Flucht gestaltet sich schwerer als gedacht. Die neu hinzugekommenen Charaktere werden immer brutaler und so glauben schließlich alle das Sara von der Company getötet wurde.

Staffel 4 - ist somit geprägt von Michaels Rache und der Suche nach Scylla, einer Speicherzelle mit Daten die die Welt komplett verändern könnte. In einer vermeintlichen Geheimaktion der Homeland Security soll unsere Truppe Scylla stehlen. Dazu müssen sie dieses mal wo einbrechen statt auszubrechen. Natürlich gestaltet sich auch das äußerst dramatisch. Lincoln und Michael erfahren schließlich das nicht nur Sara noch lebt sondern auch ihre Mutter, die zu einer ihrer Gegenspieler wird. Außerdem erfahren wir das Michael sehr krank ist und dringend operiert werden muss. Er und Sara erwarten außerdem ein Kind.

Als ich die Serie auf Netflix geschaut habe, erfahren wir in der vorletzten Folge von Staffel 4 das Michael tot ist, aber allen anderen geht es gut und wir haben ein halbes Happy End. Die letzte Folge ist dann der Film, der uns vor die Ereignisse dieses letzten Tages führt. Diesmal wird Sara inhaftiert und aus dem Gefängnis gerettet. Wie gesagt empfand ich das inhaltlich und in der Umsetzung am schwächsten von allen Brüchen. Für Staffel 5 bildet es aber die entscheidende Grundlage.

Staffel 5 - jetzt werde ich total krass spoilern, solltet ihr das also blöd für euer Serienerlebnis finden, lest jetzt nicht weiter! Michael ist nicht tot. Er befindet sich in einem Gefängnis im Jemen, wo der Terror und Krieg die Oberhand haben. Nach 7 Jahren kontaktiert er über einige Umwege Lincoln, damit er alle die benötigt werden zusammentrommelt, um Michael auch aus diesem Gefängnis zu helfen. Diese Staffel hat mich von allen am meisten gefesselt, da hier auch Zeitgeschehen involviert wurde und das irgendwie alles noch spannender gemacht hat.

Faszinierend bei dieser Serie waren für mich die ständigen Plottwists. Immer wieder dachte ich - oh man jetzt wird der zum Verräter und dann - ach doch nicht, na herrlich wie die dieses Netz aus Intrigen spannen und alles irgendwie miteinander zusammen hängt. Die Serie ist außerdem wirklich actiongeladen, aber auch sehr brutal. Es vergeht kaum eine Folge wo kein Blut vergossen wird. Ebenfalls werden einige Klischees aus Gefängnissen bedient, wie der Mafiaboss der auch aus dem Knast alles steuert, der Kinderschänder den alle hassen und der einfach wahnsinnig ist, die korrupten Wärter und vieles mehr. Doch diese Klischees werden nicht plump hingeworfen, sondern richtig eingeflochten. Als Zuschauer ist man dadurch oft hin und her gerissen. Einerseits sind Verbrecher zu bestrafen, andererseits gibt es immer auch frei herum laufende Menschen die bald Schlimmeres tun, als die die eingesperrt sind.

Empfehlen kann ich die Serie daher sehr und auch jedem. Was haltet ihr davon?

Eure Blue Diamond.

Mittwoch, 2. September 2020

The Woman in Cabin 10


Hallo meine Thrillerfreunde,
 
heute  möchte ich euch mal wieder einen Thriller vorstellen. Ich habe ja eine Love-Hate-Beziehung mit Thrillern, denn meistens sind sie entweder genial oder schrecklich. Diesen hier hatte ich in der Bibliothek entdeckt. Das Buch sah recht kurz und knackig aus und von der Autorin hatte ich schon gehört. Also habe ich es mitgenommen und für euch getestet.

Die Fakten:
  • Autor: Ruth Ware
  • Titel: The Woman in Cabin 10
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Vintage Fiction
  • Seiten: 343
  • Preis: 7,70 Euro
  • Klappentext: "This was meant to be the perfect trip. The Northern Lights. A luxury press launch on a boutique cruise ship. A chance for travel journalist Lo Blacklock to recover from a traumatic break-in that has left her on the verge of collapse. Except things don't go as planned. Woken in the night by screams, Lo rushes to her window to see a body thrown overboard from the next door cabin. But the records show that no-one ever checked into that cabin, and no passengers are missing from the boat. Exhausted and emotional, Lo has to face the fact that she may have made a mistake - either that, or she is now trapped on a boat with a murderer."

Zur Handlung: Lo hat keinen guten Tag. In ihrer Wohnung wurde eingebrochen, während sie im Schlafzimmer war. Als der Einbrecher sie bemerkte, schloss er sie im Schlafzimmer ein und verschwand. Obwohl Lo das Schloss reparieren lässt, fühlt sie sich in ihrer Wohnung nicht mehr sicher. Als sie schließlich in der Wohnung ihres Freundes Zuflucht sucht, während er verreist wird, wird sie wieder mitten in der Nacht überrascht. Diesmal ist sie allerdings bereit - und schlägt ihrem Freund seine eigene Nachttischlampe ins Gesicht.

Schnell ist klar, dass Lo dringend einen Tapetenwechsel braucht. Da trifft es sich gut, dass ihre Chefin sie auf eine schicke Yacht schickt, die eine Woche im Atlantik unterwegs sein wird auf der Suche nach den Aurora Borealis. Die Yacht ist klein und exklusiv. Lo soll darüber für ihre Magazin berichten. Doch schon am ersten Abend geht alles schief - Lo hat ihren Maskara in dem Überfall eingebüßt. Sie klopft an der Nachbarkabine und leiht sich Maskara von der Frau, die ihr die Tür öffnet. Am nächsten Morgen ist diese Frau allerdings verschwunden - und alle sagen Lo, sie habe nie existiert.

Als ich das Buch ausgeliehen habe, habe ich ehrlich gesagt gar nicht gelesen, worum es geht. Das hätte ich besser machen sollen. Der erste Teil des Buches hat mir wirklich Alpträume gemacht, denn die Formen von Gewalt gegen Frauen und Gaslighting, die am Anfang vorkommen, sind wirklich schwer zu ertragen. Für mich ist es eine große Angst, dass Menschen mich schon allein deswegen nicht ernst nehmen, weil ich eine Frau bin. Genau das geschieht Lo nun zu Beginn der Geschichte.

Lo ist dabei ein Charakter, dem man ganz gut und leicht folgen kann. Sie möchte gern ihre Karriere aufbauen, lebt allein, obwohl sie einen Freund hat, der auch gern einen Schritt weiter gehen möchte, und hat eine Katze. Sie hat gerade genug Persönlichkeit, dass man sie als Figur akzeptiert. Außerdem nimmt sie Medikamente gegen eine psychische Störung, ich meine, es waren Panikattacken. Abgesehen davon konnte ich in jedem Punkt mit Lo mitfühlen. Ein bisschen störend fand ich ihren Namen... Lo mag ja noch gehen - ich glaube es ist die Abkürzung zu Laura - aber alle Namen, die mit Black anfangen und zweisilbig sind (Blacklock, Blackwood, Blackthorne, ...) sind für mich einfach ein Klisché.

Neben Laura spielen wenige andere Charaktere eine große Rolle. Auf dem Schiff befinden sich sehr wenig Personen. Wir haben das Paar, dass das Schiff besitzt und zu einem Ausflugsboot für Superreiche machen möchte. Die Frau in dem Paar ist an Krebs erkrankt und sehr reich, der Mann stammt aus einer reichen Familie, die dann alles verloren hat, und hat sich wieder zurück zu Geld gearbeitet/-heiratet. An Board ist dann noch ein berühmter Fotograf, ein ehemaliger Kollege und Geliebter von Lo und einige reiche Freunde der Besitzer. Von der Crew ist vor allem der Sicherheitschef relevant, der Los Glaubwürdigkeit immer wieder anzweifelt.

Der Schreibstil war ok, er ist mir nicht positiv oder negativ aufgefallen. Allerdings ist das Buch doch länger als es von außen aussieht, denn die Schrift ist sehr klein. Dadurch hat sich alles mehr gezogen als erwartet. Zwischen den Teilen des Buches sind immer wieder SMS, Emails oder andere Nachrichten. Allerdings befinden diese sich auf einer völlig anderen Zeitebene als die Geschichte in dem Moment, deswegen fand ich das völlig verwirrend. Vermutlich soll das zusätzlich Spannung aufbauen, aber ich empfand das als störend.

Das Ende hat dann eher abgebaut für mich. Sobald klar war, wer hinter allem steckt, war es total leicht zu erraten, was da eigentlich passiert ist. Da gibt es dann auch keine großen Twists mehr, abgesehen vom Ende, wobei man das ja gefühlt dauernd in Mystery-Geschichten hat. Es war auch nicht besonders kreativ oder schwer zu erraten, weswegen ich glaube, dass Mystery-Connoisseure schnell hinter alles kommen. Und ich mag es einfach nicht, wenn am Ende dann alles durch eine Flucht oder ein Kidnapping oder ähnliches noch spannender gemacht werden soll. Wenn die Lösung des Rätsels so boring ist, dass man dann noch eine Hetzjagd braucht... naja.

Alles in allem war dieser Thriller für mich ok. Ich fand den Anfang tatsächlich beängstigend, da ich weiß, wie es ist, wenn man mitten in der Nacht aufwacht und jemand will in die Wohnung eindringen. Ich fürchte mich auch davor, dass mir einmal nicht geglaubt wird, nur weil ich eine Frau bin. Aber danach baut das Buch für mich leider ab, es gibt keine aufregenden Twists am Ende, wo alles nochmal anders kommt als man dachte. Und das Ende wird dann nochmal künstlich aufgeputscht, um das Buch spannender zu machen. Alles in allem also eher ein meh als eine wirkliche Empfehlung.

Kennt ihr das Buch oder andere Bücher der Autorin? Davon würde ich gern hören.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung: