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Sonntag, 30. August 2020

Redrum 327

Hallo an alle Comicfans,

da ich wie beim letzten Mal festgestellt keiner so richtig bin, ich aber für die NEWTs dieses Jahr 2 auf der Liste hatte, komme ich heute schnell zum nächsten.

Fakten:
  • Autor: Ko Ya-Seong
  • Comic
  • 2005 erschienen
  • 192 Seiten
  • Egmont Verlag
  • Preis: 5,86€ (nur noch gebraucht erhältlich)
Klappentext:
"Eine Gruppe von Freunden will gemeinsam etwas Zeit in einem abgelegenen Haus in den Bergen verbringen. bis auf zwei kennen sich alle bereits aus Kindertagen. Eine der "Neuen" scheint eine dunkle Vergangenheit zu besitzen."

Auch dieses Büchlein ist komplett in schwarz weiß gehalten, wobei es hier sehr gut zum Thena passt, zumindest was der Titel und co. verraten lässt. Lest das mal rückwärts ;)

Diese Geschichte ist nur etwas für Erwachsene. Trotz das es sich nur um Zeichnungen handelt und nicht viel beschrieben wird, weil man da ja nur die Dialoge hat, ist es mir sehr mulmig geworden. Das ganze Buch hat mir ein sehr unangenehmes Gefühl gegeben, denn hinter mehreren Figuren stecken Geheimnisse. Diese werden sicher in den Folgebänden erläutert.

Viel erfährt man in diesem ersten Band nicht doch man bekommt einen guten Eindruck von den Figuren. Als kleiner Nebeneffekt lernt man ein paar Namen von asiatischen Essen kennen.

Da dieser Comic mich mit einem komischen Gefühl zurück gelassen hat, sind Comics wohl nun wirklich nicht meine Welt.

Als Kind habe ich total gern Donald Duck gelesen aber die waren eben ganz anders. Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich wie ich noch den richtigen Draht zu diesem Genre finde?

Eure Blue Diamond.



Freitag, 28. August 2020

Jane Austens Northanger Abbey

Hallo meine Austen-Freunde,
 
gelegentlich kommen moderne Autoren auf die Idee, die Werke von Jane Austen neu zu erzählen, manchmal mit sehr viel Erfolg und neuen Perspektiven, manchmal nicht. Dieses Buch, von dem ich heute kurz berichten will, gehört leider in die Kategorie "nicht". Aber fangen wir vorn an...
 
Die Fakten:
  • Autor: Val McDermid
  • Titel: Jane Austens Northanger Abbey (Original: Northanger Abbey)
  • Übersetzung: Doris Styron
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 304
  • Preis: 19,90 Euro
  • Klappentext: "Lesen ist gefährlich! Zu gern verliert die 17-jährige Pfarrerstochter Cat Morland sich in der Welt der Bücher und träumt von aufregenden Abenteuern - die sie in ihrer Heimat im ländlichen Piddle Valley leider niemals finden wird. Zum Glück darf sie zu einem Kulturfestival nach Edinburgh reisen, wo sie sich in den jungen, aufstrebenden Rechtsanwalt Henry Tilney verliebt. Als er sie auf seinen schönen aber düsteren Familiensitz Northanger Abbey einlädt, fühlt sich Cat jedoch plötzlich in einen ihrer geliebten Gruselromane versetzt. Denn in dem alten Gemäuer lauern die Schatten der Vergangenheit hinter jeder Ecke und die Anzeichen verdichten sich, dass ein schreckliches Verbrechen geschehen ist..."

Zur Handlung: Cat Morland hat zu viel Fantasie, da sind sich alle einig. Dennoch darf sie mit einem benachbarten Ehepaar, das selbst kinderlos ist, nach Edinburgh reisen und dort endlich mal die große weite Welt erleben. Dabei trifft sie durch Zufall auf Bella Thorpe, die überraschenderweise heißblütig in Cats großen Bruder verliebt ist und in Cat die perfekte beste Freundin sieht.

Doch kurz darauf trifft Cat auf den etwas älteren Henry, der unverhofft ihr Tanzpartner wird. Cat ist sofort hin und weg, aber weiß nicht, ob sie ihn wiedersehen wird. Umso größer ist ihre Freude, als sie in Henrys Schwester Ellie für sich die perfekte beste Freundin erkennt. Und dann verliebt sich auch noch Bellas unausstehlicher großer Bruder in Cat... das Chaos ist perfekt! Achja, und spooky wird es auch noch.

Northanger Abbey ist schon mein wenigsten geliebter Jane Austen-Roman, ohne dass er in die Jetzt-Zeit transferiert wird von jemandem, der definitiv in der Jetzt-Zeit nicht mehr 17 ist. Jetzt fragt ihr euch: Warum lese ich dann ein Retelling davon? Als das Buch damals erschien, habe ich das einfach falsch verstanden. Ich dachte, dies ist eine Krimigeschichte, die an Northanger Abbey inspiriert ist - klingt auf dem Klappentext ja auch ein bisschen so. Aber nein, dieses Buch ist fast eine 1:1 Nacherzählung, nur eben im 21. Jahrhundert.

Alle Charaktere sind ziemlich nervig. Man kann sie allerdings schon staffeln. John Thorpe ist definitiv der schlimmste, das soll auch so. Bella und Cat haben mich in etwas gleich genervt. Henry und Ellie nerven dann am wenigsten. Cats Bruder ist so langweilig, dass ich jetzt gar nicht erst versuchen werde seinen Namen herauszufinden... James vielleicht? Naja, diese Charaktere verwickeln sich nun also in seltsame Liebes-Geometrieformen miteinander. Das ist ziemlich langweilig, wenn einen keiner der Charaktere interessiert. 

Was ich am Original noch mochte, war das Setting. Denn ein besonderer Pluspunkt von Austen ist nun einmal diese Zeitperiode, die Mode, die Gesellschaftformen, die Bälle, und der ewige Kampf um den Ehepartner. Austen setzt in diese Welten gewöhnlich sehr starke, meist wenig angepasste Frauencharaktere, die dennoch am Ende ihr Glück finden - so wie es sich gehört. Northanger Abbey war ein eher satirischer Werk, und sie ist Cat eben nicht wirklich besonders, sondern eine Karikatur der damaligen Heldinnen in Schauergeschichten, die ohne viel Agency in dunklen italienischen Schlössern von viel älteren Ehemännern gefangen gehalten wurden (siehe Mysteries of Udolpho). Jetzt nehmen wir aber dieses klassische Setting und damit auch den satirischen Teil heraus und setzen die Handlung ins 21. Jahrhundert.... jaaaa, ok.

Wir haben dann also Cat, die quasi ein Twilight-Stan ist - auch wenn die Bücher hier anders heißen, ist der Inspirationsursprung nicht stark verschleiert. Sie sucht nach sexy Vampiren, und da kommen die Tilneys genau richtig. Facebook schlägt einem in dem Buch in jedem Moment ins Gesicht - und Twitter. Und man sieht daran wunderbar, wie schnell solche technischen Anleihen veralten - eine Welt ohne What's App kann sich heute keiner mehr vorstellen, warum schicken sich Freunde DMs auf Twitter? All das wirkt schon wieder total angestaubt, dabei ist 2014 gar nicht so lange her.

Während des Lesens war ich die meiste Zeit einfach gelangweilt, konnte dem Ganzen aber immerhin den Schreibstil abgewinnen, der mich zumindest in der Übersetzung schon an Austens Stil erinnert hat. Ich habe so zwischen 2 und 3 Sternen geschwankt - ich brauchte das Buch für den Magical Readathon und es ließ sich schon aushalten...

Dann kam das Ende. Hier endlich weicht das Buch von der Vorlage ab, nur um alles 30 Mal schlimmer zu machen. Und das siehst du nicht kommen - plot twist quasi. Aber ich verrate es euch hier, weil ich finde, das Ende ist der Grund, warum man dieses Buch nicht lesen sollte. Wer keinen Spoiler will, jetzt hier nicht weiterlesen: Anstelle des Motives Geld, das im Original für die Geschehnisse am Ende führt, und was auch in der Neuerzählung immer wieder Andeutung finde, ist es plötzlich der Gedanke, dass Cat und Ellie lesbisch sein könnten, der die Ereignisse auslöst. Henry konfrontiert Cat dann damit, und ... Cat ist entsetzt darüber, dass er das geglaubt hat, und nicht, dass das zu solch krassen Verhaltensweisen gegen sie geführt hat! Und jetzt möchte ich nochmal sagen: die Neuerzählung spielt im 21. Jahrhundert! Und - mehr plot twist - die Autorin lebt selbst mit einer Frau zusammen!

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Ich möchte dieses Buch also niemandem empfehlen. Es ist langweilig, die Charaktere sind platt und unsympathisch, der satirischen Brocken sind uninspiriert (wer lacht denn heute noch über Twilight Fangirls und kommt sich dabei kreativ vor?). Allein der Schreibstil ist nett. Achja, und das Buch trifft homophobe Aussagen, die von den Charakteren nicht als problematisch entlarvt werden.

Zitat: "Na und, wenn Ellie eine Lesbe ist? Allerdings helfe ihr Gott, wenn sie eine ist."

Lest dieses Buch nicht.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

 

Mittwoch, 26. August 2020

Kiss of Rose Princess, Band 1

Hallo an alle Manga-Freunde,

wer hätte es gedacht, aber für mich war es mein erster Manga und naja, so schnell wird es auch keinen weiteren geben, aber das liegt jetzt nicht primär am Inhalt von diesem hier.

Fakten:
  • Autorin: Aya Shouoto
  • Übersetzer: Hiro Yamada
  • Manga
  • 2012 erschienen
  • 180 Seiten
  • Carlsen Verlag
  • Preis: um die 3€ - nur gebraucht erhältlich
Klappentext:
"Anis Yamamoto hält das Amulett, das sie von ihrem Vater bekommen hat und bei dessen Verlust sie seiner Aussage nach bestraft würde, zunächst für nicht viel mehr als ein einfaches Schmuckstück. Erst als sie das Halsband verliert, gewinnen die Worte ihres Vaters an Bedeutung... Eine dicke Fledermaus, die als Wächter fungiert, und vier gut aussehende Ritter, die um Anise Wohl und um ihre Gunst kämpfen. Doch welcher der Männer hat ehrliche Absichten und wird von Anise zum "Knight of Rose" gewählt? Der neue Favorit unter den Shojo-Manga!"

Dieser Klappentext fasst den Inhalt dieses ersten Bandes ganz gut zusammen. Das Büchlein ist nochmal in Abschnitte eingeteilt. Zu Beginn wird kurz ein Charakter beschrieben. Diese Beschreibung ist als würde man mit der Autorin direkt sprechen, was ich sehr sympathisch fand.

Die Geschichte ist sehr gut für junge Mädchen konzipiert. Natürlich steht im Fokus das Verhältnis von Mädchen und Jungen und die dazugehörige Schwärmerei. Das ist auch wirklich niedlich umgesetzt.

Klar ich hab Null Ahnung von Mangas aber die Zeichnungen sind nach meiner Auffassung sehr schick. Was mich persönlich ehrlich stört. Meine Fassung war komplett in schwarz weiß, spätestens wenn es um die Farben der Rosenkarten geht, ist das ehrlich nervig. Und ich glaube auch dass es einfach wesentlich schicker wäre, aber wohl auch teurer.

Da ich für diese Art Geschichte einfach zu alt bin und dieser Manga/Comic Stil auch nicht so meiner ist, werde ich die kommenden Bände nicht lesen.

Empfehlen kann ich diese aber vor allem jungen Mädchen und auch Jungs. So ein klitzekleines bisschen hat es mich an meine Sailor Moon Zeit erinnert. Wer sich also für sowas begeistern kann, trifft hier eine gute Wahl,

eure Blue Diamond.

Sonntag, 23. August 2020

Things We Say In The Dark

Hallo meine Gruselleser,

heute möchte ich euch wieder einmal von einer Kurzgeschichtensammlung berichten, die ich in der Bibliothek gefunden habe. Dabei ist mir der Name der Autorin aufgefallen, den habe ich in den letzten Jahren immer wieder gehört. Diese Sammlung enthält viele Geschichten mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen zwischen Frauen. Außerdem ist Vieles in der Body-Horror-Ecke zu verorten, aber nicht alles.

Die Fakten:
  • Autor: Kirsty Logan
  • Titel: Things We Say In The Dark
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Harvill Secker
  • Seiten: 222
  • Preis: 11,47
  • Klappentext: "So here we go, into the dark. Some things can’t be spoken about in the light of day. But we can visit our fears at night, in the dark. We can turn them over and weigh them in our hands and maybe that will protect us from them. But maybe not. The characters in this collection find their aspirations for happy homes, happy families and happy memories dissected and imbued with shimmering menace. Alone in a remote house in Iceland a woman is unnerved by her isolation; another can only find respite from the clinging ghost that follows her by submerging herself in an overgrown pool. Couples wrestle with a lack of connection to their children; a schoolgirl becomes obsessed with the female anatomical models in a museum; and a cheery account of child’s day out is undercut by chilling footnotes. These dark tales explore women’s fears with electrifying honesty and invention and speak to one another about female bodies, domestic claustrophobia, desire and violence. From a talented writer who has been compared to Angela Carter, Things We Say in the Dark is a powerful contemporary collection of feminist stories, ranging from vicious fairy tales to disturbing horror and tender ghost stories."

 Wie immer sage ich etwas zu jeder Geschichte und gebe dann mein Gesamtfazit!

Part 1: The House

  • Last One to Leave Please Turn Off the Lights 
In dieser "Geschichte" bekommen wir 4 noch kleinere Geschichten als "Ängste" beschrieben. Wohlgemerkt ein bisschen ein seltsamer Start in diese Sammlung von Geschichten. Aber auch irgendwie tonangebend, ein bisschen düster und einfach schräg. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt. Erstmal 3 Sterne dafür.
  • Things My Wife and I Found Hidden in Our House
Diese zweite Geschichte konnte mich schon etwas mehr überzeugen. Wir erfahren von alle den Dingen, die die Protagonistin und ihre Frau in einem Haus finden, das sie neu beziehen. Vorher lebte da die Großmutter der Frau, und diese hatte wiederum eine dunkle Sage, die davon handelte, wie sie zu ihrem Ehemann kam. Ich gebe der Geschichte 4 Sterne, ganz tolle Atmosphäre.
  • My House is Out Where the Lights End

In dieser Geschichte begleiten wir eine Frau, die in das Haus ihrer Eltern zurückkehrt. Schnell wird klar, dass da nicht immer alles harmonisch zuging. Der Vater sang außerdem für die Sonnenblumen, und das hat angeblich bewirkt, dass sie in dieser unwirtlichen Gegend wachsen. Aber vielleicht hatte er noch weitere Geheimnisse. Auch hier tolle Atmosphäre, ich gebe nochmal 4 Sterne.

  • Sleep, You Black-Eyed Pig, Fall Into a Deep Pit of Ghosts

In der vierten Geschichte folgen wir der Protagonistin in eine abgelegene Hütte mit zwei Freunden. Sie befindet sich in einem Fiebertraum - oder auch nicht. Auf jeden Fall geht es um die Zurückweisung einer Verliebten. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.

  • Girls are Always Hungry When all the Men are Bite-Size

Diese Geschichte ist wirklich sehr gruselig und atmosphärisch. Wir lesen aus der Perspektive eines Mädchen, deren Mutter sie zur Teilnahme an Seancen zwingt, und eines Mannes, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, solche als Schwindel zu enttarnen. Allerdings kann er einfach nicht herausfinden, wie das Mädchen die Geistergeräusche fabriziert. In dieser Geschichte geht es um Sexualität und deren Erwachen, und darum, wie Männer denken, dass ihnen ein Mädchen gehören kann, und um die Illusion, dass ein Mann für eine Frau jemals genug sei. Ich gebe der Geschichte 5 Sterne.

  • Birds Fell From the Sky and Each One Spoke in Your Voice

In dieser Geschichte folgen wir einem männlichen Protagonisten, der einen 90er-Jahre-Laden hat, in dem er Spielzeug verkauft. Eines Tages taucht ein Mann auf, der ein Nokia-Handy kaufen will. Sidney, unser Protagonist, verkauft allerdings keine Telefone - und wir erfahren auch warum. Die Geschichte hat mich ein bisschen an Neil Gaimans Stil erinnert, vor allem The Ocean At The End Of The Lane. Ich gebe ihr 4 Sterne.

  • The City is Full of Opportunities and Full of Dogs

Diese Geschichte fand ich jetzt ein bisschen seltsam und ich glaube, für einige könnte sie sehr triggernd sein. Wir folgen einer Frau in Spanien, die dort eine Bibliothek leitet, in der es allerdings noch keine Bücher gibt. Es liest sich ein wenig wie Imposter-Syndrom mit Paranoia. Es erzeugt auf jeden Fall eine seltsame drückende Atmosphäre, aber so richtig dahintergekommen bin ich nicht. 3 Sterne.

Part 2: The Child

  • My Body Cannot Forget Your Body

Auch im zweiten Teil starten wir mit einer "Geschichte" bestehend aus vier "Ängsten", die alle mit Schwangerschaft und Geburt zu tun haben. Ich muss ja sagen, dieses Thema ist für mich absolut gruselig und damit auch die Geschichten. Ich gebe diesem ersten Teil 4 Sterne.

  • Stranger Blood is Sweeter

In dieser Geschichte folgen wir Sarah, die einem Geheimnis ihrer Ehefrau auf der Spur ist und gleichzeitig ein eigenes Geheimnis hat. Allerdings ist mir hier Vieles schleierhaft geblieben. Es ist schon eine seltsame Geschichte, aber ich gebe ihr nur 2 Sterne.

  • Good Good Good, Nice Nice Nice

Auch diese Geschichte konnte mich nicht richtig überzeugen. Wir folgen einer Frau, deren Baby nie aufhört zu schreien. Ich glaube, das ist für viele werdende Mütter ein Alptraum - ich will es mir gar nicht vorstellen. Tagsüber arbeitet sie aber auf einer Farm, wo perfekte Kinder geschaffen werden. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.

  • The Only Time I Think of You is All the Time

Diese Geschichte ist sehr kurz, und wir folgen einer Person, die von einem Geist namens Brigitte begleitet wird. Eigentlich erfahren wir nicht viel, außer dass Brigitte nie den Mund hält und das einzige Versteck der Teich hinterm Haus ist, in dem schon die Mutter der Person ertrunken ist. Ich gebe 3 Sterne.

  • We Can Make Something Grow Between the Mushrooms and the Snow

In dieser Geschichte begegnen wir einem Paar auf der Suche nach einem Haus. Nachdem die Frau nach der ersten Besichtigung schwanger wurde, sucht sie immer mehr nach einem Platz, an dem sie sie selbst sein kann, ein eigenes Wesen, das nicht nur automatisch und ohne Meinung auf jemand anderen reagiert. Ich gebe der Geschichte 4 Sterne.

  • Half Sick of Shadows

Wir begleiten hier ein Paar, das offensichtlich genug vom Elternsein hat und den perfekten Ort sucht, um alles zu vergessen. Ich glaube ja, so würde es mir gehen, wenn ich ein Kind haben müsste, darum kann ich da irgendwie mitfühlen. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.

  • The Only Thing I Can't Tell You is Why

Diese Geschichte ist sicherlich sehr triggering für alle Frauen, die postnatale Depressionen hatten. Die Geschichte greift das Gefühl auf. Eine Frau bekommt ein Kind, aber sie glaubt, dass es tot ist. Alle anderen behandeln es aber wie ein ganz normales Kind, also tut sie, was alle ihr sagen. Aber sie weiß die Wahrheit. Ich gebe der Geschichte 4 Sterne.

Part 3: The Past

  • I'll Eat You Up I Love You So

Auch Teil 3 beginnt mit 4 "Ängsten" in der ersten "Geschichte". Wir sind immer noch beim Thema Schwangerschaft und Kinder, aber diesmal mit einem starken Fokus auf Essen - das sieht man ja schon am Titel der Geschichte. Ich mochte diese Imagination von "Ich könnte dich fressen!". 4 Sterne.

  • The World's More Full of Weeping Than You Can Understand

Diese Geschichte spielt mit Fußnoten. Wir folgen einem Mädchen, das mit der Mutter auf den Pier geht und dort einige seltsame Dinge sieht. Die Fußnoten verraten erst die Tiefe der Geschichte, die Geschichte selbst ist nur wenige Sätze lang. Ich fand das kreativ, aber auch ein bisschen anstrengend. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.

  • Sleep Long, Sleep Tight, it is Best to Wake Up Late

Auch die nächste "Geschichte" ist ein Spiel mit Form - diesmal ein vermeintlich wissenschaftlicher Fragebogen, der sich mit Träumen beschäftigt. Aber sind Sie sicher, dass es nur ein Traum war? Ich gebe hier 3 Sterne - interessant und atmosphärisch, aber auch nicht weltbewegend.

  • Exquisite Corpse

Wir kommen langsam an den Punkt, wo ich die Geschichten einfach nicht wirklich verstehe. Hier folgen wir einem Teenager-Mädchen mit einer Gruppe von Freundinnen, einem sehr ekligen Vater und es gibt auch noch eine Ausstellung á la Körperwelten. Aber ja, so richtig geklickt hat das bei mir nicht. Ich gebe 3 Sterne.

  • Sweeter Than the Tongue I Remember

In dieser Geschichte geht es um das Wort "nein" und wie wenig Bedeutung es hat, wenn es aus dem Mund einer Frau kommt. Aber auch bei dieser Geschichte hat es für mich nicht richtig klick gemacht - nicht wie bei manch anderen hier. Daher 3 Sterne. 

  • Watch the Wall, My Darling, While the Gentlemen Go By
In dieser letzten Geschichte folgen wir einer Protagonistin vor die Tür eines Clubs, wo sie sich übergeben möchte, aber gekidnappt wird. Diese Geschichte geht schon nochmal unter die Haut, ich fand sie sehr nachvollziehbar und dadurch auch sehr eklig. Ich gebe ihr 4 Sterne.

Das war es nun mit den einzelnen Geschichten. Insgesamt war dies eine ganz nette Sammlung, aber nix was man gelesen haben muss. Gerade wer sich für Literary Horror zum Thema Weiblichkeit, Schwangerschaft, Kinder interessiert, wird hier einige Geschichten mögen. Für manche kam ich mir aber einfach auch zu dumm vor. Ich werde aber definitiv auch mal einen Roman der Autorin versuchen in der Zukunft, denn der Schreibstil war oft sehr toll. Interessant war auch der Rahmen, der um die Geschichten herum gesponnen wird. So etwas habe ich bisher bei solchen Sammlungen auch noch nicht gehabt.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Freitag, 21. August 2020

Iron Sky - Wir kommen in Frieden

Hallo zusammen,

heute möchte ich gleich ein Hörbuch und passenden Film vorstellen, der wohl Kultstatus hat. Wie immer war mir alles völlig unbekannt und ich weiß nicht, ob ich darüber traurig bin =D

Fakten:
  • Autorin: Ilsa von Braunfels
  • Erzähler: Gordon Piedesack
  • Fantasy
  • 2013 erschienen
  • Hörbuchdauer 7h 30min
  • Filmdauer 1h 30min
  • MFM Entertainment GbR Verlag
Klappentext:
"Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs schaffen es die Nazis mit Hilfe von riesigen Ufos, den sogenannten Reichsflugscheiben, unerkannt die dunkle Seite des Mondes zu besiedeln. Als sie im Jahr 2018 zufällig von einer amerikanischen Mondmission entdeckt werden, sehen sie ihre Zeit gekommen, um wieder nach der Weltherrschaft zu greifen. Von nun an lastet das Schicksal der Menschheit auf den Schultern von Renate Richter, einer von der Nazi-Ideologie überzeugten Lehrerin. Auf der Erde angekommen wird ihr jedoch schnell bewusst, dass sie ihr Leben lang einer Lüge aufgesessen ist. Nur wie soll es ihr gelingen, ihren machtbesessenen Verlobten Klaus Adler und dessen Riesenraumschiff Götterdämmerung aufzuhalten?"

Wie ihr dem Klappentext zum Hörbuch entnehmen könnt, ist das hier eine ganz schön abgefahrene Geschichte. Ja wir bekommen hier alle Klischees geliefert die sich über Nazis finden lassen. Dabei verliert sich sehr schnell die Grenze zwischen das ist noch lustig und witzig und auch schräg zu oh man haben sie das wirklich so gesagt und oh mein Gott nicht deren Ernst. Im Buch ist das natürlich viel stärker ausgeprägt, schließlich gibt es da auch mehr Raum zu beschreiben. Nichtsdestotrotz kommen sowohl in Film als auch Hörbuch die abgefahrensten Momente der Geschichte vor.

So wird unser zu politischen Werbezwecken auf den Mond geschicktes schwarzes Model zu einem Arier gespritzt. Ja das meine ich auch ernst. Völlig krank oder? Wobei denken wir an Michael Jackson ist es vielleicht doch nicht so abwägig.

Wir bekommen auch einen kleinen Einblick in die Bildung und Englisch ist ganz etwas außergewöhnliches auf dem Mond. Nur Renate verfügt über genügend Kenntnisse um die Erde und ihre Kuriositäten zu verstehen. Doch ein Glück können manche tolle Figuren noch geläutert werden.

Wenn ihr glaubt die Nazis auf der dunklen Seite des Mondes haben echt einen an der Waffel, dann freut euch auf die Erde. Hier regiert eine völlig verrückte Frau die USA und will unbedingt die nächste Wahl gewinnen. Sie ist die weibliche Ausgabe von Trump - ja leider dann doch nicht so weit hergeholt. Schade.

Sinn und Ziel dieser kleinen Angelegenheit also Geschichte ist vermutlich einfache Unterhaltung und das ist ohne Probleme gelungen. Außerdem ist es aber auch abschreckend und erschreckend wie Die Welt seine könnte, wenn es noch so abgedrehte Menschen geben würde. So ganz raus ob es die nun gibt oder nicht ist es ja auch nicht, werfen wir einen Blick in die USA.

Der Film ist mit Absicht schlecht gespielt und dargestellt, sicherlich um dem ganzen die Krönung aufzusetzen. Dennoch ist gerade die Schlacht im All auf erstaunliche Art und Weise wirklich sehr gut umgesetzt und auch technisch eine tolle Mischung aus hinterwäldlerisch das ist so 1945 und wow hier die modernen 2000.

Empfehlen würde ich beide Medien sowohl sarkastisch fähigen Menschen als auch solchen empfehlen die dumpfe Unterhaltung wollen und trotzdem noch ihren Verstand einsetzen können. Ich weiß immernoch nicht ob ich das alles nun absurd oder lustig finden soll. Was meint ihr? Kennt ihr was ähnliches?

Eure Blue Diamond.

Mittwoch, 19. August 2020

Spontaneous

Hallo meine Sommerfreunde, 

im Moment findet die nächste Runde des Magical Readathon statt. Dafür brauchte ich ein lustiges Buch, was so gar nicht mein Ding ist, wenn man es eng definiert, aber gewisse lustige Bücher liebe ich. Ich hatte gehofft, dieses Buch, dass ich jetzt seit vielen Jahren im Regal hatte, könnte genau diese Art von lustig sein. Ob das geklappt hat, erzähle ich euch heute...
 
Die Fakten:
  • Autor: Aaron Starmer
  • Titel: Spontaneous
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Dutton Books
  • Seiten: 365
  • Preis: 12,00 Euro
  • Klappentext: "Katelyn is the first, but she won't be the last senior to blow up without warning or explanation. With the whole country watching, the FBI soon rolls into Mara's suburban New Jersey hometown and the search is on for answers. Whip-smart and blunt, Mara narrates the end of their world as she knows it while trying to make it to graduation in one piece. It's an explosive year punctuated by romance, quarantine, life-long friendship, hallucinogenic mushrooms, bloggers, ice-cream trucks, "Snooze Button", Bon Jovi, and the filthiest language you've ever heard from the president of the United States."
Zur Handlung: Es ist ein ganz normaler Schultag, als im Matheunterricht Mara's Mitschülerin explodiert. Niemand kann feststellen, was zur Explosion geführt hat, aber schnell reden alle von Terrorismus. Doch in den folgenden Tagen explodieren immer mehr von Mara's Mitschülern und bald geraten Drogen in den Verdacht. Mara merkt allerdings schnell, dass eigentlich niemand etwas weiß.
 
In dieser unsicheren Zeit versucht Mara mit ihrer besten Freundin und ihrer neu entdeckten Libido einfach über die Runden zu kommen und bis zum Abschluss zu überleben. Aber je verunsicherter die Erwachsenen werden, desto prekärer wird die Situation der Abschlussklasse, bis sie schließlich alle in Quarantäne gebracht werden, falls es doch ein neuartiges Virus ist...
 
Mit Beginn des Buches sind wir mitten in der Handlung, also mit Mara mitten im Unterricht. Und diese Handlung ist wirklich abstrus - explodierende Teenager? Aber das Buch hat mehr an sich, als es scheint, und ich glaube, gerade im Moment können sich vielleicht viele damit identifizieren, wenn in Amerika trotz Pandemie en masse die Schulen wieder geöffnet werden sollen. Denn Mara's Jahrgang muss sich mit der Frage herumschlagen, ob sie vielleicht am nächsten Tag tot sind - jeden Tag. Niemand hat eine Antwort und so werden sie von Behörde zu Behörde geschoben, bis sie schließlich einfach sich selbst überlassen werden. 
 
Mara als Hauptcharakter fand ich interessant. Einige Personen finden es nicht gut, dass hier ein männlicher Autor eine weibliche Hauptfigur schreibt. Allerdings fand ich es spannend, dass man zu Beginn des Buches - ohne Klappentext - gar nicht weiß, welches Geschlecht die Figur hat. Und man merkt sehr schnell, dass das auch eigentlich egal ist. Mara wird dann als Mädchen identifiziert, aber sie entspricht definitiv keinem Klischee. Ich fand sie sehr erfrischend, sie ist wild, experimentierfreudig, laut und dennoch clever. 
 
Die drei wichtigsten Figuren um Mara herum sind ihre beste Freundin, ihr neuer Freund und eine Agentin, die herausfinden soll, was in dieser Schule los ist. Die beste Freundin hatte für mich deutlich zu wenig Auftritte in diesem Buch - wir hören mehr über die Freundschaft, als wir sehen. Aber das Ende hat das für mich fast schon wett gemacht. Der Freund ist interessant und ich mochte die überraschend explizite Sexszene in diesem Buch, die für mich - auch irgendwann mal Teenager - sehr authentisch war. Die Agentin... naja, deren Rolle verstehe ich immer noch nicht. Aber was soll's.
 
Ich mochte, dass das Buch recht divers ist - durch die Todesfälle lernen wir einiges über den Abschlussjahrgang, und da habe ich keine krassen Klischees wahrgenommen. Natürlich ist der Roman sehr aufmüpfig geschrieben, sodass nicht alles politisch korrekt ist - aber es fühlte sich dennoch ehrlich an, eben für Teenager. 
 
Das Buch beschäftigt sich mit einigen Verhaltensweisen, die manche Personen vielleicht nicht als gut oder altersgerecht für Teenager wahrnehmen. Allen voran ist Mara recht erprobt, wenn es um Drogenkonsum geht. Gegen Ende des Buches nimmt dann exzessiver Alkoholkonsum einen wichtigen Teil in der Handlung ein. Und wie gesagt, es gibt auch eine explizite Sexszene - und es explodieren Jugendliche.
 
Am Ende kann jeder aus dem Buch mitnehmen, was er oder sie möchte. Das Ende ist sehr offen gestaltet, aber ich fand es passend und sehr emotional. Das Buch hat für mich dieses Gefühl eines "Endes" recht gut eingefangen, und dieses Moment, dass man die Schule eigentlich erst zu schätzen weiß, wenn sie vorbei ist. Das Buch ist sicherlich nicht für jeden, aber wenn man sich darauf einlassen mag, hält es viel für einen bereit.
 
Alles in allem fand ich das Buch unterhaltsam und mal ganz andere "Jugendliteratur", als ich sonst kenne. Mara ist eine ungewöhnliche weibliche Hauptfigur und das Buch räumt mir klassischen Tabus des Genres auf. Mara ist weder auf den Kopf, noch auf den Mund gefallen. Man muss sie daher nicht mögen, aber man kann ihre Entwicklung zumindest verstehen, denn explodierende Mitschüler sind einfach... ungewöhnlich... verunsichernd. Und das Buch zeigt, wie viel uns an Teenagern liegt, wie ernst wir sie nehmen und wie gut wir sie schützen. Darüber sollten wir alle mal nachdenken.
 
Kennt ihr das Buch? Oder kennt ihr noch andere Geschichten, wo Menschen ohne Grund explodieren?
 
Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:

Sonntag, 16. August 2020

Blacksmith Queen


Hallo zusammen,


ich habe mal wieder eine neue Reihe angefangen. Diese habe ich in der Sparte Erotik-Fantasy gefunden und sowas hab ich ja noch nicht gelesen.


Fakten:
  • Autorin: G. A. Aiken
  • Übersetzerin: Michaela Link
  • Erotik-Fantasy
  • 416 Seiten
  • 2020 erschienen
  • Piper Taschenbuch Verlag
  • Preis: 13,00€

Klappentext: 
"Eine Prophezeiung der Hexen von Amhuinn stürzt die Hügelländer in den Kampf um den Thron: Eine Frau aus dem Volk soll zur Königin gekrönt werden. Als die Familie der Schmiedin Keeley in den Krieg verwickelt wird, verbündet sich Keeley mit den Kriegern eines Zentaurenclans. Während sie die raue Atmosphäre unter den Kriegern schnell zu schätzen lernt, verdient Keeley sich den Respekt des angriffslustigen Gestaltwandlers Caid ― der in ihrem Leben eine viel größere Rolle einnehmen wird, als selbst die Prophezeiung voraussehen konnte..."

Wenn man den Klappentext so liest, hört sich das nach einem ziemlich monumentalen Buch an. Ehrlich ist es nicht, es ist eher seicht, das würde ich mal der Erotikschiene klischeehaft zu schieben, weil da ja andere Schwerpunkte gelegt werden. Als ich jedoch wieder vergessen hatte, dass die Reihe diesem Genre zugeschrieben wird, dachte ich einfach nur, eine Reihe für Fantasyanfänger mit ganz viel Potential nach oben. Doch kommen wir zur Handlung.

Wir erleben die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und als erstes aus der eines Geschichtenerzählers der mir total sympathisch war und ich mir voll gewünscht hätte, dass er uns die ganze Zeit begleitet. Zu Beginn erfahren wir so ein paar Grundregeln für das Reich in dem wir uns befinden. Das ist ziemlich rabiat und aggressiv. Doch auch unsere Protagonistin ist nicht gerade zimperlich und daher passt das schon zusammen. Im Mittelpunkt und so auch der Titel steht die Schmiedekunst. Keeley ist eine ganz besondere Schmiedin und eher ein Mannsweib als eine zierliche Persönlichkeit. Sie hat unglaublich viele Geschwister und eine minimal verrückte Familie. Der Umgang ist mir auf der einen Seite sympathisch und auf der anderen etwas anstrengend, aber auch ehrlich.

Nun kommt es, dass eine Schwester zur Familie zurückkehrt, die eine ganz spezielle Ausbildung genossen hat. Sowas ist mir noch in keinem Buch begegnet und ich fand das wirklich gut überlegt. Einer anderen Schwester kommt eine Vorhersehung zugunsten, doch ob das alles so richtig ist und gut für das Reich muss sich erst noch herausstellen.

Wir lernen außerdem andere Clans kennen, die verschiedene Wesen beherbergen. Wir erleben einen beinahe Krieg, bösartige Intrigen und ganz außergewöhnliche Zuneigung. Der Cliffhanger ist nicht ganz so prekär, es ist aber schon so, dass man Lust hat auf den nächsten Band.


Gut gemacht in dieser Reihe sind die Charaktere. Wir haben eigentlich nur sehr selbstsichere und starke dabei. Keeley habe ich lieb gewonnen und ganz ehrlich bei ihrem zukünftigen Liebhaber dachte ich vom Namen her lang es ist eine Frau.

Eine große Rolle in der Geschichte spielen Tiere und Fabelwesen. Natürlich kennt man das aus anderen Fantasybüchern doch wird hier sehr liebevoll damit umgegangen.

Was ich mir gewünscht hätte, wären mehr Beschreibungen gewesen. Die Welt wird schon schnell vorgesetzt und dann nach dem Motto das ist eben so. Alles wird eher kurz abgehandelt und das hätte definitiv einfach mehr sein können.

An mir ehrlicherweise völlig vorbeigegangen ist das Thema Erotik. Vielleicht bin ich zu abgebrüht, aber die paar Szenen wo Nacktheit vorkommt sind fast schon selbstverständlich eingebaut als wäre das in dieser Welt total normal. Und das bisschen Liebelei ist so kurz, da ist das ja in Schnulliromanen ausführlicher. Da muss in den nächsten Büchern noch einiges passieren damit es diese Sparte verdient hat.


Verwirrt hat mich auch, dass Zentauren hier Geweihe haben. Das ist nicht normal oder? Ich hab mich dann auch gefragt, ob die Erotik hier im Fetisch liegt, so Menschen und Fabelwesen. Wer weiß.

Alles in allem mochte ich diesen Auftakt und kann diese Reihe Fantasyanfängern empfehlen. Ich bin gespannt wie es mit allem weitergehen wird und wünsche euch einen sonnigen Sonntag,



eure Blue Diamond.


Freitag, 14. August 2020

Cinder & Ella 1 & 2

Hallo zusammen,

es ist August und ich lege wie jedes Jahr meine NEWTs ab. Dazu habe ich schon einiges weggelesen und werde nun auch anfangen euch davon zu berichten. Dies ist eine Art Duologie würde ich mal behaupten.

Fakten:
  • Autorin: Kelly Oram
  • Übersetzerin: Fabienne Pfeiffer
  • Roman
  • Band 1 2018, Band 2 2019
  • 448 und 528 Seiten
  • ONE Verlag
  • Preis: 12,90€ (Broschiert)
Klappentext Band 1:
"Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood."

Dieser Klappentext beschreibt sehr präzise was uns erwartet. Ich mag den Cinderella-wipe der wirklich nur an den Namen der Protagonisten und ganz leicht in der Geschichte zu finden ist.

Ella ist ein sehr stolzes und starkes Mädchen, dass sich ungern sagen lässt wie es zu sein hat. Mit dem schrecklichen Erlebnis ihres Unfalls hat sie jedoch den Glauben daran verloren, dass andere sie mögen könnten und sie das auch wert ist. Sie entwickelt sich im Laufe der beiden Bände extrem weiter. Am Ende wirkt sie mir schon fast zu erwachsen. Wobei sie auch schon 18 ist, es geht einfach alles etwas zu schnell. Besonders sympathisch macht sie natürlich ihr Buchblog auf dem sie auch mal was anderes rezensiert - quasi wie bei uns hier.

Cinder dürft ihr euch wie den perfekten Starhelden vorstellen. Er ist der arme unverstandene, aber natürlich trotzdem schrecklich gutaussehende und schwer reiche. Später ist er auch der der Ella erzählt wie toll sie ist und entpuppt sich als gar nicht so oberflächlich wie man am Anfang dachte. Ich finde seine Figur um zweiten Teil ehrlich stark übertrieben.

Die Geschichte der beiden ist im ersten Band eine echte Liebesgeschichte. Und ich fand es ehrlich erfrischend dass dieser ein zweiter Band folgt der sich endlich mal mit dem - na und was dann? - beschäftigt. Allerdings ist das danach teilweise etwas langweilig und es kommt einem sehr konstruiert vor. Die erste Geschichte war total intuitiv und stimmig, dass hat der zweiten einfach gefehlt. Sie war fast schon zu alltäglich realistisch.

Die bösen Schwestern aus Cinderella sind hier Zwillinge die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch das gibt der ganzen Handlung eine wunderbare Dynamik. Später kommen weitere Nebencharaktere dazu die sehr besonders sind und auch dem zweiten Teil die gewisse Magie erhalten.

Grundsätzlich mochte ich die ganze Erzählung. Der zweite Teil hätte wohl wesentlich kürzer sein können. Empfehlen möchte ich es jungen Leserinnen die sich auf eine kleine Romanze freuen,

eure Blue Diamond.


Mittwoch, 12. August 2020

Smith of Wooton Major

Hallo meine Tolkienfreunde,

ich möchte euch heute das letzte Buch aus der Tolkien Treasury Box vorstellen, welches ich bisher noch nicht gelesen hatte. Smith of Wooton Major ist das letzte fiktionale Werk, dass zu Tolkiens Lebzeiten veröffentlicht wurde, und in gewisser Weise sein Abschiedbrief. Es ist eine Kurzgeschichte, eine Fairy Tale, aber keine Kindergeschichte - sagt er. Es ist das Werk eines alten Mannes, und am Ende sieht man auch, warum er das sagt.

Die Fakten:
  • Autor: J. R. R. Tolkien
  • Titel: Smith of Wooton Major
  • Erschienen: 2015 (erstmals: 1967)
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 209 (davon 57 die Geschichte selbst)
  • Preis: 11,58 Euro
  • Klappentext: "Every 24 years in the village of Wooton Major, the Feast of the Good Children was held. To celebrate it a Great Cake was prepared, to feed the 24 children who were invited. The cake was very sweet and rich and entirely covered in sugar icing. But inside there were some very strange ingredients and whoever swallowed one of them would gain the gift of entry into the Land of Faery..."

Diese Kurzgeschichte von Tolkien begann, als er eine Einleitung für das Buch The Golden Key schreiben sollte. In dieser Einleitung war es Tolkien wichtig zu verdeutlichen, dass Fairy Tales nicht Kindergeschichten sind, sondern Geschichten von Magie für alle Leser. Ihm war es zuwider, dass Fairies immer mehr mit kleinen grazilen Wesen gleichgesetzt wurden, die durch die Luft fliegen. Für Tolkien war Faery ein magisches, aber auch gefährliches Land, und jeder Sterbliche, der darin wandelte, musste auf sich aufpassen.

So entstand diese Geschichte über ein Dorf mit einem besonderen Fest und einem besonderen Kuchen und schließlich einem besonderen Kind, das ein besonderer Mann wurde. Ein Mann mit einer Eintrittskarte nach Faery, einem Land voller Magie und Gefahr und Schönheit und vielen seltsamen Dingen. Die Geschichte selbst mag nicht so sehr besonders wirken, aber das Buch gibt einem so viel Zusatzmaterial dazu, dass man sie umso mehr zu schätzen lernt.

Enthalten ist zum Glück auch Tolkiens Entwurf für die Einleitung, die leider am Ende nie gedruckt wurde. Darin beschreibt er, was für ein Unding Einleitungen sind. Für Tolkien sollte der Leser immer möglichst unvoreingenommen auf eine Geschichte treffen und dann hinterher nach Bedarf diskutieren. Eine Einleitung jedoch nimmt dem Leser diese Chance und sendet ihn mit bestimmten Gedanken und Ideen in die Geschichte hinein. Jeder, der bei einem Klassiker schon mal durch die Einleitung gespoilt wurde, weiß, warum ich dieses Statement von Tolkien liebe!

In seiner Geschichte will Tolkien einerseits zeigen, was Faery für ihn wirklich ist. Daher sehen wir unseren Protagonisten Smith of Wooton Major in einigen gefährlichen und einigen seltsamen Momenten. Das Cover ist vielleicht eine der gefährlichsten davon. Smith ist allerdings geschützt durch einen Stern an der Stirn (übrigens in den ersten Entwürfen noch ein Ring... Tolkien konnte nicht anders). Dennoch kann er in dieser fremden Welt nicht einfach tun, was er will. Er muss sich an die Gesetze halten - die er zumeist gar nicht kennt.

Darüber hinaus erschafft er uns eine Figur, die in Fairies nur noch Kinderspielzeug und Glitzer sieht. Diese Figur erkennt ihren Fehler selbst dann nicht, als der König der Faery-Welt sich ihm zu erkennen gibt. Der König jedoch lässt ihn am Ende gewähren. Es hat den Anschein, als könne man eben nicht jeden Menschen von der Magie der Welt überzeugen. Da Tolkien großer Naturfreund war, ist sein Faery-Zugang auch über einen Wald. Diesen Wald betreten entsprechend nur Menschen, die sich auf die Magie einlassen können.

Insgesamt habe ich diese Geschichte als schön empfunden. Der Anfang ist etwas verwirrend, da wird zunächst keinen klaren Protagonisten haben. Aber die Geschichte hat die Tolkienmagie, sie kann einen bezaubern und tolle Dinge vor Augen erscheinen lassen. Ich mochte die Idee, die hinter der Geschichte steckte. Und das viele Zusatzmaterial in dieser Ausgabe war sehr hilreich, um das alles besser einordnen zu können. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht.

Empfehlen würde ich das Buch allerdings nur Tolkien-Fans. Ich weiß nicht, ob andere Leute viel damit anfangen könnten.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung: