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Donnerstag, 14. Juni 2012

Harry-Potter-Woche: Der Stein der Weisen



Hallo ihr lieber Leserlein,

dies ist der Beginn unserer Harry Potter-Themenwoche. Wir haben euch ja bereits angekündigt, dass wir ausführlich jedes Buch mit dem dazugehörigen Film vergleichen möchten. Dazu schauen wir uns heute zuallererst Band 1 an. Dieser trägt den Namen „Harry Potter und der Stein des Weisen“. Der Titel gibt schon einen Tipp, worum es gehen wird, und wer sich mit Alchemie ein bisschen auskennt, weiß vermutlich, dass der Stein der Weisen keine Erfindung von J. K. Rowling war. (Wie Wikipedia uns wissen lässt, kam dieser sagenumwobene Stein sogar bei den Schlümpfen schon vor. ;))

Nun, um dennoch nicht zu viel vorwegzunehmen, verzichte ich darauf, genau zu erläutern, was dieser Stein denn nun ist, denn schließlich soll man sich das Buch oder den Film ja selbst anschauen. Wem es dennoch unter den Nägeln brennt, mehr darüber zu erfahren, sei die Wikipedia-Seite nochmals ans Herz gelegt.

Nachdem wir nun geklärt haben, nach wem oder was der erste Band benannt ist, können wir fortfahren mit dem, was uns der Klappentext verrät:

„Eigentlich hatte Harry geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge. Zumindest bis zu seinem elften geburtstag. Da erfährt er, dass er sich an der Schule für Hexerei und Zauberei einfinden soll. Und warum? Weil Harry ein Zauberer ist.
Und so wird für Harry das erste Jahr in der Schule das spannendste, aufregendste und lustigste in seinem Leben. Er stürzt von einem Abenteuer in die nächste ungeheuerliche Geschichte, muss gegen Bestien, Mitschüler und Fabelwesen kämpfen. Da ist es gut, dass er schon Freunde gefunden hat, die ihm im Kampf gegen die dunklen Mächte zur Seite stehen.“

In Harry Potter und der Stein der Weisen wird uns die eigentümliche Geschichte eines nicht ganz normalen Jungen erzählt. Jeder weiß heute, dass Harry ein Zauberer ist, und dann auch noch ein ganz besonderer. Nachdem ein dunkler Magier namens Voldemort, gern aber auch nur Du-weißt-schon-wer genannt, seine Eltern umgebracht hatte, schaffte das Baby Harry, den tödlichsten aller Flüche auf Voldemort zurückzuwerfen und damit seine Macht zu brechen.

Das Waisenkind wurde nun von zunächst unbekannten Personen – Dumbledore und McGonnagal, sowie einem riesigen Mann auf einem fliegenden Motorrad namens Hagrid – zu seinem Onkel und seiner Tante gebracht, die jedoch alles andere als erfreut sind.

Die ersten Seiten beschreiben eindrucksvoll das Leben dieses besonderen Jungen namens Harry, der großgezogen wird, als sei er ein ungeliebtes Haustier – oder vielleicht auch manchmal wie ein Hauself. ;) Doch plötzlich geschehen mehr und mehr seltsame Dinge um Harry herum, bis er schließlich in einer Hütte auf einem Felsen mitten im Meer von Hagrid, dem Halbriesen, erfährt, dass er ein Zauberer ist. 


Von diesem Moment an ändert sich alles in Harrys Leben. Er findet heraus, dass er Unmengen von Geld hat, das seine Eltern ihm hinterlassen haben. Bald findet er Freunde, die er dank seinem Vetter vorher nie gehabt hatte, und er hat Spaß an der Schule. Er entdeckt Quidditch, eine Sportart auf Besen, als seine Leidenschaft. Das wichtigste jedoch ist, dass er erfährt, dass seine Eltern nicht einfach nur bei einem Autounfall gestorben sind, sondern ermordet worden waren, und dass Harry die Zaubererschaft von Lord Voldemort erlöst hat. 

Wir möchten uns nun zuerst kurz dem Buch zuwenden, bevor wir näher auf den Film eingehen und schließlich eine Liste mit Unterschieden das Ende bilden wird. 

Das Buch beschreibt sehr detailreich eine Welt, die nur in unserer Phantasie existiert. Es werden Zauberläden, Zauberstäbe, fliegende Besen, Drachen und dreiköpfige Hunde, martialische Schachspiele und schreiende Bücher beschrieben. Auch Hogwarts ist ein besonderer Ort, eine magische Schule mit Lehrern, Geistern und Geheimnissen, ein Ort, an dem Freundschaften entstehen, und sich alte Feindschaften zeigen, an dem man Abenteuer scheinbar hinter jeder Ecke findet. Diesen Ort nur einmal zu betreten ist sicher ein geheimer Wunsch vieler Kinder, die die Geschichte von Harry Potter kennen. Das Buch wendet sich Hogwarts sehr detailreich zu. Man erfährt vieles über den Unterricht, die Lehrer und auch das Miteinander der verschiedenen Schüler. Gerade das machte das Buch immer so magisch für uns. Allgemein ist das Buch unglaublich detailverliebt, sodass man ein umfassendes Gefühl entwickeln kann, wie die Welt der Zauberer ist. Das Buch ist weiterhin voller phantastischer Ideen, zum Beispiel die Zaubererbank Gringotts, die von Kobolden geführt und von Drachen geschützt wird, oder Olivanders, ein Laden, indem sich der Zauberstab seinen Zauberer sucht. Die Details sind unglaublich, sodass auch nie Langeweile aufkommt, obwohl nahezu alle Bücher an denselben Orten spielen.


Der Film wiederum muss sich natürlich auf bestimmte Aspekte des Buches konzentrieren, denn sonst gäbe es inzwischen nicht nur 8 sondern 20 Harry Potter-Filme. Und wenn wir ehrlich sind, sind 8 schon zu viel für eine DVD-Nacht. ;) Die Frage ist nun, auf was hat der Film verzichtet und ist die Wahl gut oder schlecht getroffen.

Als der Film erschien, waren wir gerade erst aus der Grundschule heraus. Wir hatten die Bücher gelesen und waren gespannt, wie Harry und Hogwarts und alles andere denn nun aussehen sollten. Der Film hat natürlich versucht, so vieles wie möglich aufzunehmen. Dennoch gehen die verliebten Details des Buches oft unter. Diverse Szenen, wie zum Beispiel Harrys Leben bei seiner Tante und seinem Onkel werden auf ein (noch zu akzeptierendes) Minimum beschränkt. Wahrscheinlich ist das auch nicht die schlechteste Idee, da gerade diese ersten Kapitel meist doch recht nervig zu lesen waren (meine Meinung). Der Film setzt dafür natürlich entsprechend mehr auf die actionreichen Szenen, so zum Beispiel der Kampf mit dem Troll oder am Ende der Kampf mit dem dunklen Lord persönlich (Spoiler: Im Buch wird er gar nicht von Harry besiegt, sondern Harry wird einfach ohnmächtig). Wenn man also auf Spaß und Spannung steht, auf ein paar Spezialeffekte, dann ist man wohl mit den Filmen besser bedient, aber dazu später mehr. 

Zuletzt haben wir eine Liste mit mehr oder weniger gravierenden Unterschieden zwischen Buch und Film zusammengestellt, was aber natürlich viele Spoiler enthält und daher nur für diejenigen ist, die vielleicht den Film gesehen haben und überlegen, ob es sich nun noch lohnt, das Buch zu lesen, oder anders herum, oder diejenigen, die es einfach interessiert! Die anderen, die noch vollkommen unbefleckt sind, dürfen einfach nach unten scrollen, um unsere abschließenden Bemerkungen zu lesen.

Unterschiede Buch – Film
  • Anfang: keine Szene von den Dursleys bevor Harry kam
  • Mrs Figg fehlt, Harry darf von Anfang an mit in den Zoo
  • Vorgeschichte von Harrys Zauberanfängen fehlt
  • Vorgeschichte der Potters, die angeblich bei einem Autounfall gestorben sind, wird nicht näher erwähnt, auch Harrys Erinnerungen an den Tod seiner Eltern werden nicht aufgegriffen
  • Harrys Umzug in Dudleys altes Zimmer wird nicht erwähnt
  • Harrys Kampf um seinen Brief ist gekürzt
  • Hagrid verwechselt Harry nicht mit Dudley im Buch
  • Hagrids Umhang: Das Ausmaß des Chaos wird weder in der Hütte noch in Gringotts deutlich
  • Winkelgasse: Der Eulenkauf, der Kauf der Schuluniform und ersten Treffen mit D. Malfoy, Flourish & Blotts und andere Läden fehlen
  • Harry kehrt im Film nicht noch einmal zu den Dursleys zurück und wird auch nicht von ihnen am Bahnhof abgesetzt
  • Fred und George erkennen Harry auch nicht im Zug
  • Hermine ist im Film wesentlich unfreundlicher und zickiger (Zugszene)
  • Treffen mit Malfoy im Zug findet erst in Hogwarts statt, Krätze vertreibt ihn und seine Kumpel (Harry erfährt, dass die Malfoys für Voldemort waren)
  • Nervöse Stimmung vor Auswahl der Häuser nicht im Film
  • Lied des Huts fehlt im Film (besser so)
  • Kinder im Film nicht alphabethisch aufgerufen, verwirrt nur…
  • Schulhymne fehlt (Verdeutlichung von Dumbledores durchgeknallter Genialität)
  • Peeves fehlt im Film
  • Treppen bewegen sich im Buch nicht so wahllos (à so kommen R/H/H auch nicht zu Fluffy)
  • Gewisse Fächer, sowie die Abschlussprüfungen werden nicht im Geringsten erwähnt
  • McGonnagal zeigt nicht, dass sie ein Animagus ist
  • Die Besuche bei Hagrid, die Harry das Gefühl geben, wirklich Freunde zu haben, kommen viel seltener im Film vor und scheinen eher zufällig
  • Duell mit Malfoy fehlt (eigentlicher Grund für Fluffy-Fund + erstes Abenteuer zusammen mit Hermine)
  • Nimbus kommt vor Halloween und soll nicht am Tisch ausgepackt werden
  • Troll wird von H+R sogar im Mädchenklo eingesperrt
  • Slytherin spielt nicht halb so unfair Quidditch wie es im Film scheint (Wood und auch niemand anders wird ausgeschaltet während des ersten Spiels)
  • Die weihnachtlich geschmückte Halle kommt nicht vor, allgemein ist Weihnachten stark gekürzt, sodass auch die aufkeimenden mütterlichen Gefühle von Mrs Weasley zu Harry nicht wirklich spürbar werden
  • Spiegel Nerhegeb ist gekürzt, sodass das Verlangen Harrys nach seinen Eltern nicht wirklich deutlich wird
  • Das 2. Quidditch-Spiel und Snape als Schiedsrichter fehlen, im Film: Dumbledore ist nicht erst bei diesem Spiel anwesend, sondern schon bei dem davor
  • Nicolas Flamel begegnet Harry bereits im Zug auf dem Text der Sammelkarte von Dumbledore, nicht erst in Hermines *leichter Lektüre*
  • Szene von Snape und Quirrell im Wald fehlt
  • Das Leiden der drei unter dem jungen Norbert, sowie dessen Rettung durch Charlie vom höchsten Turm von Hogwarts fehlen
  • Erster Teil im verbotenen Wald und das Gespräch mit den Zentauren Bane und Ronan fehlt, wodurch die Natur der Zentauren nicht deutlich wird, die sich mehr um die Sterne kümmern als um das, was auf der Erde passiert, weshalb sie Firenze am Ende auch verstoßen, da er sich ihnen widersetzt und Harry hilft
  • Die Teufelsschlinge reagiert nicht darauf, dass man sich nicht bewegt, und Hermine beschwört kein Sonnenlicht, sondern Feuer
  • Snapes Prüfung fehlt und die Szene mit den fliegenden Schlüsseln ist sehr zugunsten Harrys abgewandelt
  • Quirrell wird nicht von Harry besiegt, sondern von Dumbledore vertrieben und von Voldemort erledigt
  • Vieles, was Dumbledore am Ende des Buches verrät, wird nicht erwähnt (Warum rettet Snape Harry? Wer hat den Tarnumhang geschickt?)
  • Im Buch kommt Harry auch bei Vernon und Petunia an

In Harry Potter und der Stein der Weisen beginnt eine Geschichte, die viele Menschen fesseln konnte. Es war schön, mit diesen Büchern und den Filmen aufzuwachsen, denn wie man selbst älter wurde, so wurde auch Harry älter, die Probleme änderten sich und man konnte sich immer auch wiederfinden. Im ersten Band reden wir von einem elfjährigen Jungen.  Deswegen sind das Buch und auch der Film vielleicht besonders für Kinder dieser Altersgruppe und auch für Erwachsene zu empfehlen, die sich noch ein Stück ihres kindlichen Glaubens bewahrt haben.

Das Buch nun ist perfekt für alle, die ohne Probleme 200 Seiten in einer Nacht lesen, wenn eine Geschichte sie fasziniert. Man kann darin schmökern und nur schlecht die Finger davon lassen. Die detailgetreue Beschreibung so vieler wunderlicher und phantastischer Orte, Dinge und Menschen machen den größten Teil des Buches aus. Man kann sich voll und ganz hineinversetzen. Für alle Menschen, die das sehr schätzen, die gern ihre Phantasie anregen und fremde Welten erkunden, sind die Bücher viel besser geeignet.

Für alle Menschen, die lieber einen entspannten Abend auf der Couch und vorm Fernseher verbringen wollen, ist der Film mehr zu empfehlen. Er ist sehr kurzweilig und eng bepackt mit Handlung, die im Buch vielleicht viel weiter ausgebreitet wird. So fehlen im Film „unnütze“ Szenen, die vielleicht nur dazu dienen, einen noch tiefer in die Geschichte zu ziehen. Der Film wirkt dadurch vielleicht recht platt und etwas protzig mit all den Spezialeffekten, die andere Kinderfilme nicht haben, aber er kombiniert so die bunte Welt der Zauberei mit spannenden Szenen und modernen Filmtechniken und Sets. 

Prinzipiell muss man eben die Entscheidung treffen, wie tief man in diese Zaubererwelt eintauchen möchte und wie viel Zeit man investieren möchte. Ist man sich unsicher, ob es einem überhaupt gefällt, sollte man vielleicht zum Film greifen, auch wenn er nicht allen Zauber verbildlichen kann. Weiß man jedoch, dass die Geschichte einen anspricht, und man will sich umfassender damit befassen, ist das Buch wohl doch die bessere Variante.

In diesem Sinne,

Liebe Grüße von Kitty Retro



Kittys Bewertung für das Buch:

 

1 Kommentar:

  1. Puh... das ist aber ein laaanger Text und ich hätte nicht mehr alles vom Buch gewusst :D

    Nö, Latein sind eigentlich hauptsächlich Wörter die ich lerne, grammatik rate ich einfach :D

    Aber trotzdem danke

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