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Donnerstag, 30. März 2017

[Filmkritik] Saphirblau

Hallo meine Lieben,

heute kommen wir schon zum zweiten Film der Edelsteintrilogie. Wieder kenne ich das Buch nicht und kann daher keine Vergleiche ziehen. Dadurch bewerte ich den Film aber eben auch einfach als Film und eben etwas neutraler.

Er geht wieder fast 2 Stunden und entstammt weiterhin einer deutschen Produktion. Dieser Teil ist 2014 erschienen und dieses mal ab 6 Jahre freigegeben, wobei ich hier die 12 Jahre eher verstanden hätte, denn unsere Jugendlichen werden immer älter und handeln dementsprechend. Seltsame Bürokratie aber gut.

Der erste Teil hat ja nicht so richtig klar geendet, aber irgendwie eben doch. So richtig klar lässt sich das meiner Meinung nach auch beim zweiten Film nicht feststellen. Für mich hat das aber nicht geschadet, es ist eben eine fortlaufende Geschichte und in den Büchern vermutlich mit tollen Cliffhangern versehen.

Gwen hat sich mit dem Zeitreisen abgefunden und auch mit der Tatsache, dass sie Gideon dafür braucht und auf seine Hilfe angewiesen ist, denn er weiß, wie man sich in welcher Zeit wie verhält. Leider hat es dem Ganzen für mich ein bisschen den Charme des Zeitreisen genommen, da dies so über strapaziert wurde. Dennoch hat der Chronograph etwas geheimnisvolles in sich. Diese einzelnen Blutstropfen die notwendig sind, damit die verschiedenen Personen, die eben Zeitreisen können, auch wirklich reisen und so jeden einzelnen Edelsteine darstellen ist nicht wirklich klar verständlich. Warum sind es Edelsteine, warum sind es 12, warum aus jedem Zeitalter und so weiter. Das meine ich keineswegs negativ, sondern eben einfach rätselhaft. Gwen ist, wie im ersten Teil klar geworden, der Rubin. In diesem Film versuchen sie einen weiteren Blutstropfen zu erlangen, nämlich den vom Saphir.

Ich fürchte ich komme mittlerweile nicht mehr drum herum zu spoilern.

Gwen hat nun Aufgaben zu lösen und da sie nicht wie Gideon und Charlotte unter dem Einfluss der Loge aufgewachsen ist, hinterfragt sie alles und jeden und bringt so ein ordentliches Durcheinander in das wohlstrukturierte Konstrukt. Ihre Cousine Lucy und ihr Mann Paul tragen ihr Übriges dazu bei. Und dann ist da noch Gideon, der Junge der eigentlich viel zu abgehoben und eitel für sie ist und doch so faszinierend und charmant...

Der beste Moment im Film für mich war ja der Wasserspeier, den sie kennen lernt und als einzige sehen kann. Er ist ein unglaublich amüsanter Zeitgenosse der am Anfang nicht so richtig Sinn ergibt. Doch im Laufe der Geschichte habe ich ihn in mein Herz geschlossen. Er ist so wunderbar herzerwärmend und ein wichtiger Freund.

Die Kleidung, das Setting und das ganze drum herum sind wieder sehr liebevoll und detailreich, auch wenn ich den ein oder anderen Augenblick hatte, wo ich mir dachte - na ob das in der Zeit wirklich so war - oder - ob es das wirklich gab - dennoch war ich verzaubert, wenn auch nicht so begeistert wie beim ersten Film.

Mir ist bisher leider nie die Musik aufgefallen. Keine Ahnung warum ich da gerade drüber nach denke, aber irgendwie gehört das ja eigentlich zu einem rund um gelungenen Filmerlebnis. Aber gut.

Wieder ein rund um schöner Familienfilm der mir gut gefallen hat und den ich euch empfehlen kann,

eure Blue Diamond.





Dienstag, 28. März 2017

[Filmkritik] Rubinrot

Hallo an alle Filmfreunde,

keine Ahnung wieso, aber mich packte die Lust mal die Edelsteintrilogie anzusehen. Lesen war jetzt nicht so dringend, außerdem wurde die Reihe ziemlich am Anfang unserer Blogära schon vorgestellt. Diese Woche soll es wirklich nur um die Filme gehen.

Bei dieser Reihe handelt es sich um Fantasyfilme, zumindest wenn man es so nennen will. Der erste Teil geht ca. 2 Stunden und erschien 2013. Jeder Teil ist an einen Teil der Buchreihe von Kerstin Gier angelehnt. Wie genau die wiederum übereinstimmen kann ich nicht beurteilen, das Gute daran ist, dass ich so völlig unvoreingenommen in das Filmerlebnis gestartet bin.

Und so ging das Filmerlebnis auch recht lustig los.Gwen ist 16 Jahre alt, oder besser gerade 16 geworden. Sie hat eine hochnäsige Cousine die ebenso alt ist wie sie und die ein Familienerbe tragen soll, nämlich das der Zeitreise. Ihre Familie und die de Villiers sind zwei Geschlechter die durch die Zeit reisen können und dies mehr oder weniger kontrolliert machen sollen, mit Hilfe einer Art Maschine.

Gwen geht dieser ganze Trubel um ihre Cousine Charlotte und Gideon ziemlich auf die Nerven. Für sie spielen die beiden sich mit ihrer angeblichen Gabe einfach nur auf. Sie selbst wird als Tollpatsch der Familie gesehen und fühlt sich damit natürlich nicht so wohl.

Doch dann passiert etwas seltsames. Sie hat Schwindelattacken und springt plötzlich selbst in der Zeit. Anfangs hält sie das für einen schlechten Scherz, doch schnell bekommt sie es auch mit der Angst zu tun und vertraut sich ihrer Mutter an. Die geht sofort zu dem geheimen Verbund und muss ein kleines Geheimnis verraten. Der Verbund ist total außer sich und auch Gwen weiß nicht so richtig wie ihr geschieht.

Plötzlich muss sie mit Gideon zusammen arbeiten und sich den Regeln der Zeitreisenden fügen. Das ist so gar nichts für die temperamentvolle Gwen, aber irgendwie muss sie sich damit arrangieren.

Mehr möchte ich zum ersten Film auch gar nicht inhaltlich verraten. Er ist für mich ein toller Einstieg in eine schöne Geschichte für Kinder und Jugendliche - daher versteh ich überhaupt nicht, wieso die Freigaber erst ab 12 Jahren erfolgt. Mir ist nichts schreckliches oder schlimmes aufgefallen, was dafür notwendig ist oder dies rechtfertigt. Im Gegenteil, das Setting ist sehr liebevoll und detailreich gestaltet. Die Stimmungen dazu sind erfrischend und machen einfach Spaß und Lust auf mehr. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass ich generell so ein Zeitreisemädchen bin, aber das Thema und somit auch der Film bringen mir einfach Freude.

Ganz oft habe ich geschmunzelt und mich einfach gefreut, wie vielseitig sich auch die Zeitreisen gestalten. Gut finde ich auch, dass sie nur zurück in der Zeit reisen und da auch nicht bis sonst wann weit zurück, sondern eher in der Familienära der beiden.

Rund um halte ich diesen Film für sehr gelungen. Klar er wird wenige Erwachsene begeistern wenn diese sich nicht gezielt darauf einlassen wollen, dennoch ein toller Film für Familienabende. Daher möchte ich ihn auch jedem von euch empfehlen. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil,

eure Blue Diamond.




Sonntag, 26. März 2017

The End of Oz

Hallo meine Munchkins,

das Ende von Oz naht und Amy ist auf dem Weg, alles aufzuhalten. Diesmal ist jedoch Madison an ihrer Seite, und auch Nox kämpft mit ihr. Ich bin wahnsinnig gespannt gewesen, ob die Reihe ein Ende finden kann, mit dem ich zufrieden bin. Und ich kann euch sagen: das hat sie getan.

Die Fakten:
  • Autor: Danielle Paige
  • Titel: The End of Oz
  • Reihe: Dorothy Must Die 4
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 277
  • Preis: 9, 99 Euro
  • Klappentext: "Ding dong—Dorothy is dead.My name is Amy Gumm. You might remember me as the other girl from Kansas. When a tornado whisked me away to the magical land of Oz,  I was given a mission: Dorothy must die. I thought I succeeded.
    But it turns out girls from Kansas are harder to kill than we look.
    The Road of Yellow Brick is leading me to the dark world of Ev, where I have a new, powerful enemy to deal with: the Nome King. And—surprise—he has a gingham-clad bride. 
    NOW I HAVE TO:
    ESCAPE the crumbling city.
    FOLLOW the road for answers.
    DISCOVER a way to be good and wicked.
    Before the End of Oz."

Zur Handlung: Madison hat die Schnauze voll. Gerade war sie noch bei Dustin Jr. und Sn. und plötzlich reitet sie auf einer gelben Ziegelstraße mit Salvation Amy und ihrem selbstgerechten Typen in eine ungewisse Zukunft in einem Land, an das sie bis - eigentlich jetzt immer noch - nie geglaubt hatte. Schuld daran ist ihr Schulleiter, der nur irgendwie kein Schulleiter war.

Amy und Nox wissen nicht, wohin die Straße sie bringt, aber sie wissen, dass in ihr die alte Magie von Oz wirkt, die ihre eigenen Pläne macht. Sie müssen darauf vertrauen, dass die Straße weiß, was sie tut, denn die beiden sind am Ende mit ihrem Latein. Gerade als es schien, als sei endlich alles in Ordnung, ploppt der nächste Feind auf wie ein Stehaufmännchen.

Ich war so gespannt auf den letzten Band. Auch hier ist meine vorrangige Kritik wieder die Länge des Buches. 277 Seiten finde ich einfach frech. Man hätte die Bücher auch anders aufteilen und in drei Bände packen können. Ich fühle mich da schon ein Stück weit ausgebeutet, zumal ich ja die Hardcover habe.

Die Handlung allerdings konnte mich überzeugen. Wie immer geht es actionreich zu, es kommen immer wieder neue Wendungen, unerwartete Feinde, Verbündete und Konflikte. Niemals steht die Handlung still, Amy muss sich immer weiter kämpfen. Auch lernen wir viele neue wundersame Orte kennen, die wir in den vorherigen Büchern kaum erahnt haben. Im Buch mangelt es nicht an Kreativität, wobei natürlich auf die originalen Oz-Bücher aufgebaut wird.

Amy finde ich nach wie vor eine tolle Figur. Ich kann mich in sie gut hineinversetzen und ihre inneren Monologe und Gedanken finde ich meist nachvollziehbar und nicht künstlich aufgesetzt. Mit den anderen Figuren gibt es einige kritische Momente, aber ich finde es toll, wie sie sich letztlich immer wieder zusammenraufen, weil sie wissen, dass sie allein keine Chance haben. Das Buch zeigt, dass eine Freundschaft nicht immer glattgebügelt ist, sondern vor allem auch kritische Punkte überwinden kann. 

Wir erhalten hier nun auch Kapitel aus Dorothys Sicht. Ich muss sagen, für mich war das unnötig. Es trägt nicht wirklich zur Handlung bei, verlängert aber eben das Buch, sodass wir nicht nur 150 Seiten kriegen. Bei der Vielzahl von Novellen, die es zur Reihe gibt, hätten diese Kapitel für mich auch als Zusatznovelle Sinn gemacht. Die Geschichte ist nicht uninteressant, aber damit bricht das Buch ein Stück weit mit den Vorgängern, und irgendwie macht es für mich erzählerisch einfach keinen Sinn.

Wir bekommen neben all der Freundschaft, Feindschaft und allen Facetten dazwischen aber auch wieder ein bisschen Romantik. Nox und Amy sind erstmals wirklich auf sich allein gestellt, ohne dass die Hexen aus dem Zirkel irgendwie eingreifen und sie auseinander sperren könnten. Das heißt, sie können sich endlich mal ungestört näher kommen - abgesehen vom Ende der Welt. Ich fand es gut, wie mit der Romanze umgegangen wird, es wird nicht zu überzogen und die Priorität bleibt immer Oz. Dennoch trägt die Liebesgeschichte am Ende dazu bei, dass alles sinnvoll aufgelöst wird.

Am Ende kommen einem dann doch viele Gefühle. Ich finde es gut, wie dieser letzte Band mit dem Fehler vom originalen Zauberer von Oz spielt. Fehler ist vielleicht falsch gesagt... aber wenn ihr es gelesen habt, wisst ihr vielleicht, was ich meine. Es müssen auch einige schmerzliche Entscheidungen getroffen werden, auch bleiben wieder einige Charaktere auf der Strecke. Dennoch ist das Ende auch ein Stück weit offen, und das hat mir auch gut gefallen. Alles in allem war ich einfach zufrieden, als ich das Buch zugeklappt habe.

Ich denke, ich habe selten bisher so eine konstant gute Reihe gelesen. Über alle Bücher bleibt sich die Reihe einfach treu. Amy bleibt Amy, gut Nox verändert sich nach dem ersten Buch schon arg. Der Humor bleibt, die Grausamkeit geht leicht zurück. Aber vor allem gibt es von vorn bis hinten ein Ziel, einen Weg, mit vielen Etappen von denen sich keine sinnlos anfühlt. Aus jedem Kampf lernt man etwas, jeder Rückschlag bringt Amy dem Ziel doch näher. Und am Ende hat Oz selbst alles gelöst.

Ich weiß, diese Reihe wird kontrovers diskutiert, aber der bloße Inhalt hat mich überzeugt. Ich war immer mitten drin im Geschehen, habe mitgefiebert und hatte auch mal feuchte Äuglein am Ende. Ich kann sie empfehlen, vor allem wenn ihr eine weibliche Hauptfigur jenseits des Mainstreams wollt. Amy ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Ich denke, wem der erste Band gefällt, der mag auch den Rest der Reihe.

So, nun interessiert mich eure Meinung! Jemand die Reihe begonnen oder gar schon beendet? Wie findet ihr sie? Oder hält die Kontroverse darum euch komplett ab, die Bücher zu lesen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Samstag, 25. März 2017

Yellow Brick War

Hallo meine Hexenhasen,

schon geht es weiter mit Band 3 der Dorothy Must Die-Reihe. Ich bin immer noch schockiert, dass diese Bücher so kurz geworden sind. Dennoch passiert auch nochmal einiges in Band 3 und ich bin gespannt auf das große Finale. Aber ganz ehrlich, warum sind Band 2 und 3 nicht einfach ein Buch?

Die Fakten:
  • Autor: Danielle Paige
  • Titel: Yellow Brick War
  • Reihe: Dorothy Must Die 3
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 270
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "I'm the other girl from Kansas. And I have a job to do. Join the Witches. Fight for Oz. Kill Dorothy. Stop a Yellow Brick War."

Zur Handlung: Wieder in Kansas zu sein ist ein Schock. Doch nicht nur Amy hat den Weg zurück gefunden, zu ihrem Schrecken haben die Hexen und Dorothy sie begleitet. Der Kampf ist noch immer nicht vorbei, und nun steht auch noch Amys Heimat auf dem Spiel. Doch diese hat sie eigentlich immer gehasst. Amy muss einen Weg zurück finden, bevor es zu spät ist.

Doch dafür muss sie zumindest kurz in ihr altes Leben zurückkehren, und stellt fest, dass sich so Vieles geändert hat, weil sie so lange verschwunden war. Hat ihre Mutter sich wirklich geändert? Welche Hormone spielen in Madisons Kopf verrückt? Und was will der Schulleiter nun eigentlich von Amy?

Was soll ich noch über diese Reihe sagen? Am meisten nervt mich ehrlich gesagt die Länge der Bücher. 270 Seiten ist doch wirklich ein Witz. Und auch der letzte Band gibt nicht viel mehr Seiten her. Wer natürlich sagt, in der Kürze liegt die Würze, ok. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber ich finde, wenn man mehrere so kurze Bücher in einer Reihe hat, dann kann man die auch zusammenfassen. Das ist nur Geldmacherei.

Ansonsten trifft die Reihe aber nach wie vor meinen Geschmack. Amy ist vorerst zurück in Kansas und das hat mir gut gefallen, denn irgendeine Rolle mussten ihre Mutter, Madison und Dustin ja noch spielen. Madison hat sich in dem Monat, den Amy effektiv weg war, sehr wandelt. Ich denke, man kann hier durchaus Kritik ansetzen, aber mir persönlich hat es gefallen. Ich mag Madison irgendwie und obwohl sie verdient hat, was los ist, finde ich ihre neue Rolle sehr spannend. 

Bei Nox und Amy geht es natürlich unbeständig weiter. Nox hat von den Hexen das Verbot bekommen, weiter Gefühle für Amy zu haben, doch Gefühle lassen sich einfach nicht verbieten. Die beiden versuchen nach wie vor, ihr eigenes Ding durchzuziehen, da sie nicht genau wissen, wem sie trauen können. Ich mochte diesen Nox wieder etwas mehr als im zweiten Band, wo er ein bisschen arg weich geworden war.

Diesmal gibt es auch wieder einige Action und eine ziemlich große Schlacht. Doch Amy darf die Magie von Oz nicht mehr benutzen, was sie ziemlich kampfunfähig macht. Ich fand diese Facette spannend, denn Amy hat immer wieder den Konflikt, dass sie als Mensch die Magie von Oz schlecht verträgt und diese sie korrumpieren könnte. Dennoch bleibt die Geschichte magisch - bei so vielen anderen Hexen.

Ich fand das Ende von diesem Band nicht ganz so krass wie die vorangegangenen. Es war nicht so unvorhersehbar, was geschieht, obwohl es doch wieder einen Twist am Ende gibt. Es handelt sich schon um einen Cliffhanger, aber ich habe ihn nicht als ganz so schlimm empfunden. Dennoch will ich nun natürlich endlich wissen, wie es ausgeht, und der Titel des letzten Bandes klingt ja weniger gut...

Insgesamt enttäuscht mich die Reihe lediglich durch die Kürze der Folgebücher. Ansonsten sind die Charaktere besonders, die Romanze ist nicht kitschig und steht nicht unangenehm im Vordergrund, und es geschehen immer wieder unvorhersehbare Dinge. Für ein Jugendbuch ist es einfach herausragend.

Freut sich sonst noch wer auf den letzten Band? Er ist ja gerade erst erschienen.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung: 
 

Donnerstag, 23. März 2017

The Wicked Will Rise

Hallo meine bösen Hexen,

heute wenden wir uns dem zweiten Buch der Dorothy Must Die Reihe zu, und wie ihr sehen könnt, geht es um die bösen Hexen und ihren Aufstieg. Nach dem ersten Band liegt Oz in Trümmern, doch Vieles ändert sich. Kann der zweite Band an den ersten anschließen, oder wird er ein typischer zweiter Teil?

Die Fakten:
  • Autor: Danielle Paige
  • Titel: The Wicked Will Rise
  • Reihe: Dorothy Must Die 2
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 293
  • Preis: 7, 99 Euro
  • Klappentext: "There's a new girl from Kansas in Oz... and she has a mission: Find Dorothy. Destroy the Road of Yellow Brick. Save her home."

Zur Handlung: Nach dem katastrophalen Ausgang des ersten Bandes wird Amy mit Ozma von den flügellosen Affen gerettet. Doch sie sind lange nicht außer Gefahr. Schon nach einigen Stunden werden sie wieder angegriffen, und Amy tut, was sie kann, um ihre Freunde zu beschützen. Doch was sie kann, ist nicht genug. Da entdeckt sie tief in sich plötzlich eine Dunkelheit, und mit ihr wird sie unschlagbar.

Doch im Kampf zu gewinnen reicht nicht. Amy muss sich mit Fragen herumschlagen: Was ist aus Nox geworden? Wird sie Pete je wiedersehen? Wo sind Glinda und Mombi? Und das wichtigste: Wo ist Dorothy? Und wird Ozma jemals wieder eine Königin, beginnt sie tatsächlich, sich zu verändern? All dies beschäftigt Amy, doch sie hat kaum Zeit, überhaupt darüber nachzudenken.

Was mich bei diesem Buch gleich überrascht hat, ist, wie viel dünner es im Gegensatz zum Vorgänger ist. Das Buch ist kaum halb sie dick. Auch der Nachfolger ist so dünn. Da fragt sich mein Gehirn natürlich, mussten das zwei Bände werden? Oder wollte da jemand mehr Geld verdienen? Aber das nur am Rande.

Sofort ist man wieder mitten drin in Amys Abenteuer. Ich hatte keinerlei Probleme, mich in dieser Welt wieder zurechtzufinden. Schnell lernen wir auch ganz neue Orte von Oz kennen, und wir bemerken, dass Oz sich verändert, dass etwas drastisch anders geworden ist. Das ermöglicht es, neue Orte zu erkunden, die teilweise gruselig, teilweise wunderschön sind. Das hat mir persönlich gut gefallen.

Amy fällt nun von einem Abenteuer ins nächste. Dabei tauchen alte Figuren natürlich wieder auf, neue werden vorgestellt und bekommen ihre eigenen Rollen in dem komplexen Kampf um Oz. Aber einige Charaktere ändern sich auch stark, beispielsweise Ozma und Nox. Was ich von dem neuen Nox halte, weiß ich noch nicht, aber ich wusste auch nicht recht, was ich von dem alten denke... Ozma ist für mich eine der faszinierendsten Figuren und ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht.

Natürlich gibt es auch wieder einige Todesfälle, schließlich sind wir im Krieg, aber diesmal ist das Buch weit weniger blutig. Wir müssen keine gruseligen Experimente der Vogelscheuche mehr miterleben und nicht aus dem Verborgenen all die schaurigen Dinge am Hofe von Dorothy sehen. Dennoch steckt das Buch natürlich voll düsterer Brutalität, nur eben nicht mehr ganz so blutig, und teilweise auch wunderschön.

Amy ist für mich ein toller und besonderer Hauptcharakter für ein Jugendbuch. Sie ist stark und wütend, und sie weiß genau, welchen Weg sie vor sich hat. Dennoch kennt sie natürlich Zweifel, aber irgendwie kann sie die hinter sich lassen. Doch dabei nähert sie sich auch immer gefährlicher der dunklen Seite, und die Frage bleibt, ob sie nicht die neue Dorothy wird, wenn sie die alte tötet. Denn inzwischen bewegen sie sich beide auf der gleichen Ebene. 

Das Ende ist dann wieder sehr unvorhersehbar und diesmal ein bisschen... verwirrend, nicht ganz so ausgeweitet, wie es schön gewesen wäre. Ich mochte aber, dass es gewisse Parallelen zum ersten Teil gibt. Und natürlich wartet da wieder ein riesen Cliffhanger. Zum Glück steht Band drei schon im Bücherregal, und ich werde wohl bald weiterlesen. :D

Wie gefällt euch die Reihe? Ich bin wirklich gespannt, ob andere sie auch mögen. Ich habe da schon Gemischtes gehört!

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

Dienstag, 21. März 2017

Dorothy Must Die

Hallo meine Märchenfreunde,

wir alle kennen die Geschichte von Dorothy und ihrem Hündchen Toto, die das Zauberland von Oz durch einen Sturm erreichten und das Land von den Bösen Hexen befreiten. Ich habe das Original nie gelesen, aber den Film gesehen (Somewheeeeere over the rainbooooow...). Daher war ich überrascht, aber auch sehr interessiert, als ich diese Neuerzählung zum Geburtstag bekommen habe - natürlich von der supertollen Blue! Wollt ihr sehen, was ich noch so gekriegt habe? Dann klickt hier - es waren einige Bücher dabei. :D

Die Fakten:
  • Autor: Danielle Paige
  • Titel: Dorothy Must Die
  • Reihe: (Dorothy Must Die 1)
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 452
  • Preis: 8,99 Euro
  • Klappentext: "I didn't ask for any of this. I didn't ask to be some kind of hero. But when your whole life gets swept up by a tornado—taking you with it—you have no choice but to go along, you know? Sure, I've read the books. I've seen the movies. I know the song about the rainbow and the happy little blue birds. But I never expected Oz to look like this. To be a place where Good Witches can't be trusted, Wicked Witches may just be the good guys, and winged monkeys can be executed for acts of rebellion. There's still a road of yellow brick—but even that's crumbling. What happened? Dorothy. They say she found a way to come back to Oz. They say she seized power and the power went to her head. And now no one is safe."
Zur Handlung: Amy hatte ein schlimmes Schlüsselereignis in ihrem Leben, als die unsägliche Madison Pendleton allen erzählte, dass sie nicht zu Amys Geburtstagsparty gehen sollten, weil sie sonst genauso schäbig seien wie "Salvation Amy", die in einem Trailerpark wohnt. Damals war Amy noch ein kleines Kind, doch inzwischen hat sich viel verändert. Da ihr Vater sie verlassen hat, ist Amys Mutter am Boden, nimmt Tabletten und ist Alkoholikerin. Amy hat schon immer für sich selbst gekämpft.

Eine Auseinandersetzung mit der inzwischen geschwängerten Madison Pendleton führt dazu, dass Amy von der Schule suspendiert wird. Ihre Mutter macht sich auf zu einer Sauftour. So ist Amy allein im Trailer, als der Sturm kommt. Nur sie und die Ratte ihrer Mutter, Star, werden vom Sturm erfasst und als sie denkt, dass alles vorbei ist, erwacht sie plötzlich in Oz und wird von einem Jungen gerettet, der einfach zu schön ist um ein richtiger Mensch zu sein.

Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich habe es am Tag nach meiner Geburtstagfamilienfeier begonnen, als ich einfach nur fertig war von Kochen, Putzen und Backen. Mit der Katze kuschelnd habe ich die ersten 100 Seiten im Nu verschlungen. An diesem ersten Tag habe ich fast die Hälfte des Buches geschafft, weil es wirklich sofort spannend war. Dann kam aber das Leben dazwischen und ich konnte leider nicht einfach weiterlesen.

Amy ist ein toller Charakter. Sie ist ein Außenseiter, eine Einzelkämpferin, die immer versucht, das Richtige zu tun. Man gewinnt sie schnell lieb. Sie ist nicht unbedingt ein Charakter, den man gleich liebt, weil es ihr schwer fällt, Freunde zu finden. Auf der anderen Seite hat sie aber einen ungeheuren Sinn für Gerechtigkeit, den ich zu schätzen weiß, und ihren eigenen Kopf, der sie immer wieder in Schwierigkeiten bringt.

Daneben gibt es eine ganze Reihe von spannenden Charakteren. Zuerst natürlich die Ratte Star, die mit ihrer Landung in Oz auch zu völlig neuen Charkterzügen findet. Ihr Leben im Käfig hat ihr nix geboten, aber nun kann sie zeigen, wer sie ist. Dann haben wir Amys Mutter, die vor allem am Anfang eine wichtige Rolle spielt. Aber Amy denkt immer wieder an sie, macht sich Sorgen und hofft, dass ihre Mutter klarkommt. Dadurch wird Amy noch ein wenig liebenswerter, denn ihre Mutter ist definitiv keine gute Mutter.

In Oz haben wir dann den geheimnisvollen Pete, den ich sehr spannend fand. Er ist unglaublich schön und taucht in den verwirrendsten Momenten auf. Dazu kommt Nox, ein stiller aber leidenschaftlicher Kämpfer, zu dem sich Amy irgendwie hingezogen fühlt, obwohl sie ihm nicht trauen kann. Die Bösen Hexen sind auch alle sehr interessant. Sie sind sehr verschieden und ich denke, wir werden sie in den Folgebänden noch näher kennen lernen. Und dann ist da Dorothy mit ihren Begleitern: der Guten Hexe Glinda, dem Blechmann, der Vogelscheuche und dem Feigen Löwen. Und wow, sind die böse... ich fand es faszinierend, wie jeder einzelne Charakter auf seine Art grotesque und abscheulich dargestellt wird, ohne dass die Charaktere zu weit von der Originalhandlung entfernt scheinen. 

Das Buch ist sehr brutal und nicht wirklich für Jugendliche zu empfehlen. Es kommt zu mehreren Kämpfen und Angriffen und auch Toten, und vieles wird recht bildlich beschrieben. Was es dafür weniger gibt, ist Liebe und jegliche Art von Sexualität. Amy mag Nox zwar irgendwie, aber es passiert äußerst wenig zwischen den beiden, was auch nicht in die Geschichte passen würde.

Gefallen hat mir die große Spannung, die ab der ersten Seite aufgebaut wird. Es gibt viele Mysterien und unbekannte Variablen. Wie Amy wissen wir vorerst sehr wenig. Am Ende des Buches wird einiges aber aufgelöst, sodass wir nicht allzu unwissend zurückgelassen werden. Auch mag ich die verschiedenen Charaktere, von denen man vielen trauen möchte, aber einfach nicht kann. Auch die andauernde Bedrohung durch die gewaltbereiten Herrscher über Oz macht alles sehr spannend. Man weiß, dass die Fehltritte von Amy harte Konsequenzen haben. Das Ende ist nochmal richtig spannend und leider auf dem Klappentext schon etwas vorweggenommen. Diesen Teil habe ich oben nicht mit kopiert. 

Alles in allem ist das ein toller Auftakt der Reihe, der zweite Band ist bestellt. Wenn ihr solche Abenteuerbücher mögt, dann solltet ihr es auf jeden Fall mal versuchen. Ich bin ein bisschen skeptisch, ob der Folgeband da mithalten kann. Aber die Devise bleibt dieselbe: Dorothy Must Die. :D

Habt ihr die Reihe gelesen oder diesen ersten Band? Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

Sonntag, 19. März 2017

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht

So meine Lieben,

heute kommen wir zum zweiten Band der Reihe mit Elias & Laia.

Fakten:
  • Autorin: Sabaa Tahir
  • Übersetzerin: Barbara Imgrund
  • Roman
  • 2016 erschienen
  • 512 Seiten
  • Bastei Lübbe Verlag (one)
  • Preis: 17,00€ (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"Das Schicksal hat Elias und Laia zusammengeführt und sie im Widerstand gegen das Imperium vereint. Gemeinsam fliehen sie aus Schwarzkliff, um im Gefängnis von Kauf Laias inhaftierten Bruder aus seiner Zelle zu befreien. Mit seinem Wissen könnte er von großem Wert sein für die Rebellen. Doch werden Elias und Laia es schaffen, sich unbemerkt bis ans andere Ende des Landes durchzuschlagen? Immerhin ist ihnen Helena dicht auf den Fersen. Und als rechte Hand des Imperators hat sie einen klaren Auftrag: Die beiden Verräter zu finden - und zu töten -"

Für die Geschichte definitiv genügend Informationen die da im Klappentext stehen.

Dieses erleben wir das Geschehen aus drei Perspektiven: Elias, Laia und Helena. Das bringt einen tollen neuen Wind in die Geschichte und lässt auf keinen Fall Langeweile aufkommen. Helena ist nochmal richtig anders und auch der Schreibstil der Autorin fühlt sich in ihren Kapitelnganz anders an und wirkt so ganz eigen. Das ist ihr richtig gut gelungen.

Wir befinden uns beinahe die Hälfte der Zeit auf Reisen unterwegs quer durch das Land. Dabei bleibt es natürlich nicht aus, dass viele Kreaturen auftauchen oder auch in die Quere kommen. Mit dem Wissen über das Ende dieses Buches erscheinen Teile der Mitte fasst schon lächerlich. Es ist ein perfekter Spannungsbogen der sich hier aufbaut und wenn man gerade dachte man weiß wie es weitergehen wird, kommt es noch einmal ganz anders.

Sehr interessant sind auch die Dinge die über die verschiedenen Stämme geschrieben werden und wie die ganze Struktur dieser Welt eigentlich funktioniert. Wenn ihr mich fragt hängt die permanent am seidenen Faden. Dies widerum ist einfach nur perfekt für die Grundstimmung der Handlungen.

Die einzelnen Figuren entwickeln sich auch sehr schön mit ihren Aufgaben oder auch ihren Lebenssituationen weiter. Vor allem die Nebencharaktere haben es mir wie immer angetan. Laia mag ich mal wieder nicht ganz so aber das tut der Sache keinen Abbruch. Vielleicht bin ich einfach nicht für weinerliche Heldinnen gemacht.

Ich verstehe ja die einzelnen Namen der Orte und so weiter immer nicht obwohl ich mir sicher bin, dass sie einen Sinn haben.

Alles in allem ein sehr gelungener zweiter Band und ich bin super gespannt ob und wie es weiter geht,

eure Blue Diamond. 


Freitag, 17. März 2017

[Filmkritik] SMS für dich

Hallo ihr Lieben,

ich habe im TV eine Werbung zu diesem Film gesehen und das dieser online verfügbar wäre. So eine Werbung habe ich vorher noch nie gesehen und ich habe es auch noch nicht online gefunden, es hat mich aber neugierig gemacht, trotz schlechterer Kritiken die ich bis dahin gelesen hatte. Es ist eben ein deutscher Film... wenn man das so begründen kann.

Es handelt sich um eine Komödie mit romantischen Zügen. Karoline Herfurth führt hier nicht nur Regie und ist die Drehbuchautorin, nein sie spielt auch noch die Hauptrolle Clara in diesem 107 Minuten langen Film, der im Herbst 2016 in die Kinos gekommen war. Dieser Film beruht wohl auf einem Roman von Sofie Cramer.

Die Geschichte an sich finde ich ja ganz niedlich und mir war ja ehrlich nie bewusst, dass so etwas tatsächlich möglich ist. Claras große Liebe Ben ist verstorben und zwei Jahre später bekommt seine Handynummer einen neuen Besitzer, nämlich Mark, gespielt von Friedrich Mücke. Dieser weiß natürlich nichts von seinem Glück und bekommt plötzlich fremde SMS geschrieben, die ihm sehr merkwürdig erscheinen.

Clara ist Autorin von Kinderbüchern und eigentlich sehr erfolgreich, doch seit dem Tod ihres Verlobten will ihr nichts mehr wirklich gelingen. Mark ist Journalist und ihm geht es irgendwie ähnlich, denn er bekommt keine wirklich tollen Aufträge von seinem Redakteur, zumindest scheint dies so.

Aus Traurigkeit sendet Clara nun regelmäßig SMS ab und naja, wie der Zufall es so will, begegnet Mark ihr im realen Leben auch sehr schnell und sie fällt ihm sofort auf. Irgendwie weiß er dann auch noch, dass sie diejenige ist, die ihm die SMS schickt. An dieser Stelle habe ich den Film ja einfach hingenommen. Im Nachhinein muss ich ehrlich sagen, war das doch etwas zu klar und eindeutig für ihn. Woher um alles in der Welt sollte er sich da denn so sicher sein? Das ist doch etwas zu schnell und gut abgelaufen. Allerdings war es natürlich gut für den Film. Es gab ihm irgendwie etwas Schwung, den er vorher nicht so richtig hatte.

Generell fehlt es dem Film an etwas Raffinesse. Der Humor ist zwar da, aber er ist einfach sehr platt und manchmal auch unlustig, selbst wenn klar ist, dass es sich um eine vermeintlich humorvolle Stelle gehandelt hat. Dies könnte man wieder auf die Tatsache der deutschen Produktion schieben, aber ehrlich ich mag eigentlich deutschen Humor und dieses Abstellgleis ist mir zu negativ besetzt.

Viel mehr Handlung als die die sich um diese SMS dreht, gibt es ehrlicherweise nicht. Ein kleines hin und her, das Gefühl von Ausgelacht werden und dann doch der Sieg des neuen Glücks. Es ist eben alles nicht so einfach und in diesem Film halt doch. Wie ihr merkt so richtig umgehauen, hat der Film mich nicht, aber er war dennoch einfach so so süß.

Auch das Schauspiel fand ich gar nicht schlecht, nur eben die Geschichte selbst ein bisschen zu einfach, wenn ihr mich fragt. Ich wünsche mir, das jeder Schnulli gleichsam etwas Besonderes ist. Das konnte der Film nicht so wirklich erfüllen, aber er war dennoch gut und sehenswert für zwischendurch, egal auf welche Weise ihr diesen nun schaut,

eure Blue Diamond.


Mittwoch, 15. März 2017

Homegoing

Hallo meine Hype-Hasen,

heute möchte ich mit euch über Homegoing reden, was ja schon seit einer Weile in aller Munde ist. Die liebe Sabrina von Look at my Books hat mit mir getauscht, weil sie dieses Buch nicht leiden konnte, und die Chance musste ich natürlich direkt nutzen. Ich hab das Buch nun auch direkt gelesen, um euch davon erzählen zu können.

Die Fakten:
  • Autor: Yaa Gyasi
  • Titel: Homegoing
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Penguin Random House
  • Seiten: 300
  • Preis: 12,49 Euro
  • Klappentext: "Effia and Esi: two sisters with two very different destinies. One sold into slavery; on a slave trader's wife. The consequences of their fates reverberate through generations that follow. Taking us from the Gold Coast of Africa to a cotton-picking plantation in Mississippi, from a village missionary school to the dive bars of Harlem, spanning three continents and seven generations, Yaa Gyasi has written a miraculous novel - an intense, heartbreaking story of one family and through their lives the very story of America itself."

Zur Handlung: Effia wächst in einer seltsamen Familie auf. Ihre Mutter scheint sie zu hassen und schenkt ihre Liebe nur Effias jüngerem Bruder. Ihr Vater ist ein starker Mann und Krieger, der in seinem Ort respektiert wird. Der zukünftige Anführer ihres Dorfes möchte sie als zweite Frau heiraten, doch die schließt einen seltsamen Deal mit ihrer Mutter und wird schließlich an einen Weißen verheiratet, der im Sklavenhandel arbeitet.

Esi wächst in einer Familie voller Liebe auf. Auch ihr Vater ist ein bedeutender Krieger. Ihre Mutter liebt sie aufrichtig, doch alles ändert sich, als ihr Vater darauf drängt, dass sie ein Sklavenmädchen bei sich aufnehmen. Dieses macht jedoch viele Fehler, bis es zu einer öffentlichen Bloßstellung kommt. Daraufhin erfährt Esi, dass ihre eigene Mutter auch einst eine Sklavin war, und sie will mehr erfahren. Dafür - und für die Vergebung der Sklavin - zahlt sie schließlich einen entsetzlichen Preis.

Wir verfolgen von allen Charakteren, die im Buch auftauchen, insgesamt 14 Geschichten, jeden nur ein kurzes Stück des Weges. Wir sehen, wie und warum Effia einen weißen Mann heiratet. Wir sehen, wie es kommt, dass Esi auf einem Sklavenschiff Richtung Amerika landet. Und dann lernen wir ihre Kinder kennen, deren Kinder und deren Kinder, bis fast zur heutigen Zeit. Dabei lernt man die Charaktere jedoch immer ziemlich gut kennen.

Es macht hier keinen Sinn, über einzelne Geschichten zu viele Wörter zu verlieren. Jede ist auf ihre Art besonders, erschreckend und berührend. Dennoch ist nicht jede Geschichte gleich gut. Während ich vor allem bei den ersten Geschichten immer mehr wollte, die Charaktere noch nicht verlassen wollte, hat das vor allem in der Mitte nachgelassen. Manche Charaktere wollte man dann auch eher schnell wieder verlassen, oder man wollte eigentlich nur wissen, was mit ihren Eltern passiert war, nachdem die Geschichte endete.

Der Schreibstil ist sehr angenehm. Während die Dialoge oft im Slang geschrieben sind, sich für mich aber stimmig anfühlen, ist der normale Text sehr flüssig geschrieben. Es sind keine schwierigen Worte enthalten, sodass man auch als Fremdsprachler gut klarkommt und alles gut versteht. Man betrachtet die Figuren immer von außen, dadurch hat man auch kein großes Problem bei den Personenwechseln.

Die Gesamtmessage des Buches hat mir gut gefallen. Es will uns letztlich zeigen, wie kleine Entscheidungen, die wir heute treffen, das Leben unserer Ururururenkel noch beeinflussen können. Und dass die Probleme der heutigen Zeit vielleicht irgendwann genau mit unseren Vorfahren angefangen haben, weil sie sich an einem Krieg, einem Streik, einer Entdeckung beteiligt haben. Und ich fand es spannend, zu sehen, dass ohne die Stammeskriege in Afrika die Versklavung von so vielen Menschen deutlich schwieriger, kostspieliger und vielleicht sogar unlukrativ gewesen wäre. Und dass es schon vor den Briten Sklavenhandel in Afrika gab.

Ich habe das Gefühl, mit diesem Buch meinen Zeh in viele spannende und wichtige Geschichten getippt zu haben. Und es lässt mich zurück mit dem Wissen, das ich mehr möchte. Mehr wissen, mehr erfahren, mehr lernen. Und das finde ich gut. Ich denke, wer schon viel über die Geschichte von Afrika und Amerika weiß, der kann hier vielleicht nicht so viel gewinnen. Aber ich habe nun viele Ansatzpunkte, von wo aus ich mich weiter informieren kann. 

Alles in allem habe ich das Buch gern gelesen. Aber es hat auch Probleme. Die Mitte hatte durchaus ihre Längen. Auch haben mich manche Geschichten so sehr interessiert, dass es mir nicht gereicht hat, was mir gezeigt wurde. Das Ende hat auch einen gewissen Kitsch-Faktor, der für mich noch ok war, aber auch ein bisschen vorhersehbar. Einige Charaktere waren auch sehr unsympathisch und es war schwer nachzuvollziehen, warum sie bestimmte Dinge machen. Aber alles in allem war es ein gutes Buch, solide und informativ. Sicher nicht für jeden, aber für alle, die es wirklich interessiert.

Habt ihr es gelesen? Ich würde gern hören, was ihr dazu denkt. Vielleicht habt ihr auch weiterführende Leseempfehlungen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:
 

Sonntag, 12. März 2017

Das Beste das mir nie passiert ist

Hallo zusammen,

die liebe Kitty hat mir zum Geburtstag ein ganz tolles Buch geschenkt, welches wohl auch schon einige verzückt hat. Der Titel allein hat mich schon überzeugt, dass das toll werden wird.

Fakten:
  • Autoren Jimmy Rice und Laura Tait
  • Übersetzerin: Marion Herbert
  • 2015 erschienen
  • Roman
  • 384 Seiten
  • DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG
  • Preis: 9,99€ Taschenbuch
Klappentext: 
"Beste Freunde und heimlich ineinander verliebt. Und das seit der Schulzeit. Bei Holly und Alex kam immer etwas dazwischen, und der perfekte Moment war nie da. Dann zog Holly nach London, um zu studieren, und Alex blieb allein in der Provinz zurück. Zehn Jahre später ist endlich die Zeit für eine Veränderung gekommen."

Dieses Buch hat so einige interessante und außergewöhnliche Facetten. Es erzählt aus zwei Perspektiven. Eine wurde jeweils von einem Autor geschrieben. Ob ihr es glaubt oder nicht, die liebe Kitty, unsere Mitbloggerin von Beginn und ich, haben dies auch einmal versucht. Leider blieb es bei dem Versuch.
Hier passt es ganz wunderbar. Wenn ich es hinterher nicht herausgefunden hätte, wäre es mir auch ehrlich gar nicht aufgefallen. Der Stil passt zu der jeweiligen Person und ich war von beiden fasziniert und das von Beginn an.

Auch etwas, was ich der lieben Kitty sofort sagen musste, denn dieses Buch hat mich an meine emotionalen Grenzen gebracht. Ich habe einige Tränen vergossen, ob vor Freude, Traurigkeit oder Zerrissenheit. Es war wirklich einfach unglaublich berührend und mitreißend für mich.

Zur Geschichte braucht es nicht viele Worte. Jeder von euch, der solche Schnullis, wie ich sie gern nenne, liest, der hat auch diese Geschichte schon gelesen. Das ist es ja aber nicht, was uns an diesen Büchern wichtig ist, sondern die Umsetzung. Zu zeigen, dass, egal wie, dies immer wieder und auf 1.000 verschiedene Möglichkeiten passieren kann. Niemand wird sich davor wohl bewahren können.

Die Autoren haben es geschafft viel Witz und Charme in die Zeilen zu packen. Oft habe ich mich so gefühlt, als würde ich direkt daneben sitzen und Teil des Ganzen sein. Gleichzeitig lernt man ein paar wunderschöne Ecken Großbritanniens kennen. Ich selbst war noch nie da, aber irgendwie stelle ich es mir so vor, wie hier beschrieben und das macht dann noch einmal mehr Spaß.

Diese Geschichte ist manchmal auch zum hineinspringen und alle schütteln, um zu zeigen, dass hier etwas ganz wichtiges und richtiges übersehen wird und von allen total verquer wahrgenommen. Keine Ahnung ob die Autoren eine eigene Geschichte erzählen, aber wenn, bin ich geplättet. Wir haben es hier keineswegs mit irrealen Geschehnissen zu tun, aber dieses nicht erreichen von Wünschen, die in allen gleich sind, doch keiner sich traut, würde mich völlig fertig machen.

Auch die Nebencharaktere sind goldig oder eben authentisch, denn goldig passt nun wirklich nicht zu Kev. So einen Typen haben wir vermutlich alle im Freundeskreis. Manchmal ist er irgendwie scheiße, aber missen möchte ihn keiner. Nie, denn wir brauchen genau diese Freunde. Genauso wie Hollys Mädels, die ein bisschen überspitzt, aber eben direkt sind.

Alles in allem ein super tolles Buch für jedes Geschlecht und jeden Lesegeschmack. Ich liebe es und werde es sicher noch ein paar mal lesen,

eure Blue Diamond.

Freitag, 10. März 2017

[Filmkritik] Hidden Figures

Hallo meine History-Freunde,

die liebe Blue war ein bisschen sauer, dass ich diesen Film nun doch ohne sie geschaut habe. Aber wir finden einfach nie einen Termin. :D Außerdem war es Frauentagsspecial und ich habe sogar eine rote Rose vom Kino bekommen. :) Aber natürlich sind wir hier, um über den Film zu reden, und nicht über meine Blumenvasen.

Zur Handlung: Während des Kalten Krieges und dem Wettrennen zum Mond beschäftigte die NASA eine Vielzahl von schwarzen Mathematikerinnen, die das leisteten, was heute Computer tun. Sie saßen in einem Gebäude weit entfernt von den weißen Mitarbeitern, hatten ihre eigene Toilette und waren mehr oder weniger sich selbst überlassen.

In diesem Szenario folgen wir drei besonderen Frauen, die bewusst und unbewusst an den Schranken ihrer Welt rütteln. Mary Jackson ist eine Schönheit, und sie hat es sich in den Kopf gesetzt, die erste schwarze Ingeneurin bei der NASA zu werden. Dorothy Vaughan macht seit Monaten die Arbeit einer Supervisorin für ihre Mädels, aber wird von der NASA nicht gewürdigt. Als sie sieht, wie der erste IBM geliefert wird, bringt sie sich selbst und den anderen Mathematikerinnen die dazugehörige Programmiersprache bei, um ihre Jobs zu sichern. Katherine Johnson gelingt es, trotz mangelnder Informationen die Rechenprobleme der Atlas-Rakete zu lösen.

Dieser Film hat mir auf allen Ebenen wahnsinnig gut gefallen. Es handelt sich um einen Film, der einen daran glauben lässt, dass man mit genug Mut und Willen alles schaffen kann. Er macht einen zuversichtlich, dass es in der Menschheit Gutes gibt. Es ist einfach ein richtiger Feel-Good-Movie, bei dem man noch etwas über die Geschichte lernt.

Der Cast ist großartig. Es gibt nicht eine einzige Person, die fehl am Platz wirkt. Mein Freund hat sich ein bisschen an "Sheldon" gestört, der eben doch eine recht ähnliche Rolle wie in Big Bang Theory verkörpert. Ansonsten ist aber alles perfekt, allen voran die drei Hauptdarstellerinnen. Besonders verliebt bin ich ja in Janelle Monáe, was für eine wunder schöne Frau. Und ihre Rolle fand ich auch super. Kirsten Dunst als Kontrast fand ich auch gut gewählt, auch wenn sie mir ein Stück weit leid tat.

Auch die Musik des Films ist sehr gut. Das Duo aus Pharrell Williams und Hans Zimmer scheint da wirklich zu passen. Sie wird nie zu dominant, aber sorgt für die richtige Grundstimmung im Film. Das Szenenbild ist ebenfalls toll, die Kleider alleine haben mich so glücklich gemacht. Auch die Autos, meine Güte. :D Es gibt auch einige Szenen in der Kirche, und auch das fand ich so toll. Afroamerikaner haben in ihren Kirchen einfach viel mehr Spaß.

Letztlich ist natürlich vor allem die Story entscheidend. Ich liebe es, wenn Filme auf der Realität beruhen, wenn sie sicherlich auch immer zurechtgebügelt werden. Aber auch die Erzählstruktur, wie wir immer ein Auge auf alle drei Damen haben, das hat mir gut gefallen, denn sie haben alle Großartiges geleistet, und es kann keiner kommen und sagen: na das war mal eine glorreiche Ausnahme. Jeder Mensch, der denkt, dass Frauen unter Männern stehen sollten, dass Schwarze unter Weißen stehen sollten, der kriegt bei dem Film eine ins Gesicht geklatscht. 

Alles in allem bin ich einfach froh, dass es diesen Film gibt, und wie auch The Help werde ich diesen bestimmt wieder anschauen. Mir macht das einfach Freude und gute Laune und allgemein hatte ich gute Laune an dem Tag. So. Wer ihn noch nicht gesehen hat: schaut ihn an! Wenn ihr euch nur ein bisschen dafür interessiert, wird er nicht enttäuschen. Man kann lachen, man kann ein bisschen weinen, nicht viel aber. Und man kann genießen und hoffen, dass Filme wie dieser, Frauen wie diese, irgendwann dafür sorgen, dass Diskriminierung und Rassismus aufhören.

Bis bald,
Eure Kitty Retro


Mittwoch, 8. März 2017

Der Circle

Hallo meine Thrillerfreunde,

ich habe neulich den Trailer für den Circle gesehen, der nächste Film mit Emma Watson. Da ich sie liebe und der Trailer mich direkt gecatcht hat, habe ich die Buchvorlage direkt aus der Bibo geholt. Ich dachte mir, dass dieses Buch gut ist für lange Zugfahren, die ich derzeit öfter mache, da ich Thriller immer ungern aus der Hand lege.

Die Fakten:
  • Autor: Dave Eggers
  • Titel: Der Circle (Original: The Circle)
  • Übersetzung: Ulrike Wasel & Klaus Timmermann
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Seiten: 558
  • Preis: 
  • Klappentext: "Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim "Circle", einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz - so ein Ziel der drei "Weisen", die den Konzern leiten - wird es keinen Schmutz mehr geben im Internet und auch keine Kriminalität. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterneköche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden."

Der Klappentext geht noch weiter, verrät aber zu viel, darum Ende ich damit.

Zur Handlung: Maebelline Holland ist ein ganz normales Mädchen. Sie ist vom College zurück und arbeitet in der Kleinstadt, aus der sie kommt. Dabei hat sich doch einen super Abschluss. Sie weiß, sie muss ihren Eltern beistehen, da ihr Vater mit MS starke gesundheitliche Probleme hat. Doch Mae träumt von mehr, will wirklich etwas bewirken, gesehen und gefeiert werden. Daher fragt sie eines Tages ihre ehemalige Mitbewohnerin Annie, ob sie ihr nicht einen Job im Circle besorgen kann.

Bald darauf hat Mae ihren ersten Tag beim Circle. Dabei wird jedoch nicht gearbeitet, denn der Circle ist so viel mehr als ein Arbeitsplatz. Es gibt Parks, Sportplätze, Pools und Parties, und Mae ist begeistert. Alles ist geordnet, macht Spaß und sieht gigantisch aus. Bald jedoch muss Mae auch tatsächlich arbeiten - in der Costumer Experience (früher nannte man es Kundenservice). Und dabei treten schnell Probleme auf, da Mae die Anforderungen des Circles etwas falsch eingeschätzt hat.

Wow, was hat mich dieses Buch wütend gemacht. Ich hatte kein Facebook, bis es im Studium absolut notwendig wurde, weil Dozenten Skripte über Facebook versandt haben. Ich habe kein What's App. Ich habe weder Pinterest noch Instagram. Ich poste nie auf Lovelybooks. Jetzt wisst ihr, wie ich zu Datenschutz und ähnlichem stehe. Dennoch habe ich einen Youtube-Kanal, also mag ich es auch, mit anderen zu teilen. Aber eben nur die Dinge, die ich will. Damit wär ich beim Circle schnell raus.

Mae ist an sich kein besonderer Charakter. Man kann sich schnell in ihre Gefühle und Hoffnungen hineinversetzen. Dennoch merkt man, wie sie einem im Laufe des Buches immer mehr engleitet, wie sie Entscheidungen trifft, die man nicht nachvollziehen kann. Wie man sie einfach nur schütteln möchte, damit ihr Gehirn wieder an die richtige Stelle rückt. Ich kann mir ehrlich kaum vorstellen, Emma Watson in so einer Figur zu sehen. :D 

Es tauchen nebenher einige andere Charaktere auf. Annie ist zunächst die lustige ältere Schwester, die Mae gern ins Unternehmen einführen will. Doch im Laufe des Buches baut sie immer mehr ab und die Freundschaft mit Mae wird von Mae bereitwillig geopfert. Ähnlich verhält es sich mit Maes Eltern, die zunächst vom Circle begeistert sind und Hilfe bekommen, dann aber ihre Tochter dadurch einbüßen. Dazu gehört noch Mercer, Maes Exfreund, der das moralische Sprachrohr im Buch ist, von Mae aber nur Hass und Hähme bekommt. 

Im Circle treffen wir dann auf viele auswechselbare Charaktere. Im Kopf bleibt Francis, der sehr labil und gestört ist. Man kann irgendwie verstehen, wer er ist, aber ich fand ihn abstoßend. Bailee und Stenton sind die Schöpfer des Circle, sie sind komplett verschieden, schaffen es aber immer wieder, Mae auf die richtige Spur zu bringen. Hier findet man definitiv auch ein Stück Steve Jobs, auch wenn ich mich damit nicht auskenne. Zuletzt ist da Kalden, der sehr mysteriös ist, dennoch fand ich seinen Part total offensichtlich.

Das Setting ist natürlich total besonders. Wir bewegen uns fast vollständig auf Circle-Boden, vor allem gegen Ende des Buches. In dieser perfekten Welt kann man jeden Moment irgendwo anecken und aus dem Raster fallen. Ich fand das Setting so bedrückend, verunsichernd, abstoßend. Es ist so beklemmend, von dieser Welt der vollständigen Transparenz zu lesen, eine entfesselte Transparenz kann man sagen.

Das Ende hat mich dann nochmal richtig wütend gemacht. Ich hab das Buch angeschrien. Das passiert mir natürlich nicht mit jedem Roman, also muss dieser hier doch gut sein. Dennoch ist es so frustrierend. Darauf sollte man sich einstellen. Es gibt dabei keinen riesigen Twist, ich sah den kleinen Twist auch schon lang kommen. Dennoch ist diese Eskalation, das bedrückende Setting und die Dummheit von Mae wirklich Wahnsinn. Mir tut der Mensch leid, der sich so eine Welt ausmalen kann.

Gruslig wird der Roman natürlich auch durch den Fakt, dass es so nah an unserer Realität ist. Sicher gibt es einige Sachen, die noch nicht so weit eskaliert sind, gerade politisch. Dennoch bekommt man bei all dem Gerede über Lügenpresse und alternative Fakten Angst vor dem durchdringenden Ruf nach Transparenz. Technisch ist das meiste auf jeden Fall möglich, da bin ich sicher. Und dann sieht man Mae und fragt sich: Wie würden wir handeln? Wie würden die Teenager von heute handeln? Wie Steve Jobs gehandelt hätte, weiß ich. :D 

Als kleines Beispiel möchte ich noch ein kurzes Gespräch mit Sabrina, die einen eigenen Booktube-Kanal hat, zitieren. Nachdem ich mich über Handlungen der Charaktere ausgelassen hatte, antwortete sie: "Wer genau? Ich brauche immer regelmäßig den Titel, außer derjenige postet regelmäßig auf GR" Naja, das wäre beim Circle nicht passiert. Da hätte sie von ihrem Laptop aus eine Kamera in meinem Wohnzimmer bedienen und nachschauen könnten.

So, damit genug von diesem Wahnsinns-Buch. Ich bekomme bestimmt noch einige Alpträume davon. Habt ihr es gelesen oder schaut ihr den Film?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung: