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Freitag, 30. Dezember 2016

[Filmkritik] Der kleine Tod

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

auf unserer Weihnachtswunschliste standen einige Filme, aber besonders gefreut habe ich mich auf den kleinen Tod. Es handelt sich dabei um eine Komödie über Sex aus Australien, bei der ich mich völlig in den Trailer verliebt hatte. Es handelt sich um einen Episodenfilm, also werden mehrere getrennte Handlungsstänge verfolgt.

In einer kleinen Stadt treffen wir gleich auf mehrere Paare, die irgendwie ein Sexproblem haben. Als Nachbarn kennen sie sich teilweise. Verbunden werden sie durch einen älteren Herrn, der von Tür zu Tür geht und sich als neuer Nachbar ankündigt. Gesetzlich ist er dazu verpflichtet, die Nachbarn darüber zu unterrichten, dass er ein verurteilter Sexstraftäter ist. Das scheint aber niemand zu interessieren.

Das liegt vor allem daran, dass die Paare alle selbst Probleme haben. Eine Dame wird von den Tränen ihres Mannes erregt, eine andere träumt davon, von ihrem Mann vergewaltigt zu werden. Ein Herr verliebt sich plötzlich in Rollenspiele und verpasst dabei, dass seine Frau schwanger ist, ein anderer liebt seine Frau nur schlafend, weil sie dann nicht nur schimpft und meckert. Ganz zum Schluss treffen wir dann noch auf Monica aus dem Trailer, die für Taubstumme Telefonate führt und eine Sexhotline für einen jungen Mann anrufen soll.

Dieser Film ist vor allem eine Komödie. Er bleibt lustig und geht nicht zu sehr in die Tiefe. Wir kommen zu den meisten Paaren immer mal wieder zurück und sehen, wie es nun alles weiter eskaliert. Dass das alles nicht gut gehen kann, merkt man eigentlich bei allen Recht schnell. Was lernen wir daraus? Sex ist eben nicht alles.

Schön ist der Einsatz des Straftäters, der extra kleine Lebkuchenmänner oder sowas gebacken hat, um von seiner Straftat abzulenken. Doch er merkt schnell, dass er irgendwie doch nur von Verrückten umgeben ist, die sich gar nicht für ihn interessieren. Meist platzt er in die verrücktesten Szenen hinein, beispielsweise wenn jemand Sätze sagt wie: "Ich habe deinen Vater ja nicht umgebracht!" Durch ihn kriegt man vermittelt, wie seltsam wir mit unseren Problemen von außen manchmal aussehen.

Die Geschichte von Monica hat mir dann dennoch am allerbesten gefallen. Ein Teil davon war ja bereits im Trailer. Und nachdem der Film geendet war, da hab ich mir einfach gewünscht, dass wir einen Film nur über die beiden bekommen hätten. Ich finde die Idee so toll und man hätte da noch so viel rausholen können. Hier war auch der einzige richtige Awwww-Moment im ganzen Film. Das war mir einfach zu wenig.

Sehr viel mehr kann ich nun gar nicht mehr sagen. Der Film bietet schöne Unterhaltung, niedliche Witze, und er behandelt das Thema mit Geschmack und beutet es nicht aus. Es wird auch nie zu explizit, zumindest ist mir das nicht aufgefallen. Stattdessen wird das (Sex-)Leben in seinen verschiedensten Facetten beleuchtet und ein bisschen auf die Schippe genommen. Romantisch war es nur ganz selten. Ich fand aber, dass keine der Geschichten irgendwie langweilig oder doof war, alles hat gut zusammengepasst. Das Ende ist dann ein bisschen seltsam, aber damit kann ich leben.

Wer sich also für so eine Komödie begeistern kann, die auch nicht aus Amerika kommt und deswegen nicht auf den klassischen flachen Humor angelegt ist, der sollte sich den kleinen Tod ruhig mal anschauen. Probiert doch einfach den Trailer, und wenn der euch gefällt, wird euch auch der ganze Film gefallen. Ich bin froh, dass er unter dem Weihnachtsbaum lag.

Wie haltet ihr es mit dem Thema Sex? Seid ihr da offen oder eher prüde? Und was ist die seltsamste Sextechnik, von der ihr je gehört habt?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script)

Hallo zusammen,

nun ist die Weihnachtszeit auch schon wieder vorbei und ich bin mir sicher der ein oder andere von euch hat auch ein paar Bücher zu Weihnachten bekommen. Wir haben einige bekommen und das erste möchte ich heute schon vorstellen, denn ich habe so so sooo darauf gewartet.

Es ist der 8. Band oder das neue Special zur Harry Potter Reihe. Es gibt ja sehr gespaltene Meinungen über dieses Buch, da es wie ein Theaterstück geschrieben ist und viele Jahre später spielt und musste das denn sein oder ist es nur Geldschneiderei und und und. Ich habe mich ehrlich einfach nur gefreut =)

Ich kann euch nicht versprechen nicht zu spoilern, also ACHTUNG!

Fakten:
  • Autoren: J.K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne
  • Übersetzer: Klaus Fritz, Anja Hansen-Schmidt
  • 2016 erschienen 
  • Roman
  • 336 Seiten
  • Carlsen Verlag
  • Preis: 19,99€ als gebundene Ausgabe
Klappentext: 
"Es war nie leicht, Harry Potter zu sein – und jetzt, als überarbeiteter Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden. Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet."

Ganz so viel zum Inhalt möchte ich gar nicht sagen. Die Welt ist uns gut bekannt, es gibt eigentlich nichts, was wir noch nicht kennen. Das ist auf der einen Seite schön, in diese bekannte Welt abzutauchen, andererseits ist es aber auch ein bisschen schade, ich hätte mir sehr gern ein paar "neue" Orte gewünscht.

Auch die magischen Gegenstände sind die bekannten. Es gibt eigentlich nicht wirklich etwas, das neu für uns ist, außer ein paar Figuren. Die Kinder unserer bekannten Figuren aus den vergangenen Bänden. Sie sind sehr schöne und liebevoll beschriebene neue Charaktere. Sie sind, wie bei Kindern so logisch, eine verrückte Mischung aus ihren Eltern und doch sind sie ganz anders.

Scorpius, den Sohn Dracos, habe ich besonders lieb gewonnen. Er erinnert mich an Neville, Ginny und Hermine zu gleich, obwohl er mit niemandem davon verwandt ist. Mit ihm hätte ich gern mehr der Harry Potter Welt kennen gelernt. Albus ist irgendwie wie der Harry, den wir alle nicht so wirklich mochten, der arrogante, wie ihm oft vorgeworfen wurde. Aber auch das war nicht schlecht für die Geschichte und irgendwie mutig von den Autoren.
Auch der böse Charakter, den es ja immer geben muss, finde ich ganz bezaubernd, allerdings war mir recht schnell klar, wie hier was laufen wird und das war es mir bei den anderen Bänden nie so sehr. Vielleicht lag es an meinem Alter wo ich sie gelesen habe, aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass dieses mal ein bisschen die Raffinesse fehlt.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe auch diesen Band verschlungen und gerade weil es ein Theaterstück ist, geht es unglaublich schnell. Es ist eine schöne Geschichte und ich war wie jedes mal traurig, als es schon wieder vorbei war. Dennoch, sie hat mich nicht vom Hocker gerissen. Zum großen Teil lesen wir Rückblicke, die jeder von uns in und auswendig kennt. Das war so unausgefallen. Ganz gut sind die verschiedenen Zukunftsszenarien, aber irgendwie weiß man da schon, dass es so doch nicht enden wird.

Auch die Moral ist uns bekannt und wunderschön. Generell, wie bereits gesagt, war es schön, aber eben nicht so perfekt, wie die anderen Bücher. Da war der Film zu den Fantastischen Tierwesen wesentlich besser gelungen =)

Habt noch eine schöne Zeit zwischen den Jahren,

eure Blue Diamond.




P.S.: Habt ihr auch gelernt, dass so ein Theaterstück 5 Akte hat? Das hier hat nur 4...?

Montag, 26. Dezember 2016

Slow Christmas

Meine lieben Weihnachtsmäuse,

das große Fest ist nun langsam vorüber und es wird Zeit, sich wieder mit dem Ernst des Lebens zu beschäftigen. Ein letztes Weihnachtsbuch wollte ich euch aber noch schnell zeigen, denn ich habe es gerade noch fertig bekommen. Vielleicht interessiert sich der eine oder andere ja noch dafür.

Die Fakten:
  • Herausgeber: Reinhard Rohn
  • Titel: Slow Christmas - Geschichten gegen den Weihnachtsstress
  • Verlag: aufbau taschenbuch
  • Erschienen: 2009
  • Seiten: 259
  • Preis: ab 1 ct gebraucht
  • Klappentext: "Weihnachten ohne Stress und Hektik? Wellness unterm Weihnachtsbaum? Nichts scheint heutzutage unmöglicher zu sein, und doch: für manche Autoren ist solch ein Fest der Besinnung nicht nur bloßes Wunschdenken. Peter Mayle, Wolf Serno, Kari Köster-Lösche und viele andere Autoren erzählen von einem etwas anderen Fest. Sieben amüsante und - beinahe - stressfreie Weihnachtsgeschichten."

Zunächst sage ich etwas zu den einzelnen Geschichten, dann zum Gesamtwerk.

Dezember - Peter Mayle: Weihnachten in Frankreich, das würde mir gerade noch fehlen. Aber auf diesen ersten Seiten wird eine charmante Geschichte von einigen Auswanderern erzählt, die doch nur ihr Haus zu Weihnachten fertig haben wollten. Aber es kommt, wie's kommt. Sehr süß, 4 Sterne.

Slow Christmas oder Heiligabend mit Kerzenschein - Michaela Schwarz: 15 Seiten eine echt niedliche Geschichte von einer Frau, die eigentlich nur ihre Ruhe haben wollte. Aber an diesem Weihnachten kam einfach alles anders - und das noch unerwartet. Da muss man doch immer mal wieder schmunzeln. Außerdem ist die Geschichte eher in unserer Zeit angelegt, was erfrischend ist. Dafür gebe ich 4 Sterne.

Weihnachtsfriede - Hans Fallada: Diese 50seitige Geschichte erzählt von reichen Erben, die gegen ihren Willen von verschiedenen Leuten festgehalten werden, die an ihrem Geld interessiert sind. Mit ihrer Tochter möchten sie Weihnachten so gern in Frieden verbringen. Die Geschichte ist zwar etwas länger, aber hat mir doch gut gefallen. Die Charaktere sind sehr charmant und man wünscht ihnen alles Gute. Dafür gibt es von mir 4 Sterne.

Auch Brücken haben Engel - Wolf Serno: Diese 10 Seiten bergen eine schöne, weihnachtliche und unerwartete Geschichte, die mir ein bisschen das Herz erwärmt hat. Es ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber mal etwas anderes. Daher gebe ich ihr 4 Sterne.

Gefühle nach dem Kalender - Kurt Tucholsky: Diese 4 Seiten erinnern eher an eine Rede und haben mir gut gefallen. Es ist keine Geschichte, sondern eher einige Gedanken zum Fest. Ich vergebe 3,5 Sterne dafür.

Das Geschenk der Weisen - O. Henry: Diese Geschichte kannte ich schon aus einem anderen Weihnachtsbuch, fand sie aber ein bisschen seltsam, dennoch unterhaltsam.

Weihnachten zieht vorüber - Erwin Strittmatter: Auf diesen knapp 15 Seiten habe ich fast gar nichts verstanden. Ich hätte auch gar nicht einordnen können, zu welcher Zeit das Ganze spielt. Aber mir hat daran nichts gefallen. Da höre ich mir lieber die alten Familiengeschichten aus der Zeit an. Daher gibt es nur 1,5 Sterne von mir.

Alfons die Weihnachtsgans - Kari Köster-Lösche: Die Geschichte füllt exakt die Hälfte des Buches und ich fand sie einfach grässlich. Sie spielt auf einer Hallig und damit verbindet mich so gar nichts. Die Bewohner sind alle unglaublich stolz und halten alle anderen für ein bisschen dämlich. Ein kleiner Junge spielt eine wichtige Rolle. Sein Verhalten entspricht etwa einem 5-jähringen, dann soll er aber plötzlich schon 12 oder so sein. Die ganze Handlung passt auch hinten und vorn nicht zusammen. Braucht man in einer "Kurz"-Geschichte verschiedene Handlungsstränge? Und weihnachtlich ist mir davon auch nicht geworden. Ich bin so froh, dass es vorbei ist, und gebe gelangweilte 1 Sterne. :D

Insgesamt hat diese Sammlung also gut angefangen, aber das Ende war dann furchtbar schlecht. Kaufen würde ich das Buch auf keinen Fall. Wer es mal ausleihen kann, der kann ja die letzten Geschichten gut weglassen. Andererseits ist es ja auch nur meine Meinung. Wo es jetzt hier um langsame oder entschleunigte Weihnachten geht, habe ich leider nicht rausgefunden. Es waren am Ende alles normale Geschichten, in denen viel schief gegangen ist. Daher ist dieses Buch eher eine Enttäuschung, und ich empfehle eher die anderen Weihnachtsbücher, die ich euch dieses Jahr vorgestellt habe.

Habt ihr eine andere Meinung?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:
 

Sonntag, 25. Dezember 2016

Mein Buchwichtelpaket

Hallo ihr Wichtel und Weihnachtsmänner,

ich habe bei Nine im Wahn wieder an einem Bücherwichteln teilgenommen. Jedes Jahr ist das richtig lustig, denn ich liebe Überraschungen. Außerdem schenke ich gern. Ich hoffe, dass mein Wichtelkind auch noch einen Post macht und sich über ihr Päckchen freut. Heute stell ich euch aber erstmal mein Paket vor.


So sah es erstmal aus...
Das Auspacken war schon eine Kunst, denn mein Wichtel hat wahrlich nicht an Klebeband gespart. Aber oh, wie viele kleine Päckchen man da sieht, ich war gleich ganz aufgeregt. Meine Katze hat auch direkt ein Auge aufs Geschenkband geworfen. 


Obenauf ein Kärtchen mit einem kniffligen Rätsel.
Ein Glück kannte ich den Blog, darum musste ich nicht erst nachrechnen, um auf 1000 Bücher zu kommen. Nun ging es endlich ans Auspacken. Erstmal habe ich ein paar schöne Lesezeichen, etliche Süßigkeiten, eine Lese- und Durftprobe geborgen.


So viel zum Auspacken!
Angefangen habe ich mit dem Kleinsten und es war ein schöner tragbarer Lidschatten von Trend it up. Die kenne ich noch gar nicht und werde damit nächste Woche ein bisschen rumspielen. Das nächstgrößere Paket enthielt zwei schöne neutrale Nagellacke von Catrice. Ich habe schon so lange keine Zeit zum Lackieren gehabt, jetzt hab ich noch mehr Grund dazu! Im nächsten Paket habe ich eine tolle Schokolade von dm gefunden, die ich mir selbst noch nicht gekauft habe. Da hab ich immer gehofft, die mal geschenkt zu kriegen. :D Darunter befand sich das Päckchen mit Keksdekoration. Plätzchen haben wir noch einige übrig, die kann man sicher auch hinterher dekorieren. Oder ich hebe es mir für Geburtstagskuchen auf, die ich bald wieder backen muss. Dekorieren kann ich ja leider nur mäßig, aber damit muss es gelingen. :D Weiter ausgepackt wurde dann ein Teekanne Wintertee, nämlich Kaminabend! Auf die steh ich ja total aber nirgendwo werden die zur Zeit verkauft. Ich bin schon total verzweifelt. Einmal gabs die im DM und seitman hab ich keine mehr gesehen. :( Umso besser, dass ich nun noch eine Schachtel habe. Das größere Paket enthält dann ein Set aus Shower Gel, Body Scrub und Body Lotion. Das kann man immer gebrauchen. :) Und zuletzt bleibt noch das Buch... seid ihr gespannt?


Nach dem Auspackfest...
Das Buch ist The Wrath & the Dawn von Renee Ahdie und darüber hab ich mich wahnsinnig gefreut. Die beiden Bücher hab ich schon länger auf dem Radar und hatte witzigerweise von einer guten Freundin den 2. Teil zu Weihnachten bekommen, weil sie meine, den ersten hätte ich schon. Nun habe ich ihn ja auch und damit fügt sich das alles wunderbar und ich kanns kaum erwarten, die Bücher zu lesen! Ich würd gern wissen, wie ihr sie so fandet, wenn ihr sie gelesen habt. Alle meine restlichen Weihnachtsgeschenke werde ich dann auf meinem Beautyblog in einem Video vorstellen. 
Mein Wunschbuch.

Ich möchte Krissy nochmal von Herzen für dieses wirklich passende und wunderschöne Paket danken. Es hat mich wirklich richtig gefreut, dass ich dein Wichtelkind war, und bin gespannt, was du so in deinem Paket gefunden hast.

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Freitag, 23. Dezember 2016

Stille Nacht, zärtliche Nacht

Hallo meine Schneeengel,

wow, bei dem Titel würde ich eigentlich sofort weglaufen. Ich habe das Buch in der Bibo erspäht und weil es so klein und niedlich war, habe ich es eben mitgenommen. Ich dachte, da bin ich schnell durch und man muss ja auch mal was Neues probieren. Ob sich das gelohnt hat?

Die Fakten:
  • Herausgeber: Ernst-Otto Luthardt
  • Titel: Stille Nacht, zärtliche Nacht - Liebesgeschichten zur Weihnacht
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: Echter Verlag
  • Anzahl Geschichten: 7
  • Seiten: 70
  • Preis: 8,95 Euro
  • Klappentext: "Die heilige Nacht ist nicht immer nur eine `Stille Nacht´, insbesondere nicht in der Weltliteratur. Da kann es durchaus auch zu zärtlichen Begegnungen kommen, wie die Geschichten in diesem Buch zeigen."

Wir sehen also, es sind schon mal keine neumodischen Geschichten, sondern Weltliteratur. Das klingt doch schon mehr nach meinem Geschmack. Ich bin sehr gespannt. Die Geschichten variieren stark in der Länge. Ich möchte wieder zu jeder etwas sagen und dann das Buch insgesamt bewerten.

Unverhofftes Wiedersehen - Johann Peter Hebel: Diese erste Geschichte ist sehr kurz, aber trotzdem wunderschön. Man könnte sie sicher auch auf 300 Seiten erzählen, aber manchmal liegt in der Kürze die Würze. Ich finde, man kann die Geschichte auch gut interpretieren. Sie zeigt uns, worum es in der Liebe und im Leben geht. Von mir gibt es dafür 4,5 Sterne.
Der Schneesturm - Alexander Puschkin: Dies ist eine der längeren Geschichten in diesem Band. Dabei geht es um ein Pärchen in Russland, dass im 19. Jhd. aufgrund von unterschiedlichem Stand nicht zusammen sein kann. Beide beschließen allerdings, dass sie heiraten werden. Dabei geht jedoch alles schief. Das Ende fand ich dann total spannend und wollte vorm Schlafen unbedingt noch wissen, wie alles ausgeht und zusammenhängt. Dabei gab es leichte Jane Eyre-Vibes. Ich denke, für mich war dies eine 4-Sterne-Geschichte.

mary - Stefan Heym: In dieser Geschichte aus dem Exil bekommen wir eine etwas andere Weihnachtsgeschichte erzählt, bei der das Kind nicht in einer Grippe sondern in einem Gefängnis zur Welt kommt. Dennoch gibt es auch hier Gaben von den Ärmsten der Armen. Eine gewissen Parallele kann man also ziehen. Eine moderne Interpretation, die von mir 3,5 Sterne bekommt.

Zwiegespräch - Johannes Roth: Diese "Geschichte" geht nur über eine Seite und ist genau das, was der Titel beschreibt. Ich fand die Idee sehr niedlich und wirklich witzig. Da in der Kürze manchmal die Würze liegt, gibt es 4,5 Sterne von mir.

Das Geschenk der Weisen - O. Henry: Diese Geschichte war etwas seltsam, da mich der Hintergrund etwas verwirrt hat. An sich geht es um zwei Menschen, die das ihnen jeweils Liebste opfern, um dem anderen eine Freude zu machen. An sich fand ich das ein schönes Motiv, aber die Charaktere waren auch ein bisschen - weltfremd. Für mich. Daher nur 3 Sterne von mir.

Weihnachtsnacht - Guy de Maupassant: Eine sehr französische Nacht erleben wir hier mit. Ein Mann erzählt uns als seinen Freunden, warum er Weihnachten nicht mehr feiert. Das hängt mit einem verhängnisvollen Abend zusammen, an dem er zunächst nicht feiern wollte, weil er arbeiten musste, dann aber doch von Feierlaune erwischt wurde und spontan eine Party zu zweit veranstaltete, bei der er sich letztlich zum Gespött machte. Ich fand die Idee wirklich komisch, irgendwie herrlich, und deswegen gebe ich 4 Sterne für diese ganz unromantische Geschichte. 

Balthasar - Anatole France: Dies ist (zumindest gefühlt) die längste Geschichte der Sammlung. Balthasar als junger König besucht die Königin von Saba und verliebt sich in einer abenteuerlichen Nacht in sie. Sie verschmäht ihn aber und so ist er unglücklich. Er wendet sich dann der Astrologie zu und kommt von ihr los. Und eines Abends scheint dann ein ganz besonderer Stern. Da ich fast nichts über die Weihnachtsgeschichte und die drei Könige weiß, so hat mir diese Geschichte richtig gut gefallen. Ich gebe ihr 4 Sterne.

Ihr seht, wirklich zärtlich ist es nie geworden. Dieses Buch ist wirklich nichts für große Romantiker. Ein bisschen schade finde ich, dass, soweit ich das sehe, keine Frauen in diesem Buch einbezogen sind. Wer aber über die Feiertage diesen paar Seiten mal eine Chance geben will, der kann einiges entdecken. Insgesamt muss man aber wirklich Interesse an dieser Weltliteratur haben, um das Buch zu genießen. 

Was sagt ihr zu solchen Sammlungen? Hättet ihr von dem Buch etwas anderes erwartet?

Bis bald, frohe Weihnachten,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

Donnerstag, 22. Dezember 2016

[Filmkritik] Krampus

Hallo meine Weihnachtsmuffel,

heute soll es um einen Weihnachtsfilm gehen, der definitiv ein paar Horrorelemente enthält. Ihr solltet nicht darauf reinfallen, ich rede hier nicht von dem Film, der auf Netflix verfügbar ist. Mir geht es um die Variante, die letztes Jahr erschienen ist. Wer hat ihn schon gesehen?

Zur Handlung: Eigentlich mag Max die Feiertage, doch als seine seltsame Tante samt ihrer Familie in ihr Haus einfällt, ist es mit Ruhe und Besinnlichkeit vorbei. Auch seine große Schwester kommt nicht mehr in Festtagsstimmung, seit sie in der Pubertät ist. Nur die deutsche Omi ist noch bemüht, ein schönes Fest zu machen.

Die Mutter steht kurz vor dem Zusammenbruch, als die seltsame Tante auch noch Mac n Cheese zum Essen beisteuert, sowie die unbeliebte Großtante. Der Vater darf sich vom Onkel wiederum Witze über seine friedliebende Natur anhören, wohingegen dessen Auto (natürlich ein Hummer) voller Waffen liegt. Und da gibt Max die Hoffnung auf ein schönes Weihnachten schließlich auf...

Dieser Film ist als Horrorkomödie beschrieben, und hat sicher Elemente von beidem. Vor allem ist es aber ein Weihnachtsfilm. Wir haben ihn auf Englisch geschaut, wo man bemerkt, dass die Omi tatsächlich auch Deutsch spricht. Das gibt uns natürlich gleich ein wohliges Gefühl. Die Legende ist dann auch sehr spannend.

Ich fand den Film ehrlich gesagt richtig gut. Die schauspielerischen Leistungen sind natürlich jetzt nicht überschwänglich, aber das muss ja auch nicht immer. Der kleine Max ist sehr niedlich und man hat direkt Mitleid, weil er so eine Familie ertragen muss. Die Omi ist sein Zentrum, bei ihr findet er immer Liebe. Die anderen Charaktere sind zumeist wahnsinnig überspitzt, was es eben lustig macht. Die Familie der Tante ist wirklich der Horror.

Besonders schön war die Geschichte der Omi dargestellt, ein bisschen angelehnt an die letzten Harry Potter-Teile. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch gibt es etwas Tiefe für die Handlung, sodass sie nicht nur platt und stumpf ist.

Das Design der verschiedenen Gruselfiguren war wahnsinnig gut. Sie sehen durchweg spannend aus, sehr detailreich und sie erinnern an deutsche Folklore. Da ist dem Filmteam wirklich einiges gelungen. Auch die düstere, kalte Atmosphäre des Films kommt gut rüber. Gruseln kann man sich auch immer mal, aber es gibt so gut wie keine Jumpscares, die ich ja hasse. 

Insgesamt ist das ein toller Film für alle, die Weihnachten nicht nur fröhlich und besinnlich mögen, sondern auch ein bisschen dunklen Humor vertragen. Verglichen wurde der Film ja auch mit den Gremlins, obwohl ich ihn doch etwas gruseliger fand. Dennoch sind da Parallelen zu erkennen. Wer sich nun also angesprochen fühlt, den wird der Film sicher nicht enttäuschen.

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 21. Dezember 2016

X-MAS BOOK TAG

Hallo zusammen,

nicht mehr lang und es ist Weihnachten. Dieses Jahr möchten wir für die richtige Stimmung auch einen TAG nutzen. Diesen haben wir auf einem deutschen Booktubekanal gefunden von SusieDelMa, ihr Video findet ihr hier und sie hat diesen TAG sich wohl mit jemandem zusammen ausgedacht, also etwas "Neues".

1. Weihnachtszeit - Nenne eine Buchszene, die dein Herz berührt hat.

Kitty: Da muss ich gleich an die Hunger Games Bücher denken, die ja sehr viele berührende Szenen haben. Neben Rue hat mich auch immer der Tod von Finnick total zum Heulen gebracht.

Blue: Nicht wirklich mit Weihnachten in Bezug stehend, aber die aufwühlendste Buchszene für mich, an die ich mich erinnern kann, war der Epilog des letzten Bandes der Nachtsonne Chroniken. Da hab ich so so so geweint und war so berührt und es war einfach DER perfekte Abschluss.

2. Weihnachtsgebäck - Welches Buch könntest du jedes Jahr wieder genießen?

Kitty: Ich kann mich der Blue nur anschließen...

Blue: Gleich zu Beginn des Tags hatte ich mir ja vorgenommen nicht Harry Potter zu erwähnen, aber naja, so schnell scheitert das =D

3. Weihnachtsmarkt - Nenne eine Buchszene, die dich innerlich erzittern lässt.

Kitty: Vielleicht Mercy bzw. Erbarmen, das war ein wahnsinnig heftiger Thriller. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, weil er so grausam war.

Blue: Dabei denke ich sofort wieder an Survive - Wenn der Schnee dein Herz berührt. Dies ist eine Art Thriller, aber auch irgendwie nicht, eigentlich eine Geschichte über ein Mädchen und wie es zurück zu sich findet, aber eben auf eine wirklich krasse Art und Weise. Hier sterben Menschen, hier gibt es viel Verzweiflung und die Angst sitzt einem im Nacken.

4. Weihnachtsbaum - Was wünschst du dir unter den Weihnachtsbaum?

Kitty: Ich habe heute ein Buch gesehen mit Weihnachtsbriefen von Tolkien. Oh je, das wird mir wohl niemand schenken, aber es sah so toll aus.

Blue: Das wird jedes Jahr schwieriger =D aber ich habe mir die "neuen" Harry Potter gewünscht und hoffe den kann ich dann gleich an Weihnachten verschlingen.

5. Weihnachtsfest - Nenne eine Buchszene, die dir immer in Erinnerung bleiben wird.

Kitty: Da gibt es tausende... Ein Beispiel ist der Moment, in dem Harry stirbt und in dieser seltsamen Parallelwelt oder wo auch immer ist. Ich wollte immer, dass das das Ende ist. Hat leider nicht geklappt.

Blue: Das ist vielleicht etwas untypisch und für den einen oder anderen auch langweilig, aber hier ging meine Liebe zu der Autorin los; Lucy aus Lucy in the sky von Paige Toon sitzt im Flugzeug und bekommt eine für sie sehr schockierende SMS, doch da sie gleich starten, kann sie darauf nicht reagieren und quält sich stundenlang mit der Information herum. Die Szene bleibt mir deswegen so im Kopf, weil sie so sehr in so viele Leben passt und eben auch in meines, ganz ohne das da ein Flugzeug nötig wäre.

6. Weihnachtsstern - Welches Buch (Einzelband/Reihe) sollte man unbedingt lesen und nicht verpassen?

Kitty: Also zum Thema Weihnachtsstern (die Pflanze) passt bei mir ja eher eine Frage zum Thema Sterben. Ein Buch, das meiner Meinung nach jeder lesen sollte, ist Perks of Being A Wallflower.

Blue: Ja natürlich das was ihr erwarte =D aber dann habe ich euch erst kürzlich eine neue Reihe vorgestellt, nämlich die der Jahreszeiten und die war so so schön, dass ich auch da finde, die sollte niemand verpassen. Klar erfüllt sie ein paar Klischees und ist vermutlich mehr was für die Damen, aber sie steckt so voller Gefühl, was niemand verpassen darf und sollte.

7. Weihnachtsmann - Mit welchem Buchcharakter würdest du gerne mal Weihnachten verbringen?

Kitty: Uiuiui... ich denke da ja direkt an was Romantisches. Hm, da würde ich doch glatt Sirius Black einladen, so gemeinsam vor dem Kamin, joa...

Blue: Also ich bin ja sehr verkitscht und ich denke das wisst ihr auch, und naja was soll ich sagen, ich würde super super gern mit verschiedensten Disneycharakteren Weihnachten verbringen. Micky, Mini, Donald, einfach allen =D

8. Weihnachtsgeschenke - Welches Buch würdest du immer verschenken?

Kitty: Wenn es um Weihnachtsgeschichten geht, da habe ich heute schöne Bücher gesehen, so von Erich Kästner oder Hermann Hesse. Ich denke, damit kann jeder was anfangen, und wenn man nur etwas darin blättert. Kästner passt auch zu jeder Altersgruppe.

Blue: Immer verschenken bedeutet ja auch immer an Mann und Frau und da würde ich den Cloudatlas wählen. In dieser Geschichte verbinden sich so viele Genre und damit auch Geschmäcker, das ist einfach unglaublich. Wahrscheinlich werden im ersten Moment einige denken, dass sei nichts für sie, aber ich bin überzeugt, wer dem Buch eine Chance gibt, wird es mögen oder zumindest etwas lernen.

Das waren alle Fragen. Wir hoffen sie haben euch gefallen und ihr gebt uns auch eure Antworten. Lasst euch nicht zu sehr stressen so kurz vor Weihnachten und genießt die schöne Zeit,

eure Kitty Retro und Blue Diamond.

Dienstag, 20. Dezember 2016

Weihnachten wie es war

Hallo meine Weihnachtsnasen,

gern möchte ich euch diese Woche noch einige weihnachtliche Dinge präsentieren. Beginnen will ich mit dieser Geschichtensammlung, die ich aus der Bibo geholt hatte. Bisher habe ich noch nie Weihnachtsbücher in dem Sinne gelesen. Dennoch kannte ich schon einige Geschichten dieses Bandes. Wenn mir mehr erfahren wollt, dann nur zu.

Die Fakten:
  • Herausgeber: Gottfried Natalis
  • Titel: Weihnachten wie es war
  • Erschienen: 1995
  • Verlag: Insel Verlag
  • Seiten: 279
  • Preis: ab 0,01 Euro gebraucht
  • Klappentext: "`Weihnachten wie es war´, die schönsten Erzählungen zur Weihnachtszeit von Selma Lagerlöf, Theodor Storm, Hans Christian Andersen, Adalbert Stifter, Nikolai Leskow, Guy de Maupassant, Anton Tschechow, Oscar Wilde, Wilhelm Raabe, Felix Timmermans und Hermann Hesse."
Goethe an Kestner: Anstelle eines Vorwortes bekommen wir diesen festlichen Brief. Ich habe noch keine Briefe von Goethe gelesen, aber ich finde es so verwunderlich, wie anders die Sprache damals einfach noch war. Mir hat dieser Einstieg richtig gut gefallen und macht Lust auf mehr. 4,5 Sterne.

Die Legende vom vierten König: Diese Geschichte ist einer russischen Legende nachempfunden und erzählt eine andere Geschichte von Jesus Christus. Ich mag die Art und Weise, wie am Ende alles wieder zusammenkommt. Allerdings hat die Geschichte mich jetzt nicht völlig umgehauen. Daher gibt es 3 Sterne dafür.

Die heilige Nacht - Selma Lagerlöf: Diese Geschichte hat durch die Großmutter eine tolle Rahmung. Außerdem fand ich die erzählte Geschichte sehr niedlich. Aber ein bisschen zu religiös ist es mir vielleicht auch gewesen, da bin ich mir nicht so sicher. Ich mag einfach keine Engelchen in Geschichten. Daher gibt es von mir dafür 3,5 Sterne.

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen - Hans Christian Andersen: Wer kennt nicht diese traurig-schöne Geschichte von einem armen Mädchen an einem kalten Weihnachtsabend. Ich liebe die Geschichte so sehr, obwohl mir die Andersen'schen Märchen häufig zu düster und grausam sind. Dieses jedoch hat so einen schönen Ausgang am Ende. Von mir kann es dafür nur 5 Sterne geben.

Der heilige Abend - Adalbert Stifter: Diese Geschichte macht etwa 1/3 des ganzen Buches aus. Leider muss ich sagen, dass ich beim Lesen in der Badewanne nahezu eingeschlafen wäre. Die Geschichte ist sehr verwirrend, da sie thematisch mehrere große Sprünge macht. Am Ende geht es dann irgendwie um zwei Kinder, die sich am Heiligabend verlaufen. Mir hat die Geschichte leider nicht besonders zugesagt und ich war froh, als sie vorbei war. Hat meinen Geschmack nicht getroffen. 2,5 Sterne von mir dafür.

Eine Weihnachtsgeschichte - Selma Lagerlöf: Die zweite Geschichte der Autorin in diesem Band und sie hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte den Rahmen der Geschichte, aber auch die Handlung selbst und die Message hat mich überzeugt. Daher gibt es 5 Sterne für diese 5 Seiten.

Die Tagediebe (Eine Weihnachtsgeschichte) - Nikolai Leskow: Diese Geschichte ist ein bisschen ernüchternd, denn es geht darum, dass Menschen in Machtpositionen immer hochmütig werden. Auch wenn jemand sie an ihre Aufgabe der Nächstenliebe erinnert, schaufeln sie sich gleichsam ihr eigenes Grab. Und wenn sie dann verlieren, was sie so sehr geschätzt haben, dann will ihnen wohl keiner mehr helfen. Die Geschichte bekommt von mir 4 Sterne, wenn sie auch nicht gerade weihnachtlich wohlig ist.

Der Tannenbaum - Hans Christian Andersen: Hach, noch so eine tieftraurige Geschichte. Der Baum war so zielstrebig, so erfolgssüchtig, so sehr in die Zukunft gewandt, dass er keine Zeit hatte glücklich zu sein. Dafür wird er natürlich vom Leben bestraft. Diese Märchen sind sehr grausam, aber auch schön. Von mir gibt es dafür 4,5 Sterne.

Der Christbaum der armen Kinder - Fedor M. Dostojewski: Auch diese Geschichte ist bittersüß, allerdings nicht ganz so traurig wie die von Hans Christian Andersen. Obwohl ähnliches geschieht, ist es doch nicht ganz so grausam zu lesen. Mir gefallen solche Geschichten, vor allem weil auch hier wieder in der Kürze die Würze liegt, daher 4,5 Sterne.

Weihnachtsabend - Guy de Maupassant: Diese Geschichte hatte ich dieses Jahr schon gelesen und ihr werdet davon auch noch erfahren. Sie war aber so schön, dass ich sie gleich nochmal gelesen habe. Mehr erfahrt ihr bald. :D

Wanjka - Anton Tschechow: Auch diese Geschichte ist eigentlich nur traurig, und auch am Ende werden wir nicht erlöst. Die Geschichte ist sehr kurz, eigentlich geht es vor allem um einen Brief eines Waisenkindes an seinen Großvater. Es ist wirklich herzzerreißend, wenn man sich in diese Geschichte hineinversetzt. Von mir gibt es nochmal 4,5 Sterne.

Das Sternenkind - Oscar Wilde: Nochmals wenden wir uns dem Hochmut zu und schauen uns an, wie das Leben einem mitspielen kann. Ich fand die Geschichte wirklich schön, auch wenn ich sie ein bisschen kannte. Zwischendrin hat sie einige Längen, aber sie passt einfach gut als Märchen. So richtig weihnachtlich geht es dabei aber nicht zu. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

Die Flucht nach Ägypten (Eine Weihnachtslegende) - Felix Timmermans: Diese Geschichte hat mir gut gefallen. Irgendwie mag ich diese christlichen Erzählungen grad total, obwohl ich selbst ja nicht gläubig bin. Ich denke aber, dass man dennoch aus diesen Nacherzählungen und vielleicht auch aus dem Original viel über Mitgefühl und Nächstenliebe lernen kann. Mythen gefallen mir sowieso total gut und unter diesem Gesichtspunkt bekommt die Geschichte 4,5 Sterne von mir. Ich hätte gern noch etwas mehr Esel gehabt. :D

Weihnacht mit zwei Kindergeschichten - Hermann Hesse: Naja, der Hesse hat mich ja schön öfter begeistert und auch mit dieser Geschichte liegt es direkt in meinem Beutebereich. Sie ist unendlich niedlich und dennoch eher hochtrabend geschrieben und man hat das Gefühl, es ist weniger eine Geschichte und mehr die direkte Erzählung des Autors, der gerade irgendwo im Schaukelstuhl sitzt und laut denkt. Ich fühle mich da sehr angesprochen. Daher gibt es 5 Sterne von mir.

[Ein Glockenschlag] - Wilheim Raabe: Eine sehr kurze, sehr prägnante Beschreibung des Weihnachtsabend. Viele Fragen bleiben offen, aber der Schreibstil ist wunderschön. 4 Sterne.

Unter dem Tannenbaum - Theodor Storm: Was wäre Weihnachten ohne Theodor Storm? Jedes Jahr rezitieren wir sein Gedicht, aber die Geschichte dazu kannte ich tatsächlich bisher noch nicht. Sie hat mir aber sehr gut gefallen, wenn die beiden Teile auch etwas unzusammenhängend daherkommen. Auch gibt es gen Ende ein paar Längen. Dennoch ist dies ein Teil Weihnachtsgeschichte, um die ich zumindest nicht umhinkomme. 4,5 Sterne dafür.

Insgesamt war dies das schönste Buch, was ich bisher zur Weihnachtszeit gelesen habe. Die Sammlung hat mir, abgesehen von der unsäglich langen Geschichte gleich zu Anfang, sehr gut gefallen und sehr zugesagt. Wenn ihr also eine Sammlung mit eher klassischen Weihnachtsgeschichten sucht, dann habt ihr sie hier gefunden.

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:


Sonntag, 18. Dezember 2016

[Geschichten der Jahreszeiten] Tagwind - Der Bewahrer der Jahreszeiten

Hallo zusammen,

heute ist schon wieder der letzte Band der Reihe der Jahreszeiten dran. Es war eine so schöne Reihe und ich bin ein wenig wehmütig.

Fakten:
  • Autorin: Jennifer Wolf
  • Roman
  • 244 Seiten
  • ImpressVerlag
  • Preis: 3,99€ Kindle Edition
Klappentext:
"Yannis Tagwind zählt nicht nur zu den attraktivsten Junggesellen Hemeras, sondern ist auch mit Abstand der warmherzigste und liebenswerteste Mann, der jemals unter der Göttin Gaia gelebt hat. Mit einer bewundernswerten Fürsorglichkeit kümmert er sich neben seinen Geschwistern auch um das jüngste Götterkind der Jahreszeiten und würde sofort sein Leben für seine Familie geben. Während diese darauf hofft, dass er sich bald eine Frau sucht, gehört sein Herz jedoch jemandem, den er nicht lieben darf. Nicht nur trennen die beiden ganze Welten an gelebter Zeit, auch ist die Person dafür bekannt, niemandem jemals ihre Liebe geschenkt zu haben. Doch Yannis könnte den Lauf der gesamten Erdengeschichte ändern…"

Wie ich ja schon beim letzten Band angedeutet hatte, haben wir es hier mit einer etwas anderen Liebesgeschichte zu tun, einer zwischen zwei Männern. Dies halte ich für eine wahnsinnig schöne Idee und auch super, dass es in einer so klassischen Reihe mal auftaucht.

Meine Begeisterung ist wirklich immer noch da, aber ich habe für mich festgestellt, dass mir die Art der Liebe zu grob beschrieben wurde. Vielleicht ist es auch realistisch, aber ich weiß es ehrlich nicht. Ich habe zwar schwule Freunde, aber naja, da bekomme ich das Liebesleben jetzt nicht so hautnah mit.

Aber es geht natürlich wie auch in den anderen Geschichten nicht nur um die Liebelei. Als Abschlussband hat er einiges zu bieten und hier möchte ich nicht zu viel verraten. Ich bin mir unschlüssig ob das wirklich mein Ende ist, was ich mir für diese Reihe vorgestellt habe, aber es gibt ja noch die Spin-Off Geschichte zu Liora (auch diesen Namen liebe ich einfach so so sehr), die ich noch entdeckt habe und natürlich auch noch lesen werde. Vielleicht sogar noch in diesem Jahr.

Yannis ist ein fabelhafter Charakter, so jemanden wünscht sich jeder im Leben und man weiß immer nicht so richtig, wer so jemanden wirklich verdient hat. Er ist einer dieser perfekten Menschen, die es hoffentlich auch in Wirklichkeit gibt. Allerdings werden solche Charaktere eben auch manchmal gesetzt, um irgendwie abzulenken. Wie ihr schon merkt bin ich mir mit diesem Buch und der Handlung wirklich unsicher, ob mir das so gefällt.

Deswegen möchte ich nochmal generell zur Reihe sprechen, denn diese ist der absolute Hammer. Die dystopsiche Welt spielt eigentlich kaum eine Rolle, aber sie ist schön und gefällt mir gut, bis auf die Sache mit den Jahreszeiten halte ich sie auch für realistisch. Durchdacht ist sie in jedem Fall.

Die Jahreszeiten und ihre Merkmale sind wunderbar und passend. Wobei ich glaube, dass dies sehr gespalten sein könnte, da nach meinem Gefühl zum Beispiel der Sommer so der wenigst geliebte Charakter der Geschichte ist und auch der fieseste und so, und ich könnte mir vorstellen, das Leser die den Sommer mögen, hier ein bisschen sauer werden, was ja aber auch eine Art sein kann.

Gaia ist zwar irgendwie was besonderes, aber mit ihrem Zauber bin ich von Anfang an nicht ganz so gut klar gekommen, aber die Idee ist toll, vielleicht nur zu kurz gekommen. Allgemein hätte die ganze Reihe für mich länger sein können, aber vielleicht war sie auch lang und ging nur schnell vorbei, weil sie so gut war, wer weiß.

Empfehlen möchte ich sie jedem, vor allem den romantisch veranlagten,

eure Blue Diamond.

P.S.: Ich habe mir die Hörbücher die es schon gibt ebenso angehört und die setzen dem Ganzen nochmal die Krone auf --- soooooooooooo toll!




Freitag, 16. Dezember 2016

[Geschichten der Jahreszeiten] Nachtblüte - Die Erbin der Jahreszeiten

Hallo ihr Lieben,

Band 3 wird nochmal richtig rasant, denn wir können ja fast pokern, welche Jahreszeit wohl jetzt im Mittelpunkt stehen wird.


Fakten:
  • Autorin: Jennifer Wolf
  • Roman
  • 304 Seiten
  • Carlsen Verlag
  • wird 2017 als Taschenbuch erscheinen
  • Preis: 7,99€ Taschenbuch

Klappentext:
"Ilea Sola Sommerkind kann Licht brechen und eine warme Brise herbeirufen. Sie ist nicht das einzige Jahreszeitenkind auf der Erde und dennoch ist sie etwas Besonderes, denn nur sie stammt vom Sommer ab. Und so ist ihr Heim auch dasjenige, das sich der Sommergott diesmal für seinen Aufenthalt ausgesucht hat. Als er jedoch schwer verunglückt, muss sie einen weiteren Gott beherbergen: Aviv, den Frühling, der seit fünfhundert Jahren den Frauen entsagt und die Erde gemieden hat…"

Also der Name Ilea ist doch ein Traum oder? Klar generell sind alle Namen in der Reihe bisher super und so verträumt, aber Ilea ist schon was besonderes.

Diese Geschichte schlägt noch einmal eine ganz andere Richtung ein. Wir haben es hier weder mit einer Hüterin noch einem normalen Mädchen zu tun. Diesmal ist es die Tochter eines Gottes, wie wir es andeutungsweise ja schon aus dem zweiten Band kennen. Nur war es da ein anderer Zusammenhang.

Achtung Spoiler! Die Tochter des Sommers ist herzallerliebst und wenn wir ehrlich sind, steht ja zu diesem Zeitpunkt fest, welche Jahreszeit diesmal mit Liebe versetzt werden wird =D

Was in diesem Band anders ist, ist, dass wir wesentlich mehr von Gaia und ihren Eltern erfahren. Da fließen dann auch altbekannte Namen aus der Götterwelt wieder mit ein. So richtig verstanden habe ich das noch nicht, aber ich denke auch, dass es einfach nur ein Einschnitt war und nicht näher betrachtet wird und es sicher einfach auch wieder passende Namen sein sollten.

Diesmal kommt noch ein wichtiger Charakter vor, nämlich Yannis, der beste Freund von Ilea und er, so scheint es, bringt uns im nächsten Band auf eine ganz andere Reise.

Ich war wieder hellauf begeistert von der Geschichte und kann sie jedem nur empfehlen. Sie ist nicht nur romantisch wie sonst, sondern auch spannend und abenteuerlich. Auf den letzten Band können wir definitiv gespannt sein,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 14. Dezember 2016

[Geschichten der Jahreszeiten] Abendsonne - Die Wiedererwählte der Jahreszeiten

Hallo ihr Lieben,

jetzt haben wir auch schon Band 2 erreicht und ich kann endlich ein bisschen mehr spoilern, weil ihr ja hoffentlich schon die 1 gelesen habt.

Fakten:
  • Autorin: Jennifer Wolf
  • Roman
  • 288 Seiten
  • Carlsen Verlag
  • 2016 erschienen
  • Preis: 7,99€ Taschenbuch

Klappentext:
"Niemals hätte sich Dahlia träumen lassen, dass sie einst zu den Auserwählten der Jahreszeiten gehören könnte. Als eine gewöhnliche Tochter der letzten bewohnbaren Stadt auf Erden gehört sie nicht in die Nähe von Göttern, sondern aufs Feld, wo sie von klein auf Lavendelblüten pflückt und ihre Familie unterstützt. Aber die Anweisung der Göttin Gaia hätte klarer nicht sein können: Dieses Mal soll ein Mädchen aus Hemera zu ihren vier Söhnen geschickt werden und sich ein Jahrhundert lang an einen von ihnen binden. Sollte Daliah die Auserwählte werden, für wen würde sie sich entscheiden? Den verspielten Frühling, den selbstsicheren Sommer, den tiefgründigen Herbst oder den verschlossenen Winter?"

Wie ihr wisst gab es im ersten Band ja diese Andeutung, dass sich die Seele von Jesiens großer Liebe wieder finden wird. Für die beiden ist das jedoch gar nicht so einfach dies zu begreifen und sich auch nicht benutzt zu fühlen.

Dies ruft ein größeres Drama in dieser Geschichte hervor und es ist nicht nur von Romantik sondern auch von vielen Auseinandersetzungen geprägt. Diese Geschichte mochte ich aus diesem Grund vielleicht sogar noch mehr als den ersten Band.

Auch die Geschichte mit der Dalie in Verbindung finde ich sehr gelungen. Generell hat die Autorin ein Händchen dafür, solche kleinen Details einzubauen. Auch die Erweiterung durch die Geburt eines Kindes finde ich sehr erfrischend und noch schöner das Ende der Geschichte. Das verspricht außerdem viel Futter für neue Geschichten.

Dennoch muss ich sagen, sind mir manche Geschehnisse zu einfach gelöst. Manchmal geht es einfach zu schnell um eine Lösung herbei zu führen, die anders vielleicht viel sinnvoller gewesen wäre.

Jesien ist mein absoluter Lieblingscharakter, obwohl ich ja eigentlich ein Winterkind bin, aber er trifft seine Jahreszeit einfach ganz wunderbar. Natürlich sind auch die anderen Jahreszeiten jeder für sich besonders, doch ans Herz gewachsen ist mir einfach Jesien.

Gaia und diese Sache mit den Tiergeistern ist mir ja ein echter Dorn im Auge, es macht so überhaupt keinen Sinn für das wahre Leben sich zwischen einem besten Freund und der Liebe entscheiden zu müssen. Aber irgendetwas schlimmes muss es ja auch hier geben.

Ich freue mich auf den nächsten Band und möchte euch auch diesen wieder ans Herz legen,

eure Blue Diamond.

Montag, 12. Dezember 2016

[Geschichten der Jahreszeiten] Morgentau - Die Auserwählte der Jahreszeiten

Hallo ihr Lieben,

wir kommen mal wieder zu einer Reihe. Ich bin eigentlich nur darüber gestolpert, aber ich glaube, dass war ein richtig guter Stolperer.

Fakten:

  • Autorin: Jennifer Wolf
  • Roman
  • 272 Seiten
  • Carlsen Verlag
  • 2016 erschienen
  • Preis: 7,99€ Taschenbuch

Klappentext:
"Die Erde liegt unter einer dicken Schneedecke, Eis und Kälte herrschen überall. Nur noch ein kleiner Landfleck ist bewohnbar, wo die Erdgöttin Gaia die letzten ahnungslosen Menschen angesiedelt hat. Hier lebt auch Maya Jasmine Morgentau, eine der göttlichen Hüterinnen. Alle hundert Jahre wird unter ihnen eine Auserwählte dazu bestimmt, das Gleichgewicht der Natur aufrechtzuerhalten. Sie darf die vier besonderen Söhne der Gaia kennenlernen, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter. Für einen muss sie sich entscheiden und sich ein Jahrhundert an ihn binden. Doch jeder der Söhne hat seine Stärken und Schwächen. Sollte Maya die Auserwählte werden, für wen würde sie ihr Leben hergeben?"

Wie ihr im Klappentext schon erfahren konntet, gibt es in diesem kleinen Ort diese Tradition. Doch es ist kein Leben aus der Vergangenheit was die Menschen hier führen. Im Gegenteil sie leben in einer Zukunft in der ihnen alles geraubt wurde was sie verderben kann, zum Beispiel Geld und Waffen.
Nur diese eine Tradition ist das was die Menschen an ihre Göttin Gaia geben müssen um unbeschwert zu leben.

Darauf werden die Mädchen und Familien lange vorbereitet. Dieses mal auch Maya. Es ist zwar eine Ehre für die Mädchen aber gleichzeitig müssen sie auch ihre Familie und Freunde zurück lassen und können keinen Kontakt mehr zu ihnen haben.

Maya wird die Auserwählte und reist mit Gaia in ihr Reich. Dort lernt sie nun die Jahreszeiten kennen und spürt sofort wo sie hin gehört. Doch wie das so ist mit den Männern und Frauen müssen die sich erstmal beschnuppern. Dabei kommt es nicht nur zu Missverständnissen sondern auch zu falschen Entscheidungen aus Trotz. Diese lassen sich in dieser Welt aber auch nicht rückgängig machen.

Maya ist ein wirklich entzückender Charakter. Sie versteht es die richtigen Hebel zu drücken und ist sehr fürsorglich und liebreizend. Doch dabei steht sie sich selbst immer noch im Weg. Niemand kann hier irgendwem lang böse sein, daher bricht es am Ende allen das Herz wie sie nun damit umgehen müssen.

Doch eben das ist es was dieses Buch so einzigartig macht. Die Liebe und Zerbrechlichkeit darin. Die Emotionen tragen einen geradezu durch die Zeilen. Ich könnte noch so viel mehr sagen aber das würde eventuell zu viel verraten.

Empfehlen möchte ich euch das Buch wirklich sehr, vor allem wenn ihr ein bisschen romantisch veranlagt seid,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Weihnachten 1945

Hallo meine Lieben,

dieses Jahr wollte ich doch auch mal Weihnachtsbücher lesen. Darum habe ich meine Bibliothek aufgesucht und einfach mal ein paar geschnappt. Spannend erschien mir vor allem dieser Band von Memoiren, die sich um das erste Weihnachten in Freiheit drehen. Dabei erschien es mir auch als guter Übergang von Honigtod, was leider kaum weihnachtliche Gefühle wachgerufen hat.

Die Fakten:
  • Herausgeber: Claus Hinrich Casdorff
  • Titel: Weihnachten 1945
  • Verlag: Deutscher Taschenbuchverlag
  • Erschienen: 2008 (erstmals 1981)
  • Seiten: 320
  • Preis: 9,95 Euro
  • Klappentext: "Ein Weihnachtsbuch ganz besonderer Art mit Beiträgen von Heinrich Albertz, Wolf Graf von Baudissin, Heinrich Böll, Christine Brückner, Walter Dirks, Heinz Friedrich, Marting Gregor-Dellin, Hildegard Hamm-Brücher, Joseph Kardinal Höffner, Heinz Kühn, Siegfried Lenz, Lola Müthel, Leonie Ossowski, Annemarie Renger, Luise Rinser, Walter Scheel u.a."

Ich möchte kurz jede Geschichte allein beleuchten und dann ein abschließendes Fazit geben.

   Celler Weihnachten - Heinrich Albertz (Politiker der Nachkriegszeit): Es wird erzählt vom Dasein als Flüchtlingspastor, der aus erster Hand erfährt, wie es den Geflüchteten damals ergangen ist. Dabei wird die Zweiklassengesellschaft betont, da die Celler Anwohner nicht mit den Flüchtlingen in einen Topf geworfen werden wollten. Ähnliches kann man heute ja immer noch erleben. Diese sehr kurze Geschichte bekommt von mir 4 Sterne.
   Schmollende Götterdämmerung - Wolf Graf von Baudissin (Offizier und Friedensforscher): Baudissin landete schon sehr früh in Kriegsgefangenschaft und lebte viele Jahre in einem Lager in Australien. Er beschreibt nicht nur das Weihnachtsfest, sondern auch die Stimmung der Kameraden, die zu den erfolgreichen Zeiten Hitlers schon in relativ abgeschottete Gefangenschaft gerieten und daher bis zum Ende an einen Erfolg des deutschen Reiches glaubten. Leider fand ich den Schreibstil sehr schlecht zu verstehen, daher gebe ich eher nur 3 Sterne.

   Von Weihnachten zu Weihnachten - Klaus von Bismarck (zuletzt Präsident des Goethe-Instituts): Beschrieben wird die Zeit von Weihnachten 1944 bis Weihnachten 1945. Dabei war Bismarck an der Ostfront eingesetzt. Nur durch das Zusammenspiel vieler Zufälle überlebte er, um seine Memoiren niederzuschreiben. Dabei erwähnt er aber auch eher unangenehme Wahrheiten. So hat die Freude über das eigene Überleben die Sorge um die Familie bei Weitem überwogen. Diese sehr lange und detaillierte Geschichte bekommt von mir 4 Sterne und hat mir bisher am besten gefallen.

   Hoffentlich kein Heldenlied - Heinrich Böll (Schriftsteller): Eine Geschichte über den Wiederaufbau, die Inflation und Mangelwirtschaft und eine Familie, die zusammenhalten muss. Mir persönlich war diese Geschichte etwas zu konfus und das Beste daran ist ein Zitat aus einem anderen Werk von Autor. Vielleicht merkt man hier auch schon ein bisschen das Alter. Für mich gibt es nur 2,5 Sterne.

   Altgewordene Kinder des Dritten Reiches - Christine Brückner (Schriftstellerin): Ich finde es sehr gut, dass nun endlich mal ein Beitrag einer Frau kommt. Sie verknüpft ihr Schicksal immer wieder mit einem ihrer Werke, was Lust darauf macht, es zu lesen. Dazu werden auch tatsächlich ein paar Szenen von jenem Weihnachten beschrieben. Von mir gibt es 4 Sterne.

   Bilder aus einer verstörten Stadt - Fritz Brühl (Journalist): Auch diese Geschichte beschreibt, wie Geflüchtete und Einwohner der Städte so gar nicht zusammenhalten wollten. Außerdem wird angesprochen, dass die Frauen sich plötzlich schminkten, um die neue Ära einzuleiten. Das finde ich natürlich interessant. Dieser Beitrag war sehr umfassend und interessant und bekommt von mir auch 4 Sterne.

   Zwiespältige Erfahrungen - Walter Dirks (katholischer Journalist): In dieser Geschichte geht es vor allem um Hoffnung. Nach den Zerstörungen und Greueln durch die Nazis hofften die jungen Menschen darauf, dass die Menschheit nun besser daraus hervorgehen könnte. Es geht aber auch darum, dass viele Hoffnungen unerfüllt blieben. Dieser Artikel ist recht politisch, aber ergänzt damit die anderen Artikel gut, die meist eher pragmatische Themen anschneiden. Daher von mir 3,5 Sterne.

   Aufbruch aus der Stunde Null - Josef Ertl (Politiker der Nachkriegszeit): Ertl erzählt vor allem von der Einsamkeit eines Menschen, der seine wichtigsten Bezugspersonen, seine Zukunftsperpektive und sein Vaterland verloren hat. Als Nazi-Kritiker erzogen fiel es ihm dennoch schwer neue Hoffnung zu schöpfen. Allerdings betont er auch die besondere Rolle, die die Kirche für viele in dieser Beziehung einnehmen konnte. Und er verdeutlicht, dass nach dem Krieg nichts mehr wie vorher war. Dafür gibt es ebenfalls 3,5 Sterne.

   Versuch einer Erinnerung - Heinz Friedrich (Gesellschafter des DT Verlages): Diese Geschichte habe ich als besonders berührend empfunden. Hier werden wirklich alle Schatten und Greuel des Krieges Deutschland. Vor allem wird klar, warum viele zwar aus dem Krieg wiederkamen, aber nie wirklich Heim kehrten. Und mit aller Deutlichkeit wird auch die Grausamkeit der Sieger gezeigt. Diese Geschichte ist wirklich wichtig und sollte von viel mehr Leuten gehört werden. Daher bekommt sie von mir 5 Sterne.

   Marginalien über kein Weihnachten - Martin Gregor-Dellin (Schriftsteller): Nun kommen wir nach Amerika, wo wir eine Geschichte aus der Kriegsgefangenschaft hören. Dieser Teil ist sehr sehr kurz und das fand ich schade. Es werden einige interessante Aspekte angeschnitten, aber mehr leider nicht. Daher gibt es hier nur 2,5 Sterne.

   Weihnachtsgeschichte 1945 - Hildegard Hamm-Brücher (Politikerin der Nachkriegszeit): Diese Geschichte nun steht im starken Kontrast zu bisher gelesenen, denn sie spricht von einer gänzlich glücklichen Stimmung und einem Abfall aller Ängste. Dabei ist die Freiheit Leitmotiv. In diesem Jahr nahm das Leben von Hamm-Brücher eine entscheidende Wendung. Wichtig ist aber auch der Nachtrag mit einem Plädoyer für Offenheit und Kommunikation über das Thema Weltkrieg. Inzwischen kommt das leider zu spät und wir scheinen alles vergessen zu haben. Insgesamt ist mir das 4,5 Stern wert.

   Neuer Aufbruch des Glaubens - Joseph Kardinal Höffner (Bischof): Die Kirche kann man nicht vergessen, wenn es um den Widerstand gegen die Nazis geht. Auch hatte sich bereits angedeutet, wie wichtig für viele die Kirche nach dem Krieg wurde. Daher ist diese Perspektive natürlich von großem Wert und darf im Buch nicht fehlen. Betont wird, wie viel Elend man als Pastor während der NS-Zeit gesehen hat. Ich vergebe dafür 4 Sterne.

   Gespräch über alle Grenzen - Walther Leisler Kiep (Politiker der Nachkriegszeit): Dieser Beitrag ist vor allem politisch, es geht vor allem um die Offenheit, die sich nach dem Ende des Krieges einstellte. Viele politisch Motivierte hofften auf eine neue Staatsform, in der die SPD treibende Kraft werden könnte. Es war ein Winter der Möglichkeiten. Da es sehr viel um dieses Thema geht, gebe ich 3,5 Sterne.

   Heimkehr aus dem Exil - Heinz Kühn (Politiker der Nachkriegszeit): In diesem Beitrag geht es nun, wie schon zu erraten, um einen Emigranten, der zurück in die Heimat kam in 1945. Er schreibt selbst, er war einer der ersten, und viele konnten dies nicht verstehen. Er betont aber auch, wie viele Jahre er seine Eltern nicht mehr gesehen hatte und wie dies ein seltsames, dramatisches Wiedertreffen war. Das hat mir gut gefallen. Daher gibt es 4 Sterne.

   Eine Art Bescherung - Siegfried Lenz (Schriftsteller): Dieses Kapitel ist zwar kurz, aber mit Herz geschrieben. Man sieht deutlich, dass hier ein Autor schreibt und kein Politiker. Ein schön erfrischender Beitrag. Daher gibt es von mir 4,5 Sterne.

   Denk ich an Deutschland von England aus - Richard Löwenthal (Politikwissenschaftler): Dieser Beitrag beschäftigt sich wiederum mit einem Weihnachten aus der Ferne, denn Löwenthal war aus dem Exil noch nicht zurückgekehrt. Er kann beschreiben, wie er England zu jener Zeit empfunden hat. Das gibt einen Blick über den Tellerrand hinaus und ist mir 4 Sterne wert.

   Eine Schauspielerin in Deutschland - Lola Müthel (Schauspielerin): Müthel beschreibt ihr Leben als Patch-Work-Decke. Dabei geht es vor allem um ihre Liebe zum Theater. Sie will Deutschland nicht verlassen, tut es erst im letzten Moment und schafft es dann nicht, sich in der Schweiz ein neues Leben aufzubauen. Ich fand diese Perspektive einzigartig und hätte zu gern mehr gelesen. Mir war das zu kurz, daher nur 3,5 Sterne.

   Das Weihnachtsessen - Leonie Ossowski (Schriftstellerin): An sich hat mir diese Geschichte wahnsinnig gut gefallen, nur das Ende hat mich irritiert. Insbesondere die Geschichten der Frauen berühren mich. Es geht diesmal um die Solidarität und die Anfeindungen unter den Menschen. Dabei weiß Ossowski eine weihnachtliche Geschichte zu erzählen, die das Thema mal nicht verfehlt bzw sehr ausdehnt. Dennoch, das Ende... aber naja, solche Leute muss es eben auch geben. 4,5 Sterne.

   1945, einige Reflexionen damals und heute - Klaus Piper (Verleger): Einerseits geht es darum, wie es war, nach dem Krieg den Verlag der Familie wieder groß zu ziehen, was ja definitiv gelungen ist, andererseits aber auch um die Ängste einer verunsicherten Jugend. Es geht darum, dass wir auch heute noch aus den Fehlern unserer Ahnen lernen müssen. Wir brauchen eine Umgebung, in der wir das können. Dennoch hat mir hier was gefehlt, daher 3,5 Sterne.

   Die erste Friedensweihnacht - zur Zukunft entschlossen - Annemarie Renger (Politikerin der Nachkriegszeit) : Einen kurzen Einblick erhalten wir in die Anfangszeit von Kurt Schumacher in der zukünftigen BRD. Auch erfahren wir, wie das Weihnachten bei Renger aussah. Dennoch hat mich dieser Teil nicht so sehr begeistert, 3 Sterne. 

   Von der Liebe zum Menschen - Luise Rinser (Schriftstellerin): Eine sicherlich erzählenswerte Geschichte, vor allem der erwähnte Brief hat mein Interesse geweckt. Auch die Abgeschiedenheit der Wohnstatt hat etwas. Leider erfahren wir hier einfach zu wenig. Daher nur 3,5 Sterne.

   Ohne Angst vor der Zukunft - Walter Scheel (Politiker der Nachkriegszeit): Ein sehr kurzer aber prägnanter Beitrag, der nochmals beleuchtet, wie viel aus der Katastrophe und dem Wiederaufbau zu lernen war und wie viel heutige Generationen daraus noch mitnehmen müssten. Ein bisschen schwummrig wird einem, wenn man sich die aktuelle Politik anschaut. 4 Sterne.

   Weihnachten 1945. Vergeblicher Versuch, einen Punkt zu vermessen - Franz Wördemann (Journalist): Diese Geschichte ist gut geschrieben, sehr einprägsam und hat mich begeistert. So viel davon finde ich nachvollziehbar aufbereitet. Die Metapher der Stadt ohne Gesicht finde ich toll. Aber auch so bildet es einen guten Kontrast zu bereits Gelesenem. Daher gibt es hier von mir die einzigen 5 Sterne.

   Weihnacht der Einsamen - Peter von Zahn (Journalist): Soweit ich es richtig verstanden habe, handelt es sich bei diesem letzten Beitrag um eine Rede zur Weihnacht 1945. Und besser könnte man wohl kaum enden. Einige Passagen habe ich meinem Freund vorgelesen, denn Vieles kommt uns bekannt vor heute. Ein beeindruckendes Ende und Plädoyer für den Frieden. 4 Sterne.

So, das waren alle Geschichten. Insgesamt würde ich der Sammlung 3,5 Sterne geben. Gelegentlich ist das Thema einfach verfehlt, wenn es nur um die politischen Möglichkeiten und nicht um Erinnerungen an das erste Weihnachten in Frieden geht. Einzelne Geschichten sind aber berührend, schockierend, wichtig. Zwischendrin wiederholt sich einfach viel, vor allem Politisches. Mir hat das Buch gut gefallen, aber ich hatte mir ein wenig mehr erhofft.

Habt ihre ähnliche Sachen schon gelesen? Empfehlungen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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