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Sonntag, 29. November 2020

Les Misérables

 


Hallo meine Lieblingsleser,

heute möchte ich euch von einer großen Errungenschaft berichten: ich habe Les Misérables gelesen. Das war ein ganz schönes Projekt, hat aber auch viel Spaß gemacht, und heute möchte ich euch davon berichten. Gelesen habe ich eine leicht gekürzte Fassung, was wohl bei diesem Schinken auch empfehlenswert ist.

Die Fakten:

  • Autor: Victor Hugo
  • Übersetzung: Norman Denny
  • Titel: Les Misérables
  • Erschienen: 1982 (erstmals 1862)
  • Verlag: Penguin Classics
  • Seiten: 1232
  • Preis: 19,99 Euro
  • Klappentext: "Victor Hugo's tale of injustice, heroism and love follows the fortunes of Jean Valjean, an escaped convict determined to put his criminal past behind him. But his attempts to become a respected member of the community are constantly put under threat by his own conscience, when, owing to a case of mistaken identity, another man is arrested in his place; an by the relentless investigations of the dogged policeman Javert. It is not simply for himself that Valjean must stay free, however, for he has sworn to protect the baby daughter of Fantine, driven to prostitution by poverty. A compelling and compassionate view on the victims of early nineteenth-century French society, Les Misérables is a novel on an epic scale, moving inexorably from the eve of battle of Waterloo to the July Revolution of 1830."

Zur Handlung: Jean Valjean wurde aus dem Gefängnis entlassen, wo er jahrelang war, nur weil angeblich ein paar Äpfel gestohlen hatte. Er will sich nun in die Gesellschaft neu eingliedern, doch da er sich immer als ehemaliger Verbrecher zu erkennen geben muss, nimmt ihn kein Gasthaus auf und er bekommt nirgendwo etwas zu essen. Schließlich schickt ihn eine Frau zu einem Pastor, der ihn aufnimmt und mit seinem Mitgefühl Valjeans Leben für immer beeinflusst.

Fantine ist eine junge und naive Frau, die denkt, sie habe den Mann fürs Leben gefunden. Sie ist schwanger, und plötzlich lässt er sie allein sitzen. Fantine liebt ihre Tochter über alles, aber als alleinstehende Frau hat sie keine Möglichkeit für sie zu sorgen. Daher gibt sie diese an eine Familie, die ein Gasthaus führt, und zahlt dieser Familie alles Geld, was sie hat, um die Tochter zu versorgen. Aber naiv durfte man zu dieser Zeit in Frankreich nicht sein. Eines Tages kreuzt sich Fantines Weg mit dem von Valjean...

Ich hatte vor dem Lesen weder Film noch Musicalaufführungen zu Les Misérables gesehen. Daher war ich ganz gespannt, aber auch unvorbereitet. Ich wusste nicht, was am Ende grob passieren wird - und ich glaube, das hat meinem Leseerleben sehr gut getan. Hugo gelingt es sehr gut, an vielen Stellen Spannung aufzubauen. Er kreiert ein Geflächt aus Beziehungen und Begegnungen, wo man immer wieder miträtseln kann, wer wohl gerade wer ist.

Als Hauptcharakter folgen wir Jean Valjean. Ich fand es total interessant aus der Perspektive eines ehemaligen Gefängnisinsassen zu lesen. Ich glaube, die Stigmata und die sozialen Schwierigkeiten, die Valjean erlebt, gibt es auch heute vielerorts noch. Daher ist das immer noch sehr relevant, so eine Perspektive einzunehmen. Als wir ihn treffen, will er gern ein neues Leben beginnen, aber da er sich immer zu erkennen geben muss, gelingt es ihm nicht.

Wir folgen dann den Etappen seines Lebens, die sehr unterschiedlich sind. Für ihn geht es fortan auf und ab, und irgendwann ist er dann auch nicht mehr nur für sich allein zuständig. Ich habe immer mit ihm mitgefiebert und wollte, dass es ihm gut geht. Daher war auch das Ende dann sehr emotional für mich - aber dazu später mehr.

Die größte Kritik an diesem Werk ist in der Regel, dass Hugo sehr viele Exkurse eingebaut hat, in denen er ausführlich über Dinge schreibt, die ihn interessiert haben - sonst aber nicht so viel Interesse bekommen. Zum Beispiel philosophiert er ausführlich über die Schlacht von Waterloo, über Kloster, über die Kanalisation von Paris und über die eigene Sprache der Pariser Unterwelt. Das muss man mögen, oder das Buch ist wirklich eine Quälerei. Mich hat das aber nicht so sehr gestört.

Generell ist das Werk in fünf Teile geteilt, wobei mir der erste und der letzte Teil vermutlich am besten gefallen haben. Die Teile sind auch in etwa gleich lang, weswegen man das Buch gut in Etappen lesen kann, was ich auch gemacht habe und empfehlen würde. Die Teile sind auch immer gut gegeneinander abgeschlossen.

In dieser Zeit treffen wir eine Vielzahl von Charakteren, und am Ende habe ich dann bei einigen auch zwischenzeitlich vergessen, wer das war. Es wird dann schon komplex und auch nicht mehr wirklich relevant. Hier hilft es vielleicht auch, wenn man die Verfilmungen kennt, um einige Personen trennschärfer im Kopf zu haben. Trotzdem gibt es aber auch wichtige Charaktere, die einem noch lange im Kopf bleiben.

Hugo kreiert gern große Aha-Momente, in dem er einem nicht immer direkt sagt, wer ein Charakter ist. Wenn die Sichtweise in einem Teil anders ist, und diese Hauptfigur dann bestimmte Personen nicht kennt, dann erfahren wir als Leser auch nicht, dass wir diese Personen vielleicht schon kennen. Dadurch muss man nach manchen Szenen nochmal die letzten 100-200 Seiten überdenken, wenn man erfährt, wer diese Personen wirklich waren. Manchmal hat mich das dann schon ein bisschen genervt, aber irgendwie kreiert das auch wirklich gute Momente im Buch.

Das Ende hat mich dann wirklich mitgenommen und ich muss sagen, letztlich war der Charakter, den ich am wenigsten mochte, Marius. Im Vorwort stand dann, dass Hugo sich wohl selbst in jung in Marius verewigt haben soll, aber hm... Nee, mit Marius bin ich absolut nicht warm geworden. Aber Valjean hat mein Herz einfach erobert, und er wird mir vermutlich jetzt eine ganze Weile fehlen.

Alles in allem hat sich dieses Projekt für mich gelohnt. Besonders die politischen und sozialphilosophischen Gedanken, die Hugo in seinem Buch verbaut hat, haben mich besonders angesprochen. Valjean ist ein Charakter, dem ich immer das Beste gewünscht habe. Viele andere Charaktere sind dann schwieriger einzuordnen, einige fand ich sehr frustrierend, andere waren weder richtig Böse noch richtig Gut, und manche mochte ich einfach nicht. Die Handlung hat viele spannende Momente, aber wird auch gern durch ausführliche Exkurse unterbrochen, die einen interessieren sollten.

Habt ihr euch an diesen Brocken von einem Buch schon herangetraut? Und wie steht ihr zur Verfilmung?

Bis bald,

Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Freitag, 27. November 2020

Eine kleine Auswahl Filme für die Weihnachtszeit

Hallo an alle Filmliebhaber,

die Winter- und Weihnachtszeit ist für mich immer eine in der ich sehr gern und viel Filme schaue. Da es jetzt bereits so viele sind, dass sie sich unmöglich bis Weihnachten alle erzählen lassen, möchte ich eine kleine Zusammenfassung hiermit erstellen. So etwas hat sich ja auch bei den Reihen bewehrt. Verratet uns gern, welche Filme für euch dieses Jahr unbedingt dazu gehören.


Der Nussknacker und die vier Reiche

Den Nussknackerprinzen kennen die meisten von euch sicher und die Geschichte dazu findet sich in vielen Abwandlungen immer mal wieder. In dieser erleben wir quasi die nächste Generation. Diese kehrt auch zurück in das Land der Spielzeuge mit Hilfe des Onkels und dort gibt es immer noch Gut und Böse doch stellt sich dieses ganz anders dar als zunächst gedacht. Die vier Reiche bilden dabei mehr oder weniger vier Jahreszeiten ab. 

Die Gestaltung dieses Films ist wirklich sehr bezaubernd und ich mochte das Spiel zwischen Animationen und Echtheit sehr. Es ist außerdem keine gänzlich berechenbar Geschichte und aus meiner Sicht perfekt für die ganze Familie geeignet. Er ist tatsächlich für jüngere Kinder an manchen Stellen sicher etwas gruselig aber das machen andere Momente wieder gut.


Holidate

Dies ist ein sehr gehypter Film in letzter Zeit wie ich finde. Klar er kam dieses Jahr auf Netflix raus und ist wenn ihr mich fragt ein echter Weihnachtsschnulli.

Wir haben hier unsere weibliche Singleprotagonistin die die Erwartungen ihrer Familie und der Gesellschaft zu erfüllen hat - Erfolg, Heirat, Kinder und eine feste Partnerschaft. Dem kommt sie nicht nach und lernt von ihrer Tante das man sich ja auch nur für die Feiertage oder zu feiernden Tage ein Date verschaffen kann. Dies gelingt ihr dann mit einem jungen Mann der ebenso überfordert ist mit diesen gesellschaftlichen Zwängen. Wie wir ahnen können ist das eine hoch komplizierte und doch romantische Situation. 

Ich war aufgrund des Hypes und auch der Story echt skeptisch wurde aber sehr positiv überrascht. Es ist ein sehr schönes Filmerlebnis was einen einfach froh stimmt. Es werden nicht massiv Klischees bedient wie ich fürchtete, sondern realistisch gezeigt ohne aufdringlich zu sein. Die schauspielerische Leistung ist wunderbar und eben eine echte Filmempfehlung, vor allem für besonders egoistische Menschen ;) Ihr wisst was ich meine.


Alles Gute kommt von oben

Hier haben wir mal ein gar nicht klassisches Weihnachtsset nämlich eine warme amerikanische Insel mit Militärstützpunkt. Dieser Stützpunkt ist dafür bekannt Weihnachtspakete zu verteilen und das ist der Politik finanziell natürlich ein Dorn im Auge. Deswegen schicken sie eine junge Frau die Möglichkeiten finden soll, diesen Stützpunkt zu schließen, doch das ist natürlich eine echte Herausforderung. 

Auch dieser Film bedient ganz unaufdringlich ein paar Klischees. Durch das Setting schafft der Film aber eine ganz neuerliche Atmosphäre zumindest für uns in der Weihnachtszeit. Nie konnte ich mir vorstellen wie diese Zeit ohne Schnee und Kälte und so weiter wohl sein könnte, doch jetzt habe ich einen ersten Eindruck. 

Die Schauspieler haben eine ganz wundervolle Arbeit geleistet, denn die Schwere des Themas wird ganz leicht und sanft vermittelt. Dafür mochte ich ihn wirklich sehr und möchte ihn auch unbedingt empfehlen. Wieder sehr für einen Familienabend geeignet.


Christmas made to order

Ihr kennt das oder - für Weihnachten alles herzurichten ist sehr anstrengend und nervenaufreibend und man braucht halt auch ein bisschen Kreativität und Lust damit es am Ende schön aussieht. Nicht, wenn ihr jemanden habt, der für euch dekoriert. Und das wiederum ist doch ein Job der himmlisch klingt für eben die die genau das lieben.

Dieser Film ist definitiv voller Weihnachtsklischees und romantisch und unglaublich kitschig, aber wir brauchen doch alle genau sowas in dieser Jahreszeit. Mehr kann ich eigentlich gar nicht dazu sagen, um nicht so viel zu sagen, dass ihr ihn dann auch nicht mehr schauen braucht. Doch eins noch - so würde ich niemals dekorieren und bei uns zu Hause wird schon wirklich massiv dekoriert ;)

Eine klare Empfehlung für zwischendurch und wenn man einfach nicht genug von Weihnachtsfilmen bekommen kann - und ein Frauenemanzipierter Film - als kleine Warnung für alle die die damit nicht zurecht kommen.


Cinderella Story - Ein Weihnachtswunsch

Dies ist ein richtiger Teenyfilm und klar auch die wollen Weihnachtsvibes. Die bekommen sie hier in der altbekannten Geschichte - die ein bisschen aufgezwungen ist und nicht nötig gewesen wäre. Weihnachten spielt hier eine untergeordnete Rolle und ist eher Beiwerk. Der Fokus liegt auf Musik und  da ist der Film sehr gut und niedlich gemacht. 

Ich würde ihn jetzt nicht nochmal schauen und finde ihn eher platt und oberflächlich - glaube aber, dass er wie gesagt für Kinder und Jugendliche wirklich toll sein kann.


Weitere Weihnachtsfilme die ich euch bereits empfehlen kann, sind:

  • Christmas Land
  • Broadcasting Christmas
  • Weihnachtsball im Wonderland
  • I´m not ready for christmas
  • A Belle for christmas
  • Prinzessinnentausch: Wieder vertauscht
  • The Christmas Chronikles

Alle geeignet für einen schönen Familienabend und alle etwas anders. Jeder stützt sich auf ein anderes Thema um damit Weihnachten in den Fokus zu rücken. Ich denke wir sind uns alle einig, dass solche Filme nur ganz selten große Werke sind oder mit sonst was für speziellen Effekten produziert, Tatsache ist aber, dass sie einfach schön sind, unterhalten und Stimmung bringen. 

Habt ihr noch weitere Empfehlungen für uns, dann unbedingt her damit,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 25. November 2020

Die Ärztin - Ricarda Thomasius - komplette Reihe

Hallo an alle Romanliebhaber,

ich würde diese Reihe fast schon zu historischen Romanen zählen, bin mir da aber eher unsicher. Definitiv habe ich mich aber sofort verliebt und ja =D

Fakten:
  • Autorin: Helene Sommerfeld
  • Roman
  • Trilogie
  • seit 2018
  • 560-630 Seiten
  • Preis: 9,99€ (Taschenbuch)
Klappentext vom ersten Band:
"Sternstunden der Medizin im deutschen Kaiserreich – und eine Frau schreibt Geschichte: Teil 1 der packenden Historiensaga um die Ärztin Ricarda Thomasius. 1876 verlässt die 13-jährige Gärtnertochter Ricarda schweren Herzens die ruhige Weite der Mark Brandenburg, um Henriette von Freystetten ins lebendige Berlin zu begleiten. Als Mündel der Komtess lernt das aufgeweckte Mädchen eine faszinierende neue Welt kennen: Die unverheiratete Frau führt in der glanzvollen Kaiserstadt ein emanzipiertes Leben, hält Salons und praktiziert als eine der ersten deutschen Ärztinnen. Tuberkulose, Bleichsucht oder Frauenleiden – Dr. Freystetten hat sich bei ihren gutbetuchten Patientinnen längst einen Namen gemacht. Kranken Menschen zu helfen, dem Tod die Stirn zu bieten, davon beginnt auch Ricarda heimlich zu träumen. Denn um die siechen Frauen, die jenseits des Boulevards Unter den Linden in Armut leben, kümmert sich niemand. Ein selbstbestimmtes Leben, wie die Komtess es führt, ist für eine junge Frau ihres Standes zwar unvorstellbar. Aber Ricarda ist entschlossen, für ihr Glück zu kämpfen. Sie ahnt nicht, dass die herrische Komtess eigene Pläne für ihren Schützling schmiedet. Und dass Ricardas Begegnung mit einem jungen Medizinstudenten all ihre Vorsätze ins Wanken bringen wird …"

Wie ihr dem Titel und auch dem Klappentext entnehmen könnt, geht es in dieser Reihe um das Gebiet der Medizin und das ganze aus der Frauenperspektive. Das war im 19. und 20. Jahrhundert noch gänzlich in den Kinderschuhen und neu und ungewohnt für die Gesellschaft. Ebenso wie die dazugehörige medizinische Entwicklung, wird in dieser Reihe auch die gesellschaftliche Entwicklung deutlich und wird von Band zu Band immer dynamischer. Das ist allgemein eine Feststellung die ich schnell gemacht habe - die Reihe braucht nur sehr kurz um in die Geschichte einzuführen und nimmt dann immer wieder Fahrt auf, wenn man gerade das Gefühl hat, dass es etwas einseitig wird. Das ist wirklich mit viel Schwung und Sinn versehen und macht sehr viel Spaß. 

Wir verfolgen vor allem die Geschichte und damit auch den Lebensweg von Ricarda. Bereits als junges Mädchen hatte sie starke Vorbilder und ein paar Schicksalsschläge die sie mit dem nötigen Durchhaltevermögen ausgestattet haben, was sie braucht um sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen. Ricarda wird vom grauen zarten Mäuschen zu einer Frau die weiß was sie will und dafür auch mal etwas riskiert. Natürlich wird sie von Band zu Band nicht nur reifer, sondern auch klüger und emanzipierter. Die Gesellschaft um sie herum bleibt ja nicht stehen und so entdecken auch schnell manche Männer, dass Frauen wohl doch gleichberechtigt sein sollten. 

Ricarda bekommt durch und unter verschiedenen Umständen 3 Kinder. Alle 3 liebt sie sehr und will nur ihr Bestes. Ab dem zweiten Band wird auch jedes Leben der drei mit betrachtet, besonders ausführlich jedoch das ihrer beiden Mädchen, die natürlich auch Ärztinnen werden wollen - doch auch ihren Sohn hat sie mit dem Fachgebiet begeistert, wenn er auch noch ganz andere Hürden in seinem Leben zu gehen hat.

Habe ich mich am Anfang noch gefragt, ob es mit der Zeit langweilig werden könnte, werden doch so viele Aspekte des Lebens und der Entwicklung der Gesellschaft eingebaut, dass Langeweile gar nicht möglich wäre. 

Da hätten wir Themen wie klassische Familienstrukturen, Vererbung innerhalb der Familie und entsprechende Traditionen, das Leben in Kolonien und auch während Kriegen sowie Hungersnöten, Zwänge und Traditionsbilder sowie die Auflehnung gegen diese, Auswanderungen, Scheidungen und vieles mehr. Ja sogar Emanzipation, Homosexualität und im weitesten Sinne der freie Wille werden dargestellt. 

Der Schreibstil der Autorin ist außerdem sehr leicht und ich bin geradezu eingetaucht in die Welt und konnte mir alles sehr genau vorstellen. Hin und wieder wird die Autorin sogar mal frech und witzig. Es lässt sich feststellen, dass auch die Stimmungsbilder des gesamten Lebens mindestens einmal zur Sprache kommen.

Eine wirkliche großartige und fesselnde Reihe. Natürlich habe ich keine Ahnung ob die medizinischen Fachthemen hier richtig dargestellt werden, doch die Gynäkologie ist ein großes Thema, was mich selbst eine Zeit lang sehr beschäftigt hat und ich ehrlich total hin und her gerissen war vor Scham und Ekel aber auch dem Glück dass die Medizin da schon so weit war, sich wenn auch dramatisch weiterentwickelt hat und deswegen heute so gut ist. 

Solltet ihr mal ein passendes Geschenk für Ärztinnen suchen, glaube ich das diese Reihe sehr toll sein kann. Ansonsten empfehle ich sie denen die gern historische und komplexe Romane lesen und auch längere Geschichten nicht scheuen. Für mich war die Reihe der Anlass nach mehr solchen Inhalten zu suchen und ein Glück war ich auch erfolgreich,

eure Blue Diamond.



Sonntag, 22. November 2020

Stories of Your Life and Others


Hallo meine SciFi-Freunde,

diese Kurzgeschichtensammlung hat mich sehr gespannt gemacht. Soweit ich es sehen kann, ist diese Ausgabe gerade neu erschienen, aber an sich sind die Kurzgeschichten alle schon älter. Aufgeregt war ich vor allem, weil hier die Kurzgeschichte enthalten ist, die einen meiner absoluten Lieblingsfilme inspirierte: Arrival. Und ich dachte mir, wenn die anderen Geschichten so gut sind wie diese, was für eine geniale Sammlung wird das sein?!

Die Fakten:
  • Autor: Ted Chiang 
  • Titel: Stories of Your Life and Others
  • Erschienen: 2020 (erstmals 2014)
  • Verlag: Picador
  • Seiten: 338
  • Preis: 9,29 Euro
  • Klappentext: "With Stories of Your Life and Others, his masterful first collection, multiple-award-winning author Ted Chiang deftly blends human emotion and scientific rationalism in eight remarkably diverse stories, all told in his trademark precise and evocative prose. From a soaring Babylonian tower that connects a flat Earth with the firmament above, to a world where angelic visitations are a wondrous and terrifying part of everyday life; from a neutral modification that eliminates the appeal of physical beauty, to an alien language that challenges our very perception of time and reality, Chiang's rigorously imagined fantasias invite us to question our understanding of the universe and our place in it."

Zunächst sage ich etwas zu jeder Geschichte und dann gebe ich euch meine abschließende Bewertung:
  • Tower of Babylon
In dieser Geschichte über etwa 30 Seiten folgen wir Hillalum, einem Minenarbeiter, der mit seinen Kollegen nach Babylon kommt. Seit Jahrhunderten wird dort an einem Turm gebaut, der ein Tor zum Himmel werden soll. Inzwischen hat dieser Turm das Ende des Himmels erreicht, wo eine Granitdecke den Zugang zum Himmel verbirgt. Die Minenarbeiter sollen nun gemeinsam mit Baumeistern aus Ägypten einen Weg durch den Granit bahnen. Hillalum macht sich an die monatelange Reise den Turm hinauf und beginnt seine Arbeit. Was er am Ende findet, ist nicht das, was er gesucht hat. Ich liebe ja ein gutes Wüstensetting und ich mag diese Art die Geschichte vom Turm von Babel neu zu interpretieren. Außerdem entsteht in dieser Version ein ganz anderes Bild von Gott, der nämlich genau wusste, was für Menschen er da schuf. Und ich mochte die Darstellung der alten Techniken des Steinbearbeitens. Ich gebe der Geschichte 4 von 5 Sterne.
  • Understand
Diese Geschichte mit knapp 50 Seiten folgt einem ähnlichen Konzept wie der Film Lucy (2014). Allerdings würde der Autor das vielleicht nicht als Kompliment auffassen. Wir folgen einer Person, die eine Art Unfall hat und dadurch große Verletzungen im Gehirn erleidet. Mit einem neuen Medikament kann sie jedoch geheilt werden, denn dieses Medikament sorgt dafür, dass sich Neuronen neu bilden und neu verzweigen. Schnell zeigt sich jedoch, dass es Nebeneffekt der Behandlung ein rasanter Anstieg der Intelligenz ist. Ich fand es faszinierend, wie man der Geschichte mit der Zeit immer schlechter folgen kann, da der Protagonist so stark an Intelligenz gewonnen hat. Am Ende kann man kaum mehr greifen, was eigentlich geschieht. Am Ende geht es aber um die Frage, was könnte ein Mensch alles tun, wenn er seinen Verstand auf so eine erhöhte Ebene brächte... Ich gebe auch dieser Geschichte 4 Sterne. Im Anhang schreibt der Autor, dass dies die älteste Geschichte in der Sammlung ist.
  • Division by Zero
In dieser eher kurzen Geschichte von etwa 25 Seiten geht es um eine Mathematikprofessorin, der es gelingt zu beweisen, dass Mathematik inkonsistent ist, und die mit diesem Wissen nicht mehr weiterleben kann. Ich muss sagen, diese Geschichte hat mir nur noch mehr gezeigt, dass ich Mathe einfach nicht mag - für mich ist das abgehobener Kram, der an den wahren Problemen der Welt vorbeigeht. Ich weiß, viele werden das anders sehen. Aber es ist einfach nicht für mich. Die Geschichte war trotzdem sehr interessant, aber ich fühle mich ein bisschen dumm für sie. Daher gebe ich sehr hohe 3 von 5 Sternen.
  • Story of Your Life
Ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass dies die beste Kurzgeschichte ist, die ich je gelesen habe. Auf 70 Seiten entspinnt Ted Chiang eine Geschichte über "Aliens", die angelehnt vermutlich an den Klassiker War of the Worlds Heptapods genannt werden und zur Erde kommen. Aufgrund ihrer anderen Wahrnehmung der Welt gibt es für sie keine Unterscheidung zwischen Vergangenheit und Zukunft, und damit im klassischen Sinne auch keinen freien Willen. Wer Arrival gesehen hat, hat eine gute Vorstellung davon, worum es geht. Ich liebe alles an der Geschichte. Sprachlich ist sie spannend, da häufig Formulierungen verwendet werden wie "I remember [...], you will do [...]", was im Rahmen der Geschichte so viel Sinn macht. Inhaltlich finde ich die Diskussion total spannend, ob das Konzept von freiem Willen Sinn macht. Und es sind einfach so interessante Verknüpfungen mit Physik und Philosophie und Kognition und Sprache darin. Ich würde dieser Geschichte 100 von 5 Sternen geben.
  • Seventy-Two Letters
 In dieser ziemlich langen Geschichte werden Sprache, Mathematik und Magie miteinander verwoben. Der Hauptcharakter lebt in einer Welt, in der mit Sprache magische Dinge vollbracht werden können, allerdings nicht mit Sprache wie wir sie kennen, sondern mit einer hochanalytischen Sicht auf Sprache, die eher an Mathe erinnert. Dabei fühlt sich das Setting eher historisch an, was ich in Sci-Fi irgendwie cool finde. In dieser Welt nun gerät der Protagonist in eine Art Geheimgesellschaft, die die Menschheit mit dieser Technik retten möchte, denn ihr Aussterben steht kurz bevor. Ich fand die Geschichte total spannend und es wurden so viele wichtige Themen darin aufgeworfen. Ich gebe ihr 5 Sterne.
  • The Evolution of Human Science
 Diese sehr kurze Geschichte wurde für das Magazin Science geschrieben. Hierin beschäftigt sich Chiang mit der Frage, wie Wissenschaft in der Zukunft aussehen könnte, und welche Rolle der Mensch darin eigentlich noch spielen kann. Da ich selbst in der Wissenschaft arbeite, war seine Vision schon angsteinflößend, aber da die Geschichte so kurz ist, ist die Idee nicht sehr weit ausdifferenziert und als Leser kann man dann selbst weiterdenken. Ich gebe der Geschichte 4 Sterne.
  • Hell is the Absense of God
Diese Geschichte war schon namensgebend für eine Kollektion von Geschichten des Autors. Hier geht es um eine Welt, in der Engel tatsächlich zur Erde kommen und Segen verteilen. Allerdings sind diese Erscheinungen immer von Naturkatastrophen verbunden, sodass vielleicht 4 Personen geheilt werden durch den Engel, 10 aber verletzt und weitere 5 getötet werden. Wir folgen drei Protagonisten durch diese Welt und ich fand die Idee total spannend. Ich gebe der Geschichte 5 Sterne.
  • Liking What You See: A Documentary
 Diese letzte Geschichte ist wie ein Transkript einer Dokumentation gestaltet. Wir befinden uns in einer Welt, in der eine Technik es erlaubt, dass Menschen Gesichter zwar erkennen, aber nicht in ihrer Attraktivität bewerten können. Diese Technik heißt Calli umgangssprachlich. Wir folgen hauptsächlich einem Mädchen, dass in einer Schule aufgewachsen ist, in der alle Calli aktiviert hatten. Jetzt kommt sie ans College und denkt daran, Calli deaktivieren zu lassen, um zu sehen, wie die Welt "wirklich" aussieht. Gleichzeitig gibt es an dem College eine Initiative Studierender, um Calli für alle zur Norm zu machen. Das wollen aber bestimmte Industrien nicht zulassen. Ich fand diese Geschichte auch so interessant, vor allem weil sie bereits 2001 veröffentlicht wurde. Es geht um den Einfluss von Werbung und der Beauty-Welt auf unsere Vorstellungen von Attraktivität - ein Thema, dass mich auch aus wissenschaftlicher Sicht sehr interessiert. Es gibt aber von mir ganz persönlich Punktabzug, weil die Soziologie-Professorin in dieser Geschichte so blöd dargestellt wurde. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Daher 4 Sterne für diese Geschichte.

Zusammengefasst war dies ein unglaubliches Werk. Ich bin sehr froh, dass ich mir für die einzelnen Geschichten immer viel Zeit genommen habe und das Buch nicht hintereinander weg gelesen habe. Dadurch konnten die einzelnen Ideen wirklich wirken. Außerdem sind die Geschichten auch mit großen Time-Gaps geschrieben worden, sodass es Sinn macht, sie ein bisschen zu trennen. 

Die Geschichten sind alle völlig individuell, keine gleicht der nächsten, und alle Konzepte sind genial. Es gab nicht eine Geschichte, die mir nicht wenigstens ein bisschen gefallen hat, obwohl es natürlich ganz klare Favoriten gab. Besonders schön fand ich, dass am Ende des Buches zu jeder Geschichte ein kurzer Kommentar des Autors steht, wie die Geschichte entstanden ist und ähnliches. Ich kann nur sagen, dass Ted Chiang ein Meister des Sci-Fi-Genres ist, und ihr solltet diese Geschichten unbedingt lesen, wenn ihr das Genre interessant findet.

Kennt ihr den Autoren schon? Oder wusstet ihr gar nicht, dass Arrival auf einer Kurzgeschichte basiert? 

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:


Freitag, 20. November 2020

[TV-Serie] Emily in Paris

Hallo an alle Serienfans,

vielleicht sogar ein Halle an einste Sex and the City Fans? Naja zumindest die viel viel sanftere, leichtere, jugendfreiere Variante. Die Idee zu beiden Serien stammt von derselben Person und ja man merkt das.

Bisher hat Netflix eine Staffel veröffentlicht. Diese beinhaltet 10 Folgen die zwischen 25 und 30 Minuten lang sind. Sie erschien 2020 auf Netflix und kann wohl als Drama eingestuft werden.

Emily Cooper, gespielt von Lily Collins, reist nach Paris um dort in einer Werbeagentur zu arbeiten, die von dem Unternehmen in dem sie eigentlich arbeitet geschluckt wurde. Wenn sie dort gute Arbeit leistet, kann sie in der Heimat einen großen Karriereschritt gehen. 
Entsprechend motiviert ist sie natürlich trifft jedoch schnell auf einige Hindernisse. Aber auch auf tolle Männer, baldige gute Freunde und viele kleine Abenteuer. 

Diese Serie besteht vor allem daraus das französische Leben darzustellen. Es werden nicht nur Klischees bedient sondern auch Aspekte angesprochen die ich so noch nicht kannte. Natürlich wird auch etwas übertrieben doch das ist nicht störend sondern eher einfach witzig.
Generell hat die Serie total viel subtilen Witz und Charme. Für mich lebt dies von der Direktheit und Unverfrorenheit der Franzosen. Würde man dies reell erleben, wäre man sicher kaum so entspannt und selbstbewusst wie Emily es ist. 

Ganz nebenbei wird gezeigt wie Emily sich eine Karriere auf Instagram aufbaut und das tut sie auch so ganz nebenbei. Dies passt zwar in den Zeitgeist und gut zu Emily und ihrer Arbeit, aber vermittelt eben auch ein unrealistisches Bild von social Media.

Sehr angenehm eingesetzt sind auch die Nebencharaktere. Die Arbeitskollegen von Emily bringen dabei die schöne Vielfalt und Emilys Freunde sorgen für Emotionen und ein bisschen Romantik. Die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz und ist zwar sehr offensiv aber trotzdem nicht störend. 

Alles in allem ist es eine sehr süße Serie die mit Charme und Witz überzeugt. Empfehlen kann ich es daher allen die leichte unterhaltsame Kost mögen und wollen,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 18. November 2020

Die Grimm-Chroniken

Hallo an alle Märchenfans,

ich habe diese Reihe entdeckt und war sofort neugierig. Es gibt ja schon einige Märchenadaptionen, aber diese schien auf den ersten Blick doch einen anderen Charakter noch zu haben.

Fakten:

  • Autorin: Maya Shepherd
  • Märchenadaption
  • seid 2018
  • ca. 150 Seiten je Band
  • bisher 22 erschienene Bände
  • Sternensand Verlag
  • Preis: 8,28€

Klappentext: 

"Dieses Buch beginnt nicht mit Es war einmal, denn auf diese Weise fangen all die Lügen an, die Wilhelm und Jacob in die Welt gesetzt haben. Dies ist kein Märchen, sondern eine wahre Geschichte. Es heißt, die Bösen werden bestraft und die Guten leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das Leben ist aber nicht schwarz-weiß und gewiss nicht glücklich. Rot ist die Farbe, die über das Schicksal bestimmen wird. Die Lüge ist oft nicht von der Wahrheit zu unterscheiden, am wenigsten, wenn die Wahrheit zu schrecklich ist, um sie glauben zu wollen."

Dieser Klappentext ist wie immer bei einer Reihe der vom ersten Band.

Zunächst ein großes Lob für die Cover aller Bänder und auch für die Idee der Machart. Klar ist es eine ziemlich kostenintensive Reihe mit mittlerweile 22 Bänden zu je ca. 8€ pro Buch, aber es wird sicher ein schönes Sammlerwerk. Ich persönlich habe nur die ersten beiden Bände gehört, aber beim Hören gab es immer ein kleines goody, nämlich eine Tonspur der Autorin die ein bisschen zum jeweiligen Band und den wahren historischen Hintergründen erzählt.

Inhaltlich habe ich den Eindruck gewonnen, dass hier Märchen und Realität verbunden werden. Wir verfolgen Geschwister, die schon immer einen Narren an Märchen gefunden haben und auch noch die Namen der Gebrüder Grimm tragen. Sie erleben dann plötzlich ein paar Merkwürdigkeiten die zum Beispiel auch einen gruseligen Mann in ihr Leben bringen.

Im zweiten Band ging die sehr abrupt gesendete Geschichte aus Band 1 weiter. Und wir gelangen dann auch in eine märchenhafte Welt, die eng mit der Realität verbunden ist. Mehr möchte ich gar nicht verraten und ehrlicherweise hätte ich auch kaum mehr zu bieten, denn die Bände sind inhaltlich tatsächlich sehr knapp.

In jedem Band wird ein anderes Märchen in den Fokus gesetzt und heißt auch entsprechend. Das ist sehr kreativ und gut umgesetzt. Dennoch werden die einzelnen Elemente sehr sehr schnell abgehakt. Klar kommt auch das Märchen wieder nahe, denn auch diese sind ja kurz, doch haben sie eben auch nicht so viele Charaktere inne oder wollen eine komplexe Welt aufbauen. 

Das ist meine Hauptkritik und auch der Moment gewesen, wo ich einfach nicht weiter lesen wollte. 

Noch dazu würde ich der Altersempfehlung bis 15 Jahren sehr folgen. Der Schreibstil ist leicht verständlich und hat trotzdem Pepp. Es ist witzig und doch auch mit kleinen moralischen Lernmomenten versehen. Meine Empfehlung geht also sehr an eher lesefaule Jugendliche, die die Märchen der Gebrüder Grimm kennen. 

Die Kritik von älteren Lesern kann ich daher verstehen, finde sie aber zu wenig reflektiert. Klar auch mir fehlte einfach der Schwung und das abrupte Beenden von Details hat mir nicht gefallen, aber generell mag ich die Idee und das Konzept. Ja wäre es eine Reihe die eine Zielgruppe in meinem Alter ansprechen möchte, wäre sie auch mir zu schwach. 

Entscheidet also bitte gut, ob ihr für so kurze knackige Lektüre der Typ seid,

eure Blue Diamond.



Sonntag, 15. November 2020

Graceling

 


Hallo meine Fantasy-Freunde,

heute möchte ich euch von einem Buch berichten, dass ich schon vor einer ganzen Weile gelesen habe, das mich aber so nicht beeindruckt hat, dass ich nie das Gefühl habe, darüber sprechen oder schreiben zu wollen. Aber ich habe hier gern mal jedes Buch vorgestellt, das ich lese, also versuche ich heute etwas Interessantes darüber zu sagen.

Die Fakten:

  • Autor: Kristin Cashore
  • Titel: Graceling
  • Reihe: Graceling Realm Trilogy 1
  • Verlag: Houghton Mifflin Harcourt
  • Erschienen: 2008
  • Seiten: 471
  • Preis: 9,09 Euro
  • Klappentext: "Katsa has been able to kill a man with her bare hands since she was eight - she's a Graceling, one of the rare people in her land born with an extreme skill. As niece of the king, she should be able to live a life of privilege, but Graced as she is with killing, she is forced to work as the king's thug. When she first meets Prince Po, who is Graced with combat skills, Katsa has no hint of how her life is about to change. She never expects to become Po's friend. She never expects to learn a new truth about her own Grace - or about a terrible secret that lies hidden far away."

Zur Handlung: Als Kind tötet Katsa versehentlich einen Jungen am Hofe ihres Onkels. Ab da verändert sich ihr Leben drastisch, denn ihre Gabe zu töten versetzt sie in eine Position, wo sie ihrem Onkel hilfreich sein kann. Fortan nutzt dieser Katsa, um seine Lehnsleute einzuschüchtern und sein Land so auszubeuten. Katsa allerdings gründet einen geheimen Orden mit ausgewählten Mitgliedern, um dem Land Gerechtigkeit zu bringen.

Auf einer geheimen Mission trifft sie so auf Po, der selbst eine besondere Gabe für das Kämpfen hat. Direkt merken beide, dass sie die besten Sparring-Partner sind, die sie je finden werden. Aber nicht nur ihre Gaben passen außergewöhnlich gut zusammen... je weiter sich Katsas und Pos Weg angleichen, desto mehr finden die beiden auch emotional zueinander.

Dieses Buch ist eine kitschige Liebesgeschichte als Fantasy-Roman verkleidet. Ganz in der Nachfolge von Twilight kann man hier von der Welt und der Geschichte nicht allzuviel erwarten. Stattdessen spielt die ganze Mitte des Buch irgendwo in einem Wald, wo sich Katsa und Po ihrer Gefühle bewusst werden müssen. Danach kommt natürlich eine dramatische Trennung und eine große Versöhnung.

Kristin Cashore hat im Nachwort dieser Ausgabe zum 10jährigen Jubileum dieses Buches den größten Kritikpunkt selbst angesprochen: die Darstellung eines Charakters, der eine starke körperliche Einschränkung erleidet, deswegen dann in Selbstmitleid ertrinkt, aber durch seine magische Fähigkeit dann quasi geheilt wird, ist heutzutage einfach nicht mehr tragbar. Da die Autorin das so offen reflektiert, beziehe ich das hier nicht weiter ein.

Katsa als Charakter habe ich absolut nicht abgekauft. Am schlimmsten waren die Kampfszenen, in denen deutlich werden sollte, was für eine tolle Kämpferin Katsa ist. Leider waren diese so völlig konfus geschrieben, dass es mich ganz aus der Geschichte geworfen hat und ich nur noch versucht habe zu verstehen, wer sein Knie jetzt wo hat und warum. Das war richtig schlecht geschrieben. Da das das besondere Merkmal Katsas sein soll und ich das nicht glauben konnte, war ihr restlicher Charakter dann auch irgendwie haltlos. Auf mich wirkte sie nicht bad-ass und super cool, sondern irgendwie albern.

Po als Prinz und natürlich Zentrum der Romanze fand ich ein bisschen erträglicher. Er hat sich für mich eher erwachsen verhalten und hatte durch seine Familie auch ein bisschen mehr Hintergrundgeschichte, die ich irgendwie schön fand. Po war sich auch sicherer, wo er im Leben hingehört, und hat seinen Platz akzeptiert. Das hat für mich gepasst. Die Romanze allerdings - da haben bei mir keinerlei Funken gesprüht. Im Gegenteil, dieser lange Mittelteil hat mich all meine Nerven gekostet.

Abgesehen von der Romanze bekommen wir auch ein wenig Handlung, allerdings war diese wirklich haarsträubend. Hinten und vorn hat das für mich alles keinen Sinn gemacht. In dieser Welt gibt es eine Person, die eine so mächtige Gabe hat, dass sie quasi alle anderen unterwerfen kann - aber diese Person hat bis jetzt gewartet, um das tatsächlich zu tun, weil.... ja, ääääh, ja. Auch die Verbindung zu Po war sehr seltsam und ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, ob überhaupt jemals sinnvoll erklärt wurde, wie das alles kam. Und diese supermächtige Person wird natürlich - spoiler alert - am Ende besiegt, und das gefühlt innerhalb von einer Seite. Das war das unbefriedigendste Ende eines Abenteuers, dass ich in einer seeeehr langen Zeit gelesen habe, und hat mir dann das letzte bisschen Interesse an dem Buch geraubt.

Allerdings ist das Buch dann immer noch nicht am Ende, denn natürlich müssen die Liebenden dann noch vereint werden. Aber ganz ehrlich, nach so einem schwachen Endkampf, war es für mich ein echter Kampf diese letzten Kapitel dann auch noch irgendwie durchzustehen. Leider hat sich das dann auch nicht gelohnt.

Alles in allem kann ich dieses Buch den Lesern empfehlen, die sich nach viel Romantik und ein bisschen Magie sehnen. Ich glaube, wenn man es mit der Welt und Katsas Gabe nicht so genau nimmt, und die Chemie der Hauptcharaktere spürt, dann kann das Buch Spaß machen. Darum habe ich es auch sehr gnädig bewertet, denn es war einfach das falsche Buch für mich. Mich interessieren solche Geschichten leider nicht und ich hatte einfach viel bessere Fantasy und weniger Romantik erwartet.

Kennt ihr das Buch oder die ganze Reihe? Ich werde mal schauen, ob ich der Autorin nochmal irgendwann eine Chance gebe,

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Freitag, 13. November 2020

[TV-Serie] The Umbrella Academy

Hallo an alle Serienfans, 

diese hier ist mir ja durch diese kuriose Werbung aufgefallen, das an einem Tag plötzlich 43 Frauen Kinder bekommen haben ohne Minuten vorher überhaupt schwanger gewesen zu sein. Das klingt doch so verrückt das man da einfach mal reinschauen muss und ja was soll ich sagen, ich konnte nicht aufhören.

Bisher gibt es zu dieser Serie 2 Staffeln und eine Dritte ist wohl geplant. Es gibt 10 Episoden je Staffel die ganz unterschiedlich lang sind, meist so zwischen 45 und 50 Minuten. Es ist eine US-amerikanische Produktion die 2019 erstmals erschien. 

Doch was ist das denn nun wirklich für eine Serie? Also ich würde sagen es ist eindeutig Komödie, aber auch Fantasy und es basiert wohl auf einem Comic - oder doch umgedreht?

Nachdem 43 Frauen unerwartet Kinder bekommen haben, versucht Sir Hargreeves diese Ihnen abzunehmen. Dies gelingt ihm für 7. Diese 7 zieht er mit Hilfe eines Mutterroboters und einem Affen auf. Ja ein Affe. Die 7 sind dann auch unsere Dreh- und Angelpunkt. 

Da hätten wir Luther als Nummer 1. Er ist eine Art Hulkverschnitt.
Sein größter Familienkonkurrent ist Diego. Er ist ein Nahkämpfer mit einer Spezialität für Messer. 
Dann haben wir Allison mit einer ganz seltsamen Eigenschaft. Sie kann quasi anderen ein Gerücht aufschwatzen und das ist definitiv auch verzweifelt. 
Klaus ist esoterisch veranlagt und wird plötzlich zu einer Art Massenchef dieser Chefs. 
Nummer 5 ist der einzige ohne Namen und das gefällt ihm auch sehr gut.
Ben ist leider lange tot und hält Kontakt zu Klaus. 
Kommen wir zu guter letzt zu Vanya. Sie hat eine versteckte Gabe die nicht mal sie kennt. Sie wird somit zu einem echten unerwarteten Highlight. 

Insgesamt ist die Handlung wirklich außergewöhnlich und ich habe nichts Vergleichbares gesehen. Ich war richtig traurig als die Reihe zu Ende ging. Dennoch irgendwie mochte ich es und zack traute ich mich auch kaum sie ordentlich zu Ende zu schauen. 

Außerdem würde ich sagen, dass es sich um eine Serie für Erwachsene handelt aber gleichzeitig ist diese unglaublich realistisch gemacht. Hinzukommt dass ich total viel grinsen musste. Es ist ein ganz toller Humor der sich hier zeigt.

Ein schönes Extra sind die zahlreichen geschichtlichen Hintergründe die genannt werden. 

Empfehlen möchte ich die Serie allen die Ungewöhnliches mögen und keine Angst vor viel Fantasy haben, 

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 11. November 2020

Midnight Chronicles - Schattenblick

Hallo an alle Reihenfreunde,

dieses mal stelle ich euch nicht gleich die komplette Reihe vor, da erst der erste Band raus gekommen ist. Darüber bin ich aber gar nicht so traurig, denn ehrlich ist es nicht gerade meine Reihe.

Fakten:
  • Autorinnen: Bianca Iosivoni & Laura Kneidl
  • Fantasy
  • 2020 erschienen
  • 448 Seiten
  • LYX Verlag
  • Preis: 14,90€ (Broschiert)
Klappentext:
"449 entflohene Seelen. 449 Tage, um sie zurück in die Unterwelt zu schicken. Roxy weiß, dass ihre Mission so gut wie unmöglich ist. Dass sie jetzt auch noch ein Auge auf den mysteriösen Shaw haben soll, der von einem Geist besessen war und seitdem keinerlei Erinnerungen an seine Vergangenheit hat, passt ihr daher gar nicht. Vor allem weil das Kribbeln zwischen ihnen mit jedem Augenblick, den sie miteinander verbringen, heftiger wird. Und das ist nicht nur für Roxys Herz gefährlich - sondern auch für ihr Leben..."

Wir beginnen wie immer erstmal mit den wirklich tollen Dingen. Dieses Buch ist total schön gestaltet. Das liegt bestimmt viel in der Feder der beiden Autorinnen. Auch die Folgebände sind auf den ersten Blick wunderschön. Für Sammler also definitiv etwas für die Regale. 

Spannend fand ich auch generell den Zusammenschluss dieser beiden Autorinnen. Natürlich weiß ich nicht wie der Entstehungsprozess genau war, doch beim Lesen fällt einem schon auf das je nachdem welche Figur gerade dran ist auch die Stile leicht variieren. Oft geht es um Wortwahl oder auch Emotionsverlagerung. Achtet mal darauf.

Das führt uns schon zum Inhalt. Wie angedeutet wechseln wir uns in den Kapiteln zwischen den Figuren Roxy und Shaw ab. Sie sind auch unsere Hauptcharaktere. 
Roxy ist eine Schattenjägerin. Dies bedeutet in dem Fall das sie Geister und Vampire und solche Wesen jagt. Das muss sie um etwas zu erfüllen, was sie mal ziemlich falsch gemacht hat. Ich denke dass das in den Folgebänden noch eine wichtige Rolle spielen wird. Sie ist außerdem irgendwie total verrückt. Sie liebt Süßigkeiten und Fast Food und scheint sich eher ausgefallener zu kleiden. Also mal eine sehr untypische Person. Frech und etwas zickig ist sie auch.

Eines Tages befreit Roxy Shaw von einer Besessenheit und er hat daraufhin völlig vergessen wer er ist. Shaw wird so zu ihrem Schützling und er stellt sich dabei ganz schön an. Ein bisschen macht er das bestimmt auch mit Absicht weil er Roxy gut findet. 

Die Geschichte zwischen den beiden finde ich ganz bezaubernd da sie so verhalten unsicher und irgendwie niedlich ist. Sie nähern sich sehr zaghaft und ab und zu ein bisschen plump an. Das Verhältnis ist in dem Moment sehr realitätsnah und überhaupt nicht fantastisch eher ganz bodenständig. 

Doch warum ist das Buch denn nun nicht mein Geschmack - so ungern ich es sage aber es ist mir schlicht zu langatmig und damit auch einfach langweilig. Es werden teilweise sehr detaillierte Beschreibungen gegeben. Oftmals werden Dinge auch mehrfach erzählt. Für das Verständnis und den Überblick ist das natürlich gut, aber ich folge Geschichten mittlerweile sicher ganz anders. Für Jugendliche und Leseanfänger ist es aber sicher super.

Wirklich neue Themen kamen jetzt auch nicht auf, was logisch ist, denn irgendwann ist alles mal erzählt. Aber es gab eben auch keinen neuen Schwung oder neue Ideen. 

Dennoch handelt es sich um einen sehr soliden ersten Band. Er führt gut in die Geschichte ein und gibt uns ein tolles Bild der Handlung und den Hauptcharakteren. 

Seid ihr auf den Hipe um diese Reihe aufgesprungen und wie fandet ihr es?

Eure Blue Diamond.



Montag, 9. November 2020

The Library of the Unwritten

 


Hallo meine Bücherliebhaber,

heute möchte ich mit euch in die Hölle hinabsteigen. Dort gibt es einen Ort, an dem die bisher nicht geschriebenen Bücher schlafen - die Library of the Unwritten. Und manchmal wacht ein nicht geschriebenes Buch auf und versucht zu entkommen. Diese Geschichte hat mich sehr angesprochen und ich war glücklich, als ich das Buch in der Bibliothek entdeckte - wie passend.

Die Fakten: 

  • Autor: A. J. Hackwith
  • Titel: The Library of the Unwritten
  • Reihe: Hell's Library 1
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: ACE (Penguin Random House)
  • Seiten: 372
  • Preis: 15,12 Euro
  • Klappentext: "Many years ago, Claire was named the librarian of the Unwritten Wing - a neutral place in Hell where all the stories unfinished by their authors reside. Her job consists mainly of repairing and organizing the books, but also of keeping an eye on restless stories that risk materializing as characters and escaping the library. When a hero escapes from his book and goes in search of its author, Claire must track and capture him with the help of former muse and current assistant Brevity and the nervous and sweet demon Leto. But what should have been a simple retrieval goes horrifyingly wrong when the terrifying angel Ramiel attacks them, convinced that they hold the Devil's Bible. The text of the Devil's Bible is a weapon in the power struggle between Heaven and Hell, so it falls to the librarians to find a book with the ability to reshape the boundaries between Heaven, Hell ... and Earth."

Zur Handlung: Als eines Tages ein junger Dämon in der Bibliothek auftaucht, um Claire darüber zu informieren, dass ein Buch entkommen ist und eingesammelt werden muss, glaubt Claire noch, dass es sich um einen ganz normalen Tag handelt. Sie schnappt sich den Dämon - Leto - und ihre Assistentin Brevity und reist mit ihnen zur Erde, um das Buch zu finden. Allerdings ist das Buch - manifestiert in dem Helden Hero - schlauer als gedacht, und zerstört sich damit fast selbst.

Als Claire mit Leto noch auf der Erde verweilt, werden sie plötzlich vom Engel Ramiel attackiert, der im Auftrag des Himmels nach der Bibel des Teufels sucht. Claire war der Meinung, dass diese gar nicht mehr existiert, doch scheinbar haben einige Seiten bis heute überlebt. Also beschließt Claire sich dieser Suche anzunehmen, um einen Krieg zwischen Himmel und Hölle zu vermeiden. Schließlich geht es ja auch um ein Buch...

Ich fand die Grundidee der Bibliothek von ungeschriebenen Büchern in der Hölle total ansprechend. Die Autorin hat das auch toll umgesetzt. Diese Idee, dass manche Bücher ein bisschen rastlos sind und sich dann in ihren Charakteren manifestieren, ist etwas Besonderes. Außerdem mochte ich die Idee mit den Damsels, also den weiblichen "Prinzessinnen" im weitesten Sinne, die dann in den Büchern gerettet werden müssen und als Preis am Ende des Abenteuers für die "Helden" stehen. Aber dazu müsst ihr das Buch selber lesen.

Claire als Bibliothekarin fand ich super: sie hat eine tiefe Liebe zu Büchern, aber ein Misstrauen gegenüber den Charakteren, das auch später erläutert wird. Sie ist außerdem eine Freundin von gutem Tee. Ihre Assistentin Brevity ist eigentlich eine Muse, aber hat irgendwie versagt und arbeitet nun in der Bücherei. Sie weiß, dass sie mit viel Freude und Föhlichkeit einen Weg in Claires Herz finden wird, und spielt das voll aus. Ich mochte bei ihr vor allem auch, wie die Idee von Angst verwendet wurde, das war sehr clever gemacht.

Desweiteren haben wir Leto, den jungen Dämonen. Ich habe ihn über die Zeit so lieb gewonnen. Er ist sehr verletzlich und entspricht einem unsicheren Teenager. Man will auf keinen Fall, dass ihm etwas zustößt - und das hat die Autorin auch einkalkuliert. Hero ist dann der Held, der dem Buch entstiegen ist, das Claire zu Beginn einsammeln möchte. Er ist grummelig, hat aber auch seine heldenhaften Momente, und vor allem seine Geheimnisse. Ihn mochte ich auch sehr, weil die Autorin ihn sehr schlau einsetzt.

Über die anderen Charaktere möchte ich nicht so viel sagen, um nichts zu spoilern. Es gibt auf jeden Fall noch einiges an Beteiligung von Himmel und Hölle. Generell mag ich es immer gern, wenn diese Themen aufgegriffen und umgedeutet werden. Während sich die Erzengel schon ziemlich wichtig nehmen, ist es den geringeren Engeln schon klar, wie viele andere Dimensionen es noch gibt. So reisen wir mit den Charakteren z.B. nach Valhalla und in eine vergessene Totenwelt, die irgendwo zwischen ägyptisch und griechisch inspiriert ist.

Das Buch hat eine wundervolle Balance zwischen tollen Charakteren mit komplexen Beziehungen und einem Abenteuer, bei dem alles ziemlich schnell und hintereinander weg passiert. Dadurch wird das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig, man hat aber auch nicht das Gefühl, dass die Charaktere dadurch platt und langweilig bleiben. Ich war wirklich positiv überrascht davon, wie gut in diesem Buch alles zusammenpasst.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich sonst noch schreiben kann. Das Buch war wirklich gut, unterhaltsam, schön geschrieben, ich habe jede Seite genossen und freue mich sehr auf den Nachfolgeroman, der dieses Jahr erschienen ist. Ich hoffe, ihr gebt der Reihe auch eine Chance. Mit Claire folgen wir einer tollen Hauptfigur, die komplexe Beziehungen zu den anderen Charakteren hat und auf einer Mission ist, bei der alles auf dem Spiel steht und bei der sie sehr darauf achten muss, wem sie vertrauen kann und wem nicht.

Kennt ihr die Reihe schon oder habt ihr noch nicht davon gehört?

Bis bald,

Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Freitag, 6. November 2020

[Filmkritik] Die bunte Seite des Monds

Hallo an alle Aninationsfans, 

diesmal erleben wir keine Disneyproduktion sondern ein Netflix Original. Ja auch andere außer Disney können das und mit können meine ich - er ist wirklich wirklich niedlich.

Diese 95 Minuten animiertes kleines Familienfilmchen wurde 2020 von Netflix angeboten. 

Fei Fei ist ein unglaublich begabtes chinesisches Mädchen, was das Backhandwerk traditioneller Mondkekse von ihren Eltern erlernt. Ihre Mama erzählt ihr außerdem immer wieder die Geschichte der Mondprinzessin die ihre große Liebe zurück möchte. Doch dann wird ihre Mama schwer krank und stirbt schließlich. Dies alles ereignet sich in den ersten paar Minuten und hat mich bereits zu Tränen gerührt. Es war so schlimm wie diese kleine Familie auseinander gerissen wird. 

Ich muss ehrlich sagen, der Übergang zum weiteren Teil war dann ebenso gut gelungen. Nach einigen Jahren bringt Fei Feis Papa eine neue Frau mit die einen Sohn hat. Das gefällt Fei Fei natürlich ganz und gar nicht. Als es dann noch während einer Familienzusammenkunft zur Verleugnung der Existenz der Mondprinzessin durch die Erwachsenen kommt, will Fei Fei ganz unbedingt das Gegenteil beweisen. 

Deswegen berechnet sie und erstellt schließlich ein Raumschiff mit dem sie mit ihrem Häschen und blinden Passagieren zum Mond fliegen möchte. An dieser Stelle hat der Film leider aufgehört mir zu gefallen, denn er wird echt wahnsinnig seltsam. 

Wir gelangen mit Hilfe von fliegenden Löwen auf die bunte Seite des Mondes. Dort wird eine Art Riesenparty von bunten und schillernden Figuren gefeiert und auch die Mondprinzessin - eine absolute Zicke - ist mit von der Partie. Dort wird es dann immer verrückter und ich dachte nur noch - das wäre Disney nicht passiert!

Also die Grundidee des Films ist super und toll umgesetzt. Die Sache auf dem Mond ist übertrieben aber vielleicht für Kinder ganz wunderbar. Von daher kann ich ihn definitiv empfehlen. Er vermittelt außerdem eine wunderbare Moral und zeigt auf ganz leichte Weise weiterzugeben dass Intelligenz und Interesse etwas herausragendes ist wofür man sich voll einsetzen sollte. Die Musik ist auch ganz ok, kein Disney aber ok. 

Außerdem ist es mal was Neues ein chinesisches Märchen kennen zu lernen,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 4. November 2020

Utopien für Realisten

Hallo zusammen,

heute habe ich einen echten Knüller, zumindest ich war super positiv überrascht, für euch und hoffe ihr könnt euch auch begeistern.

Fakten:
  • Autor: Rutger Bregman
  • Übersetzer: Stephan Gebauer
  • Sachbuch
  • 2019 erschienen
  • 304 Seiten
  • Rowohlt Verlag
  • Preis: 10€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Was sind heute die großen Ideen? Historischer Fortschritt basierte fast immer auf utopischen Ideen: Noch vor 100 Jahren hätte niemand für möglich gehalten, dass die Sklaverei abgeschafft oder die Demokratie wirklich existieren würde. Doch wie begegnen wir den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt, des Familienlebens, des gesamten globalen Gefüges? Der niederländische Vordenker Rutger Bregman sagt: «Das wahre Problem unserer Zeit ist nicht, dass es uns nicht gut ginge oder dass es uns in Zukunft schlechter gehen könnte. Das wahre Problem ist, dass wir uns nichts Besseres vorstellen können.» Wir müssen es wagen, das Unmögliche zu denken, denn nur so finden wir Lösungen für die Probleme unserer Zeit. Bregman macht deutlich, warum das bedingungslose Grundeinkommen eine echte Option ist und inwiefern die 15-Stunden-Woche eine Antwort auf die Digitalisierung der Arbeit sein kann. «Alternativlos» ist für Bregman keine Option, sogar die Armut kann abgeschafft werden, wie er am Beispiel einer kanadischen Stadt zeigt. Bregmans Visionen sind inspirierend, seine Energie ist mitreißend; er zeigt: Utopien können schneller Realität werden, als wir denken."

Dieser Klappentext ist eher eine Zusammenfassung dieses Buches und dennoch verdeutlicht es aus meiner Sicht nicht ausreichend, wie horizonterweiternd es ist. 

Zunächst beginnt der Autor mit einer Situationsbeschreibung die recht reißerisch ist. Hier baut er Spannung auf die schon übertrieben ist und ja das könnte man ihm vorwerfen. Doch dieses offene und gleichsam aktive Denken gibt dem Leser auch Schwung und es fällt sehr leicht sich auf das Thema einzulassen. 

Will man das Thema des Buches auf drei Worte herunterbrechen dann ist es wohl Armut, Arbeit und Arbeitszeit. Also ein Buch mit soziologischen und wirtschaftlichen Fokus. 

Die Beschreibung von Armut und wie an manchen Orten der Welt eben diese beendet wurde, hat mich völlig fasziniert. Sicherlich ist es auch ein Bereich mit dem ich mich nie tiefgehend beschäftigt habe, doch das man Armut mit Geld wirklich bekämpfen kann scheint logisch, mit wie wenig es doch möglich ist nicht. Da hatte ich nicht übel Lust dies in der Praxis zu erleben. Warum macht das keiner? Warum scheint es Armut immer geben zu müssen wenn anderen Orts Erfolg herrschen soll? Ja dieses Buch regt somit definitiv zum Nachdenken und Umdenken an. 

Weiter spricht der Autor dann über Arbeit und Arbeitszeit und wie sich diese in der Geschichte verändert hat. Hier lernen wir erst einmal nichts Neues, zumindest nicht wenn man eine relativ gute Allgemeinbildung hat. Im Gegenteil hier weiß der Leser sicher tendenziell mehr. Genau hier ist das Kuriosum. Wenn wir eigentlich mehr Wissen warum sind uns die dann aufgeworfenen Entwicklungen die es hätte geben können so fremd. Oder sind sie nur mir fremd? Der Autor des Buches berichtet wie die Entwicklung hätte im Tempo der Industrialisierung weitergehen müssen. Er führt auch Stimmen hinzu die ihre Vorstellung der jetzigen Welt beschreiben, was aber nun wirklich nicht erreicht wurde. Manches davon fände ich selbst irgendwie unschön. Ich persönlich möchte gern zum Beispiel mehr wie 15h Arbeiten aber klar muss es keinesfalls so viel sein wie jetzt. Das Thema bedingungsloses Grundeinkommen wird kurz diskutiert und dann eben die Utopie des Autoren aufgeführt. 

Diese ist natürlich fiktiv aber nicht fantastisch. Wenn wenige Aspekte des alltäglichen Lebens geändert würden, käme man dieser schon sehr nah. 

Dieses Buch ist sicher kein weltveränderndes Werk und vieles was aufgeführt wird ist bekannt. Entscheidend ist jedoch wie der Autor darüber spricht und was er wie darstellt. Dabei gibt er natürlich seine persönliche Meinung kundt. Ich persönlich fühle mich mit diesem Buch und seiner Art zu denken viel eher dazu angeregt, dass selbst auch zu tun. Noch nie habe ich so viel über die Art und Weise meiner Arbeitswelt nachgedacht wie jetzt. Das ist es auch was mich so gepackt und überrascht hat. 

Daher möchte ich dieses Buch jedem empfehlen der gern selber denkt und auch einfach mal Umdenken möchte,

eure Blue Diamond.




Sonntag, 1. November 2020

The Haunting of Ashburn House


Hallo meine Gruselfreunde,

heute kommt mein letztes Buch, dass ich für meinen Gruseloktober gelesen habe. Es handelt sich dabei um ein Hörbuch von einer Autorin, die ich letztes Jahr entdeckt habe. Da hatte ich The Haunting of Blackwood House gelesen und fand es eine sehr schöne klassischen Haunted-House-Geschichte. Deswegen hatte ich mich sehr auf dieses Buch gefreut.

Die Fakten:

  • Autor: Darcy Coates
  • Sprecher: Eva Kaminsky
  • Titel: The Haunting of Ashburn House
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Black Owls Books
  • Dauer: 9 Std. 3 min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext: "There's something wrong with Ashburn House... The ancient building has been the subject of rumours for close to a century. Its owner, Edith, refused to let guests inside and rarely visited the nearby town. Following Edith's death, her sole surviving relative, Adrienne, inherits the property. Adrienne's only possessions are a suitcase of luggage, 20 dollars, and her pet cat. Ashburn House is a lifeline she can't afford to refuse. Adrienne doesn't believe in ghosts, but it's hard to ignore the unease that grows as she explores her new home. Strange messages have been etched into the wallpaper, an old grave is hidden in the forest behind the house, and eerie portraits in the upstairs hall seem to watch her every movement. As she uncovers more of the house's secrets, Adrienne begins to believe the whispered rumours about Ashburn may hold more truth than she ever suspected. The building has a bleak and grisly past, and as she chases the threads of a decades-old mystery, Adrienne realises she's become the prey to something deeply unnatural and intensely resentful. Only one thing is certain: Ashburn's dead are not at rest.

Zur Handlung: Adrienne ist sehr erleichtert, als sie erfährt, dass sie von einer Großtante, von der sie gar nichts wusste, ein Haus geerbt hat. Ihre Mutter ist erst kürzlich verstorben und hatte ihr immer gesagt, sie habe keine Familie mehr. Als sie jedoch zu dem Haus kommt, mit ihrer Katze Wolfgang im Gepäck, wird ihr klar, wie entlegen und schlecht angebunden Ashburn House ist. Es gibt zwar Strom im Erdgeschoss aber nicht in den anderen Stockwerken. Mit dem Auto ist es ein langer Anfahrtsweg. Und Adrienne hat kein Handy.

Ihren ersten Abend verbringt Adrienne hungrig mit Wolfgang im Wohnzimmer am offenen Kamin. Am Morgen wird sie dann von einigen jungen Frauen des Ortes überrascht, die ihr Frühstück bringen und offensichtlich großes Interesse daran haben, das Haus zu sehen. Und sie erzählen Adrienne, welche Geschichte über das Haus in der Stadt so erzählt werden...

Diese Geschichte hat erstmal viel versprochen, was ich gern mag. Ich liebe eine gute Haunted-House-Geschichte, das ist einfach mein Ding. Dann haben wir eine weibliche Hauptfigur, die mit einer starrköpfigen Katze zusammenlebt. Und hatte ich schon Katze gesagt? Aber trotzdem war diese Geschichte für mich leider eher eine Enttäuschung. 

Adrienne als Hauptfigur hat mir gut gefallen. Sie hat es im Leben nicht leicht, aber dadurch hat sie eine sehr pragmatische Art bekommen, die es ihr auch leicht macht, sich ihren Ängsten zu stellen. Adrienne tut, was getan werden muss. Vor allem auch ihre finanziellen Probleme sind nachvollziehbar und machen sie so sympathisch. Man hofft automatisch das Beste für sie. 

Wolfgang war dazu eine tolle Ergänzung. Ich liebe Bücher, in denen Katzen vorkommen, vor allem wenn es um so eine sehr nahe Art der Beziehung geht. Adrienne hat in vielen Momenten so gehandelt, wie ich es für meine Katze auch tun würde. Und Wolfgang revengiert sich auch auf seine Art und Weise. Und ehrlich gesagt fällt es mir in grusligen Momenten auch leichter, wenn meine Katze mich beschützt.

Das Haus selbst weist einiges auf, was wirklich gruslig sein könnte. In verschiedene Möbelstücke sind kleine Nachrichten geschnitzt wie "Keine Spiegel". In den oberen Stockwerken gibt es keinen Strom, aber eine gruslige Bildergalerie der Familie. Eine Geschichte ist, dass auf dem Dachboden gelegentlich eine brennende Kerze gesehen wurde. Allerdings kommen diese in einer Art und Weise vor, die es nicht so richtig gruslig machen - es entfaltet einfach die Atmosphäre nicht richtig.

Daneben hat Adrienne Träume, die verstörend sind, aber schon ziemlich früh ziemlich viel über den weiteren Verlauf der Geschichte verraten. Das fand ich schade, da ich es einfach nicht mehr so gruselig finde, wenn ich einmal weiß, was da lauert. Ist es ein Geist? Ist es ein Untoter? Sind es nur Nachbarskinder, die Streiche spielen? Solange ich das nicht weiß, ist es gruslig. Wenn ich die Antwort kenne, verliert es irgendwie den Reiz.

Adrienne versucht dann in dem kleinen Ort in der Nähe von Ashburn House mehr über die Familie herauszufinden, die dort lebte. Ich fand die Hintergrundgeschichte, die wir da am Ende zusammengestückelt bekommen, in Ordnung, aber auch nicht super ausgefallen. Es gibt auf jeden Fall ein rundes schönes Ende, dass sehr passend war. Aber auch hier hatte ich das Gefühl, das Kernstück bereits erraten zu haben - und das schon sehr früh.

Gut gemacht war die Atmosphäre aber in eigenen Momenten schon. Ich mochte, dass die Abgeschiedenheit von Ashburn House sehr sinnvoll dargestellt wurde, indem es keine Telefonverbindung gibt, der Empfang dort schlecht ist und Adrienne sich ein Mobiltelefon einfach nicht leisten kann. Auch das Phänomen im Wald zu Beginn der Geschichte war gut gemacht. Und die Sprecherin hat einige Dinge sehr schaurig gesprochen, das muss man sagen.

Alles in allem hat das Buch mich gut unterhalten, aber es war einfach sehr vorhersehbar. Die Geschichte ist auch keine klassische Haunted-House-Geschichte und das hat einige Leser enttäuscht, ich fand das okay, aber ich glaube, dadurch kam nicht die Stimmung auf, die ich erhofft hatte. Adrienne als pragmatische Hauptfigur hat mir einerseits gut gefallen, aber da sie nicht richtig Angst bekommen hat durch die grusligen Facetten von Ashburn House, habe ich es irgendwie auch nicht. Zusatzpunkte gibt es für Wolfgang und kleiner Spoiler: er stirbt nicht! (Mir war das sehr wichtig und hätte mein Leseerlebnis getrübt.)

Kennt ihr die Autorin oder das Buch? Oder seid ihr für spukende alte Häuser nicht so zu haben?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung: