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Sonntag, 30. April 2017

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

Hallo meine Spione,

heute soll es um ein weiteres Hörbuch aus der Bibliothek gehen, das ich vorrangig im Auto gehört habe. Das Buch kannte ich vorher überhaupt nicht, aber irgendwie hat es mich angesprochen, vor allem der Titel. Allerdings kann ich gleich sagen, dass das Buch ganz anders war, als ich erwartet hatte.

Die Fakten:
  • Autor: Alex Capus
  • Titel: Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer
  • Leser: Ulrich Noethen
  • Erschienen: 2013
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Länge: 7 Stunden 40 Minuten (ungekürzt)
  • Preis: 4,95 Euro
  • Klappentext: "Der pazifistische Jüngling Felix Bloch studiert Atomphysik bei Heisenberg in Leipzig, flüchtet 1933 in die USA und gerät nach Los Alamos, wo er Robert Oppenheimer beim Bau der Atombombe helfen soll. Die rebellische Musikantentochter Laura D'Oriano versucht sich als Sängerin und muss erkennen, dass ihr das Talent für die große Karriere fehlt. Bei Kriegsausbruch geht sie als Spionin für die Alliierten von Marseille nach Italien, ohne zu bemerken, dass Mussolinis Leute ihr auf Schritt und Tritt folgen.Der Kunststudent Emile Gilliéron reist mit Schliemann nach Troja, zeichnet Vasen und restauriert Fresken, fertigt auf Wunsch auch Reproduktionen an - und stellt bald fest, dass es von der Kopie zur nicht deklarierten Fälschung nur ein kleiner Schritt ist. Nur einmal können die drei einander begegnet sein: im November 1924 am Hauptbahnhof Zürich, wo die Geschichte einsetzt. Danach führen ihre Wege auseinander und bleiben doch auf eigentümliche Weise miteinander verbunden."
Zur Handlung: 1924. Ein Mädchen, das auf dem Treppchen eines Zuges mitfährt. Ein Junge, der am Rande des Bahnhofs steht und mit der Zukunft hadert. Ein Mann, der die Asche seines Vaters bei sich trägt. Sie verbindet nichts und doch nehmen sie sich für eine Sekunde wahr. So will es der Autor. Danach trennen sich die Wege.

Laura D'Oriano will eine richtige Sängerin werden, nicht wie ihre Mutter, die dazu ihr Strumpfband herzeigen muss. Doch als sie einen Schweizer heiratet, ändert sich alles. Felix Bloch will auf keinen Fall Maschinenbau studieren, sondern etwas ganz und gar unnützes, das nicht für Kriegszwecke missbraucht werden kann. Daher wird er Atomphysiker. Emile Gilliéron und sein Vater sind geborene Künstler, denen aber die Lust auf eigene Werke fehlt. Dennoch werden sie ganz und gar berühmt.

Zunächst muss zum Buch gesagt werden, dass die Figuren real sind. Es gab tatsächlich alle drei Charaktere in der Geschichte. Dennoch handelt es sich um ein fiktionales Werk, welches unterstellt, dass die drei sich einmal hätten begegnen können. Auch sind die Leben und vor allem Lücken im Geschichtswissen ausgeschmückt und kreativ gefüllt.

Dennoch kann man aus diesem Hörbuch einiges lernen. Ich kannte ehrlich gesagt keine der Figuren bisher. Am spannendsten war für mich der Handlungsstrang rund um Schliemann und Knossos, denn da bin ich selbst schon gewesen. Als Lateinlehrer und Fan von Archäologie war es super spannend, von den Verfahren jener Zeit zu hören. Und so sehr uns das heute alles verwerflich vorkommen muss, ohne diese Stümper und die Euphorie, die sie mit Fäschlungen und Fehlinterpretationen auslösen konnten, gäbe es die heutige Archäologie vermutlich nicht.

Auch die Geschichte um Felix Bloch hat mir gut gefallen, denn da sind wirklich einprägsame Sätze gefallen und ich mochte, wie sich sein Schicksal völlig gegen seine Ideale und Pläne dreht und er aus der Sache einfach nicht mehr herauskommt. Aber auch vor dem bitteren Ende schon konnte ich mit der Geschichte eines ambitionierten Studenten, der für sein Fach brennt, viel anfangen. Am wenigsten hat mir die Geschichte von Laura gegeben. Ihr Schicksal ist zwar schlimm gewesen, der Weg dahin aber voller seltsamer Entscheidungen und komischer Zufälle. Von Spionin sollte man hier nicht zu viel erwarten.

Neben der Recherche besticht das Buch vor allem durch seinen Schreibstil, der sicherlich nicht für jeden gemacht ist, mir aber ausgesprochen gut gefallen hat. Das Buch hat auch eine eigene Art von Humor, die mich zum Schmunzeln brachte. Aber es sind mir auch viele Aussagen im Kopf geblieben, weil sie wahr sind und erschreckend, vor allem im Kontext mit den Bomben. Aber es liefert auch eine interessante Analyse der Gesellschaft von damals.

Der Sprecher des Hörbuchs war ebenfalls gut. Ich mag generell zwar lieber "jüngere" Stimmen, aber hier hat es definitiv gepasst. Es gibt hier wenig Stimmen-verstellen, da selten Dialoge vorkommen. Das Hörbuch war durchweg sehr gut verständlich. Dennoch habe ich manchmal gewünscht, ich hätte das Buch richtig gelesen, um einige Sätze noch besser verdauen zu können. Dann bleibt das Buch auch länger im Gedächtnis.

Insgesamt war dies ein gutes Hörvergnügen aber letztlich hat sich mir doch die Frage gestellt, was das Buch im Innersten zusammenhält, um mal Faust zu zitieren. Abgesehen von dem vermeintlichen Treffen am Bahnhof gehen alle Geschichten völlig auseinander und spielen teilweise auch auf völlig unterschiedlichen Zeitebenen. Ein letztes Aha! am Ende hat es leider auch nicht gegeben, sodass ich irgendwie drei Geschichten in einer bekomme und den Zusammenhang nicht sehe.

Das Buch ist sicher nicht für jeden, aber durchaus für die richtigen Leser auch die richtige Wahl. Wenn ihr euch für literarische Werke mit biografischem Hintegrund und gut durchdachten Sätzen und interessanten Gesellschaftsdiagnosen interessiert, dann könnte es eine gute Wahl sein. Wenn ihr aber eine in sich geschlossene actionreiche Handlung erwartet, kann ich leider nur abraten.

Kennt jemand das Buch oder andere Werke von Capus? Für mich war es das erste, vielleicht aber nicht das letzte...

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:
 

Freitag, 28. April 2017

[Serie] Downton Abbey

Hallo zusammen,

heute kommt der Post spät, aber besser spät wie nie. Wir haben es heute mit einem Herzensstück von mir zu tun, denn ich habe mich vor kurzem verliebt und zwar in eine Fernsehserie, die ich bei amazon Prime schauen konnte und zwar Downton Abbey.

Hierbei handelt es sich um eine britische Fernsehserie, die wohl von 2010 bis 2015 ausgestrahlt wurde. Das ganze teilt sich in 6 Staffeln auf, die insgesamt 52 Folgen beinhalten, wobei diese unterschiedliche Längen haben, also von 45 Minuten bis 1,5 Stunden ist alles dabei. Die Idee dazu kam wohl von Julian Fellowes der dann auch die Drehbücher schrieb. Bevor ich euch sage, worum es denn nun bei dieser Serie geht, muss ich noch ganz kurz ein paar Worte zur Musik verlieren. Es ist ja nur der Anfang einer jeden Folge damit unterlegt, aber ich liebe es einfach und diese tolle Melodie stammt von John Lunn.

Doch um was handelt es sich denn nun bei der Serie. Ich würde es irgendwie als historisches Drama einordnen. Wir haben es mit einer Adelsfamilie zu tun, die einen herrschaftlichen Wohnsitz mit dazugehörigem Land und Städtchen betreut. Die Dienerschaft ist außerdem ein großes und wichtiges Element der Geschehnisse.

Alles spielt am Anfang des 20. Jahrhunderts, vom Untergang der Titanic, über den ersten Weltkrieg, zu Frauenrechten und Veränderungen der herrschaftlichen Strukturen. Das ganze ist unterlegt mit den Geschichten einzelner Personen. Man kann hier irgendwie nicht von Hauptcharakteren sprechen, denn herausstechende Personen in dem Sinne gibt es nicht. Es ist eher gleich aufgeteilt und jeder steht mal im Mittelpunkt.

Alles spielt in Großbritannien, in Yorkshire, was damals eben noch eine Grafschaft war. Jetzt ja irgendwie auch oder? Auf jeden Fall scheint mir Downton Abbey an sich erfunden, ich habe zumindest nichts anderes gefunden. Hier leben die Crawleys mit ihren Bediensteten. Jeder fühlt sich in seiner Rolle pudelwohl und richtig habe ich das Gefühl. Diese Tatsache lässt alles unglaublich authentisch werden und jede Rolle einfach ehrlich erscheinen.

Wir könnten jetzt die Handlungen der einzelnen Staffeln durchgehen, aber ich halte das für wenig sinnvoll, denn es könnte zu sehr spoilern und die Serie so langweilig erscheinen lassen, obwohl sie echt super toll und voller Wendungen ist. Viel lieber möchte ich mit euch über die Personen sprechen und wie ich sie so finde und so weiter, denn das finde ich wirklich spannend. Die Reihenfolge ist wahllos.

Mary Crawley (am Ende Talbot) wird von Michelle Dockery gespielt und ist die älteste Tochter der Familie. Sie würde theoretisch das Vermögen erben, aber sie ist eben kein Mann und damit existiert ein Problem. Doch später löst sich dieses dank einer Hochzeit, obwohl sie dieser erst skeptisch gegenüber stand. Sie ist charakterlich auf der einen Seite rebellisch und fortschrittlich, auf der anderen aber sehr konservativ. Sie scheint immer sehr hart und irgendwie fies, aber ist es nicht wirklich. Diese Art von Charakteren sind manchmal ganz interessant, können aber leider auch sehr unsympathisch oder nervig sein. Bei ihr bin ich da immer hin und her gerissen. Sie ist aber nicht meine Lieblingsfigur. Ich mag sie doch sehr in den Momenten wo sie einfach Herz und auch Stärke zeigt.

Edith Crawley (am Ende Pelham) wird von Laura Carmichael gespielt und die zweitälteste Tochter. Sie ist das schwarze Schaf der Familie, wird von niemandem wirklich gesehen oder gemocht, wobei sich das ja immer schwer unterstellen lässt. Dennoch ist sie die Tochter und Frau die am fortschrittlichsten am Ende der Serie ist und dies ohne feministisch sein zu müssen. Sie ist wohl die stärkste Frau und auch die selbstständigste Frau der Serie. Für diese Aspekte mag ich sie sehr, aber für ihre Art mag ich sie überhaupt nicht. Lässt sich schwer beschreiben, ich denke sie spaltet da einfach das Publikum.

Sybil Crawley (später Branson) ist die Jüngste der drei und leider auch diejenige, die nicht mal bis zur Hälfte dabei ist. Sie wird gespielt von Jessica Brown Findlay. Sie ist politisch, sie ist engagiert, sie ist liebenswert, sie ist hilfsbereit, sie ist familienbewusst und gleichzeitig eigenständig, sie ist einfach der tollste Charakter der ganzen Serie und ich kann mir nicht vorstellen das irgendjemand anderer Meinung ist. Ich würde gern so viel mehr zu ihr sagen, aber keine Worte können ausdrücken, wie fasziniert ich von ihr bin.

Dann haben wir natürlich die Eltern Robert und Cora, die für mich mehr so Rollen waren, die durch die Handlung geführt haben und nicht die Handlung gefüllt, wenn ihr wisst was ich meine. Beide sind mir etwas suspekt, aber nicht störend. Hin und wieder empfand ich vor allem Robert als sehr inkonsequent und ich weiß nicht, ob das wirklich so war.

Als nächstes hätten wir zwei ältere Damen, die ich mir aus der Serie nicht wegdenken könnte und die ich unglaublich mochte. Dies sind Violet Crawley (jaaa Mrs. McGonagall) und Isobel Grey, die verschiedener nicht sein könnten und dennoch so eine Art beste Freundinnen werden. Im Herzen folgen sie unterschiedlichen Prinzipien sind aber beide einfach fürsorglich und tolle Menschen.

Natürlich gibt es auch Männer in der Serie, sehr viele sogar. Zwei sehr wichtige sind Matthew, der Ehemann von Mary, der aus einfacheren Verhältnissen kommt und einfach glücklich geboren ist. Er ist ehrgeizig und eine echte Führungspersönlichkeit, einfach selbstlos und liebenswert. Vom Gefühl hätte er viel besser zu Sybil gepasst, aber so ist es nun mal, Gegensätze ziehen sich an. Er ist ein Charakter der die Serie stark voran bringt. Dann hätten wir Tom, der Mann von Sybil, mit dem sie jede Tradition brach, denn er war Chauffeur der Familie und damit weit unter ihrem Stand. Doch die beiden lieben sich und brechen damit mit den ersten Traditionen der Zeit. Tom ist neben Sybil einfach ein rebellischer Herzenscharakter, den ich gern im echten Leben an meiner Seite hätte.

Nun kommen wir zu der Dienerschaft, die vom Gefühl völlig gleichgestellt mit der Familie ist, sich selbst aber natürlich nicht so sieht. Bei der Familie wiederum weiß man immer nicht so recht, wie sie über ihre Angestellten denkt.

Als erstes hätten wir da Carson, den Butler der Familie, der unter den Dienstboten den meisten Respekt genießt. Er ist mit der Familie aufgewachsen und liebt es dieser zu dienen und damit zu helfen. Er hält das Haus zusammen. Zwar ist er unglaublich konservativ, doch gerade gegen Ende lernen wir auch endlich seine weiche Seite kennen. Er ist einfach sympathisch und nicht wegzudenken.

Barrow ist ein schwieriger Charakter und noch dazu schwul, was sehr rebellisch und ungewollt in der Zeit ist. Er tut einem einfach immer nur leid, egal wie eklig und fies er ist, denn er fällt am Ende doch immer wieder wortwörtlich auf die Schnauze. Er hat vielleicht auch ein besonders schweres Los gezogen, doch könnte er es wesentlich leichter haben, wenn er wöllte.

Es gibt noch so viel mehr Charaktere über die es sich zu sprechen lohnt, seien es die Bates, Daisy oder Mrs. Patmore. Ich habe sie alle gleich ins Herz geschlossen und alle Folgen in 2 Wochen durch gesuchtet. Es ist einfach eine sehr detaillierte und gut strukturierte Serie.

Die 3. oder 4. Staffel (das weiß ich gerade gar nicht mehr) war schwierig und hatte meine Euphorie gebremst, aber grundsätzlich war es toll mit Suchtcharakter für mich und ich bin so so soooo traurig dass es schon wieder vorbei ist.

Lasst uns unbedingt wissen, wir ihr diese Serie findet und ob ihr was kennt, was ähnlich ist,

eure Blue Diamond.



Mittwoch, 26. April 2017

1000 Posts und 2 Blind-Dates

Hallo ihr Bloggerschäfchen,

einen großen Meilenstein erreichen wir heute mit euch, und sind wahnsinnig begeistert. Seit einigen Jahren bloggen wir uns nun schon die Finger wund, denn unsere Liebe zu Büchern hat zum Glück kein bisschen abgenommen. Heute schreiben wir nun den 1000. Blogposts und wir können mit Stolz sagen, dass die meisten davon tatsächlich Rezensionen sind. Auch wenn wir gelegentlich Tags einstreuen und gern von guten und schlechten Filmen und TV-Serien berichten, so wollen wir euch doch vor allem von Büchern erzählen.

Und weil wir euch nun schon so viele Bücher im Laufe der Jahre hier vorgestellt haben, möchten wir auch gern welche verlosen. Allerdings machen wir das nicht einfach so. Stattdessen könnt ihr Blind-Dates gewinnen. Wir werden euch im Folgenden 6 Bücher vorstellen, allerdings ohne Titel und Autor. Die beiden glücklichen Gewinner dürfen dann ein Buch als Blind-Date entführen, ganz nach ihrem Belieben. Das unbekannte Buch wird dann neu an den jeweiligen Gewinner gesandt.

Damit ihr mitmachen könnt, müsst ihr uns lediglich als GFC-Follower (sichtbar) verfolgen und einen Kommentar unter diesem Post hinterlassen. Um am Gewinnspiel teilzunehmen sollt ihr einfach Tipps abgeben, um was für Bücher es sich bei den Blind-Dates handeln könnte. Ihr müsst nicht zu allen eine Idee haben und ihr müsst auch nicht das als Gewinnbuch aussuchen, welches ihr getippt habt. Das können wir dann noch hinterher besprechen. Für das Ganze habt ihr zwei Wochen Zeit, bis zum 10.05., dann werden die beiden Gewinner ausgelost.

So, ihr Herzblätter, und hier sind nun eure Blind-Date-Bücher:

1. Blind-Date: Venedig, Café, rote Tasche, Restauration, Philosophie

2. Blind-Date: kurzweilig, Zwischen den Zeilen, durcheinander, Technik vs. Länge, 140

3. Blind-Date: Quietscheente, Quater-Life-Crisis, Männersachen, Maibaum, Superstrategen

4. Blind-Date: Schweigen, Amerikanische Kolonialzeit, Krieg, Liebe, Du (englisches Buch)

5. Blind-Date: ungelöste Fälle, Syrer, Politik, Behinderung, Druck

6. Blind-Date: Ersatzteile, Religion, Dystopie, Flucht, Jugendliche

Gewinner werden per Zufall ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn ist eines der beschriebenen Bücher, der Gewinn kann nicht ausgezahlt werden. Wir senden den Gewinnern ein neues Buch direkt von Amazon aus zu. Gewinner, die jünger als 18 Jahre sind, müssen eine Einwilligung der Eltern haben, dass sie uns ihre Adresse mitteilen dürfen.

Wir hoffen, dass ihr fleißig rätselt und wir ein paar glückliche Gewinner finden können. Wenn ihr weitere Tipps, Wünsche oder Ideen für unseren Blog und die nächsten 1000 Posts habt, dann lasst es uns gern ebenfalls wissen. 

Wir freuen uns sehr auf die nächsten Jahre hier mit euch.

Bis bald,

Blue Diamond und Kitty Retro

Sonntag, 23. April 2017

Fairest

Hallo meine bösen Königinnen,

bevor wir die Luna-Chroniken hinter uns lassen und eine Pause von Jugendbüchern machen, wollte ich noch über Königin Levana sprechen, denn ihr wurde ein kleines Zwischenbuch gewidmet, welches in meiner Bibliothek auch verfügbar war. Da es recht kurz ist, habe ich es noch gelesen.

Die Fakten:
  • Autor: Marissa Meyer
  • Titel: Fairest - Levana's Story
  • Reihe: Luna Chroniken 3.5
  • Verlag: Feiwel and Friends
  • Erschienen: 2015
  • Seiten: 220
  • Preis: 7,99 Euro
  • Klappentext: "Queen Levana is a ruler who uses her Glamour to gain power. But long before she crossed paths with Cinder, Scarlet, and Cress, Levana lived a very different story-a story that has never been told...until now. "

Zur Handlung: Als Levana noch eine junge Prinzessin war, hat ihre Schwester Channary ihr einen bösen Streich gespielt. Seitdem verbindet die beiden eine seltsame Beziehung, denn Levana hasst ihre Schwester und respektiert sie doch als die Ältere. Sie weiß, dass Channary eine schlechte Königin ist, doch sie lehnt sich nicht gegen sie auf.

Gleichzeitig wird sie geplagt von der Liebe zu einem Wächter, der jedoch eine eigene Familie hat. Levana träumt davon, ihn davon zu überzeugen, dass sie die bessere Geliebte, die bessere Frau und die bessere Mutter wäre. Als seine Frau unerwartet verstirbt, sieht Levana ihre Chance gekommen, ihn mit allen Mitteln zu überzeugen.

Angeblich erhalten wir hier eine ganz andere Geschichte über Levana, einen Grund für all ihre Boshaftigkeit und ihr abstoßendes Gehabe. Leider habe ich davon nicht mehr gefunden, als mir bereits in Winter gesagt wurde. Ich sehe es daher nicht als notwendig an, dieses Buch überhaupt zu lesen. Ich würde es auch nicht vor Winter lesen, da man da wiederum von einigen Wendungen nicht mehr überrascht wird.

Levana ist eine Bitch, ich denke, da sind wir uns alle einig. Auch dieses Buch ändert absolut nichts an dieser Tatsache. Im Gegenteil, ich hab sie nur noch mehr verabscheut, denn während sie in den Hauptbüchern eine starke Frau ist, die weiß, was sie will und wie sie es bekommt, haben wir es hier mit einer naiven und weinerlichen Prinzessin zu tun, die denkt, dass die Dinge, die ihr zustoßen, die schlimmsten der Welt sind.

Ich habe das Gefühl, dass Marissa Meyer die Hintergründe von bösen Figuren einfach nicht gut schreiben kann, denn auch von ihrem neusten Werk Heartless habe ich eher negative Sachen gehört. Man bekommt keine glaubhafte Geschichte, warum jemand so verbittert, verzweifelt oder verabscheuenswürdig wird. Sie kann einfach nur die schlimmen Taten schildern, aber der Hintergrund ist nicht überzeugend.

Alles in allem muss man dieses Zusatzbuch wirklich nicht lesen. Ich habe nichts daraus gewonnen außer mehr Abscheu. Und ich denke, eigentlich ist Levana in den 4 Bänden schon abstoßend und eklig genug. Mehr habe ich da nicht gebraucht. Ich mochte aber den Vater von Winter sehr, seine Handlungen fand ich absolut nachvollziehbar. Das Buch war von der Handlung her aber auch sehr vorhersehbar.

Habt ihr das Buch gelesen? Ich würd gern eure Meinung hören. Oder habt ihr sogar Heartless schon gelesen?

Bis bald,
Eure Kitty





Meine Bewertung:

Samstag, 22. April 2017

Wie Schnee so weiß

Hallo meine Märchenfrösche,

schon sind wir bei Teil 3 dieser Märchenneuerzählung im All, und diesmal geht es wirklich richtig ins Weltall, denn Cress, unsere neueste Protagonistin, lebt in einem Satelliten. Damit geht es in die dritte Runde um Krieg zwischen Luna und der Erde, und es wird sicherlich wieder einiges passieren.

Die Fakten:
  • Autor: Marissa Meyer
  • Übersetzung: Astrid Becker
  • Titel: Wie Schnee so weiß (Original: Winter)
  • Reihe: Luna-Chroniken 4
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Carlsen
  • Seiten:848
  • Preis: 24,99 Euro
  • Klappentext: "Das kann Königin Levana, Herrscherin des Mondes, nicht dulden: Ihre Stieftochter, Prinzessin Winter, wird täglich schöner und ihr Zauber immer mächtiger! Wütend zwingt die böse Königin sie dazu, sich das Gesicht mit Schnitten zu verunstalten – doch die Narben können Winters Schönheit nichts anhaben. Schließlich versucht Levana sogar, sie umbringen zu lassen. Da fasst Winter einen verzweifelten Plan: Sie muss die rechtmäßige Thronfolgerin Selene finden, um gemeinsam mit ihr die böse Königin zu stürzen …"

Zur Handlung: Die Revolution auf Luna beginnt. Winter ist als Prinzessin unglaublich beliebt, obwohl sie kein königliches Blut hat. Bisher hat Levana sie am Hof geduldet, da sie es ihrem Ehemann versprochen hatte, doch nachdem Selene solche Unruhe stiftet, will sie die beliebte Prinzessin endlich loswerden. Doch mit Jacin hat sie vielleicht nicht den richtigen Soldaten für den Job ausgewählt.


Es ist an der Zeit, dass alle unsere Charaktere wieder zusammenfinden. Es wird noch viel hin und her geben, bevor der Kampf um die lunarischer Krone beendet ist. Alle müssen Opfer bringen - vor allem die arme Scarlet. Doch noch hat Levana einige Asse im Ärmel.

Wir befinden uns also am Ende dieser Reihe, dies ist der finale Band. Ich haben ja oft Probleme mit Abschlussbüchern, vor allem wenn es sich die Autoren plötzlich viel zu einfach machen. Allerdings hat mich dieses Buch durchaus überzeugt und ich habe beim Lesen Spaß gehabt. Es passieren durchaus noch viele negative Sachen. Hier konzentriert sich der Ärger vor allem auf Scarlet, was sich durch die ganze Serie zieht und mich etwas genervt hat. Ist das noch jemand aufgefallen? Warum kriegt sie die ganze Scheiße ab?

Winter als neuer Charakter ist für mich dennoch etwas problematisch. Sie wird dargestellt als "verrückt", weil sie ihre Gabe nicht einsetzt und dadurch Halluzinationen bekommt. Ich finde es dennoch manchmal ein bisschen schwierig, wie alle sie einfach nur für schwach und krank halten, vor allem auch Jacin, der sie permanent beschützen will. Für mich war sie zwar sehr naiv, aber dennoch auch stark und von allen unterschätzt. 

Jacin kennen wir schon aus vergangenen Bänden, erfahren hier aber mehr darüber, warum er wie handelt und wie er sich fühlt. Er riskiert viel für Winter. Ich muss ehrlich sagen, dass er mich in Cress schon überrascht hatte, aber ich mochte ihn von außen auch ein bisschen lieber als dann, als ich ihn näher kannte. An Thorne kommt eh keiner ran, aber so richtig hat Jacin mich nicht gekriegt.

Am Ende kommt es natürlich auch zu Kampfhandlungen. Ich fand es gut, dass auch tatsächlich jeder letztlich eine wichtige Rolle gespielt hat. Es ist also tatsächlich eine Ensemble-Leistung und das hat man doch selten. Es gibt auch einige Opfer, aber natürlich bleibt also noch recht jugendfrei. Ich war aber zufrieden mit dem Ende. Dann bekommen wir natürlich noch ein bisschen Happy End, aber das muss bei solchen Büchern einfach sein.

Alles in allem hatte ich Bedenken, dass das Ende mich nerven könnte, es hat mich aber positiv überrascht. Ich kann also guten Gewissens sagen, dass die Reihe mit Ausnahme von Band 2 immer besser wird. Wenn man die Bücher in einem Rutsch liest, kann man gut in der kreativen Welt versinken, die Marissa Meyer entworfen hat. Die Liebesgeschichten sind auch nicht zu aufdringlich, sondern fügen sich gut ein.

Besonders interessant ist, wie die verschiedenen Märchen in eine Geschichte verwoben wurden, und während man doch immer Parallelen erkennt, sind die Bücher doch eigen genug und zeichnen ein ganz neues Bild, in welchem starke weibliche Hauptfiguren ihren männlichen Counterparts in nichts nachstehen. Ich denke, für Jugendliche ist die Reihe wirklich super. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, mit einem Hänger in Buch 2.

Wie ist es euch mit der Reihe ergangen? Habt ihr auch Zusatznovellen oder ähnliches gelesen und lohnt sich das?

Bis bald,
Eure Kitty Retro         




Meine Bewertung: 
 

Freitag, 21. April 2017

Wie Sterne so golden

Hallo meine Märchenfrösche,

schon sind wir bei Teil 3 dieser Märchenneuerzählung im All, und diesmal geht es wirklich richtig ins Weltall, denn Cress, unsere neueste Protagonistin, lebt in einem Satelliten. Damit geht es in die dritte Runde um Krieg zwischen Luna und der Erde, und es wird sicherlich wieder einiges passieren.

Die Fakten:
  • Autor: Marissa Meyer
  • Übersetzung: Astrid Becker
  • Titel: Wie Sterne so golden (Original: Cress)
  • Reihe: Luna-Chroniken 3
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: Carlsen
  • Seiten: 569
  • Preis: 19,99 Euro
  • Klappentext: "Von ihrem Fenster aus kann Cress den Mond sehen - und die Erde, denn das Mädchen mit den meterlangen blonden Haaren lebt seit ihrer Kindheit in einem Satelliten, allein, gefangen gehalten von der bösen Königin Levana. Doch in all den Jahren der Einsamkeit hat sie sich zu einer begnadeten Hackerin entwickelt. Als eines Tages Cinder und ihre Gefährten zu ihr Kontakt aufnehmen, scheint der Traum von einer Flucht zum Greifen nah. Aber die Rettung per Raumschiff misslingt und Cress rast in ihrem Satelliten auf die Erde zu. Diesmal jedoch ist sie nicht allein, denn der charmante Thorne ist an ihrer Seite. Wird er sie retten können, wie der edle Ritter, von dem Cress ihr Leben lang geträumt hat?"

Zur Handlung: Seit Cress denken kann, war sie eine Gefangene auf Luna. Zunächst war sie mit anderen Kindern zusammen eingesperrt, doch nachdem es ihr gelungen war, sich in wichtige Systeme einzuhacken, schickte ihre Ziehmutter Sibyl sie in einen Satelliten, der die Welt umkreist. Von dort soll Cress die Erde ausspionieren und die militärische Flotte von Luna vor der Erde verbergen. Doch inzwischen hat Cress sich andere Verbündete gesucht.

Cinder sucht noch immer nach einer Möglichkeit, die Hochzeit von Kai und Levana zu verhindern. Doch so sehr sie es auch versucht, sie bekommt keinen sinnvollen Plan zustande. Die Zeit, die sie mit der Albatros im Weltall verbringen, scheint mehr und mehr verschwendet, bis sie plötzlich von Cress kontaktiert werden - und beschließen, sie zu befreien.

Tja, was soll ich schon sagen. Nachdem Scarlet mich eher enttäuscht hat und doch deutlich schwächer war als Cinder, konnte Cress mich nun wieder mehr begeistern. Ich muss sogar sagen, es ist bisher mein Lieblingsteil der Reihe. Dieser Band hat deutlich weniger Längen, wenn auch er auch zwischendurch doch einen Hänger hatte.

Cress ist als Character schwächer als Scarlet und Cinder. Sie hat ihr Leben allein in einem Satelliten verbracht und kannte nur ihre Ziehmutter, die ihr lediglich Befehle erteilt hat. Sie hat sich als kleines Mädchen eine Kleine Cress programmiert, mit der sie spielen kann. Dennoch kennt sie andere Personen nur über ihre Spionage-Aktionen. Für sie bricht also eine Welt zusammen, als sie ihren Satelliten endlich verlässt. Doch hier hörte für mich ihre Glaubwürdigkeit manchmal auf, denn einerseits ist sie nicht verängstigt, wie ich mir das vorstellen würde, andererseits aber auch nicht so richtig fasziniert. Und vor allem macht ihr das Leben außerhalb nicht so viel aus, wie ich mir das vorstellen würde. Immerhin hat sie noch nie frische Luft geatmet, noch nie unter der Sonne gestanden. Sicher passiert da einiges, aber alles in allem fand ich es dann doch etwas... optimistisch.

Auch so sind die Dinge, die in diesem Band geschehen, alle sehr zufällig. Ich meine, alle werden im All voneinander getrennt und dennoch landen sie zufällig alle im Umkreis von wenigen Kilometern auf der Erde? Schon ein bisschen weit hergeholt. Aber naja, das muss man in Jugendbüchern ja öfter mal verschmerzen.

An Cress hat mich auch einiges genervt. Vor allem in der Mitte des Buches stellt sie sich dann nur noch dumm an. Und klar, sie hat keine Ahnung von der Welt, von Menschen und allem, aber sie war eine gefürchtete Hackerin und Cyberspionin. Warum stellt sie sich so dumm an? Zum Glück ging das doch recht schnell vorbei, sonst hätte ich dem Buch einen halben Stern abgezogen. So war es mehr ein Viertel Sternchen...

Gerettet hat das Buch für mich vor allem Thorne. Ich finde ihn als Charakter einfach super und seine Sprüche sind einfach die besten. Immer, wenn man denkt, jetzt macht er aber richtig große Scheiße, dann hat er einen geheimen Plan dahinter, der einen dann laut "Aaaaaw" schreien lässt. Er ist sehr herzlich und versucht seinen weichen Kern zu verstecken, aber eher ohne viel Erfolg. 

Natürlich bleiben uns auch die anderen Charaktere alle weiterhin erhalten, mit ihren guten und schlechten Seiten. Wolf finde ich leider immer noch total uninteressant, Scarlet bleibt eher im Hintergrund in diesem Buch. Cinder und Kai mag ich immer noch mit am meisten, weil ich sie am glaubwürdigsten finde und mich am besten in sie hineinversetzen kann.

Alles in allem ist das Buch solide für die Reihe und macht Spaß. Mehr als banale Unterhaltung darf man allerdings nicht erwarten. Die bekommt man aber zuhauf, Action und Liebe und alles, was eben zu diesen Jugendbüchern dazugehört. Ich bin nun gespannt auf Winter. Und vielleicht lese ich auch noch das Levana-Prequel... mal sehen.

Bis dahin,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung: