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Mittwoch, 29. November 2017

Blogadventskalender und Weihnachtsbuchwichteln





Hallo meine Vorweihnachtsleser,


bald ist es soweit, es wird kalt, es wird besinnlich, es wird Weihnachten. Deswegen heute zwei kleine Anmerkungen. Die erste beschäftigt sich mit dem alljährlichen Adventskalender auf dem Buchblog von Doreen. Seit einigen Jahren gestaltet sie in ihrer Chaosbibliothek einen Adventskalender mit Fragen, kleinen Aufgaben und kreativen Ideen. Ich nehme jedes Jahr teil und habe auch schon mehrmals gewonnen. Denn ja - es gibt sogar etwas zu gewinnen am Ende! Also los, alle auf zu Doreens tollem Blog und mitmachen! Doreen hatte auch nicht das beste Bloggerjahr und freut sich sicher über neue Leser.

Zum zweiten Thema. Die letzten Jahre habe ich immer bei Nine im Wahn bei einem Buchwichteln mitgemacht. Allerdings scheint dieser Blog im Moment nicht weiter betrieben zu werden, sodass ich nun ohne Buchwichteln da stehe. Hier brauche ich eure Hilfe! Wisst ihr von einem Wichteln, bei dem man sich noch anmelden kann? Ich hatte leider wenig Erfolg bei meiner Suche und zähle auch euch!

Ok, das waren meine Anmerkungen. Habt ihr andere tolle Weihnachtsaktionen, auf die ihr uns hinweisen möchtet? Dann immer her mit Anregungen, denn für mich persönlich kann es nie weihnachtlich genug werden.

Bis bald, hohoho,
Eure Kitty Retro

Sonntag, 26. November 2017

Holmes & ich - Die Morde von Sherringford

Hallo meine Mysteryfreunde,

von diesem Buch hatte ich schon sehr viel gehört und hatte immer ein leichtes Interesse. Gekauft hätte ich es mir vermutlich nie, aber dann stand es eines Tages in der Bibliothek. Daher habe ich es dann eingepackt und wollte einfach schauen, wie es mir gefällt. Die Serie Sherlock hatte mich ja dieses Jahr sehr enttäuscht.

Die Fakten:
  • Autor: Brittany Cavallaro
  • Übersetzung:  Anja Galic
  • Titel: Holmes & ich - Die Morde von Sherringford (Original: A Study in Charlotte)
  • Reihe: Holmes & ich 1
  • Verlag: dtv
  • Erschienen: 2016
  • Seiten: 365
  • Preis: 9, 95 Euro
  • Klappentext: "Jamie Watson hat es nicht leicht: Zum einen muss er sein geliebtes London verlassen, weil er einen Platz an einem Elite-Internat an der Ostküste der USA erhalten hat. Zum anderen trifft er dort zum ersten Mal auf die eine Person, von der er schon sein gesamtes Leben geträumt hat - Charlotte Holmes, Nachfahrin des legendären Sherlock. Und dann geschieht auch noch ein Mord. Hauptverdächtige: Jamie Watson und Charlotte Holmes! Ihnen bleibt nichts übrig, als die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen..."

Zur Handlung: Jamie ist sauer. Wut war schon immer sein Problem. Er will sich aber nicht damit abfinden, dass seine Mutter ihn einfach in die USA verfrachtet hat. Natürlich versteht er, dass seine Schulgebühren für die Familie eine große Belastung waren und sein Stipendium daher hilft. Aber er mag den Sport nicht einmal, für den er jetzt quasi bezahlt wird.

Als er jedoch auf Charlotte Holmes trifft, ändert sich alles. Jamie hat schon als kleiner Junge davon geträumt, mit dieser Seelenverwandten Mordfälle aufzuklären und düstere Abenteuer zu erleben. Allerdings haben sich die Familien noch doch ganz schön auseinander gelebt seit den Zeiten von Sherlock und John. Da ist es vielleicht gut, dass eine Mordserie die beiden plötzlich zur Zusammenarbeit zwingt.

Zu meinem Vorwissen: Ich habe bisher noch kein einziges Sherlock Holmes-Buch gelesen. Ich kenne lediglich die Serie Sherlock und die beiden Blockbuster-Filme. 

Wir bekommen die Geschichte - wie man erwarten würde - von James Watson berichtet. Ich bin nicht ganz sicher, wie alt die Charaktere sein sollen, aber Jamie kam mir total jung vor. Die Dinge, die ihn so bewegen, seine Impulsivität und wie unerfahren er mit Mädchen ist. Ich hätte ihn vom Lesen her auf 12 geschätzt. Auch seine verklärten Träume von Charlotte, die er immer noch ein Stück weit hat, scheinen wie die eines Kindes. Da Jamie aber bereits älter sein soll, fand ich das schwierig.

Charlotte leidet ein Stück weit darunter, dass sie nun in die Rolle des weiblichen Sherlock gepresst wird. Sie hat natürlich Drogenprobleme, Probleme mit der Familie und lässt keinen an sich heran. Das erscheint zunächst natürlich nicht sehr weiblich. Am meisten gestört hat mich in dem Zusammenhang aber Watson, denn als dieser im Krankenflügel liegt und Holmes ihn besucht und die besorgte Freundin mimt, wünscht er sich doch tatsächlich, Holmes wäre wirklich so. Na vielen Dank dafür... Ansonsten fand ich Charlotte zwar ein bisschen zu klischeehaft, aber unterhaltsam.

Die beiden kämpfen natürlich mit einer ganzen Menge an Problemen, weil sie so unterschiedlich sind. Holmes ist am Anfang auch wenig begeistert von der Freundschaft. Sie hält häufig Informationen zurück, um Watson zu schützen. Dabei überschreitet sie aber natürlich auch zwischenmenschliche Grenzen. Ich denke, wer auch nur ein bisschen weiß, wie es zwischen Sherlock und John aussieht, wird hier nicht überrascht sein.

Dann haben wir den Mordfall. Hier geht mir natürlich einiges verloren, da ich die Originalfälle nicht kenne. Es wird zwar immer darauf hingewiesen und auch kurz rekapituliert, was in den Fällen geschah, aber ein nostalgisches Gefühl oder ähnliches blieb mir natürlich verwehrt. Es werden einige spätere Werke angeschnitten. Aber der Fall hat seine eigene Dynamik und ist eher eine Homage. Am Ende hat mir aber einfach ein bisschen das clevere Kombinieren und die verschiedenen Knackpunkte des Falles gefehlt. Stattdessen stolpert Jamie meist planlos hinter Holmes her, die mal mehr und mal weniger weiß, was eigentlich los ist. 

Außerdem fand ich das Buch sehr vorhersehbar - und da habe ich noch nie eine Holmes-Geschichte gelesen. Allein aus der Serie kam mir der Plot total offensichtlich vor. Spannende Überraschungen bleiben total aus. Auch die Dynamik der Charaktere hält da nicht viel bereit. Ich meine, dass romantische Gefühle aufkommen, kann man sich bei Jugendbüchern ja immer denken. Aber wo kommen die her? Keine Ahnung. 

Alles in allem war dieses Buch also unterhaltsam aber keinen Deut mehr. Die Anspielungen auf die Holmes-Klassiker habe ich leider nur am Rande mitnehmen können. Die Geschichte selbst war dann leider nur ein mittelmäßiger Abklatsch. Alles Wendungen sieht man von weit her kommen. Und einige Dinge sind eben auch völlig unrealistisch (ich sage nur Watson senior). Die ganzen lobenden Stimmen kann ich daher nicht nachvollziehen. Wenn ihr aber einfach mehr nach dem Holmes-Schema-F möchtet, dann wird das Buch euch gefallen.

Der zweite Band ist in meiner Bibliothek verfügbar, vielleicht schaue ich ihn mir nächstes Jahr dann mal an. Wird er besser? Was meint ihr?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Donnerstag, 23. November 2017

[Magisterium] Der Schlüssel aus Bronze - Band 3

Heute schon Band 3 =)

Fakten:
  • Autoren: Cassandra Clare und Holly Black
  • Übersetzerin: Anne Brauner
  • Fantasy
  • 2016 erschienen
  • ONE ein Imprint der Bastei Lübbe AG
  • 288 Seiten
  • Preis: 17€ (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"Nachdem Call und seine Freunde unter Einsatz ihres Lebens den Feind des Todes abgewehrt haben, richtet das Magisterium eine Party für sie aus. Statt zu feiern, muss Call jedoch den Angriff eines Chaosbesessenen abwehren. Eigentlich sollte das Wesen im Verließ unter der Schule festsitzen, doch irgendjemand hat es herausgelassen. Es muss im Magisterium jemanden geben, der Call töten will. Oder sind vielleicht sogar beide Makaris in Gefahr? Die Freunde setzen alles daran, um dem Spion in den eigenen Reihen auf die Schliche zu kommen - und bemerken fast zu spät, wer es ist, dem sie auf gar keinen Fall vertrauen dürfen ..."

Ja dieser dritte Band ist natürlich wieder wunderschön und einzigartig. Er ist insgesamt noch spannender als die beiden davor und auch irgendwie plötzlich sehr erwachsen. Dieser für mich extreme Sprung von jungen Jugendlichen zu gefühlt Erwachsenen hat mir nicht so gut gefallen, für die Inhalte war es aber relativ wichtig.

Wir erleben die drei Freunde in einem Kampf mit ihrem Umfeld, sich selbst und auch miteinander. Einige kennen jetzt Calls Geheimnis um den Erben des Todes uns was dieses Erbe so mit sich bringt.

Auch die Emotionen werden immer vielseitiger. Hier sind alle typisch Teenager, in Sachen Verliebtheit versteht sich ;)

In diesem Band lernen wir viel Neues über Magie und wie diese und diese Welt funktioniert. Es gibt einige Personen die wir kennen lernen, deren Leben noch richtig wichtig für den Verlauf der Geschichte sein wird und ich auch nicht voraussehen konnte, dass es mal diese Wendungen nehmen wird. Vor allem das Ende ist total verrückt und verspricht viel für den vierten Band, der auf deutsch wohl im Januar erscheinen soll.

Apropos verrückt, das ist generell ein Gefühl was mich durch das Buch begleitet hat. Manchmal hab ich einfach gedacht - wow die sind echt irre. Aber dieser Wahnsinn gehört hier einfach dazu.

Mein Fazit für die ersten drei Bände fällt sehr gut aus, sie wurden von Band zu Band immer besser und spannender. Die Charaktere entwickeln sich stetig weiter und wachsen an ihren Aufgaben.

Wie findet ihr die Reihe bis hierher?

Eure Blue Diamond.



Mittwoch, 22. November 2017

[Magisterium] Der kupferne Handschuh - Band 2

Heute schon Band 2 =)

Fakten:
  • Autoren: Cassandra Clare und Holly Black
  • Übersetzerin: Anne Brauner
  • Fantasy
  • 2015 erschienen
  • ONE ein Imprint der Bastei Lübbe AG
  • 304 Seiten
  • Preis: 16,99€ (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"Callum hat am Ende des ersten Schuljahrs die erste Pforte durchschritten: Nun kann ihm niemand mehr seine Zauberkräfte nehmen. Das zweite Schuljahr steht an, doch schon wieder liegt das größte Abenteuer für Call außerhalb des Magisteriums. Er muss herausfinden, welche Rolle sein Vater Alastair bei all dem gespielt hat, was kurz nach Calls Geburt beim Eismassaker passiert ist. Kann es sein, dass Alastair ein Verbündeter des Feindes ist? Was bedeutet das für Callum? Und wem kann er jetzt überhaupt noch vertrauen?"

Dieser zweite Band ist eine tolle Fortsetzung dieser Reihe, nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich.

Wir erleben irgendwie ein neues Schuljahr, wobei sich diese hier an Prüfungen fest machen, für die man irgendwann bereit ist und man dafür auch länger brauchen kann. Mit dieser ersten Prüfung wird ein Eintritt in die Magie besiegelt. Das Symbol dafür ist ein Armband, welches erweitert wird mit allem was dazu gelernt wird. Danach gibt es also kein zurück und jeder Schüler findet seine Magie, also die die am stärksten in ihm steckt. Dabei werden die Magien nach den Elementen sortiert, bis auf das Chaos. Chaosmagier sind selten und jeder hat Angst vor ihnen, weil es nur schwer ist gegen einen solchen Magier anzustehen, so war es vermeintlich auch unmöglich gegen Constantin Madden anzukommen.

Dieser hat einen Krieg unter den Magiern verursacht und hat wohl Grausames geschaffen, bei dem Versuch Leben zu schaffen. Er hat sein Chaos in andere Menschen und in Tiere verpflanzt. Diese sind somit scheinbar gefährlich, zumindest für die die kein Chaos beherrschen.

Spannend ist dann, wer in dieser Geschichte alles noch Chaosmagie beherrscht und auch warum. Ja da spreche ich jetzt in rätseln, aber wenn ihr die Geschichte kennt, wisst ihr dass ich sonst zu viel verraten würde.

Unsere drei Freunde halten weiterhin zusammen auch wenn es noch nicht die besondere oder perfekte Freundschaft ist, denn ein bisschen misstrauen sie sich immer noch. Das klingt widersprüchlich? Ach so ist das eben manchmal bis man mehr weiß und die Dinge logischer werden.

In diesem Band steht auch das Verhältnis von Call zu seinem Vater im Fokus. Für mich war das gleichzeitig mal eine ganz andere Herangehensweise mit gut und böse eine Geschichte zu erzählen. Schon allein das macht diese Reihe für mich einzigartig.

Die Umgebung variiert diesmal auch deutlich mehr als beim ersten Band. Dadurch das unsere Schüler nun auch mehr Magie beherrschen werden die Szenen dynamisch und spannend. Tatsächlich passiert in diesem Band richtig viel. Für mich definitiv eine Reihe die weitergelesen werden muss,

Eure Blue Diamond.



Dienstag, 21. November 2017

[Magisterium] Der Weg ins Labyrinth - Band 1

Hallo an alle Magieverrückten,

ich habe vor einiger Zeit die Magisterium-Reihe angefangen und da der vierte Band hierzu im Januar kommenden Jahres erscheinen soll, dachte ich, ich kann die ersten drei Bände bis dahin ziehen, aber einmal angefangen, kann ich nur selten aufhören.

Fakten:
  • Autoren: Cassandra Clare und Holly Black
  • Übersetzerin: Anne Brauner
  • Fantasy
  • 2014 erschienen
  • ONE ein Imprint der Bastei Lübbe AG
  • 336 Seiten
  • Preis: 14,99€ (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"Callum hat es nicht leicht: Er hat ein lahmes Bein, zu viel Grips, ein loses Mundwerk und ist dazu auch noch erst 12 Jahre alt. Und außerdem ein angehender Zauberlehrling. Im Magisterium von Master Rufus soll er die Geheimnisse der Magie erkunden. Doch weder die Schule noch der Meister wirken besonders vertrauenerweckend. Und Callum soll Recht behalten: Das erste Schuljahr entwickelt sich zu einer echten Herausforderung. Gut dass der junge Magier neue Freunde findet, die ihm bei seinen unheimlichen Abenteuern beistehen."

Zu erst einmal ja diese Bücher sind unglaublich schön gestaltet und allein dafür jeden Euro wert.

Es gibt dieses Gerücht, welches ich gleich dementieren möchte, dass dieBuchreihe der Harry Potter Reihe so ähneln würde. Nun ja, ja es dreht sich in beiden Geschichten alles um Magie. Diese Magie ist jedoch grundlegend verschieden und für mich überhaupt nicht vergleichbar. Ja es sind drei Freunde, zwei Jungs und ein Mädchen, aus unterschiedlichen Elternhäusern. In wie vielen Geschichten ist dies noch der Fall? Das ist eine rhetorische Frage. Für mich war es das auch schon an Gemeinsamkeiten.

Somit konnte ich dieses Reihe ganz ohne Erwartungen oder Vorurteile genießen und für mich war es auch ein wahrer Genuss.

Wie alles beginnt erfahren wir schon ein bisschen im Klappentext. Das Magisterium ist eine Schule für Magier. Die Auswahl wie man in diese Schule kommen kann, ist ungewöhnlich. Es werden verschiedene Kinder eingeladen und getestet. Dabei kann herauskommen, das ein Kind super geeignet ist auch wenn es noch nie mit Magie in Berührung kam und glaubt hier gerade den Test für eine Elite Schule zu bestehen. Call unser Protagonist weiß um das alles. Sein Vater hat ihm bisher nur negative Dinge über das Magisterium erzählt und ihm so eingebläut, dass auch er nicht dahin will. Doch es gibt einen Lehrer der ihn in seiner Lehrlingsgruppe haben will und erwählt ihn zum Staunen aller.

So beginnt für Call das Leben im Magisterium. Seine Lehrlingsgruppe besteht noch aus zwei weiteren Kindern. Tamara und Aaron könnten verschiedener nicht sein und alle drei scheinen unterschiedliche magische Begabungen zu haben. Diese lernen sie Dank ihrem Magister zu beherrschen.

Das erste Buch spiegelt auch das erste Schuljahr wieder und gibt so eine schöne Übersicht für die Abläufe und Personen. Man muss ja ehrlich sein, trotz das die Geschichte sehr schön ist und auch spannend, habe ich mich sehr schwer mit den Charakteren getan. So richtig grün bin ich mit ihnen im ersten Band noch nicht geworden. Aber auch sie untereinander nicht wirklich, das ändert sich hoffentlich in den Folgebänden.
Das Magisterium liegt mehr oder weniger unterirdisch, müsste also sehr mystisch und dunkel oder wie ihr es auch beschreiben wölltet, sein, was es tatsächlich nicht ist. Im Gegenteil mir kommt es riesig vor und weiträumig sowie -läufig.

Es hat wie gesagt sehr viel Spaß gemacht in diese neue fremde Welt einzutauchen und ich möchte sofort weiterlesen!

Eure Blue Diamond.


Sonntag, 19. November 2017

Tausendundeine Nacht

Hallo meine Träumer,

nachdem ich dieses Jahr die Dilogie rund um Shazi und ihren Kalifen gelesen habe, bin ich in der Bibo über dieses Buch gestolpert. Es handelt sich dabei um die Übersetzung einer der ältesten erhaltenen Versionen von 1001 Nacht. Ich habe gar nicht wirklich darüber nachgedacht, sondern es direkt mitgenommen, denn ich liebe es, die Originale von Dingen zu lesen, die quasi jeder kennt aber niemand wirklich...

Die Fakten:
  • Autor: unbekannt
  • Titel: Tausendundeine Nacht
  • Übersetzung: Claudia Ott
  • Erschienen: 2004
  • Verlag: C.H.Beck
  • Seiten: 637 + interessantes Nachwort zur Übersetzung
  • Preis: 29,90 Euro (Hardcover)
  • Klappentext: "Diese Neuübersetzung von Tausendundeine Nacht macht erstmals die älteste arabische Fassung der berühmten orientalischen Erzählsammlung in deutscher Sprache zugänglich. Die Übersetzerin Claudia Ott führt den Leser mit einer Frische und Ungezwungenheit durch das Labyrinth der kunstvoll verwobenen Erzählfäden, dass man meint, Schahrasad selbst zu hören."

Zur Handlung: In einem fernen Land lebt ein König, der seine Königin sehr liebt. Eines Tages wird ihm jedoch berichtet, dass diese Frau immer, wenn er seinen Palast verlässt, eine Orgie mit Sklaven veranstaltet. Daraufhin beschließt er vorzugeben, dass er verreist, und beobachtet dann, was sich in seinem Palast zuträgt.

Daraufhin erschlägt er seine Frau, und weil er Frauen nun nicht mehr trauen kann, beschließt er, sich jeden Tag eine neue Braut zu nehmen und diese am nächsten Morgen hinzurichten. So kann keine Frau ihn jemals wieder betrügen. Irgendwann heiratet er jedoch Schahrasad und diese beginnt, ihm Geschichten zu erzählen, die jeden Morgen auf einen Cliffhanger enden, sodass er sie nicht töten kann.

Mich faszinieren solche althergebrachten Geschichten sehr und die arabische Kultur ist etwas, womit ich ein Stück weit aufgewachsen bin, wovon ich aber einfach nicht genug weiß. Ich lese unglaublich gern Bücher über und aus diesem Kulturkreis, um die gröbsten Wissenslücken zu schließen. Daher hat mich das Buch direkt angesprochen.

Aus dem Nachwort ist viel über die Besonderheit von 1001 Nacht zu entnehmen. So wurde dieser vorliegende Text im 18. Jahrhundert ins französische übersetzt und ein Verkaufsschlager. In Ermangelung einer Fortsetzung (der Text endet mit der 282. Nacht) zogen nun verschiedene Zeitgenossen los, um mehr arabische Geschichten zu finden. So entstanden dann vor allem europäisierte Geschichten, die nur auf arabischen Grundlagen beruhten oder gänzlich "gefälscht" wurden.

Wer also nach Alladin und Alibaba sucht, wird bei diesem Buch enttäuscht sein. Abgesehen von der Rahmenhandlung hatte ich von keiner Geschichte bisher gehört. Man merkt auch schnell, dass dies eine nicht-europäisierte Variante ist. Frauen sind hier beispielsweise immer als ziemlich böse dargestellt, es gibt nur sehr wenige Ausnahmen. Außerdem sind die Schönheitsideale der Zeit sehr besondere, ich sage nur Monde, Zweige und Gazellen. 

Obwohl wir hier also mit Werten und Ansichten konfrontiert werden, die sich durchaus fremd und auch falsch anfühlen, so kann man doch auch für unsere Gesellschaft lehren finden. So geht es vor allem darum, dass Charaktere, die falsch handeln, schlimme Strafen erleiden. Auch findet sich in vielen Geschichten das Thema, dass man mit der Wahrheit besser fährt als mit Lügen. Dies sind also universelle Themen.

Die Geschichten sind mitunter sehr kompliziert ineinander verstrickt, sodass in der einem Handlungsstrang jemand eine neue Geschichte erzählt, in der eventuell wieder jemand eine Geschichte erzählt. Hier verliert man dann leider doch mal den Überblick, zumal sich die Geschichten nicht unbedingt an einem Abend weglesen lassen. Insgesamt habe ich fast 4 Monate an dem Buch gelesen, denn pro Stunde habe ich es auf etwa 35-40 Seiten geschafft.

Etwas störend ist natürlich auch die Repetition immer am Anfang und am Ende der Nacht. So beginnt jede Geschichte mit kleinen Variationen damit, dass sie sich ins Bett begeben und Schahrasads Schwester sie auffordert, eine Geschichte zu erzählen, sie stimmt dem zu und der Kalif besteht darauf, dass es aber die Fortsetzung der letzten Nacht sein muss. Und jede Nacht endet dann mit der Morgenröte, woraufhin die Schwester Bewunderung über die Geschichte ausdrückt und Schahrasad ihr verspricht, dass die Geschichte in der nächsten Nacht noch viel toller sein wird, wenn der Kalif sie bis dahin am Leben lässt. Da einige Nächte nur eine Seite lang sind... naja, bei 282. Nächten macht das viele Wiederholungen. Hier lernt man dann doch schnell, einfach zu überspringen.

Alles in allem bin ich froh, dass ich dieses Buch gelesen habe. Ich finde, es gehört ein Stück weit zur Allgemeinbildung dazu. Außerdem interessiert es mich persönlich. Dennoch hat das Buch seine Längen und ich habe auch immer wieder zwischendurch andere Geschichten gelesen, die leichter zugänglich sind. Wer aber wissen möchte, was wirklich hinter 1001 Nacht steckt, der sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen. Außerdem kann ich das Nachwort und ein bisschen Recherche zum Thema wirklich empfehlen, denn Vieles habe ich einfach noch nicht gewusst über diesen Klassiker der frühen Literatur. Als nächstes Projekt sind nun wohl die Grimms Märchen dran.

Habt ihr schon mal solche "Klassiker" im Original gelesen oder reicht es euch, das zu wissen, was common knowledge dazu ist?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Freitag, 17. November 2017

Nerve

Hallo meine Nervenbündel,

dieses Jahr ist der gleichnamige Film erschienen, und als ich dieses Buch dann so allein in der Bibo stehen sah, habe ich es einfach mal eingepackt. Ich hatte eher gemischte Meinungen zum Buch gehört und die meisten waren nicht sehr begeistert davon. Ich dachte dann aber, mal so einen Blick riskieren, das kann ja nicht schaden, oder?

Die Fakten:
  • Autor: Jeanne Ryan
  • Titel: Nerve - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen (Original: Nerve)
  • Erschienen: 2013
  • Verlag: cbt Taschenbuch
  • Seiten: 316
  • Preis: 6,99 Euro
  • Klappentext: "Als das neue illegale Spiel im Internet die Runde macht, ist es sofort in aller Munde. Die Teilnehmer müssen heikle Challenges meistern, während ein Millionenpublikum dabei zuschaut - eigentlich nicht gerade das Ding der schüchternen Vee. Doch neben verlockenden Preisen reizt sie vor allem, selbst einmal im Mittelpunkt zu stehen. Kaum hat Vee sich als Spielerin angemeldet und ihre erste peinliche Challenge überstanden, wird der attraktive Ian ihr Spielpartner. Von da an stellen sich Vee und Ian gemeinsam den immer gefährlicher werdenden Challenges und werden bald als Internetstars gefeiert. Doch das Spiel hat seine Regeln, und wer nicht nach ihnen spielt, verliert..."

Zur Handlung: Vee hast es, dass sie immer im Hintergrund bleibt. Ihre beste Freundin Syd spielt die Hauptrolle im Schultheaterstück, darf sogar Vees Schwarm Matthew küssen und bekommt anonyme Blumen geschickt, während Vee sich um das Makeup der Schauspieler und den Bühnenvorhang kümmert. Endlich will Vee ihre Nervosität überwinden und etwas Aufregendes machen.

Ihr Moment scheint gekommen, als Matthew sie auffordert, doch eine Challenge bei Nerve zu bestreiten. Das Online-Spiel ist derzeit in aller Munde. Und Vee überlegt sich das nicht zweimal, denn irgendwann muss sie doch aus ihrer Angst ausbrechen. Gemeinsam mit ihrem Freund Tommy nimmt sie ein Video auf - und alles nimmt seinen Lauf.

Ich finde die Idee des Buches grundsätzlich spannend. Wer von euch Black Mirror gesehen hat, wird sich an eine sehr ähnliche Folge erinnern. Es geht also darum, dass anonyme Spielemacher einem kleine Aufgaben zusenden, die nach und nach eskalieren. Schon der Trailer hat das gut gezeigt und damit mein Interesse geweckt. Die Idee bekommt von mir erstmal volle Punktzahl.

Vee ist ein bisschen anstrengend, denn sie stand immer im Schatten ihrer besten Freundin. Gleichzeitig hat sie darauf aber auch immer eine Art Stolz gewonnen, denn schließlich hat die tolle Syd sie damals als Freundin ausgesucht. Vee denkt also auf jeden Fall, dass sie Besseres verdient. So ist sie beispielsweise auch sehr überheblich gegenüber Tommy, der ihr zunächst helfen soll. Auch ihre Verliebtheit in Matthew und ihre Reaktion auf nur kleine Handlungen von ihm waren sehr überzogen. Dennoch fand ich sie nicht gänzlich unrealistisch, da ich definitiv solche Mädchen kenne. Sie ist aber durchaus anstrengend, da sollte man sich darauf einstellen.

Ian steht ihr als der super attraktive aber bodenständige Typ gegenüber. Er ist direkt sympathisch, aber man weiß - wie Vee - keinen Moment, ob nicht alles nur Show ist. Denn was, wenn das alles seine Challenge ist? Dieses Ungewisse macht ihn natürlich noch ein bisschen geheimnisvoller, und dann kommt dazu auch noch seine dunkle Vergangenheit mit einigen Geheimnissen. Dennoch bleibt das alles immer ein bisschen im Hintergrund, Vee ist da doch wichtiger. 

Die Beziehung der beiden ist definitiv Insta-Love. Hier verliert Ian dann schnell jede Glaubwürdigkeit und ich hatte gehofft, das dies noch besser aufgeklärt wird. Wäre es beispielsweise tatsächlich seine Challenge, Vee da etwas vorzutäuschen, wäre sein Verhalten absolut nachvollziehbar. So richtig eine Aufklärung bekommen wir allerdings nicht, also wenn ihr absolut gegen Insta-Love seid, wird euch die Beziehung aufregen. Ich fand es dennoch unterhaltsam und durch den hohen Adrenalinkick des Spiels und das Alter der beiden kann man sie vielleicht ein bisschen herausreden...

Das Spiel selbst hat mit seinen Challenges natürlich viel kreatives Potential. Von machen Challenges war ich dann aber ein bisschen enttäuscht. Der Schweregrad sollte sich ja eigentlich immer steigern, aber während Vee ihre Freunde nahezu verliert aufgrund einer Challenge, muss Ian dann im Gegenzug nur jemanden erschrecken. Dennoch merkt man, wie die Situation immer bedrohlicher wird, und manchmal konnte ich nach dem Lesen gar nicht gleich einschlafen, weil ich noch so aufgekratzt war. Es war also definitiv spannend. Auch reflektiert Vee, dass die Challenges nicht alle gleich schwierig sind.

Alles in allem war dies wirklich spannende Unterhaltungsliteratur. Mehr habe ich ehrlich nicht erwartet, und wurde damit nicht enttäuscht. Das Buch ließ sich richtig flott weglesen und hat meinen Adrenalinspiegel gehoben. Obwohl Vee immer etwas anstrengend war, wollte ich doch nicht mit ihr tauschen, und ich habe durchaus mit ihr mitgefiebert. Schließlich noch eine Anmerkung zum Ende: mir hat es gefallen, es ist aber ein kleines bisschen offen. Wer also will, dass am Ende alles geklärt wird, dazu bräuchte es vielleicht einen zweiten Band.

Habt ihr das Buch gelesen oder lediglich den Film gesehen? Ich denke, ich werde ihn bei Gelegenheit noch anschauen und dann vielleicht berichten.

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Mittwoch, 15. November 2017

Emma denkt

Hallo an alle Träumer und Denker,

ich möchte euch heute ein Buch vorstellen, welches es im Moment nicht mehr zu kaufen gibt. Aber die Autorin hat eine Facebookseite über die sie uns oft ihre Gedanken mitteilt. Nichts anderes tut sie in diesem Buch. Auf 235 Seiten in 12 Kapiteln teilt sie mit dem Leser ihre Gedanke. Es ist keine zusammenhängende Geschichte, jeder einzelne Abschnitt erzählt jedoch sehr viel über das Leben.

Da die Autorin ihren Namen nur über Umwege zugänglich macht, werde auch ich ihn hier nicht nennen, doch Emma denkt existiert auf Facebook, Instagram und auch mit einer eigenen Webseite um mehr über alles heraus finden zu können und auch das Buch oder weitere zu bestellen, da sie diese selbst verlegt und verschickt.

Der große Leitspruch ist "Emotionen sind Herdentiere" und dem kann ich uneingeschränkt zu stimmen. Die einzelnen Texte oder manchmal auch nur Sätze spiegeln vielerlei Emotionen wieder und auch viele zu gleicher Zeit. So kann jeder für sich seine Bedeutung den Texten zu sprechen. Auf diese Weise findet aus meiner Sicht auch jeder einen Bezug zu den Aussagen.

Die 12 Kapitel sind außerdem mit Überschriften versehen, die das Hauptthema des Kapitels darstellen und wunderschön illustriert. Diese Illustrationen stammen von Sarah Hügin. Es ist eine tolle Abwechslung von diesen Bildern unterbrochen zu werden und in eine neue Emotion geführt zu werden.

Viel mehr möchte ich euch gar nicht verraten. Man kann sich stundenlang mit dem Buch beschäftigen, aber auch nur ganz kurz und vor allem, immer wieder. Es macht einfach viel Freude,

eure Blue Diamond.



Sonntag, 12. November 2017

Ties

Hallo meine Ehebrecher,

wieder einmal musste ein Buch aus der Mothbox daran glauben. Leider gab es diesen Monat ja keine neue Box, weiß jemand, was da los ist? Naja, momentan habe ich eh noch einiges aufzuholen, aber da bin ich auch nicht böse drüber. Dieses Buch nun überzeugt mit einem wirklich niedlichen Cover, aber ob die Geschichte auch etwas für mich ist?

Die Fakten:
  • Autor: Domenico Starnone
  • Titel: Ties (Original: Lacii)
  • Übersetzung: Jhumpa Lahiri
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Europa Editions
  • Seiten: 150
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Ties is the story of a marriage. Like many marriages, this one has been subject to strain, to attrition, to the burden of routine. Yet it has survived intact. Or so things appear. The rupture in Vanda and Aldo's marriage lies years in the past, but if one looks closely enough, the fissures and fault lines are evident. Their marriage is a cracked vase that may shatter at the slightest touch. Or perhaps it has already shattered, and nobody is willing to acknoledge the fact."

Zur Handlung: Buch 1 schildert uns in Briefform vom Ende einer Ehe. Während der Mann verschwindet, schreibt seine Frau ihm Briefe, drückt ihre Enttäuschung, ihre Verzweiflung und auch ihre Hoffnung aus. Wir erfahren in großen Sprüngen, was in den Jahren nach der Trennung geschieht.

Buch 2 erzählt uns der Ehemann. Inzwischen sind beide alt, die Kinder sind aus dem Haus und die beiden wollen in den Urlaub fahren. Doch alles geht schief und mehr und mehr wird klar, dass man seiner Vergangenheit niemals entkommen kann. Vor allem wenn solche dunklen Erinnerungen darin ruhen. Buch 3 schließlich zeigt uns, wie die erwachsenen Kinder zu ihren Eltern stehen und wie sie geprägt wurden.

Selbst gekauft hätte ich mir dieses Buch nicht. Ehegeschichten sind überhaupt nicht meins. Meine Eltern hatten eine sehr ungesunde Ehe und dieses Buch hat mich da definitiv auf dem falschen Fuß erwischt. Dies ist wichtig zu wissen, bevor ihr weiterlest.

Die Briefe sind ein guter Einstieg in den Roman. Wir erleben mehr oder weniger live, wie die Trennung verläuft und was dabei in der Ehefrau vor sich geht. Sie ist eine sehr dominante Frau, die der Meinung ist, dass sie selbst keinerlei Schuld trifft. So finden wir vor allem Wut mit ein bisschen Hoffnung und viel Verletztheit. Ich fand es aus persönlichen Gründen sehr schwer, diesen Teil zu lesen. Ich denke aber, er spiegelt das Ganze sehr treffend wieder.

Im zweiten Teil treffen wir nun auf den Ehemann und erfahren, dass die beiden  nach dem Ende der Briefe wieder zusammengekommen sind. Sie leben inzwischen als alte Leute allein, die Kinder sind selbst erwachsen. Die Frau ist immer noch sehr dominant in der Beziehung und er hat dadurch sehr abgebaut. Dennoch konnte er sie zu einem Urlaub überreden. Als sie zurückkommen, ist allerdings die komplette Wohnung zerstört.

Das Buch baut nun über zwei Achsen Spannung auf. Einerseits weiß man nicht, wer die Wohnung zerstört hat. Auch die Hintergründe sind schleierhaft, denn es fehlt nur die Katze und einige Bilder aus einem Geheimversteck. Was wollten die Täter also? Zeitgleich weiß man allerdings auch nicht genau, wie diese überanstrengte Beziehung überhaupt wieder zustande kam und ob sie nun entgültig zugrunde geht. 

In diesem Teil erklärt der Mann sehr viel darüber, warum er die Familie verlassen hat, welche Hintergründe seine Taten hatten, und wie er schließlich wieder zu seiner Familie zurückkam, welche Motive er hatte und allgemein, was für ein egoistischer Scheißarsch er ist. Wie alle Männer. Whatever. Diesen Teil fand ich so anstrengend, wenn leider auch sehr realistisch. Männer denken einfach immer, sie können Kinder in die Welt setzen und sich dann verpissen, wenn sie sich von ihrer Familie zu sehr "eingeengt" fühlen. Weil Frauen ja für ihre Familie nichts einschränken, nichts aufgeben und allgemein ist das doch ihre Natur oder? Naja, ihr seht, ich hab da zu viel Meinung dazu und fand es einfach anstrengend, diese Rechtfertigungen lesen zu müssen.

Im letzten Teil schließlich sehen wir, wie diese kaputte Beziehung letztlich die Kinder ebenso kaputt zurückgelassen hat. Während der Sohn jedes Jahr eine neue Frau hat und mit der neue Kinder in die Welt setzt, lebt die Tochter mann- und kinderlos und schlägt sich mit Schulden durchs Leben. Beide haben es nicht geschafft, ein gesundes Bild von Familie zu entwickeln. Wieder eine, wie ich finde, realistische und nachvollziehbare Darstellung. 

Alles in allem war dieses Buch für mich nicht das richtige. Ich habe zu viele Gedanken zum Thema, habe in der Richtung einfach zu viel hautnah miterlebt und brauche nicht wirklich einen Reminder. Wäre das Buch nicht so kurz gewesen, und hätte ich nicht unbedingt erfahren müssen, was aus der Katze geworden ist (wow, meine Eltern hatten sogar eine Katze... whatever), hätte ich das Buch nicht zuende gelesen. Wer aber auf dieses Genre steht, gern über dysfunktionale Familien liest und eine realistische, dennoch etwas überspitzte Darstellung zu schätzen weiß, dem wird das Buch sicher gut gefallen. Der Schreibstil war ansprechend, ich mochte den dreigeteilten Aufbau und abgesehen davon, dass das Buch mich wütend gemacht hat, hat es mich gut unterhalten und auf die Folter gespannt.

Kennt ihr den Roman, habt ihr vielleicht auch die Mothbox bekommen? Und sagt euch dieses Genre generell zu?

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

Freitag, 10. November 2017

[Filmkritik] Mein Blind Date mit dem Leben

Hallo zusammen,

heute mal wieder so ein richtiger Schnullifilm, wie ich so gern sage. Es handelt sich um eine deutsche Produktion als Komödie oder Liebesdrama oder sowas in der Art von Marc Rothemund, die Anfang diesen Jahres erschienen ist. Es existiert ebenfalls ein Buch, auf dessen Basis der Film gedreht wurde, mit dem selben Titel.

Fast 2 Stunden und FSK 0 Jahre halten sich in den klassischen Merkmalen solcher Filme. Was ich dieses mal jedoch wirklich herausstechend fand, und ich weiß nicht ob positiv oder negativ, war die Art der Filmaufnahme, denn sie machten auf mich einen unglaublich kontrastreichen Eindruck (im Sinne der Farben). Weiß jemand was ich meine?

Als Hauptfigur treffen wir nun auf den fast blinden Saliya Kahawatte, gespielt von Kostja Ullmann, der von allen Sali genannt wird. Seine Sehschwäche entwickelte sich aufgrund einer Augenerkrankung und nun steht er vor der Herausforderung mit seinem Leben mehr anzufangen, als in einem Call-Center zu landen. Er will arbeiten, was auch andere tun und sein Wunsch ist. Hotelfach ist seine absolute Wunschbranche und wo könnte man das besser lernen als im Bayrischen Hof? Genau, nirgends.

Unterstützung erhält er von seinem neuen Kumpel Max, gespielt von Jacob Matschenz. Er ist am Anfang der einzige der über Salis Geheimnis Bescheid weiß. Max ist ein ganz anderes Kaliber als Sali. Er ist aufmüpfig und nicht der vorzeige Schüler wie seine Herkunft es vielleicht verlangen würde.

Die beiden schlagen sich so durch den Lehrlingsalltag und wachsen richtig zusammen. Irgendwann tritt Laura, gespielt von Anna Maria Mühe, in Salis Leben und er verliebt sich in ihre Stimme. Da er Angst hat sie könnte ihn nicht mögen wenn sie von seiner Erkrankung erfährt, täuscht er auch ihr was vor. Doch irgendwann gerät natürlich jeder an seine Grenzen.

Der Film als Komödie hat viele lustige Stellen, wobei es sicher auch Stellen gibt, die eigentlich nicht zum Lachen sind. Manchmal ist es aber eben wichtig nicht immer alles so ernst zu nehmen.

Insgesamt war die Stimmung im Film sehr dynamisch und irgendwie auch antreibend und ganz klar in welche Richtung es geht. Die Aussage des Films ist eindeutig motivierend. Egal was einem passiert oder in welcher Situation man steckt, es geht immer weiter und muss auch immer weiter gehen. Ziele und Träume lassen sich verfolgen, wenn vielleicht auch auf ungewöhnlichem Wege.

Herausragend fand ich auch die schauspielerische Leistung von Kostja Ullmann. Als sehender Mensch einen Blinden oder fast Blinden zu geben ist sicher sehr schwer und er war für mich wirklich überzeugend in seiner Rolle. Auch die anderen Schauspieler waren gut aber eben nicht herausragend.

Es ist jetzt auch kein Film den man gesehen haben muss, aber ein schöner Film für lockerleichte Abende,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 8. November 2017

Die 5 Leben der Daisy West

Hallo meine Lesemiezen,

wer erinnert sich noch an dieses Buch? Als wir vor vielen Monden diesen Blog begonnen haben, was das Buch gefühlt in aller Munde. Mich hat es allein wegen des Titels interessiert und, als es da neulich so einsam in der Bibliothek stand, konnte ich nicht daran vorbei. Ich hatte keine richtige Ahnung, worum es geht, aber das gefällt mir bei solchen Büchern gut.

Die Fakten:
  • Autor: Cat Patrick
  • Titel: Die 5 Leben der Daisy West (Original: Revive)
  • Übersetzung: Anja Malich
  • Erschienen: 2012
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Seiten: 298
  • Preis:
  • Klappentext: "Daisy ist fünfzehn und schon mehr als ein Mal gestorben. Doch ein Wundermittel namens Revive holt sie jedes Mal zurück und so lebt Daisy waghalsig und riskant. Jeder Tod bedeutet für sie allerdings eine neue Stadt und ein neues Leben, denn das Mittel ist hochgeheim und Daisy ist ein Versuchsobjekt in einem streng abgeschotteten Programm. An ihrer neuen Schule findet sie in Audrey zum ersten Mal eine beste Freundin. Als sie sich auch noch Hals über Kopf in deren Bruder Matt verliebt, lässt sie sich endlich voll auf das Leben ein. Daisy fängt an, das Geheimsystem rund um Revive zu hinterfragen. Doch sie weiß auch: Wenn sie aufbegehrt, könnte ihr nächster Tod endgültig sein..."

Zur Handlung: Daisy lernen wir in den letzten Minuten ihres Lebens kennen. Was ist sie auch allergisch gegen Bienen? Warum hat sie gerade heute ihren Epipen vergessen? Aber das ist alles eigentlich gar nicht wichtig, denn nicht Daisy stirbt, nur Daisy Appleby. Daisy wird dann eine neue Identität annehmen, in eine neue Stadt ziehen und Daisy West werden.

Daisy West jedoch findet plötzlich und unverhofft direkt am ersten Tag in der Stadt eine Freundin. Audrey scheint total cool zu sein, doch irgendwie halten alle anderen Abstand zu ihr. Und dann ist da noch Matt, der süße Typ aus dem Englischunterricht. Schnell wird klar, dass sich das Leben von Daisy West in völlig neue Richtungen entwickeln wird.

Erstmal... wer hat bitte den Klappentext geschrieben? Der ist ja grottig. Daisy lebt weiß Gott nicht riskant, sie ist auch nicht abenteuerfreudig, sie ist einfach nur super tollpatschig und zieht Unglück an.  Und "hochgeheim" ist auch mal ein tolles Wort oder? Hilfe, nein.

Daisy als Charakter ist wenig besonders. Sie stellt sich oft dumm an, lebt relativ abgeschottet, da Freundschaften eh nicht halten können, wenn sie das nächste Mal wiederbelebt werden muss, und schreibt mir ihrer transsexuellen Freundin einen Weblog. Den Teil fand ich irgendwie niedlich. Dazu kommen Daisys vermeintliche Eltern, die in Wahrheit Agenten sind. Sie ist natürlich das einzige Revive-Kind, das bei Agenten lebt, und daher ist sie viel näher am Geschehen.

Die Eltern sind beide stereotypisch. Der Vater ist der Chef und gleichzeitig eher mitfühlend und erzieht Daisy als gleichberechtigte Partnerin. Daher weiß sie Vieles, was sie eigentlich nicht wissen darf. Er schimpft auch nie mit ihr und ist maximal enttäuscht, mehr nicht. Die Mutter dagegen wird als roboterhaft beschrieben und klemmt immer am Handy oder PC. Auch hier erwartet uns nix Besonderes. Sie ist dem Vater unterstellt, teilt aber seine Meinung nicht immer.

Audrey ist schließlich Daisys neue Freundin. Sie ist die interessanteste Figur im ganzen Buch. Zunächst erschließt sich nicht, was mit ihr los ist. Alles wird dann aber durch den Bruder aufgeklärt. Hier hätte ich es begrüßt, wenn das Buch auf den ganzen Scifi-Thriller-Teil verzichtet und sich auf diese Geschichte konzentriert hätte, denn leider kommt das viel zu kurz. Matt ist wieder relativ stereotypisch, der heiße Typ, der oft in Gedanken ist. Ich fand die Anziehung der beiden total unglaubwürdig und hatte auch nicht viel Interesse an der Romanze.

Obwohl dies zum Teil ein Thriller ist, wird es leider nicht sonderlich spannend. Es kommen gelegentlich neue Elemente, die Daisy aufhorchen lassen, aber es ist nicht der Fokus der Geschichte. Das Ende soll dann natürlich auch ein großer Show-Down sein, bleibt allerdings ebenfalls überraschungsarm. Auch werden viele Dinge nur angedeutet und dann nie wieder aufgegriffen. Beispielsweise war Daisys letzte Wiederbelebung schwierig, aber keiner weiß warum und es kommt danach nie wieder vor. Soll mir das jetzt Angst um ihr Leben machen? Ihr auf jeden Fall nicht...

Dieses Buch hätte sehr davon profitiert, einfach eine Contemporary-Geschichte zu sein. Die Freundschaft zwischen Audrey und Daisy war leider so klischeehaft und hier hätte man mit so viel mehr Liebe zum Detail arbeiten können. Auch die Romanze war einfach seltsam und nicht nachvollziehbar, vor allem gegen Ende des Buches. Aber die Geschichte hatte hier einfach am meisten Potential.

Alles in allem fand ich das Buch unterhaltsam, es ließ sich sehr schnell weglesen, aber ich bekam weder einen Thriller, noch spannende Scifi-Elemente, noch eine glaubwürdige Liebesgeschichte. Es steckt eine wirklich tolle und erzählenswerte Geschichte irgendwo drin, aber sie kommt leider nicht ganz raus. 

Wie fandet ihr dieses Buch? Ich bin sicher, es haben einige Blogger gelesen. :D

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Sonntag, 5. November 2017

#Scaralong - Zusammenfassung

Hallo liebe Gruselfreunde,

der Oktober ist vorüber und damit endete auch unser Scaralong. Wir haben einige tolle Gruselbücher gelesen und möchten heute mit diesem kleinen Abschlusspost einfach nochmal zusammenfassen. Außerdem wollen wir ja auch noch einen Gewinner bekanntgeben. :)

Das hat Blue gelesen:

Den Scaralong habe ich ja zum ersten mal mitgemacht, da ich eigentlich nicht so stark in diesen Genren unterwegs bin, war ich sehr skeptisch, ob ich überhaupt eine Aufgabe lösen kann.

Daher startete mein Oktober mit einem Klassiker, dem Hund der Baskervilles, was eine sehr alte, mindestens über 50 Jahre alte Geschichte ist. Da ich diese Geschichte eigentlich schon sehr gut kenne, hab ich mir gleich noch 20.000 Meilen unter dem Meer vorgenommen. Das wollte ich schon so lange lesen und nun war es soweit und ich bin begeistert.

Für das Buch mit der roten Schrift auf dem Cover habe ich mir Tatsachenberichte geschnappt, die ich aus einer Lesung bereits grob kannte und das hat mich richtig geschockt und sprachlos werden lassen. Abgründe ist definitiv nichts für Schwache Nerven.

Im Kopf eines Irren habe ich letztlich nebenbei die ganze Zeit über gelesen und mich nicht unbedingt gegruselt, aber sehr entsetzt über menschliches Denken und was aus Menschen werden kann und ja, es ist einfach unglaublich.

Mein letztes Buch war dann der Beginn einer Reihe, die ich erst einmal nicht fortsetzen werde, nicht weil Nexus schlecht war, im Gegenteil, aber mein Kopf ist mit diesen Themen gerade über voll und will definitiv nicht mehr.

Einen Film habe ich nicht geschaut, der passend war, aber immerhin 5 Bücher geschafft. Nun habe ich aber erst einmal genug vom Genre, obwohl meine Arbeitskollegin mir schon wieder 2 neue Bücher mitgebracht hat, die mir eigentlich in den Fingern jucken. Mal sehen was kommt.

Das hat Kitty gelesen:

Für die Challenge ein Buch mit gruseligen Bildern zu lesen, habe ich zuerst Library of Souls beendet. Dieses Buch hatte ich schon so lange im Regal. Es ist der Serienabschluss der Reihe rund um die Besonderen Kinder und Miss Peregrine. Ich bin froh, dass das endlich abgehakt ist.

Als Buch, dass schon unheimlich lange in meinem Regal stand, habe ich The Unburied ausgewählt und endlich auch gelesen. Dieses Buch hatte ich vor zwei Jahren für den Scaralong gekauft und dann doch nicht geschafft. Ich bin froh, auch dieses Buch vom Gewissen zu haben. Es war interessant, aber nicht so gut wie gehofft. 

Ein Buch mit roter Schrift auf dem Cover war dann Through the Woods. Obwohl ich mich sehr darauf gefreut hatte, war das Buch leider eine Enttäuschung. Für mich war gar nichts gruselig daran, außer vielleicht wie langweilig ich es fand.

Schließlich gab es die Challenge, ein Buch zu lesen, das älter als 50 Jahre ist. Dafür habe ich die Penny Dreadfuls angefangen. Ich habe einige Geschichten daraus gelesen, zum Beispiel The Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde. Eine umfassende Rezension wird es aber vermutlich erst geben, wenn ich alle Geschichten beendet habe. Ich hoffe, ihr habt noch ein bisschen Geduld. Ich bereue den Kauf aber auf keinen Fall!

Für die Challenge die Verfilmung eines gruseligen Buches zu schauen, kann ich leider nur Das unheimliche Labor vorweisen. Ich hatte zwar gehofft, dass wir Es schauen können, aber in unserem Lieblingskino kommt es leider erst im November.

In der Gänsehautwoche, habe ich euch von einigen Gänsehaut-Bücher berichtet. Diese haben meine Kindheit enorm bereichert. In diesem Monat tatsächlich gelesen hatte ich dafür Es wächst und wächst und wächst..., Der Fluch des Mumiengrabs und Der Geist von Nebenan. Letzteres konnte mich dabei am meisten überzeugen und gehört zu meinen Favoriten der Reihe.

Als Zusatzbuch habe ich schließlich Slasher Girls and Monster Boys gelesen. Dieses Buch wollte ich auch gern vor 2 Jahren schon lesen, aber irgendwie hatte ich es dann wieder vergessen. Dieses Jahr hat es dann geklappt und ich war wirklich positiv überrascht, denn nur wenige Geschichten konnten mich nicht überzeugen und eine hat mir nachhaltig Alpträume versorgt. 

Mein Hörbuch des Monats war The Raven Boys, ich habe auch den zweiten Teil Dream Thieves schon angefangen, aber von dieser Reihe berichte ich dann, wenn ich alle 4 Teile beendet habe. Ihr müsst euch also noch gedulden.

Insgesamt komme ich damit auf 8 beendete Bücher und zwei angefangene. Davon war 1 Buch ein Graphic Novel. Ich bin zufrieden mit dieser Ausbeute.

Als Gewinnerin möchten wir nun Marina von flashtaig benennen. Sie hat wirklich gut durchgehalten und viele spannende Bücher präsentiert. Wir hoffen, dass ihr ihren Blog mal anschaut.


  • Liebe Marina, sende uns doch bitte deine Adresse an beautychemcam[at]googlemail.com. Lass uns gern außerdem wissen, ob du ein Wunschbuch hast (Taschenbuch) oder ob du gern ein Überraschungsbuch hättest.

Damit ist der Spuk im wahrsten Sinne des Wortes vorbei. Wir freuen uns über so viele tolle Bücher, die wir euch präsentieren konnten. Jetzt werden die Bücher vielleicht etwas kuscheliger, denn es geht Richtung Weihnachten.

Bis bald,
Eure Kitty und Blue



Wer jetzt noch Zeit hat, kann sich gern meine Reading Vlogs anschauen. :D







Freitag, 3. November 2017

Nexus #Scaralong

So meine Lieben,

dies ist mein letztes Buch, was ich mir für den Scaralong vorgenommen hatte und damit habe ich tatsächlich alle Aufgaben erfüllt, obwohl ich mir da nicht so sicher war. Die liebe Kitty dachte sogar, ich bin schon lang fertig. Jetzt hat mir eine Arbeitskollegin gleich noch zwei passende Bücher geliehen. Für mich geht es also auch noch weiter. Aber kommen wir endlich zum Buch!

Fakten:
  • Autor: Ramez Naam
  • Übersetzer: Bernhard Kempen
  • Roman
  • 2014 erschienen
  • 624 Seiten
  • Heyne Verlag
  • Preis: 9,99€ Taschenbuch
Klappentext:
"Zwischen Freiheit und Sicherheit

Die nahe Zukunft: Die Nano-Droge Nexus ermöglicht es den Menschen, die Grenzen der eigenen Wahrnehmung zu überschreiten und mit dem Bewusstsein anderer in Verbindung zu treten – ein gewaltiger Schritt in der Evolution des Menschen. Als jedoch eine Gruppe skrupelloser Wissenschaftler Nexus für ihre eigenen Zwecke missbraucht, zwingt die US-Regierung den jungen Nano-Techniker Kade Lane, sich in die Organisation einzuschleusen, um ihrem Treiben ein Ende zu bereiten. Lane gerät in einen Strudel aus Machtgier, Korruption und Mord ..."

Für mich klang das total nach einem geschlossenen Buch, aber nein, ich musste später feststellen, dass es schon wieder ein erster Band einer Trilogie ist. Wirklich, so langsam nerven mich Reihen sehr.

Aber das Buch kann nichts dafür und ist im Grunde mega gut gewesen - ja ich habe mega gesagt. Zuerst sollte man wissen, dass der Autor tatsächlich eine grundlegende Ahnung davon hat, was er da geschrieben hat, denn er ist Softwareentwickler und hat bereits mit großen Firmen wie Microsoft zusammen gearbeitet. Warum das so gut passt?

Naja Nexus - hier ist der Titel wirklich mal Programm - ist eine Art Droge, aber viel mehr Technologie, die also Neurotransmitter funktioniert, ein Nanopartikel direkt im Hirn. Ich hoffe ich habe das jetzt wissenschaftlich korrekt erklärt. Mit Nexus im Kopf kann der Mensch mittels Gedankenkraft zum Beispiel wie ein Computer arbeiten und sich selbst konfigurieren oder verändern. Es lässt sich beispielsweise ein Programm schreiben mit dem man ruhiger ist, oder plötzlich Kampfsport betreiben kann oder oder oder. Ja das grenzt irgendwie an Roboter, aber Nexus kann auch Emotionen. Naja er kann diese zumindest steuern oder verstärken.

Das hört sich alles verdammt gut an und man stelle sich nur mal vor jeder Mensch könnte seine "Mangel" ausgleichen. Kranke würden gesund und vieles mehr. So denken auch sie Entwickler und eine Gruppe von Leuten zu der auch unser Protagonist gehört. Kaden ist ein verkappter Wissenschaftler der Gefahren kaum sieht und lieber nur an das Gute glaubt. Ebenso steht er aber auch für seine Fehler ein und ist sehr sympathisch.

Doch ihm und seinen Freunden steht der Technologiegeheimdienst gegenüber. Diese wollen Nexus aufhalten da sie die zahlreichen Gefahren von Missbräuchen und weiterem sehen.

Das schöne an der Geschichte ist vor allem, dass sich die einzelnen Standpunkte und Erklärungen gut nachvollziehen lassen. So richtig für eine Seite entscheiden konnte ich mich nicht auch wenn die negativen Taten mit Nexus noch so grausam sind.

Ein sehr gelungenes Buch kann ich da nur sagen und ich bin gespannt wie es weiter geht,

eure Blue Diamond.



Mittwoch, 1. November 2017

Slasher Girls and Monster Boys - #Scaralong

Hallo meine Gruselfreunde,

bald hat es sich ausgegruselt, aber schnell möchte ich euch noch diese Anthologie vorstellen. In diesem Buch sind 14 Geschichten gesammelt, die mal mehr und mal weniger gruselig sind, aber alle gut zu Halloween passen. Die verschiedenen Autoren zeigen dabei, was sie können. So erhält man auch einen schönen Einblick in das Werk von Autoren, die dauernd genannt werden.

Die Fakten:
  • Herausgeber: April Genevieve Tucholke
  • Titel: Slasher Girls and Monster Boys
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Speak
  • Seiten: 385
  • Preis: 9,49 Euro
  • Klappentext: "A host of the sharpest young adult authors come together in this collection of psychological thrillers. Each story draws from a mix of literature, film, television, or even music to offer something new and fresh and unsettling. There are no superficial scares here. These are stories that will make you think even as they keep you on the edge of your seat. From bloody horror, to the supernatural, to unnerving, all-too-possible realism, this collection has something for anyone looking for an absolute thrill."

Bevor ich euch meine allgemeine Meinung zum Buch sage, möchte ich kurz auf die einzelnen Geschichten eingehen. 


  • The Birds of Azalea Street - Nova Ren Suma
Diese erste Geschichte ist ein schwacher Einstieg in die Kollektion. Die Atmosphäre ist sehr düster aber ich fand die Hauptcharaktere sehr klischeehadt und es war alles sehr vorhersehbar. Manche Teile wurden auch nicht aufgeklärt und haben somit wenig Sinn gemacht. In der Geschichte geht es um sexuelle Belästigung im weistesten Sinne und es ist sehr übernatürlich. Ich gebe dieser 27-Seiten-Geschichte schwache 3 Sterne.
  • In the Forest Deep and Dark - Carrie Ryan
Jetzt geht's richtig los. Nachdem ich diese zweite Geschichte gelesen hatte, konnte ich nicht schlafen. Ich musst dann die nächste noch lesen, um mich zu beruhigen. Sie ist so gruselig und grausam, sehr blutig. Ich habe die Anspielungen auf Alice im Wunderland geliebt. Die Hauptfigur ist etwas seltsam und trifft seltam anmutende Entscheidungen, aber mir hat es gut gefallen. Dies ist die beste Geschichte im Buch und bekommt für ihre 33 Seiten 5 Sterne von mir.
  • Emmeline - Cat Winters
Wir gehen in die Vergangenheit zurück und finden uns im Weltkrieg wieder. In einem teilweise eingestürzten Haus trifft ein Soldat auf die Französin Emmeline. Sie ist jung und allein und bietet sich ihm sehr offenherzig an. Ein bisschen vorhersehbar war auch diese Geschichte, aber sie hatte eine gute Atmosphäre und war auch ein bisschen sexy (das hatte ich bei YA nicht erwartet). Ich würde ihr eher starke 3 Sterne geben. Die 21 Seiten lasen sich auch schnell weg.
  • Verse Chorus Verse - Leigh Bardugo
Mit Leigh Bardugo habe ich ja schon Erfahrungen gemacht, die zwischen ziemlich enttäuschend (Ruin & Rising) und sehr grandios (Six of Crows) schwanken. Diese Geschichte ist irgendwo dazwischen. Mir hat der Anfang richtig gut gefallen. Wir folgen einem Teenie-Star, die einen Entzug machen muss. Ich fühlte mich ein wenig an A Cure for Wellness erinnert, wenn den jemand gesehen hat. Sehr gruselig und eine tolle Stimmung. Das Ende war dann allerdings total offen und hat mich nicht überzeugt. Daher würde ich schwache 4 Sterne geben. Die Geschichte war mit 34 Seiten auch ziemlich lang und es wäre mehr drin gewesen.
  • Hide-and-Seek - Megan Sheperd
In dieser Geschichte begegnen wir einem Gehilfen des Todes. Unsere Protagonistin stirbt zu Beginn der Geschichte, fordert den Tod aber heraus zu einer Runde verstecken. Wenn er sie innerhalb von 24 Stunden nicht einholen kann, wird sie ins Leben zurückkehren. Ich mochte die Geschichte sehr, auch wenn es eher Abenteuer als Grusel war. Das Set-up hatte etwas von Folklore und dies gab der Geschichte eine tolle Atmosphäre. Auch am Ende haben wir dann einiges, was man nicht kommen sieht. Gute 4 Sterne für diese 31 Seiten.
  • The Dark, Scary Parts and All - Danielle Paige
Danielle Paige ist vielleicht meine Autorin des Jahres, denn zum Geburtstag hatte ich Dorothy Must Die bekommen und habe die ganze Reihe in der ersten Hälfte des Jahres beendet. Für mich wirklich ein Highlight. Umso glücklicher war ich, dass sie auch eine Geschichte für diese Sammlung verfasst hat. Es gibt durchaus Parallelen zwischen den Geschichten, denn auch hier geht es um ein Mädchen aus eher armen Verhältnissen. In der Schule gibt es ein Mädchen, dass sie so mobbt, dass niemand anders mit ihr zu tun haben will, bis eines Tages der reiche Damien plötzlich mit ihr spricht. Ich würde des Geschichte 4 Sterne geben, habe aber noch ein bisschen mehr erwartet. Sie macht aber Spaß und ist unterhaltsam.
  • The Flicker, the Fingers, the Beat, the Sigh - April Genevieve Tucholke
Die Geschichte der Herausgeberin war für mich leider kein Highlight. Dies ist vermutlich die Geschichte, die am durchschaubarsten ist. Die 22 Seiten lesen sich schnell weg, aber die Geschichte ist nichts Neues. Ein bisschen offensichtlicher hätte sie auch sein können. Und wir verstehen überhaupt nicht, was in dem Protagonisten vorgeht, er ist einfach nur scheiße, wie es scheint. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.
  • Fat Girl with a Knife - Jonathan Maberry
Ich weiß nicht warum, aber solche Geschichten liebe ich einfach. Dahlia war immer nur das dicke Mädchen, bis eines Tages alles anders wird und sie plötzlich viel besser zum Überleben geeignet ist als der Rest. Die Geschichte ist kurz und knackig mit 27 Seiten wirklich auf den Punkt gebracht. Ich mag Zombie-Geschichten ja nicht so sehr, aber das hat einfach Spaß gemacht.
  • Sleepless - Jay Kristoff
Ok, wer hat in letzter Zeit nicht von Jay Kristoff gehört? Seine aktuelle Reihe reizt mich total, aber ich warte mal noch, bis mehr Bücher erschienen sind. Daher fand ich diese Geschichte als guten Appetithappen. Wir haben wieder das Thema des gruseligen alleinstehenden Mann, aber ich fand es hier besser umgesetzt. Ein bisschen vorhersehbar war es schon, aber dann auch nicht zu sehr, sodass es auch immer in andere Richtungen hätte gehen können. Den letzten Satz fand ich auch so gut gewählt. Mit 37 Seiten keine kurze, aber eine sehr kurzweilige Geschichte, die definitiv Gänsehaut macht.
  • M - Stefan Bachmann
Leider der Flop des Buches für mich. Vielleicht lag es auch daran, dass ich ziemlich krank war und die Geschichte mehrfach unterbrechen musste, weil es mir nicht gut ging. Aber die Geschichte hat sich auch gezogen wie Kaugummi, und das bei nur 30 Seiten. Unsere Protagonistin ist blind und wir befinden uns in der Vergangenheit, vielleicht 19. Jhd. Es handelt sich um eine Art Murder Mystery. Da wir aber die ganzen Charaktere nicht kennen, die es gewesen sein könnten, fehlt jegliche Spannung, und die Auflösung am Ende sagt uns auch nichts. Sehr schwache 3 Sterne von mir.
  • The Girl without a Face - Marie Lu
Und wir sind zurück beim Thema sexuelle Belästigung, hier sogar noch mehr. Diese Geschichte fand ich so schwer zu lesen. Wir treffen auf diesen reichen Jungen, der aufgrund eines Vorfalles gerade umziehen musste. Er ist 18, zunächst liest es sich aber eher als wär er 12. Während die Geschichte eskaliert, erfahren wir, was wirklich passiert ist, warum er wirklich umziehen musste. Er selbst findet, er hat nicht verdient, was geschieht. Als Leser können wir uns selber eine Meinung bilden. Diese 23 Seiten kamen mir sehr lang vor, aber ich würde vermutlich schwache 4 Sterne vergeben. Es ist gruselig, aber eben nicht mein Thema.
  • A Girl who Dreamed of Snow - McCormick Templeman
Diese Geschichte hat mich dann wieder komplett gepackt. Wir haben verschiedene Erzählperspektiven: die Tochter eines Schamanen, eine Truppe Jungen aus dem Süden, die Mädchen entführen wollen, und einen Jäger. Die Geschichte hatte eine tolle Atmosphäre und man hat die Kälte fast gespürt. Die 21 Seiten sind kurzweilig und das Ende ist etwas abrupt, aber ich mochte dieses mythologische Gefühl. Außerdem steckt auch ein bisschen Feminismus darin. Ich gebe der Geschichte gute 4 Sterne.
  • Stichtes - A. G. Howard
Das zweite Highlight dieses Buches. Ich finde alles, was mit Amputieren und fehlenden Gliedmaßen zu tun hat, so so gruselig. Von daher war das genau die richtige Geschichte für mich. Auch das Thema Alkoholsucht und gewalttätige Väter finde ich erschreckend. Die Geschichte behält aber in dieser düsteren Atmosphäre einen hoffnungsvollen Blick, was ich total interessant fand. Es ist auch schwer, das Ganze zeitlich einzuordnen, es fühlt sich fast ein bisschen wie Fantasy oder Dystopie an. Dieser Geschichte möchte ich unbedingt auch 5 Sterne geben.
  • On the I-5 - Kendare Blake
Und die letzte Geschichte, wieder eine sehr bekannte Autorin. Wir sind wieder im Themenkreis sexuelle Übergriffe und Gewalt an Frauen. So richtig weiß man nicht, was passiert ist, es wird nur angedeutet. Wir treffen ein Mädchen allein in einem Diner, sie ist 14. Im Müllcontainer neben dem Diner liegt die Leiche eines anderen Mädchens. Was haben die beiden miteinander zu tun? Ich fand die Idee so interessant und die Umsetzung auch gut. Irgendetwas hat mir aber gefehlt, um noch ein Highlight zu haben. Vielleicht waren die 16 Seiten einfach ein bisschen kurz.

Insgesamt fand ich die Kollektion von Kurzgeschichten sehr gelungen. Es waren wirklich viele gute, atmosphärische und gruselige Geschichten dabei. Es werden mehrere Genre angeschnitten, und je nach Geschmack wird einem Manches besser gefallen als Anderes. Es überwiegt für mich aber definitiv das Gute. Ich werde mir nun die Weihnachts-Kollektion von Stefanie Perkins mal anschauen. Das ist zwar nicht so mein Genre, aber vielleicht sind da auch einige schöne Geschichten versteckt. Es ist eine tolle Art, all diese berühmten YA-Autoren mal auszuprobieren.

Habt ihr euch die Kollektion oder eine ähnliche schon mal angeschaut? Kennt ihr einige der genannten Autoren und habt ihr jetzt Lust auf die Geschichten bekommen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung: