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Dienstag, 27. Oktober 2020

Horrorstör


Hallo meine Möbelliebhaber,

in meiner Bibliothek habe ich ganz unverhofft dieses Buch entdeckt, dass ich schon lange auf der Wunschliste hatte, das aber nie hoch genug gerückt war, als dass ich es gekauft habe. Ich muss sagen, die anderen Bücher des Autoren sind nun deutlich höher in der Priorität, denn dieses Werk war wirklich unterhaltsam und hat seinen Zweck erfüllt.

Die Fakten:

  • Autor: Grady Hendrix
  • Übersetzung: Jakob Schmidt
  • Illustration: Michael Rogalski
  • Gestaltung: Andie Reid
  • Titel: Horrorstör
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Knaur Verlag
  • Seiten: 268
  • Preis: 16,99 Euro
  • Klappentext: "Seltsames geht vor im ORSK-Einrichtungshaus in Cleveland, Ohop. Wenn die Angestellten morgens eintreffen, finden sie zerstörte KJERRING-Bücherregale, zerschmetterte GLANS-Trinkgläser und zertrümmerte LIRIPIP-Schränke. Die Verkaufszahlen sind im freien Fall, auf den Überwachungskameras ist nichts zu sehen, und die Filialleitung ist ratlos. Schließlich erklären sich drei Mitarbeiter bereit, eine Schicht vom Einbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen einzulegen, um die geheimnisvollen Vorfälle aufzuklären. In finsterster Nacht patrouillieren sie durch die Möbelausstellung, gehen unheimlichen Sichtungen und Geräuschen nach und treffen dabei auf Schrecken, die jenseits aller Vorstellungskraft liegen."

Zur Handlung: Als Amy eines Tages zur Arbeit kommt und sich vorm Laden die Mitarbeiter stauen, weil der Mitarbeiterzugang versperrt ist und die Rolltreppe am Haupteingang in die falsche Richtung fährt, ahnt sie noch nicht, dass sich an diesem Tag ihr ganzes Leben ändern wird. Sie bekommt allerdings ein schlechtes Gefühl, als ihr Chef sie sehen will. Sie weiß, dass der Laden, der eine amerikanische Billig-Copy von Ikea ist, nicht läuft, aber sie kann sich eine Kündigung nicht leisten.

Allerdings bietet ihr Chef ihr noch eine Chance, wenn sie einwilligt, mit ihm und einer anderen Kollegin zum Ladenschluss zurückzukommen und mit den beiden eine Nachtschicht einzulegen. Seltsame Dinge sind im Laden geschehen, Möbel zerstört worden, aber keiner weiß, wie das geht. Amy braucht den Job und das Geld, also willigt sie ein. Eine Entscheidung, die sie schnell bereuen wird...

Das Aufregendste an diesem Buch ist natürlich das Design. Das Cover und auch die Größe gleichen einem Ikea-Katalog. Erst wenn man das Frontcover ganz genau anschaut, fällt einem etwas Merkwürdiges auf. Die Rückseite kann dann allerdings nicht mehr verheimlichen, dass das hier kein Katalog zum schöneren Wohnen ist, sondern definitiv eine Horrorgeschichte. 

Amy ist die Hauptfigur hier. Allerdings sollte man nicht zu viel Charakterfokus erwarten. Sie hat Schulden und braucht das Geld, was sie bei ORSK verdient. Ich fand es sehr leicht mich in Amy hineinzuversetzen. Sie ist ziemlich schlecht auf ihren Chef zu sprechen, weil sie diesen für eine Unternehmensmarionette hält. Allerdings hat dieser seine eigenen Gründe, warum ORSK und seine Karriere ihm wichtig sind. Am Ende sind sich die beiden gar nicht so verschieden - aber werden sie das im Laufe dieser Nacht lernen?

Die dritte im Bunde ist Ruth Anne. Sie wirkt im ersten Moment sehr herzlich und würde keiner Fliege was zu Leide tun. Ob das im Verlaufe des Buches so bleibt, verrate ich nicht. Ich mochte sie aber, da sie eher ängstlich zu sein scheint, dann aber eine interessante Stärke hat. Aus dem Laden sind dann noch zwei weitere Kollegen wichtig, die ein Paar sind. Die beiden schleichen sich nachts ein, um auf Geistersuche zu gehen, und werden so noch mit hereingezogen. Diese fünf Charaktere werden schließlich die Nacht ihres Lebens durchmachen.

Die Art Horror, die euch hier erwartet, würde ich mit den Saw-Filmen vergleichen. Es ist im Hintergrund etwas ganz Anderes los und es manisfestiert sich auch anders, aber sie die Art von Horror ist ähnlich. Es ist weder die packende psychologische Art von Horror und mehr die wirklich eklige, gruslige, abenteuerhafte Art. Ich kann das nicht gut beschreiben, aber ich hoffe, es gibt euch ein Gefühl davon, was ihr von dem Buch erwarten könnt.

Ich mochte es, dass wir trotz allem auch ein bisschen eine Begründung für das Ganze bekommen. Diese Erklärung hinter dem Grusel fand ich auch passend, es war nicht arg vertieft, aber es hat zur Geschichte gepasst. Außerdem knüpft es stark an das (früh-)moderne Verständnis von Arbeit an und was diese für den Geist tun könne. Das fand ich interessant, weil man da auch wirklich mal etwas länger nachdenken kann. Aber es wird auch nicht hochphilosophisch.

Insgesamt ist dieses Buch eine recht klassische Horrorgeschichte in einem unkonventionellen Setting und wunderbar kreativ verpackt. Wer hat sich nicht schon mal gefragt, wie gruselig ein Ikea im Dunkeln ist? Den Figuren kann man gut folgen und empfindet genug für sie, dass man sie nicht sterben sehen will. Die Hintergrundgeschichte ist passend und ergänzt das Gruselige sehr gut. Mir hat das Buch ehrlich viel Spaß gemacht.

Also, würdet ihr euch Nachts in den Ikea trauen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





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