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Freitag, 30. Juni 2017

[Filmkritik] Sinn und Sinnlichkeit

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

passend zu meinem letzten Leseerlebnis, das ja für Jane-Austen-Verhältnisse eher enttäuschend war, habe ich mir auch noch den passenden Film von 1995 dazu angesehen. Die Schauspieler lassen ja viel hoffen und ich möchte ganz kurz einen Vergleich von Buch und Film vornehmen.

Zur Handlung: Marianne und Elinor verlieren ihren Vater sehr früh. Aus erster Ehe hat dieser einen Sohn, an den das gesamte Erbe von Norland fällt. Daher haben die beiden Schwestern nun nichts mehr. Mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester ziehen sie schließlich nach Barton in ein Cottage, nachdem klar ist, dass die Frau des Bruders und neue Herrin von Norland nichts von Ihnen hält.

Dort trifft Marianne auf den gutaussehenden Willoughby und verliebt sich in ihn. Als dieser plötzlich abreisen muss und keine Erklärung hinterlässt, kann nur ein Ausflug nach London das Glück der beiden Mädchen retten. Doch auch dort wartet vor allem Schmerz auf die jungen Liebenden.

Insgesamt ist dies für mich eine der schwächeren Geschichten von Jane Austen. Die Verfilmung erfolgte mit einem hohen Staraufgebot, sodass daraus zumindest ein Teil der Popularität erklärt werden kann. Wir finden außerdem viele Schauspieler aus Harry Potter wieder, was zeigt, wie die guten britischen Schauspieler immer wieder in sehr populären Filmen auftauchen.

Schließlich sind aber auch einige der Schauspieler aus Tatsächlich Liebe bekannt. So ist Emma Thompson hier in Hugh Grant verliebt, der in Tatsächlich Liebe ihr Bruder ist. Gleichzeitig ist ihr dortiger Ehemann Alan Rickman hier ihr guter Freund und in ihre Schwester verliebt. Das hat mich dann doch auch ein bisschen verwirrt.

Abgesehen von der Besetzung ist der Film an sich schön anzusehen. Die Kostüme und Drehorte gefallen mir sehr gut. Dennoch war ich mit einigen Szenen manchmal ein bisschen enttäuscht, vor allem Bälle und Tänze habe ich schon schöner umgesetzt gesehen. Lustig fand ich die Art der Darstellung vor dem Ballsaal, wo Pferdekutschen aufgereiht stehen und darauf verwiesen wird, dass man aufpassen muss, wohin man tritt. Das hat auch ein bisschen dieses überromantische dieser Zeit gebrochen und gezeigt, dass nichts perfekt ist.

Ich fand einige Figuren gut getroffen, andere aber maßlos überzeichnet oder völlig fehlbesetzt. Mrs Dashwood beispielsweise hatte für mich gar keinen Zug ihrer Buchvorlage an sich. Mrs Jennings dagegen war noch peinlicher als schon im Buch, von Sir Middleton ganz zu schweigen. Das tat beim Zuschauen schon weh. Mr und Mrs Palmer (Dr. House und Dolores Umbridge ;)) waren dagegen einfach göttlich, ich habe die Darstellung der beiden geliebt.

Alles in allem fand ich den Film in Ordnung, aber er kommt für mich an die Verfilmung von Stolz und Vorturteil so gar nicht heran. Er ist an einigen Stellen geschmack- und liebloser inszeniert, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass der Film 10 Jahre älter ist. Aber auch die Geschichte ist für mich einfach ein bisschen lückenhaft. Schließlich möchte ich aber festhalten, dass ich den Film als gute Buchadaption sehe, die einem auch die männlichen Charaktere etwas näher bringt als das Buch es vermochte. Daher habe ich ihm Film ein bisschen mehr mitgefiebert. Es bleibt aber einer meiner weniger geliebten Austen.

Wie findet ihr Film und Buch? Und wie steht ihr zu Filmen, in denen so bekannte Schauspieler aus euren Lieblingsfilmen so ganz andere Rollen haben?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 28. Juni 2017

[FederLeichtSaga] FederLeicht Band 2 - Wie das Wispern der Zeit

Hallo zusammen,

die FederLeichtSaga hat zwar schon sehr viele Teile veröffentlicht, dennoch lese ich diese dieses mal nicht alle am Stück, sondern werde immer mal einen zwischendurch lesen, sonst würde es mir vermutlich zu träge.

Fakten:
  • Autorin: Marah Woolf
  • Roman
  • 2015 erschienen
  • 316 Seiten
  • CreateSpace Independent Publishing Platform 
  • Preis: 9,50€ Taschenbuch
Klappentext:
"Die Elfen konnten mir gestohlen bleiben. Erst lockten sie mich in die magische Welt, ließen sich von mir ihre blöde Schneekugel zurückbringen und dann … Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was ich jetzt machen soll. Ich vermisse Cassian. Und das, obwohl er meistens unausstehlich zu mir war. Am eben nur meistens, nicht immer." Eliza kann und will sich nicht damit abfinden, dass ihr die Elfenwelt für immer verschlossen sein soll, und so macht sie sich auf eine abenteuerliche Reise, um zurückzukehren. Schneller als sie glaubt bewahrheitet sich die Voraussage ihrer Großmutter: "Es ist noch nicht vorbei."

Und schon sind wir bei Teil zwei angekommen. Wir kennen nun die andere Welt hinter dem Tor und haben auch schon das erste Rätsel gelöst. Naja oder eher Mission? Wie auch immer Eliza hat den Elfen geholfen und darf im Moment dennoch nicht in ihre Welt. Wer das verzapft hat? Naja da gibt es so einige Spekulationen. Doch schließlich muss oder besser soll sie doch wieder zurück, denn es gibt neue Schwierigkeiten.

Dieses mal steht Eliza mehr oder weniger zwischen den Fronten und weiß nicht so recht zu wem sie nun halten soll. Sie lernt viele neue Wesen und damit Freunde kennen und gerät ziemlich oft in Gefahr ohne dies zu wollen, dennoch weiß sie es irgendwie doch schon vorher. Ein bisschen seltsam, aber gut.

Es gibt in dieser Geschichte einige wirklich schöne und fantastische Momente, die mir sehr gut gefallen haben. Auch der Untertitel oder Bandtitel passt dieses mal aus meiner Sicht noch viel besser zum Buch als beim ersten Band. Womöglich hätte mich diese Geschichte in jüngeren Jahren viel mehr fasziniert und vielleicht sogar richtig gefesselt. Jetzt fällt dies dem Buch wesentlich schwerer, aber auch einfach, weil ich nicht die Zielgruppe bin. Daher möchte ich hier besonders betonen, dass es wichtig ist, mit welchen Erwartungen ihr an Bücher geht und mit welchem Vorwissen. Hätte ich nicht gewusst, das die Zielgruppe vermutlich Teenager sind, hätte ich die Geschichte furchtbar gefunden und vielleicht auch öde. Aber auch das ist verrückt, dass man immer andere Dingen spannend findet, oder kommt es nur auf den Schreibstil an? Keine Ahnung. Der Schreibstil von Marah Woolf ist auf jeden Fall sehr schön und gesetzt. Es ist so unaufgeregt und präzise.

Aufgrund der Spoilergefahr will ich bei Folgebänden immer nicht so viel sagen. Hauptsache ist, dieser ist ein wirklich schöner und interessant und gut gefüllter zweiter Band, der die Geschichte ganz wunderbar weiter führt. Auch hier ist die Geschichte geschlossen, aber irgendwie eben auch nicht. Eigentlich mag ich ja Reihen immer gleich fortsetzen, war jetzt bei diesem Teil nicht so ausgeprägt, das wird wohl eine Weile dauern.

Diese fantasiegeladene Geschichte sollten sich vor allem Elfenfans und die Fans von Fabelwesen nicht entgehen lassen,

eure Blue Diamond.



Sonntag, 25. Juni 2017

Verstand und Gefühl - Sense and Sensibility

Nicht das schönste Cover...
Hallo meine Romantiker,

ich hatte in den letzten Wochen eine ganz schöne Leseflaute. Da ich dieses Jahr schon sehr viel gelesen habe für meine Verhältnisse, war dann einfach die Luft erstmal raus. Allerdings hat es vielleicht doch auch mit diesem Buch zu tun gehabt, so ganz sicher bin ich nicht. Aber lasst uns doch heute über Jane Austen reden.

Die Fakten:
  • Autor: Jane Austen
  • Titel: Verstand und Gefühl (Original: Sense and Sensibility)
  • Erschienen: 2011 (erstmals 1811)
  • Verlag: Anaconda
  • Seiten: 438
  • Preis: 29,99 Euro im Set (6 Bücher)
  • Klappentext:

Zur Handlung: Elinor und Marianne Dashwood verlieren ihren Vater schon recht jung und sind fortan auf die freundliche Zuwendung von Verwandten angewiesen. Sie müssen ihr Heim in Norland verlassen und kommen bei einer Familie Middleton unter, die ihnen ein kleines Landhaus zur Verfügung stellen. Elinor hatte sich jedoch zuvor in den Schwager ihres Bruders verliebt, von dem sie nun getrennt wird.

Marianne wiederum trifft kurz nach der Ankunft in Barton auf Mr Willoughby, welcher von Sir John Middleton als hervorragender Jäger gelobt wird. Er macht sich Hoffnung auf ein großes Erbe und umgarnt Marianne einige Zeit, die nun auf einen Heiratsantrag hofft. Doch eh beide Schwestern am Ende für immer glücklich sein dürfen, wird noch viel geschehen.

Ich habe zunächst versucht, das Buch im Original zu lesen, aber mir gefallen Austens Romane einfach übersetzt besser. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, aber die Übersetzung kam mir sehr hochwertig vor. Es macht das Verständnis doch einfacher, denn das Buch ist nun schon einige 100 Jahre alt. Außerdem war ich zunächst einfach überfordert mit all den Namen von Orten, Familien und Personen.

Ich habe einen weiteren Fehler gemacht, nämlich das englische Vorwort zuerst zu lesen. Ich weiß zwar, dass in solchen Vorworten immer Spoiler enthalten sind. Ich dachte aber, da ich das Buch vor knapp 10 Jahren schon mal gelesen habe, wüsste ich eh schnell wieder, worum es geht. Allerdings war das eine falsche Annahme und so habe ich mir doch ein Stück der Lesefreude geraubt, weil alle Wendungen vorweggenommen waren und ich nicht richtig mitfiebern konnte.

Ich erinnere mich aber auch noch daran, wie ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe und auch damals nicht ganz so eingenommen war wie von Stolz und Vorurteil, was mein erster Austen war. Irgendetwas an der Geschichte kann mich einfach nicht packen. Vielleicht liegen mir die Werke, in denen nur ein Hauptcharakter im Fokus steht, wie Emma und Überredung, doch ein bisschen mehr. 

Die beiden Schwestern könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Marianne ungestüm ist und ihre Gefühle immer im Gesicht trägt, ist Elinor besonnen und rational und versucht als Älteste, ihre Familie stets zu schützen. Dadurch missverstehen sich die beiden auch gelegentlich, wobei Marianne deutlich öfter daneben liegt als Elinor. Die drei Herren, die hier die Gegenstücke bilden, sind ebenfalls komplett verschieden. Edward ist still und zurückhaltend, aber ein rechtschaffener Mann. Von ihm habe ich einfach viel zu wenig gesehen, um Elinors Gefühle zu verstehen. Erst am Ende geht mein Herz für ihn auf. Mr Willoughby ist ein ziemlicher Schnösel, der sich über Konvetionen hinwegsetzen will und den Spaß an vorderste Stelle stellt. Oberst Brandon schließlich ist der hoffnungslos Verliebte, der schon viel mitgemacht hat, aber irgendwie mochte ich ihn zwar, konnte aber nicht sehen, wie sich eines der Mädchen in ihn verlieben sollte. 

Ich denke, auch die männlichen Charaktere machen dieses Buch schwierig für mich, denn der einzige, von dem wir wirklich viel sehen, ist Mr Willoughby und da hatte ich mir ja von vorn herein Spoiler eingehandelt. Die anderen beiden blieben immer sehr blass in meiner Vorstellung und bis kurz vor Schluss eindimensional. 

Alles in allem ist dies nicht mein liebstes Austen-Buch (das ist und bleibt Überredung), aber auch nicht das schlechteste (hier bleibt Northanger Abbey auf Platz 1). Ich würde es nur echten Austen-Fans empfehlen. Für alle, die die Autorin gern testen möchten, würde ich eins ihrer späteren Werke empfehlen. Der Schreibstil ist zwar in allen Büchern ähnlich, aber die Charakterisierungen sind einfach nicht so gut und die Anzahl der Namen und Figuren macht die Handlung für mich schwierig zu verfolgen. Und lest niemals (!!!) zuerst das Vorwort von Klassikern.

Wie steht ihr zu Sense and Sensibility? Ich werde mir sicher die Tage noch eine Verfilmung davon ansehen. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Freitag, 23. Juni 2017

[Filmkritik] Sieben Minuten nach Mitternacht

Hallo meine Mosterfreunde,

A Monster Calls habe ich euch vor einer Weile vorgestellt, als ich es zufällig in der Bibliothek entdeckt habe. Ehrlich gesagt war ich ohne Erwartungen in das Buch hineingegangen, aber es hat mich doch sehr berührt, mich an einiges erinnert und mich zum Weinen gebracht. Beim Film nun wusste ich ja, was kommt, und heute möchte ich mit euch darüber sprechen.

Zur Handlung: Conor O'Malley ist 12 Jahre alt, er hat keine Freunde an der Schule und alle Lehrer fassen ihn mit Samthandschuhen an. Der Grund dafür ist, dass Conors Mutter Krebs hat. Conor ist inzwischen gut darin, allein klarzukommen. Er macht sich selbst essen, wäscht die Wäsche. In der Schule wird er gemobbt, aber er schluckt das einfach runter.

Das einzige, was sein Leben noch unerträglicher machen kann, ist seine Großmutter, die beschließt, dass er eine Weile bei ihr wohnen sollte, während eine neue Behandlung bei seiner Mutter getestet wird. Connor und seine Oma haben ein schwieriges Verhältnis, da sie sich beide nicht verstehen und völlig verschiedene Lebenswelten haben. Aber eine Sache hält sie zusammen...

Die Gesamtaussage des Buches hat mich damals völlig umgehauen, denn irgendwie hab ich es nicht kommen sehen. Ich war deswegen gespannt, ob der Film mich nochmal zurückversetzen kann, oder ob nun die Luft quasi raus ist. Auch war ich sehr gespannt, wie die drei Geschichten des Monsters gestaltet sein würden, denn ich hatte Vergleiche zu Harry Potter 7 gehört.

Conor wird von Lewis MacDougall, der meiner Meinung nach sehr gut auf die Rolle passt. Dennoch hat es mich irgendwie gestört, dass im Film viel deutlicher wird, dass es sich bei der Hauptfigur um einen Jungen handelt. Das klingt jetzt ein bisschen bescheuert, aber im Buch konnte ich das gut ausblenden und so viel mehr Verbindung aufbauen. Im Film war da einfach ein Stück weit Distanz.

Sigourney Weaver als Großmutter hat mir auch gut gefallen. Sie verkörpert sowohl die distanzierte Geschäftsfrau als auch die leidende Mutter perfekt. Conor kann sie nicht verstehen, da sie ihren Schmerz deutlich besser verstecken kann. Dennoch ist für den Zuschauer spürbar, was sie durchlebt. Felicity Jones hat mir als Conors Mutter auch gut gefallen. Sie hat die liebevolle und zärtliche Art, der man auch im Buch begegnet. 

Das Monster fand ich weitesgehend gut animiert. Gelegentlich hat es doch ein wenig seltsam ausgeschaut, aber generell war es nicht zu angsteinflösend und erschien dennoch mächtig genug. Die Stimme von Liam Neeson passt perfekt dazu. Die Geschichten, die das Monster erzählt, sind wirklich wundervoll animiert gewesen. Dieser Teil hat mir mit am besten gefallen.

Das Buch wird in einigen Momenten sehr gewaltvoll. Das wurde aus dem Film herausgelassen. Wir erfahren davon eher durch Erzählungen, sodass der Film auch für Kinder in Ordnung geht. Dennoch ist das Thema heftig und nicht jedes Kind sollte sich mit sowas beschäftigen müssen. Daher kann ich den Film für jüngere Kinder (jünger als Connor selbst) nicht empfehlen. Es geht um Schmerz, Verlust, Angst und Liebe, egal ob gewalttätige Szenen herausgeschnitten wurden.

Alles in allem hat mir der Film gut gefallen und er ist eine schöne und respektvolle Buchverfilmung. Einige neue Elemente kommen hinzu (Habt ihr auch Liam Neeson als Vater der Mutter auf den Bildern gesehen? Gibt es da tiefere Bedeutungen?), die für mich aber nicht bahnbrechend waren. Da ich die Auflösung schon kannte, hat das Ende mich diesmal nicht so kalt erwischt. Dennoch war die Darstellung sehr gut gewählt. Der kurze Momente der Stille... ja, das war gut gemacht. Ich kann den Film empfehlen. Er ist kein klassischer Krebsfilm, würde ich sagen, denn es geht darum, wie es Kind mit diesem Schicksal umgeht. Es geht darum, einen Elternteil langsam zu verlieren. Und für mich ist es nach wie vor eine sehr realistische Darstellung, die Leuten, die etwas ähnliches durchgemacht haben als Kind, sagt, dass es ok ist. 

Habt ihr den Film gesehen? Habt ihr Gedanken, die ihr mit uns teilen möchtet?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 21. Juni 2017

[FederLeichtSaga] FederLeicht Band 1 - Wie fallender Schnee

Hallo an alle Fabelwesenfreunde,

irgendwie habe ich immer den Drang neue lange Reihen anzufangen, wenn ich bei der letzten nicht weiter komme, weil es da das nächste Buch noch nicht gibt. Kennt ihr das?

Fakten:
  • Autorin: Marah Woolf
  • Roman
  • 2014 erschienen
  • 310 Seiten
  • Ina Körner Verlag 
  • Preis: 9,50€ Taschenbuch
Klappentext:
"Eliza, jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", hat meine Großmutter mir mal erklärt. Damals habe ich nicht verstanden, was sie damit meinte, und heute war ich immer noch nicht schlauer. Denn jetzt stecke ich mittendrin in einem Anfang - aber von zauberhaft kann keine Rede sein. Ausgerechnet ich soll eine magische Schneekugel für die Elfen zurückholen. Wenn sie wenigsten nett wären - diese Elfen. Aber nein - sie sind eingebildet, arrogant und bockig (einer jedenfalls). Im Grunde kann das alles nur ein schlechter Scherz sein. Ich bin bestimmt die Letzte, die sich mutig in ein Abenteuer stürzt. Denn die erlebe ich maximal mit einer Tüte Chips und meiner besten Freundin Sky vor dem Fernseher. Wäre ich bloß nicht in den Wald gegangen und durch das blöde Portal gestolpert. Dann wäre die Geschichte, die meine Welt völlig auf den Kopf stellte, vermutlich nie passiert. Aber das ist nicht mehr zu ändern und so leicht lasse ich mich nicht unterkriegen - schon gar nicht von einem Elf."

Der Klappentext ist eine Stelle aus dem Buch und das an sich finde ich schon mal sehr gut, denn es ist nicht nur eine bloße Zusammenfassung, sondern eher eine Einleitung in die Geschichte. Das es tatsächlich um Elfen gehen wird oder zumindest auch um diese, war mir bei dem Titel der Reihe nicht sofort klar gewesen. Keine Ahnung was genau ich erwartet hatte, doch Elfen waren es nicht gewesen. Diese Tatsache war mir zunächst nicht ganz geheuer, denn ich habe schon sehr schlechte Elfengeschichten gelesen, daher startete ich mit Skepsis. Doch ein Glück verflog diese schnell.

Es handelt sich um einen klassischen Jugendfantasyroman mit ein bisschen Liebelei zwischen den Zeilen und so kleinen fiesen Abenteuern. Mittlerweile achte ich sehr darauf vorher zu wissen, ob ich ein Jugendbuch lese oder nicht, da sich so die Erwartungen einfach ganz anders staffeln.

Eliza ist ein typischer Teenager mit diesen typischen Problemen: schwierige Familie, tolle beste Freundin, unglücklich verliebt und großes schlummerndes Talent. Die Klischees werden alle bedient und das auf eine sehr schöne und charmante Weise. Der Name der Autorin ist mir durchaus schon lange bekannt und ich muss gestehen - ohne das dies böse gemeint ist - ich habe sie mir viel viel jünger vorgestellt (ohne ihr Alter zu kennen, doch sie wirkt einfach schon so gesetzt). Die Geschichte ist schon sehr jung und frisch und ich bin fasziniert, wie sie so etwas schreiben konnte. Das klingt auch so negativ, aber ich meine es wirklich nicht so.

Eliza passiert es nun, dass sie irgendwie in eine andere Welt gerufen wird oder besser gelockt und dort den Elfen helfen soll, etwas wieder zu beschaffen, was ihnen gestohlen wurde. Dabei wird Cassian ihr Aufpasser, der ein wirklich schwieriger und in sich total gespaltener Charakter zu sein scheint. Er ist eben einfach dieser Machotyp, den es in einer solchen Geschichte wahrscheinlich immer braucht.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Einbindung und Verbindung vom Theaterspielen in beiden Welten. So werden gleichzeitig auch die ganzen wichtigen Freunde mit einbezogen. Nebencharaktere, ihr wisst, sind ein großes Muss für jedes tolle Buch und hier gibt es gleich so viele tolle, dass ich richtig froh wurde. Die Hauptfiguren haben mich bei weitem nicht so leicht in den Bann gezogen wie alle anderen. Besonders toll fand ich auch die Einbeziehung weiterer Fabelwesen, die ich sowieso ganz toll finde. Schade das mir noch nie ein Buch mit Zentauren als wichtigsten Fabelwesen untergekommen ist zum Beispiel.

Da es sich wirklich um eine sehr junge Geschichte handelt, möchte ich es auch denen weiterempfehlen, die so etwas gern lesen und vor allem im Jugendgenre unterwegs sind,

eure Blue Diamond.


Sonntag, 18. Juni 2017

Star-Shot

Hallo meine Fantasy-Küken,

heute möchte ich wieder über ein Buch aus der Mothbox sprechen. Ich habe inzwischen ja schon einige auf dem Blog vorgestellt, und war bisher auch nur von einem eher enttäuscht. Das war One Hundred Shadows. Das heutige Buch ist diesem in mancher Hinsicht ähnlich, aber es hat mich nicht enttäuscht.

Die Fakten:
  • Autor: Mary-Ann Constantine
  • Titel: Star-Shot
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Seren Books
  • Seiten: 212
  • Preis: 9, 99 Euro
  • Klappentext: "Part fable, part mystery, Star-Shot is a poignant debut novel set in Cardiff, in a time that is almost, but not quite, our own. As their paths cross in a circumscribed world of benches, parks and galleries, a handful of characters reveal stories of obsession, loss and recovery, creating a fragile network of relationships which will help to resist the inexorable channels of silence eating into the city."

Zur Handlung: Theo ist ein junger Mann, der die Welt der Seen und Frösche, Bäume und Vögel aufrecht erhalten möchte. Dan ist ein junger alleinerziehender Vater, der dringend Geld braucht, aber sich nicht von Teddy trennen kann. Luke ist ein alter Kollege, der eine bahnbrechende Idee für ein neues Forschungsprojekt hat. Myra liebt das Museum und war doch seit Jahren nicht darin. Nun kämpft sie mit Krebs.

Lina ist eine syrische Flüchtlingsfrau, die ihren Mann und ihre Familie verloren hat. Einst war sie selbst Wissenschaftlerin, Biologin, nun putzt sie im Krankenhaus und kann sich kaum durchschlagen. Sie alle verbindet eine Herzlichkeit, eine tiefe Einsamkeit in dieser Stadt, die nicht ganz Cardiff ist, aber doch zu großen Teilen. Bahnen von Stille ziehen durch diese Stadt, eisige Kälte breitet sich in ihnen aus und fordert Todesopfer.

Wir haben es in diesem Buch mit einer Vielzahl von Charakteren zu tun und die ersten 50 Seiten habe ich ein bisschen den Überblick verloren und nicht immer gewusst, wen ich gerade verfolge, denn die Kapitel wechseln immer zu einer anderen Figur, allerdings ist nicht immer gleich ersichtlich, zu welcher. Doch je tiefer man in die Geschichte eindringt, desto mehr bilden sich die einzelnen Figuren heraus und es fällt schnell leicht, sie zu unterscheiden.

Jede Figur hat ganz individuell Probleme. Theo beispielsweise sieht sich selbst als hässlich. Seine Mutter ist gestürzt und leidet an Demenz oder Alzheimer, und er muss sie versorgen. Seinen Bruder, der Kriegsreporter war, hat er in Syrien verloren. Dazu kommt dann Lina, die ihren Ehemann, einen Arzt, ebenfalls in Syrien verloren hat. Beide begegnen sich schließlich ohne Groll und helfen sich in ihrem Schmerz.

Dan hat seine Frau verloren, da sie einen Tumor hatte. Seitdem muss er sich allein im Teddy, seinen kleinen Sohn kümmern. Doch er kann nicht gleichzeitig arbeiten und sein Kind versorgen. Abgeben möchte er Teddy aber nur, wenn er der Person vertraut, die ihn übernimmt. Auch hier kommt Lina dazu, die ihre eignen Enkel nicht kennen gelernt hat. Lina ist es auch, die Myra Zitronen ins Krankenhaus bringt, damit es dieser endlich wieder besser geht.

Es entsteht ein sehr feines und charismatisches Beziehungsgeflecht, wobei sich alle zunächst gar nicht klar sind, dass sich überall zwischen ihnen Verbindungen ergeben. Theo und Myra wissen nicht, dass sie beide Kontakt zu Lina haben. Doch das Netz wird immer dichter, je näher die Stille sich drängt und klar wird, dass sie nicht nur unangenehm sondern tödlich sein kann.

Man sollte hier aber nicht zu sehr auf Mystery oder Thriller hoffen. Stattdessen geht es um diese unterschiedlichen Charaktere, die ein Ende der Einsamkeit gefunden haben. Sie versuchen so gut sie können gegen die Stille vorzugehen, doch jeder kämpft auch mit seinen individuellen Problemen und schließlich können sie nur alle zusammen zumindest einen Teil davon lösen.

Ich fand vor allem das Ende einfach herzerwärmend und habe schließlich mit jedem Charakter mitgefiebert. Allein der Professor ist für mich völlig unklar geblieben. Wir bekommen nur sehr kurze Stücke von seinem Weg, und für mich war nicht richtig klar, was nun mit ihm los ist. Scheinbar liebt er eine Frau, die aber von Auftritt zu Auftritt zieht. Hier bin ich einfach nicht mitgekommen. Warum wurde er dann krank?

Das Ende war dann leider nicht ganz schlüssig für mich. Wie schon bei One Hundred Shadows habe ich das Fantasy-Element der Stille nicht wirklich verstanden und auch nur bedingt die Lösung des Problems. Dennoch fand ich es ein gutes Ende. Man sollte da einfach nicht zu viel Aufklärung erwarten, alles bleibt recht vage. Es gibt aber einen guten Zirkelschluss zu den Anfangskapiteln.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Der Schreibstil war ansprechend, die Charaktere haben mein Herz doch sehr schnell erobert und die Beziehungen zwischen ihnen haben mich mitfiebern lassen. Das Fantasy-Element hätte ich vielleicht gar nicht gebraucht. Die Gesamtaussage ist mir auch nur vage bewusst geworden. Das Ende lässt Freiraum für Interpretationen. Aber ich finde das Buch empfehlenswert, wenn ihr gern außergewöhnliches lest.

Kennt ihr das Buch? Habt ihr die letzte Mothbox bekommen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Freitag, 16. Juni 2017

[Filmkritik] JEM and the Holograms

So meine Lieben,

lang lang ist es her das ich euch einen Film vorgestellt habe. Im Moment schau ich tatsächlich sehr wenige. Was heißt im Moment, der hält schon ein paar Jahre an =D

Zu diesem, ich hatte Lust auf einen "Sing"-Film und das Titelbild sah verdammt danach aus, also habe ich ihn einfach angesehen. Er geht knapp zwei Stunden und ist 2015 erschienen. Er kommt aus den USA und ist als Fantasyfilm deklariert, was ich unglaublich seltsam finde, aber ok. Er basiert auf einer Zeichentrickserie aus den 80er Jahren, der von den Bildern her ganz interessant aussieht. 2016 kam er dann auch nach Deutschland.

Es geht um vier fast Schwestern die mit ihrer Tante/Mutter zusammen leben und sich ziemlich gut verstehen. Am besten können sie zusammen musizieren (das klingt immer so hoch getraben). Eine der vier, Kimber, gespielt von Stefanie Scott, liebt es, deren Leben dann auch noch auf Youtube zu teilen und alle anderen machen da auch hin und wieder mit. Schließlich nimmt auch Jerrica, gespielt von Aubrey Peeples, ein Video auf wie sie ein Lied singt in etwas verkleideter Form, als Jem.

Dieses Video geht durch die Decke und sie werden von einer Agentur angeschrieben, den Starlight Records. Erica Raymond, gespielt von Juliette Lewis, ist die Geschäftsführerin und sucht nach einem neuen Sternchen am Talentehimmel. Jem soll eigentlich nur allein für sie arbeiten, doch Jem möchte die drei anderen Mädels mit im Boot haben und stellt diese Bedingung. Zu viert veranstalten die Mädels dank der Agentur Geheimkonzerte, die den Hype noch mehr in die Höhe treiben.

Das Geheimnis um Jems Identität wird voll ausgeschöpft und steht im Mittelpunkt der Karriere. Die Produzentin will den Geldsäckel noch weiter ausschöpfen und setzt Jem unter Druck. Sie muss einen Solovertrag unterschreiben um die Familie zu retten.

Ein kleiner Nebenschauplatz ist ein kleiner Roboter, den Jerricas und Kimbers Vater gebaut hat. Dieser hat auch kleine Rätsel eingebaut, was die Mädels in LA erkennen. Diese Erfindung ist wirklich toll und wahrscheinlich das größte Fantasyelement im Film. Es ist schade, dass dieser nur so kurz vorkommt, wahrscheinlich in der Serie stärker, aber das weiß ich leider nicht. Kennt jemand von euch die Serie und hat sie auch gesehen? Kann man die noch irgendwo schauen?

Natürlich gibt es auch eine Miniromanze und ein Happy Ende und viel, meiner Meinung nach, wirklich gute Musik. Auch die Kostüme liebe ich sowie das Makeup. Gerade wie das Makeup gemacht ist, würde ich ja auch zu gern im Alltag tragen. Oder, was sagt ihr?

Der Film ist jetzt nicht super einzigartig, aber die Art und das Auftreten der Mädels und der Musik macht ihn für mich zu etwas Besonderem. Die Handlung ist relativ platt und unspektakulär, aber wer nicht mehr erwartet, kommt hier auf seine Kosten. Für wen er genau zu empfehlen ist, kann ich euch so gar nicht sagen, denn ich halte mich nicht für die gedachte Zielgruppe, aber er war eben toll,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 14. Juni 2017

[New World Chronik] This New World - Band 1

Hallo zusammen,

heute mal wieder ein Buch von der lieben Laura Newman. Wie ihr wisst, habe ich fast alle ihre Bücher gelesen und mag diese sehr und daher dachte ich, warum nicht auch diese neue Reihe gleich beginnen.

Fakten:
  • Autorin: Laura Newman
  • Roman
  • 2017 erschienen
  • 392 Seiten
  • Books on Demand
  • Preis: 21,99 € gebundene Ausgabe
Klappentext:
"Zoe ist im letzten Highschool-Jahr, als ihre Welt auf einmal kopfsteht.
Menschen benehmen sich seltsam. Unvorstellbare Dinge geschehen. Im Fernsehen und Internet ist von unerklärlichen Anomalien die Rede. Und spätestens als ihre Eltern plötzlich diese ganz erstaunlichen Dinge tun können, ist Zoe klar:
Diese Welt wird sich verändern."

Auch mit fast 400 Seiten lässt sich dieser Band sehr schnell lesen. Im Mittelpunkt unserer Erzählung steht Zoe. Sie ist ein klassischer Teenager und gehört zu den Beliebten Kids an ihrer Schule. Der Football-Kapitän ist ihr Freund seit vielen Jahren und sie wird wohl definitiv Ballkönigin des Abschlussjahrs werden.
Zoes Familie ist recht traditionell zusammengesetzt. Sie leben in einer Wohnsiedlung behütet und beschützt. Ihr Vater ist Polizist und die Mutter weiß ich vor Schreck gleich gar nicht, also etwas ganz Normales =)

In ihrer Schule gehört sie wie gesagt zu den Beliebten Kids. Sie zieht aber nicht unbedingt mit, wenn ihre Clique gegen andere schießt, wie beispielsweise Josh, den alle nur Justice nennen. Er scheint auf den ersten Eindruck etwas speziell und liebt die Fotografie.

Eines Tages kommt es dann zu seltsamen Veränderungen, die niemand so richtig einordnen kann. Plötzlich können manche Menschen verrückte Dinge oder werden als krank bezeichnet, denn die Veränderungen sind definitiv von abnormaler Natur. Ohne jetzt spoilern zu wollen, gewöhnen sich jedoch alle nach einer gewissen Zeit an diese Situation. Es werden neue Gesetze erlassen, die das Leben mit den Veränderungen regeln. Mittlerweile sind alle oder zumindest 90% der Weltbevölkerung betroffen.

Doch dann kommt es nach über einem Jahr zu einer weiteren Entwicklung. Diese ist scheinbar unberechenbar und stellt die Welt vor nochmal neue Herausforderungen. Dann endet auch schon dieser erste Band.

Alles in allem mochte ich die Geschichte. Sie ist ruhig und sanft geschrieben. Hin und wieder kommt dann so eine verrückte und auf eine Art laute Situation dazu, die einen auch erschrickt und fasziniert zu gleich. Gerade zum Ende hin werden die Szenen brutal und schockierend. Aber eben genau diese Art eine Geschichte darzustellen, ist es, was ich an Laura so mag. Es gibt in jedem ihrer Bücher diese Momente wo die Welt auseinander fällt und man einfach nicht fassen kann, was da gerade passiert. Also im übertragenen Sinne!

Was bei diesem ersten Band allerdings auch ein bisschen schade war, er kam irgendwie nicht richtig in Schwung und es passiert nicht sooo viel bzw. wird das was passiert, für meinen Geschmack zu schnell als gegeben hingenommen. Ich bin mir sicher, dass es zu einigen Dingen noch Erklärungen in den Folgebänden geben wird, aber dennoch war es nicht ganz so toll wie beispielsweise der erste Band der Nachtsonne Chroniken.

Dennoch ist es eine spannende Geschichte mit aufwühlenden Momenten und interessanten Ideen. Ich bin gespannt auf Band 2 und wie viele Bände es geben wird,

eure Blue Diamond.

Sonntag, 11. Juni 2017

[The Bone Season - Band 2] Die Denkerfürsten

So meine Lieben,

nachdem ich mich nun etwas mit dieser Reihe beschäftigt habe, hatte ich lange überlegt, ob ich Band 2 tatsächlich gleich hinterher höre oder lieber warte, bis es denn mal einen neuen Band gibt, um nicht zu lang warten zu müssen... Allerdings war ich so positiv gestimmt und konnte nicht anders, als von meinem neuen Guthaben auf Audible auch den nächsten Band zu holen.

Fakten:
  • Autorin: Samantha Shannon
  • Roman
  • 2015 erschienen
  • 624 Seiten
  • Bloomsbury Berlin
  • Preis: 17,99€ gebundene Ausgabe
Ja also, schon wieder kein Hörbuch gefunden, es ist diesmal übrigens ungefähr 17 Stunden lang, und diese Angaben, die ich finden konnte, irritieren mich ehrlich.

Klappentext:
"Es ist Paiges einzige Chance: Wenn sie es schafft, die geheimen Gruppen der Denkerfürsten im Londoner Untergrund zu vereinen, könnte die Rebellion gelingen und das diktatorische System von Scion gestürzt werden. Doch diese Gruppen sind zutiefst verfeindet und denken überhaupt nicht an einen gemeinsamen Aufstand. Als plötzlich die Rephaim in London auftauchen, wird die Zeit knapp. Und wo ist eigentlich der Wächter? Seine Hilfe könnte Paige jetzt dringend gebrauchen. Denn die Jagd auf die Seherin hat begonnen ..."

Nachdem Paige und ihren Freunden und einigen anderen die Flucht aus dem Rephaim-Dorf gelungen ist, befinden sie sich nun wieder in ihrer Heimatstadt. Für den ersten Moment scheint alles seine gewohnten Wege wie zuvor zu gehen. Doch Paige hat viel gelernt in ihrer Sklavenzeit. Ist sie jetzt überhaupt wieder frei oder war sie immer schon ein Sklave nur der Besitzer hat sich zwischendurch geändert? Das sind alles Fragen, die sie sich nun stellt und die es gilt zu beantworten.

Rollen im Buch wandeln sich. Es kommen einige neue Charaktere dazu oder andere Bekannte gewinnen an Bedeutung. Die Welt ist im Umbruch und dies in mehrere Richtungen. Niemand, dem man einst glaubte, scheint heute noch vertrauenswürdig. Der einzige Herr der Denkerfürsten stirbt und damit beginnt ein Machtkampf im Untergrund, der sich sehen lassen kann.

Auch Freundschaften und zwischenmenschliche Beziehungen verändern sich. Wie war das, in den Situationen wo man jemanden wirklich braucht, merkt man, wer zu einem hält...?

Inhaltlich ist auch der zweite Band wirklich gut und detailiert aufgearbeitet. Wir können viele kleine Veränderungen feststellen. Die Charaktere wachsen und manche zeigen nun ihr wahres Gesicht. Paige wird zu unserer Heldin und ihr zu folgen oder nicht zu folgen bestimmt auf eine Art ob man an das Gute oder Böse glaubt.

Besonders faszinierend finde ich, dass die Denkerfürsten, um die es die ganze Zeit lang geht und die selbst Herrscher über Menschen und Widernatürliche sind, selbst nur im Untergrund leben. Also sie selbst sind Ausgestoßene aus der eigentlichen Welt und glauben dennoch eine Machtstellung inne zu haben, bei der sie selbst wiederum eine Schicht Menschen unter sich versuchen zu vereinigen. Diese Pyramide ist total verrückt in meinen Augen und macht die Geschichte umso spannender.

Am Ende ereignet sich ein Kampf um die neue Vorherrschaft dieses Untergrundes. Eigentlich könnte das Buch damit zu Ende sein, doch nein, es folgen noch ein paar Ereignisse, die einen echt neugierig auf den nächsten Band machen, da sie wieder so offen für alles sind. Nur der Kampf wäre im Hinblick auf die Dauer, bis wir vielleicht den dritten Band lesen können, ein wesentlich besserer Schluss gewesen, aber so sollte es eben nicht sein. Ein bisschen Spannung gehört ja immer dazu.

So wie im Buch, welches meiner Meinung nach eine echte Steigerung zum ersten Band ist. Die Situationen und Dialoge sind ausgereifter und die Menschen handeln irgendwie nicht so verloren im Nirgendwo, sondern immer mit einem Ziel vor Augen.

Empfehlen kann ich es natürlich nur weiter, aber, wenn ihr auch so ungeduldige Leser seid, wie ich einer bin, dann lasst euch seeeehr viel Zeit, denn Band 3 gibt es bisher nur auf Englisch,

eure Blue Diamond.



Freitag, 9. Juni 2017

[The Bone Season - Band 1] Die Träumerin

Hallo an alle Fantasyfreunde,

ich wollte gern mal wieder eine tolle Reihe als Hörbücher starten und immer wieder wurde mir "the bone season" vorgeschlagen. Ich habe mich nicht weiter damit beschäftigt und irgendwann der Versuchung nachgegeben, und Band 1 geladen.

Fakten:
  • Autorin: Samantha Shannon
  • Roman
  • 2015 erschienen
  • 624 Seiten
  • Berlin Verlag Taschenbuch
  • Preis: 9,99€ Taschenbuch
Fragt mich nicht, aber den Hörbuchpreis und so weiter finde ich gerade nicht ...

Klappentext:
"Sie ist stark, sie ist schnell, und sie kann etwas, was sonst niemand kann: die Gedanken anderer auskundschaften. In einer Welt, in der Freiheit verachtet und Träume verboten sind, wächst die junge Paige zu einer Kämpferin heran. Doch dann wird sie erwischt und in eine geheime Stadt verschleppt, in der ein fremdes Volk herrscht, die Rephaim. Und wo sie Arcturus trifft, den jungen Rephait mit den goldenen Augen. Er ist das schönste und unheimlichste Wesen, das sie je gesehen hat. Seine Gedanken sind ihr ein Rätsel. Und ausgerechnet ihm soll Paige von nun an als Sklavin dienen…"

Als Hörbuch geht dieser erste Band um die 16 Stunden. Also völlig vertretbar und super schön lang für ein Wochenende voller Zeit für genau dieses.
Spannenderweise habe ich mich vor kurzem mit der lieben Kitty darüber unterhalten wie wir so mit unseren Sinnen umgehen und dabei große Unterschiede festgestellt. Während sie zum Beispiel gern im Zug hört, weil sie sich da besser auf das Hören konzentrieren kann, da sie sich stärker von Dingen ablenken lässt die sie sieht, ist es bei mir genau umgedreht. Ich höre ständig und überall und kann mich trotzdem super auf andere Dinge konzentrieren. Zum Beispiel schreibe ich gerade diesen Post und höre nebenbei bei einer Talkshow zu und ja ich höre wirklich hin. Verrückte Welt, oder? Jeder ist eindeutig anders.

Kommen wir nun endlich zum Buch! Wir haben es hier mit einem klassischen Fantasybuch zu tun, bzw. mit einer Reihe, die noch lange nicht fertig geschrieben ist, denn es sollen wohl 7 Bände insgesamt werden. Nach meiner Kenntnis gibt es momentan 2 übersetzt in Deutsch und 3 auf Englisch und wie wir am Erscheinungsdatum sehen können, dauert ein Band doch seine Zeit. Was ja eigentlich überhaupt nichts für mich ist, denn wenn ich eine Reihe begonnen habe, möchte ich diese am liebsten sofort beenden. Diese verzwickte Situation war mir aber leider nicht von Anfang an bekannt gewesen.

Die Geschichte um Paige, unsere Protagonistin, ist ziemlich hochgepusht gewesen oder ist es immer noch und auf der einen Seite kann ich dieser Begeisterung folgen, auf der anderen nicht. Mir ist der Einstieg in die Geschichte ehrlich ein bisschen schwer gefallen. Er war irgendwie ein bisschen träge und nicht so spannend geschrieben wie es dann irgendwann doch wurde. Vielleicht brauchte die Autorin selbst noch den Einstieg. Vielleicht ist in meinem Fall auch die Leserin schuld, aber das könnte man ewig diskutieren.

Ungefähr nach dem ersten Drittel war ich richtig in der Geschichte drin und habe vor allem die Problematik verstanden. Quasi worum es überhaupt geht. Denn auch die vielen Begriffe haben mich zu Beginn ein wenig überfordert. Keine Ahnung woran das gelegen haben könnte. Wie gesagt, nach einer Weile war ich endlich in die Geschichte eingetaucht und habe auch alles verstanden.

Paige und andere Widernatürliche leben in einer scheinbar ganz normalen Welt wie wir sie kennen. Nur die Regierungsform ist anders und einige, eben die Widernatürlichen, haben besondere Gaben, wie Hellsehen, Handlesen, eine Art Gedankenlesen und vieles mehr. Es hatte für mich immer so eine mittelalterliche oder gauklerische Atmosphäre aber auf so hochmodern getrimmt. Für mich mal eine ganz neue Welt, die die Autorin da geschaffen hat.
In dieser Welt gibt es auch Gangs, die verschiedene Fähigkeiten vereinen oder durch eine besonders hervorstechen. Auch Paige gehört einer solchen an und sieht diese als ihre Familie an. Doch eines Tages wird sie entführt und mit einem Zug verschleppt. In der neuen Umgebung trifft sie auf weitere Widernatürliche und auch wenige "normale" Menschen sowie den ihr völlig unbekannten Repahim. Diese sind ein eigenes Volk mit eigenen Fähigkeiten, scheinbar von einem fremden Planeten. Also irgendwie alles unglaublich skurril. Bis jetzt habe ich keine konkrete Vorstellung, wie diese aussehen, aber sie sind auch auf eine Art veränderlich, daher soll es vielleicht gar nichts Konkretes in der Hinsicht geben. Da spielt sicher auch die Vorstellungskraft eines jeden eine Rolle.

In dieser neuen Stadt entwickelt sich Paige mit riesen Schritten weiter. Sie hat Glück und wird die Sklavin eines Rephaim, der es selbst nicht so richtig ernst mit seiner Welt zu meinen scheint, zumindest ist er irgendwie anders als die anderen. Schnell entsteht zwischen den beiden eine ganz eigene Beziehung, die ebenso undurchsichtig erscheint.

Dieses konfuse, andere und mystische ist auch das, was sich durch jede Szene der Geschichte zieht und das keineswegs störend. Die Welt, die da von der Autorin geschaffen wurde, ist in sich ein großes Mysterium und selbst ihre Bewohner scheinen nur Bruchteile davon wirklich zu kennen. Ich bin völlig hin und weg von den Wesen, die existieren. Die alle auch irgendwie so menschlich erscheinen und dann eben wieder nicht. Bei keinem Buch bin ich bisher so oft darüber gestolpert mich zu fragen, was nun echt ist und was nicht und was sich in meine Fantasy geschlichen hat und damit echt erscheint.

Ihr merkt, mir hat das Buch wirklich gut gefallen und das auch so gut, dass es sofort weiter gehen musste. Empfehlen kann ich es jedem, der mit, meiner Meinung nach, High-Fantasy zurecht kommt und auch für den Anfang ein bisschen Geduld hat, denn die lohnt sich eindeutig,

eure Blue Diamond



Mittwoch, 7. Juni 2017

Eine Million Minuten: Wie ich meiner Tochter einen Wunsch erfüllte und wir das Glück fanden

Hallo zusammen,

heute mal ein Buch, auf das ich durch eine Talkshow aufmerksam wurde und mir dachte - das klingt jetzt schon so, als wäre es exakt das, was ich lesen möchte.

Fakten:
  • Autor: Wolf Küper
  • Roman
  • 2016 erschienen
  • 256 Seiten
  • Albrecht Knaus Verlag
  • Preis: 19,99€ gebundene Ausgabe
Klappentext:
"Als Nina eines Abends beim Zubettgehen sagt: »Ach Papa, ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten. Nur für die ganzen schönen Sachen, weißt du?«, bekommt Wolf Küper eine Ahnung davon, dass eine Million gemeinsam verbrachter Minuten womöglich sehr viel wertvoller sein könnte als eine glänzende Karriere. Eine Million Minuten ist ein Märchen aus dem Deutschland der Gegenwart. Die wahre Geschichte einer Familie, in der sich ein Vater von den Träumen seiner Tochter anstecken lässt und vier Menschen die Reise ihres Lebens machen."

Wenn ihr euch nun fragt, wie kommt das ganze in eine Talkshow. Das ist eigentlich ganz einfach, denn Wolf Küper ist Forscher in Sachen Umwelt und Natur. Er kommt sehr viel rum und klärt über Phänomene auf. Nebenbei jetzt auch noch über sein Buch.

Wie ihr euch schon denken könnt, ist dieses rumreisen vor allem wenn die Familie zu Hause sitzt schwierig. Nun hatten Küpers auch noch das Problem, das ihre große Tochter in ihrer Entwicklung nicht so auf dem Dampfer war wie sie es hätte sein können. Warum das ganze bleibt völlig offen und doch ist sie und ihr entschleunigtes Leben, denn sie macht alles echt extrem langsam, der Grund dafür dass dasgesamte Leben der Familie entschleunigt wird.

Zuerst erfahren wir einige Dinge über das Leben der Familie, Karriereleitern und das Leben inder Öffentlichkeit. Auch die Besuche bei Ärzten die Tina untersuchen bekommen wir genau geschildert. Eigentlich fast wie ein Roman wenn da nicht diese ganz persönliche Note wäre. Klar weiß man einfach dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, und dennoch ist es Wolfs Schreibstil der aus allem etwas Besonderes werden lässt. Dieser Mann hat es einfach drauf.

Unsere Million Minuten verschlägt die Familie nun auf eine Reise durch die Kontinente. Dabei erleben sie allerlei verrückte aber auch schöne oder faszinierende Dinge. Natürlich könnte ich euch jetzt einzelne Beispiele nennen, aber das wäre zu sehr vorgegriffen. Versprechen kann ich euch, dass es viele Schmunzelmomente gibt und auch auf eine Art schockierende Szenerien.

Grundsätzlich möchte ich es aber jedem von euch empfehlen, denn es ist eine Geschichte, um das Leben selbst besser zu begreifen und umzusetzen,

eure Blue Diamond.


Sonntag, 4. Juni 2017

Die Katzen von Montmartre

Hallo meine Katzenfans,

während meine Mietz sich hier fleißig putzt, möchte ich euch von diesem kleinen Krimi berichten, den die liebe Blue als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen hat. Allerdings bin ich ja der Katzenfan von uns beiden, also hab ich es zuerst gelesen. Niedliche Krimis sind ja sowieso mein Ding. Also was wird uns hier geboten?

Die Fakten:
  • Autor: Tessa Korber
  • Titel: Die Katzen von Montmartre
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: btb Verlag
  • Seiten: 253
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Ermittler auf leisen Pfoten über den Dächern von Paris. Mein Name ist Bonnard. Ich wohne auf dem Friedhof von Montmatre. Hier enden die Geschichten nicht nur, es fangen auch welche an."

Zur Handlung: Man soll gar nicht meinen, wie viele Katzen in Montmatre leben. Neben dem Friedhofskater Bonnard, dessen Geschichte keiner kennt, ist da noch Suzanne mit ihren beiden Jungen, die in einer Bäckerei lebt und gern die Rester vernascht. Auch Dégas gibt es, einen Straßenkater, der alles weiß und alles kennt. Und die hübsche Grisette, die sich für etwas ganz Besonderes hält.

Doch eines Tages ist Grisette verschwunden und die Menschen finden ein totes Mädchen auf dem Friedhof. Schnell wird Dégas und Bonnard klar, dass hier schlimme Dinge geschehen, und da die Menschen immer nur sehen, was sie sehen wollen, müssen die Katzen nachhelfen, damit diese Dinge aufhören.


Ich kann mich den ganzen Tag mit Katzen beschäftigen, daher mag ich auch Bücher über Katzen. Allerdings muss ich sagen, hier kommen einige Wörter vor, die ich im Zusammenhang mit Katzen noch nie gehört habe. Ich wollte das auf die Übersetzung schieben, aber mir scheint, die Autorin ist selbst Deutsche. Über einige Wörter bin ich also ganz schön gestolpert.

Man merkt aber, dass die Autorin sich mit Katzen auskennt und sich auch in sie hineinversetzen kann. So schnurren die Katzen beispielsweise, um sich selbst zu beruhigen, was mein wilder Tiger auch häufig tut, wenn sie sich unwohl fühlt. Solche Details haben mir dann sehr gefallen. Auch sind die Katzen hier wirklich von herausragender Bedeutung und wir sind direkt in ihren Köpfen. Es ist also wirklich ein Katzenkrimi.

Es werden verschiedene Handlungslinien erzählt, was mich vielleicht am meisten gestört hat, denn ich habe das Gefühl, vielleicht wäre ein Fokus auf einen Handlungsstrang ratsam gewesen. Sie hängen am Ende auch nicht zu sehr zusammen, sodass so viele Rätsel auf einmal in so wenig Seiten eher nicht sinnvoll erscheint. Am meisten interessiert hat mich die Geschichte um Grisette und hier hätte man deutlich mehr Spannung und Gefühl einbauen können. Sie bleibt alles ein bisschen fern und platt für den Leser.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Sichtweise erzählt, wobei wir nicht nur Katzen sondern auch Menschen begleiten. Auch hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. So ist Bonnard der besonderste Erzähler, aber wir erfahren kaum etwas über ihn oder aus seiner Sicht. Das Pariser Flair wird für mich aber gut eingefangen. Ich war zwar noch nie dort, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass eine Deutsche davon erzählt.

Spannung kommt bei dem Buch schon auf, vor allem im mittleren Teil, wenn aus Grisettes Sicht erzählt wird. Aber durch die dauernden Unterbrechungen, bei denen die Geschichte wieder zu einem anderen Handlungsstrang springt, ist man doch nie so tief in der Geschichte drin, dass man sie nicht mehr aus der Hand legen kann. Und das finde ich für einen Krimi schade, denn Potential war da.

Insgesamt versucht das Buch aus meiner Sicht einfach zu viel. Eine klarere Handlung, weniger Erzähler und dazu das Flair und die Katzenanspielungen, für mich wäre das ein wunderbares Buch geworden. So muss ich leider Punkte abziehen, denn obwohl ich mich gut unterhalten gefühlt habe, ging das Buch mir nicht unter die Haut. Ich kann es aber für gemütliche Lese-Abende empfehlen, vor allem wenn ihr keine grausigen Thriller sondern nur ein bisschen Spannung wollt.

Kennt ihr das Buch oder andere Bücher der Autorin? Ich bin gespannt!

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Freitag, 2. Juni 2017

Disgrace

Hallo meine Thrillerfans,

wie viele Jahre ist es her, seit ich Mercy gelesen habe? Nun, eindeutig zu viele. Denn ich kann mich kaum mehr daran erinnern, wann das war. Das Buch selber ist mir aber gut im Gedächtnis geblieben, denn es war einer der spannendsten Thriller, die ich je gelesen habe. Deswegen habe ich nun endlich aus der Bibo den zweiten Band entliehen.

Die Fakten:
  • Autor: Jussi Adler-Olsen
  • Übersetzung: K. E. Semmel
  • Titel: Disgrace (Original: Fasandraeberne)
  • Reihe: Deparment Q series (2)
  • Erschienen: 2012
  • Verlag: Penguin 
  • Seiten: 503
  • Preis: für wenige Cent gebraucht
  • Klappentext: "Kimmie's home is on the streets of Copenhagen. To live, she must steal. She has learned to avoid the police and never to stay in one place for long. But now others are trying to find her. And they won't rest until she has stopped moving - for good. Detective Carl Morck of Department Q, the cold case division, has received a file concerning the brutal murder of a brother and sister twenty years earlier. A group of bording school students were the suspects at the time - until one of their number confessed and was convicted. So why is the file of a closed case on Carl's desk? Who put it there? Who believes the case is not solved? Carl wants to talk to Kimmie, but someone else is also asking questions about her. They know she carries a secret certain powerful people want to stay buried deep. But Kimmie has own of her own. It's the biggest secret of them all. And she can't wait to share it..."
Zur Handlung: Das Department Q war nicht gerade die Idee von Carl Morck, aber er hat sich der Sache ergeben. Gemeinsam mit seinem Helfe Assad hatte er einen grandiosen Erfolg, als er einen alten Fall aufrollen konnte. Leider hat es nicht ganz zur Rettung gereicht, aber wenigstens kam so die Wahrheit ans Licht. Nun allerdings will Morck lieber seine Ruhe, aber der nächste Fall wartet schon auf ihn.

Seltsam ist, dass der Fall eigentlich gelöst wurde, jemand sitzt wegen dieses Verbrechens bereits in Haft. Aber Assad ist wie immer bereit loszulegen und schleift Morck zunächst eher mit sich, bis dieser endlich das unendliche Potential des Falles erkennt. Und dann hat er auch noch eine neue Sekretärin zugeteilt bekommen, was ihm übel auf die Stimmung schlägt...

Insgesamt kann ich gleich vorwegnehmen, dass dieses Buch mit Band 1 nicht vergleichbar ist. Während dieser Band mir damals den Atem geraubt hat, war dieses Buch zwar unterhaltsam, aber einfach nicht so thrilling. Ich konnte jeden Abend ohne Probleme das Buch zuklappen und schlafen gehen. Das ist natürlich für einen Thriller nicht perfekt.

Die Charaktere kennen wir ja schon teilweise. Morck ist immer noch der eher missgelaunte, leicht frauenfeindliche Cop, der in letzter Zeit einfach viel Pech hatte. Assad ist nach wie vor übermotiviert aber auch geheimnisvoll, denn irgendwas ist an ihm, das man einfach nicht platzieren kann. Er will es Morck immer recht machen, gleichzeitig ist er aber die gute Fee der Geschichte, die in den richtigen Momenten die richtigen Knöpfe drückt, um Morck anzutreiben. Die neue Sekretärin hat mir gefallen, da sie sich von Morck weder abschrecken noch groß ärgern lässt. Das bringt neue Dynamik ins Team.

Kimmie ist eine seltsame Person. Sie war einst reich, aber auch verwöhnt. Dann ist sie auf der Straße gelandet. Wir wissen, dass sie Schreckliches erlebt hat. Sie will Rache und ist dabei wirklich skrupellos. Dennoch fühlt man ein Stück weit mit ihr mit, obwohl man ahnt, dass sie kein Opfer ist in der Geschichte. Um sie herum gibt es noch eine Drogenabhängige, die ich irgendwie niedlich fand, die aber auch ein Stück weit klischeehaft dargestellt ist. Die reichen Typen sind alle richtig gruselig und man will einen nach dem anderen verprügeln - allein deswegen fühlt man schon wie Kimmie.

Der Fall an sich dröselt sich langsam auf. Was dabei ungefähr geschehen sein muss, ist aber leider schon früh klar. Die Motive dahinter sind ziemlich banal. Das ist für einen Thriller einfach nicht ausreichend. Hier wird dann auch darauf zurückgegriffen, den Thrill nicht aus dem Fall an sich zu holen sondern aus dem Moment der geplanten Festnahme. Das ist für mich aber immer nur so ein Versuch, aus einem eher banalen Fall noch etwas herauszuholen, und hat mit wahrer Spannung wenig zu tun.

Dennoch muss man hier auch eingestehen, dass der Roman kreativ geschrieben ist, die Charaktere nicht bloße Klischees sind, sondern alle ihr Stärken haben. Gerade die Abgründe einiger der Mitglieder der alten Gang sind wirklich ekelerregend. Und auch der Schreibstil des Buches ist wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Alles in allem handelt es sich um ein solides Buch, dass aber einfach nicht mit dem Vorgänger mithalten kann. Ich denke, ich werde die Reihe bei Gelegenheit weiterlesen, habe nun aber geringere Erwartungen. Die neuesten Teile sollen ja wieder deutlich besser werden.

Kennt ihr die Reihe? Könnt ihr Band 3 empfehlen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro



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