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Sonntag, 25. Juni 2017

Verstand und Gefühl - Sense and Sensibility

Nicht das schönste Cover...
Hallo meine Romantiker,

ich hatte in den letzten Wochen eine ganz schöne Leseflaute. Da ich dieses Jahr schon sehr viel gelesen habe für meine Verhältnisse, war dann einfach die Luft erstmal raus. Allerdings hat es vielleicht doch auch mit diesem Buch zu tun gehabt, so ganz sicher bin ich nicht. Aber lasst uns doch heute über Jane Austen reden.

Die Fakten:
  • Autor: Jane Austen
  • Titel: Verstand und Gefühl (Original: Sense and Sensibility)
  • Erschienen: 2011 (erstmals 1811)
  • Verlag: Anaconda
  • Seiten: 438
  • Preis: 29,99 Euro im Set (6 Bücher)
  • Klappentext:

Zur Handlung: Elinor und Marianne Dashwood verlieren ihren Vater schon recht jung und sind fortan auf die freundliche Zuwendung von Verwandten angewiesen. Sie müssen ihr Heim in Norland verlassen und kommen bei einer Familie Middleton unter, die ihnen ein kleines Landhaus zur Verfügung stellen. Elinor hatte sich jedoch zuvor in den Schwager ihres Bruders verliebt, von dem sie nun getrennt wird.

Marianne wiederum trifft kurz nach der Ankunft in Barton auf Mr Willoughby, welcher von Sir John Middleton als hervorragender Jäger gelobt wird. Er macht sich Hoffnung auf ein großes Erbe und umgarnt Marianne einige Zeit, die nun auf einen Heiratsantrag hofft. Doch eh beide Schwestern am Ende für immer glücklich sein dürfen, wird noch viel geschehen.

Ich habe zunächst versucht, das Buch im Original zu lesen, aber mir gefallen Austens Romane einfach übersetzt besser. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, aber die Übersetzung kam mir sehr hochwertig vor. Es macht das Verständnis doch einfacher, denn das Buch ist nun schon einige 100 Jahre alt. Außerdem war ich zunächst einfach überfordert mit all den Namen von Orten, Familien und Personen.

Ich habe einen weiteren Fehler gemacht, nämlich das englische Vorwort zuerst zu lesen. Ich weiß zwar, dass in solchen Vorworten immer Spoiler enthalten sind. Ich dachte aber, da ich das Buch vor knapp 10 Jahren schon mal gelesen habe, wüsste ich eh schnell wieder, worum es geht. Allerdings war das eine falsche Annahme und so habe ich mir doch ein Stück der Lesefreude geraubt, weil alle Wendungen vorweggenommen waren und ich nicht richtig mitfiebern konnte.

Ich erinnere mich aber auch noch daran, wie ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe und auch damals nicht ganz so eingenommen war wie von Stolz und Vorurteil, was mein erster Austen war. Irgendetwas an der Geschichte kann mich einfach nicht packen. Vielleicht liegen mir die Werke, in denen nur ein Hauptcharakter im Fokus steht, wie Emma und Überredung, doch ein bisschen mehr. 

Die beiden Schwestern könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Marianne ungestüm ist und ihre Gefühle immer im Gesicht trägt, ist Elinor besonnen und rational und versucht als Älteste, ihre Familie stets zu schützen. Dadurch missverstehen sich die beiden auch gelegentlich, wobei Marianne deutlich öfter daneben liegt als Elinor. Die drei Herren, die hier die Gegenstücke bilden, sind ebenfalls komplett verschieden. Edward ist still und zurückhaltend, aber ein rechtschaffener Mann. Von ihm habe ich einfach viel zu wenig gesehen, um Elinors Gefühle zu verstehen. Erst am Ende geht mein Herz für ihn auf. Mr Willoughby ist ein ziemlicher Schnösel, der sich über Konvetionen hinwegsetzen will und den Spaß an vorderste Stelle stellt. Oberst Brandon schließlich ist der hoffnungslos Verliebte, der schon viel mitgemacht hat, aber irgendwie mochte ich ihn zwar, konnte aber nicht sehen, wie sich eines der Mädchen in ihn verlieben sollte. 

Ich denke, auch die männlichen Charaktere machen dieses Buch schwierig für mich, denn der einzige, von dem wir wirklich viel sehen, ist Mr Willoughby und da hatte ich mir ja von vorn herein Spoiler eingehandelt. Die anderen beiden blieben immer sehr blass in meiner Vorstellung und bis kurz vor Schluss eindimensional. 

Alles in allem ist dies nicht mein liebstes Austen-Buch (das ist und bleibt Überredung), aber auch nicht das schlechteste (hier bleibt Northanger Abbey auf Platz 1). Ich würde es nur echten Austen-Fans empfehlen. Für alle, die die Autorin gern testen möchten, würde ich eins ihrer späteren Werke empfehlen. Der Schreibstil ist zwar in allen Büchern ähnlich, aber die Charakterisierungen sind einfach nicht so gut und die Anzahl der Namen und Figuren macht die Handlung für mich schwierig zu verfolgen. Und lest niemals (!!!) zuerst das Vorwort von Klassikern.

Wie steht ihr zu Sense and Sensibility? Ich werde mir sicher die Tage noch eine Verfilmung davon ansehen. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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