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Freitag, 28. Februar 2014

[Filmkritik] Kammerflimmern

Hallo Freunde,

ein neuer Freitag, ein neuer Film und weil viele dazu geneigt sind, Matthias Schweighöfer aus diversen Gründen nicht besonders toll zu finden, speziell die schauspielerische Leistung, möchte ich euch einen älteren Film vorstellen, in dem er eine Hauptrolle spielt.

"Kammerflimmern" ist ein deutscher Film und stammt aus dem Jahr 2004, also eigentlich noch gar nicht so alt, was man nicht unbedingt denkt, wenn man ihn sieht. Es handelt sich um ein Liebesdrama, welches aber keine typische Friede-Freude-Eierkuchen Geschichte ist. Er geht 100 Minuten, ist also relativ kurz.

Paul (Matthias Schweighöfer) und Fido (Jan Gregor Kremp) sind Rettungsassistenten und bekommen im Film eigentlich nur schreckliche Einsätze und Fälle ab. Es geht um Drogen, um verwirrte Menschen, um Menschen die Selbstmord begehen und all die Abgründe die eine Gesellschaft noch so zu bieten hat. Paul ist noch sehr jung und scheint immer sehr betroffen zu sein, nach jedem Einsatz.
Immer wieder tauchen Szenen aus seiner Kindheit auf, die verdeutlichen, wieso er so neben der Spur ist. Er träumt auch immer wieder von einer Szene, die er sich einfach nicht erklären kann. Dort sieht er eine Frau, die er später bei einem Einsatz trifft. November (Jessica Schwarz) ist hochschwanger und der Vater des Kindes spielt leider keine Rolle mehr. Paul wurde immer Crash genannt, weil er eben ein einziger Unfall ist, als Mensch, doch mit November wendet sich das Blatt.

Auch wenn diese Beschreibung sehr sehr kurz ist und irgendwie auf ein Happy End schließen lässt, bitte freut euch nicht zu früh. Es ist ein eher ernüchterndes Ende, passend, und irgendwie auch schön, aber eben nicht klassisch.

Crash ist eine unglaublich gefühlvolle Person und die schauspielerische Leistung ist einfach großartig. Sie ist keineswegs das, was ihr heute von Matthias Schweighöfer kennt. Es ist eine ganz andere Seite, nicht komisch oder ironisch.

November ist auch eine ganz tolle Frau, die dafür steht, das einfach jeder im Leben seinen "Mann" stehen muss und einfach durch muss, schließlich trägt jeder einen Teil von Verantwortung, nicht ausschließlich für sich selbst.

Alle weiteren Charaktäre im Film sind ebenfalls besonders, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um eine deutsche Produktion handelt. Er ist sehr tiefgründig und kratzt an der Verletzlichkeit eines jeden.

Empfehlen möchte ich den Film allen, die mit Krankenhaus, Unfällen und so weiter kein Problem haben, denn man sieht doch einige weniger schöne Dinge, dann denen, die sich auf Filme mit Tiefgang einlassen können. Es gibt kein großes Tamtam um die Handlung, wirklich nur diese auf die ihr euch konzentrieren könnt,

eure Blue Diamond.

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