Diesen Blog durchsuchen

Freitag, 16. April 2021

Find Me


Hallo meine Dystopien-Freunde,

bei der Welt, in der wir im Moment leben, will man ja kaum Dystopien lesen. Deswegen hat es vermutlich auch ein ganzes Jahr gedauert, bis ich mein Vorhaben die Shatter Me-Reihe zu beenden, endlich in die Tat umgesetzt habe. Es gab dabei zwei Bücher, die ich bisher nicht gelesen hatte: diese Sammlung von zwei Novellen und den letzten Roman. Beides werde ich diese Woche hier auf dem Blog vorstellen.

Die Fakten:

  • Autor: Tahereh Mafi
  • Titel: Find Me
  • Reihe: Shatter Me 4.5 und 5.5
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: HarperCollins
  • Seiten: 158 (+ Anfang Restore Me + Anfang A Very Large Expanse of Sea)
  • Preis: 7,89 Euro
  • Klappentext: "Kenji will do anything to protect the people he loves. In Shadow Me, he must continue to help lead the resistance while supporting Juliette as she reels from Warner's betrayal. In Reveal Me, he will be forced to stand up to the people he trusts the most in order to save those he cares about."

Die erste Geschichte Shadow Me spielt am Ende von Buch 4, die zweite Geschichte Reveal Me spielt zwischen Buch 5 und 6. Die Geschichten sind beide aus der Sicht von Kenji, der schnell zu einem meiner Lieblingscharaktere der Reihe geworden war. Von daher war ich gespannt auf die Geschichten, gleichzeitig bin ich aber nicht der größte Fan von solchen Novellen in längeren Reihen von Romanen.

Beim ersten Sammelband für Novellen zu dieser Reihe war es noch besonders, dass wir aus einer anderen Sicht lesen als der von Juliette. Dieses Novum haben wir hier nicht mehr, denn in der zweiten Hälfte dieser Reihe bekommen wir auch in den Romanen mehrere Perspektiven. Tahereh Mafi ist dabei gut darin, ganz verschieden zu schreiben, sodass man immer weiß, wem man gerade folgt. Das merkt man auch hier in den Geschichten, die definitiv in Kenjis Kopf verankert sind.

Es wird jetzt ein bisschen spoilerisch, wenn ihr die Reihe noch nicht groß (weiter)gelesen habt. Kenji ist für seine Umgebung immer ein bisschen der Pausenclown, er hat immer einen dummen Spruch auf Lager und will alle bei Laune halten. Außerdem ist er gut darin zu sehen, wenn andere mit Problemen kämpfen. Ein Thema in den Kurzgeschichten ist daher, wie ihn das aber selbst runterziehen kann, denn bei ihm schaut außer Juliette kaum mal jemand hinter die Fassade und fragt, wie es ihm wirklich geht. Das fand ich ganz interessant.

Außerdem ist Kenji ja ziemlich stark in Nazeera verliebt. Auch das spielt eine große Rolle in den Geschichten. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht so ganz, wie ich das fand. Für mich hatten die beiden nicht so viel Chemie. Ich liebe Kenji zwar als Charakter, aber dass Nazeera ihn auf diese Weise mag, hab ich nicht ganz nachvollzogen. Aber das kann dann jeder für sich entscheiden.

Was mich an dieser Sammlung gestört hat ist Folgendes: die erste Geschichte ist relativ sinnlos. Wir wissen schon alles über die Dinge, die in der Geschichte geschehen, denn es ist das Ende von Buch 4. Allerdings sehen wir es durch Kenjis Augen. Aber jeder mit ein bisschen Verstand kann sich schon gut denken, wie Kenji sich bei dem allen fühlt und braucht dann nicht diese Geschichte, um die Fantasie anzuregen. Darum ist sie eigentlich ziemlich überflüssig. Das sieht man auch daran, dass Buch 5 ungelogen mit dem letzten Teil der Geschichte als erstes Kapitel startet.

Die zweite Geschichte dagegen ist für mich eigentlich unerlässlich für Buch 6. Da die Handlung zwischen den beiden Büchern spielt, verpassen wir sonst wichtige Dinge, die in Buch 6 zwar angedeutet werden, aber schon wichtig zu wissen sind irgendwie... Das ist vor allem seltsam, weil wir in Buch 5 und 6 plötzlich so viele Kapitel aus Kenjis Sicht haben, die es vorher nicht gab. Da frage ich mich: wieso eine extra Novelle? Auf jeden Fall passt das recht positive Ende von Band 5 überhaupt nicht zum dramatischen Anfang von Band 6, wenn man diese Kurzgeschichte dazwischen weglässt.

Alles in allem finde ich solche Novellen einfach ein bisschen blöd. Ich finde, wenn darin wichtige Dinge bekannt werden, gehören sie in die Romane, und wenn sie unwichtig sind, braucht sie keiner. Aber das ist meine persönliche Meinung. Es würde mich freuen zu hören, ob ihr das anders seht. Ich würde also sagen, man sollte zumindest Reveal Me lesen, bevor man ins letzte Buch einsteigt, aber gut finde ich es deswegen nicht.

Bis bald,

Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen