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Sonntag, 11. April 2021

Konsum - Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen

 Hallo zusammen,

weils so schön war, gleich noch ein Sachbuch.

Fakten:

  • Autor: Carl Tillessen
  • Sprecher: Martin Valdeig
  • 2021 erschienen
  • 5h 50min
  • Harper Verlag
  • Preis: 9,95€

Klappentext:

"WAS KOMMT NACH DEM SHOPPEN? ÜBER DIE ZUKUNFT UNSERES KONSUMS. Die Pandemie hat uns vorübergehend auf einen kalten Konsum-Entzug gesetzt. Doch sie hat uns nicht geheilt. Wir kaufen einfach immer weiter - auch Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen. Was treibt uns dazu? Und was verändert sich gerade? Trendforscher Carl Tillessen nimmt uns mit hinter die Kulissen einer globalen Maschinerie, deren Erfolg vor allem auf Manipulation und Ausbeutung basiert. Stück für Stück seziert er die psychologischen Mechanismen, die bei uns immer wieder greifen - und schärft dabei unser Bewusstsein: für unsere eigentlichen Bedürfnisse, aber auch für die Bedingungen, unter denen unsere Smartphones und Sneaker entstehen. Denn der Preis, den die Natur und die Menschen in den Produktionsländern für unseren Hyperkonsum zahlen, ist hoch. Doch nie war die Chance, daran etwas zu ändern, so groß wie heute. "Die Frage nach dem Brauchen ist nebensächlich geworden. Das bloße Wollen hat sich zum Motor unserer Wirtschaft entwickelt. Ein Nutzen ist nicht mehr die Voraussetzung für den Erfolg eines Produktes. Im Gegenteil: Ein nützliches Produkt macht uns bestenfalls zufrieden. Aber erst das, was über den Nutzen hinausgeht, der Luxus, macht uns glücklich. Ein Staubsaugerbeutel macht uns keine Freude, eine Duftkerze schon." "Dass uns Dinge umso begehrlicher erscheinen, je knapper sie sind, liegt in unserer Natur. Die Evolution hat uns beigebracht, uns alles zu sichern, was nur begrenzt verfügbar ist, weil man nie weiß, wann es das nächste Mal verfügbar sein wird. Deshalb erscheinen uns Dinge schlagartig wertvoller, wenn uns klar wird, dass sie selten sind.""

Ohja das klingt nicht nur dramatisch, es ist es auch. Völlig unklar eigentlich wie das ein Buchthema sein kann das zum Verkauf steht, wenn es doch Konsum - den Kauf dieses Buches - kritisiert. Ja also gänzlicher Konsum ist hier nicht gemeint. Es geht vor allem um unnützen Konsum, was der Autor hier thematisiert.

Ein kritisches Thema, welches an jeden adressiert wird, wird vermutlich auch von vielen ignoriert weil der eigene Konsum ist doch sicher in Ordnung. Dem steuert der Autor gut entgegen mit seinem Untertitel und mit der wirklich sehr aktuellen Zeitschiene. Er bezieht sich auf die aktuelle Pandemielage und baut da sehr gut bereits bekannte Themen wie Ausbeutung, fairer Handel oder auch Marketing ein.

Dabei ist sein Schreibstil sehr leicht zu verstehen. Beim Hören war es tatsächlich so dass ich den - was schon alle? - Moment hatte. Wenn ich das jetzt so schreibe weiß ich gar nicht so genau ob das für oder gegen das Buch spricht. Was meint ihr? Also in dem Moment war es weder positiv noch negativ für mich. Ich war eben einfach überrascht. Vielleicht hab ich auf mehr gewartet.

Diese Kurzweiligkeit spricht aber aus meiner Sicht dafür, dass sich auch jeder mal mit dem Thema auseinandersetzen kann. Das wäre auch wirklich gut und wichtig. Sicherlich greift Konsum in unglaublich viele unserer Lebenswelten (ein tolles Wort oder? Hab ich von Politikern gelernt :D ) ein und ist damit so komplex und vielseitig beeinflusst, dass Änderungen an der Stelle sehr schwer umzusetzen sind.

Doch durch das Verständnis und die alltäglichen Beispiele wird es zu einem sehr nahbaren Bereich und ich bin mir sicher dass so auch jeder der sich damit auseinandersetzen wird, etwas beim eigenen Konsum verändern wird. 

Wenn ich an mich selbst denke war mein Konsum mal sehr unstrukturiert in meinem Mitte 20ern. Mit den ersten größeren Löhnen schmeißt man vielleicht auch gern mal mit dem Geld um sich. Mittlerweile bin ich in vielen Bereichen wesentlich bedachter. Ich habe mir zum Beispiel in den letzten 3 Jahren ganze 10 Kleidungsstücke gekauft, da hätte ich vorher wahrscheinlich noch eine 0 in der Zeit anhängen können. 

Vielleicht konsumiert man auch anders wenn man älter wird? Oder liegt das eher am persönlichen Verhalten? Was meint ihr - wovon hängt euer Konsum maßgeblich ab?

Nun lass ich euch mit den Sachbüchern erstmal wieder in Ruhe und gehe weiter dem SUB Abbau nach, um die Bücher zu nutzen die ich konsumiert habe,

eure Blue Diamond.



2 Kommentare:

  1. Hey!
    Eine schöne Rezension. Ich merke tatsächlich auch, dass ich mit dem Alter doch etwas bewusster konsumiere. Dennoch tappe ich noch oft in die "Haben will" - Falle und kaufe mir etwas, von dem ich erst später merke, dass ich es eigentlich nicht benötige. Ja, mein Konsumverhalten ist definitiv nicht optimal, das weiß ich. So ganz kann ich es aber nicht abstellen, denn wie der Autor auch sagt: Konsum macht ja auch ein Stück weit glücklich...
    Ich wünsche dir eine schöne Woche
    LG
    Yvonne

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    1. Liebe Yvonne, solche Momente kenne ich auch noch sehr gut, tatsächlich in letzer Zeit immer mehr bei Lebensmittel - so nach dem Motto mal dies und jenes probieren und bei so Abosystemen, da werden die Merklisten immer länger - wann soll man das alles schaffen? Konsum frisst Zeit. Oder?

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