Diesen Blog durchsuchen

Sonntag, 12. Januar 2014

Die verblödete Republik – Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen



Hallo ihr begeisterten Bücherwürmer, 

Um gleich mal etwas vorwegzunehmen…Ich habe lange an dem Buch gelesen, einfach weil es sehr kompliziert und teilweise unverständlich , ja recht dogmatisch einseitig  geschrieben ist, doch bis zum Ende durchzuhalten, hat sich gelohnt und meinen politischen Horizont und mein Denken erweitert. 

Fakten:

  • Autor: Thomas Wieczorek
  • 336 Seiten 
  • Buchverlag: Knaur
  • Fachbuch

Als Bestseller, wie es die Politzeitung „Spiegel“ preist, würde ich das Buch von Thomas Wieczorek dennoch nicht sehen. Klar rüttelt es den Leser auf,  welcher wohl der mündige Bürger sein soll,  doch in vielen Passagen des Buches schreibt der Autor zu detailverliebt und schweift oft vom eigentlichen Hauptthema des jeweiligen Kapitels ab. Das macht das lange Lesen des Buches schwer, und man muss einige Male Seiten erneut lesen, um dessen Intention zu verstehen.  

Es kommt einem vor, als wisse der Autor allein alles, was in der Republik falsch läuft. Wo wann wer zum Narren gehalten wird, und er vertritt dabei eine sehr deutliche Meinung über Politik, Medien und Wirtschaft. 

Das Buch beginnt mit einem Zitat von Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich…“, ihr kennt das. Dieses mittlerweile  ausgelutschte Zitat nutzt Wieczorek als ein Einstieg seines Politbuches, das verspricht nicht so der Knaller zu werden, aber alles zu seiner Zeit. 

Im ersten Kapitel mit  dem passenden Titel „ Der politisch verblödete Bürger“ kommt der Autor zu dem Entschluss, dass in der Politik gelogen wird, welch Überraschung. Durch die vor allem im ersten Teil des Buches groß auftretenden Zitate berühmter Zeitgenossen wie z.B. das Zitat von Rosa Luxemburg: „Könnten Wahlen etwas ändern, würde man sie verbieten“, wird dem Leser nochmal verdeutlicht, was Wieczorek persönlich von der Politik in Deutschland hält, und das Wahlen in seinen Augen als wirkungslos aufgefasst werden könnten, weil sich nach einem Regierungswechsel nicht wirklich viel in der Politik ändert, obwohl vor den Wahlen soviel neue Änderungen und Verbesserungen versprochen wurden. Da muss ich dem Autor zustimmen, auch wenn ich dies nicht so radikal sehe. Damit entfacht der Autor schon zu Beginn des Buches ein wahres Feuerwerk der Diskussionen über das Thema Wahlen, was doch ein recht harter Einstieg in das Buch ist. So mein erster Leseeindruck von den ersten Seiten. 

Man belüge uns alle in der Politik, und man könne mit dem demokratischen System was in Deutschland existiert, doch nichts ändern. Eigentlich leben wir in einer Matrix, so die Intention des Autors, denn der demokratische angepriesene Handlungsspielraum sei allesamt ein Mythos. Dabei unterteilt sich dieses Kapitel nochmal in die aufgegriffenen Bereiche -  „Rationale Wahlentscheidung, Volkswille, Mitwirkung, „Geimeindewohlorientierte" Politiker, Transparenz-Heimlichtuerei, Lob der Lüge“, die allesamt in der Theorie der Demokratie existieren sollten, aber in der Praxis in Deutschland nicht umgesetzt werden. So wird die BRD auf den weiteren Seiten als „Psyeudosozialstaat“ und „Psyeudorechtsstaat“ bezeichnet.  Weitere „Aha"-Effekte erfreuen das Auge beim Lesen, doch der große Enthüllungsjournalismus bleibt leider aus, und wandelt sich im Laufe des Lesens einfach nur zu einem langatmigen und anstrengenden Lesestoff um. 

Im zweiten Teil greift Wieczorek die Problematik der sozialen Marktwirtschaft auf und wirft mit altbekannten Schlagwörtern, wie „Neoliberalismus“, „Sachzwang“ , „Raffgier“ und „Privatisierung“ um sich und geht der Evolution des Kapitalisten (Homo Economicus) auf den Grund. Hin und wieder wird eine alte Wunde offengelegt oder dorthin gepöbelt. Man hat den Eindruck als wolle der Autor alle Bereiche der Politik abdecken, ohne konkret oder mit tieferen Sinn auf einzelne Gebiete genauer einzugehen. Da stellt sich mir die Frage wie kritisch und sachlich so eine Herangehensweise sein kann. An dem Punkt, habe ich das Buch mehrmals verlegt, weil ich einfach nicht weiterlesen wollte.  Ich zwang mich trotzdem das Buch weiterzulesen und entdeckte doch schöne und provokante Beispiele , die die Unsinnigkeit am System und die vielen Unwahrheiten der Politiker aufdecken sollten, die leider aber oft etwas aus dem Kontext gegriffen wirkten.  Interessant ist auch, wie Wieczorek erklärt, wie unsinnig Umfragen und Statistiken seien, da deren Ergebnisse oft in Verbindung mit den Aufraggebern zu sehen seien.  Was für eine Erkenntnis! Ungünstig nur, wenn der Autor solche Ergebnisse dieser Art selbst nutzt, um seine eigenen Thesen zu stützen. Sehr kontraproduktiv. 

Dennoch sollte man sich den Titel des Buches zu Herzen nehmen, sich nicht von den Medien verblöden lassen, sich eine eigene Meinung über das Buch und allgemein bilden, denn mit einem hat Wieczorek recht: Man muss selbst entscheiden, wie viel man wissen möchte, denn niemand ist allwissend. Alle Dinge zu hinterfragen ist besser, als sich eine Meinung anzuhören oder einen bestimmten Standpunkt zu einem Thema nur anzuhören. Die große Enthüllung bringt das Buch aber leider nicht, weil es wie zu Beginn beschrieben, einfach zu verworren und einseitig geschrieben ist. Als ob man das Gefühl hat, dass der Autor dieses Buch innerhalb eines Tages mit Wut auf die politischen Umstände in Deutschlad geschrieben hätte. Es kann auch sein das Wieczorek sein Werk mit jeder Menge Ironie gewürzt hat, die ich leider nicht immer eindeutig erkennen konnte. 

Somit kann ich dieses Buch vor allem Querdenkern und Leuten empfehlen, die vieles Gegegebene hinterfragen und sich nicht mit einer richtigen Antwort zufrieden geben. Allen anderen wird das Buch teilweise auf den Magen schlagen und es ist eine echte Herausforderung dieses Werk beim ersten Lesen zu verstehen.

Viel Spaß damit! Ich hoffe Euch hat meine allererste Rezension zu diesem Buch etwas genützt und bitte zerreißt mich nicht gleich in der Leser-Community ;)

Euer
Tree Of Mind

1 Kommentar:

  1. Herzichen Glückwunsch (^.^), ich habe mein Advetskalendergewinnspiel ausgelost und du bist unter den glücklichen Gewinnern. Schreib mir doch bitte eine Mail mit deiner Adresse und deinem Buchwunsch.

    LG Doreen

    http://chaosbibliothek.blogspot.de/2014/01/adventskalendergewinnspiel-auslosung.html

    AntwortenLöschen