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Mittwoch, 11. April 2018

Die Teeprinzessin

Hallo an alle Romantiker und Teeliebhaber,

im ersten Moment dachte ich, ich hätte dieses kleine Buch schon gelesen, aber irgendwie dann doch nicht. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, aber das stört ja erstmal nicht, hauptsache ihr wisst am Ende ein paar Dinge darüber.

Fakten:
  • Autorin: Hilke Rosenboom
  • Roman
  • 2010 erschienen
  • 448 Seiten
  • cbt Verlag
  • Preis - nur noch gebraucht erhältlich
Klappentext:
"1859, zur Zeit der Opiumkriege: In der Verkleidung eines Jungen tritt die 15-jährige Betty Henningson eine Handelsfahrt nach Kanton an, um eine Teelieferung entgegenzunehmen. Als entdeckt wird, dass Betty ein Mädchen ist, muss sie in Kalkutta von Bord gehen. Betty beschließt, sich nach Darjeeling durchzuschlagen – und trifft dort unverhofft ihre große Liebe, John Francis Jocelyn, wieder. Welche Pläne aber verfolgt der geheimnisvolle junge Teehändler?"

Der Klappentext lässt darauf schließen, dass wir es mit einem historischen Roman zu tun haben. Nun muss ich ehrlich sagen, dass ich mich in diesem Genre nicht so gut auskenne, aber glaube, dass es sich in diesem Fall eher um die Liebesgeschichte dreht und eher nebensächlich um die historischen Fakten, die natürlich dennoch vorkommen.

Die Geschichte beginnt so, dass ich eigentlich schon einen genauen Fahrplan für das restliche Buch hatte, denn ich dachte Betty übernimmt das Teegeschäft des Vaters ihres besten Freundes, da dieser es nicht übernehmen wollte. Doch ich wurde schnell eines Besseren belehrt. Betty wird von ihrem Vater weggeschickt, da er sich nicht um sie kümmern kann. In der Familie in die sie kommt lernt sie viel über Klassenunterschiede und auch Geschlechterungleichheit. Schließlich bricht sie aus dieser Welt aus und da beginnt auch unser Klappentext. Verrückt oder, einer der weniger Klappentexte, die erst sehr spät in der Geschichte einsteigen. Das verfälscht auch meiner Meinung nach ein wenig den Eindruck, den man beim Lesen eben bekommt und was man dann erwartet.

Betty lernt ebenso irgendwann ihre große Liebe kennen und eben dieser ist es, der der eigentliche Teeprinz ist, denn er hat den Darjeeling "erfunden" beziehungsweise sich getraut, was niemand zuvor tat, nämlich in Darjeeling Tee angebaut. Dieser ist unglaublich begehrt, was ihn unbeschreiblich kostbar werden lässt. Als Betty sich mit einigen Kisten naiverweise auf eine Reise begibt, lernt sie schnell, wie begehrt der Tee wirklich ist.

Dabei lernt sie auch eine Art Teemafia kennen und muss darauf hoffen, dass sie diese weiter reisen lassen wird und zwar mit dem Tee.

Bei dieser Reise und den Erfahrungen werden so einige Geheimnisse aufgedeckt und das oft eher unabsichtlich. Alles passiert mehr oder weniger einfach um Betty herum. Man kann wirklich nicht sagen, dass sie ein besonders cleverer oder toller Charakter wäre. Sie ist eigentlich recht zurückhaltend und naiv. Irgendwie - und ja ihr werdet herausfinden wie - gelingt es ihr aber immer wieder aus den brennslichen Situationen zu entfliehen.

An sich ist Betty dafür ein sehr geeigneter Charakter, aber ich habe einfach keinen Draht zu ihr bekommen. Auch sonst sind mir die anderen Figuren einfach nicht im Gedächtnis geblieben, als das ich groß über sie berichten könnte und das ist doch schon Aussage genug. Dies soll keineswegs heißen, dass ich die Geschichte nicht mochte, aber sie war eben kein Highlight, auch kein Liebeshighlight.

Nebenbei lernen wir wie gesagt einiges über die Handelswege des 19. Jahrhunderts und auch wie man von A nach B reiste. Die Handlungsstränge ziehen sich dabei tatsächlich über die gesamte Welt. Wie schon angedeutet, empfand ich diesen historischen Aspekt als ein Nebenwerk ohne Fokus auf Details oder ähnliches. Das ist ein bisschen schade, will man allerdings eine Liebesgeschichte lesen, ist es eigentlich genau die richtige Dosis Nebenwissen. Kommt eben ganz darauf an was man erwartet.

Hier dürft ihr ein Drama um eine junge, verliebte und sehr naive Frau erwarten, mehr aber eben auch nicht,

Eure Blue Diamond.


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