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Freitag, 15. Dezember 2017

Weihnachten mit Storm

Hallo meine Weihnachtsengel,

Storm gehört für mich zu Weihnachten wie kein anderer Schriftsteller. Daher hat mich dieses Buch in der Bibliothek geradewegs angelächelt. Es handelt sich dabei vor allem um eine Sammlung von Briefen, die Storm über die Jahre an die verschiedensten Empfänger geschickt hat. Gemeinsam haben sie alle, dass es dabei um Weihnachten geht.

Die Fakten:
  • Herausgeber: Antje Erdmann-Degenhardt
  • Titel: Weihnachten mit Storm
  • Erschienen: 2004
  • Verlag: Aufbau-Verlag GmbH
  • Seiten: 140
  • Preis: ab wenigen Cent gebraucht
  • Klappentext: "Die Weihnachtszeit war nicht nur für den Jungen, sondern auch später für den Ehemann und Vater einer großen Kinderschar alljährlich der Höhe- und Ruhepunkt eines wechselvollen Lebens. Ob in Husum, Potsdam, Heiligenstadt oder Hademarschen, immer verband Storm mit diesem Fest die Erinnerung an harmonische Kindheitstage, das Strahlen des reichgeschmückten Tannenbaums, die Freude der Bescherung mit all ihren Überraschungen und Glücksmomenten. In seinen Briefen lässt er Verwandte, Freunde und Dichterkollegen ausgiebig an den weihnachtlichen Vorbereitungen der ganzen Familie und dem Glanz des Heiligabends teilnehmen."
Zur Handlung: Theodor Storm hatte ein bewegtes Leben. Aufgewachsen an der See, muss er nach einer dänischen Invasion nach Potsdam gehen und landet schließlich in der Nähe von Göttingen, bevor es später zurück in die Heimat geht. Auch im Privatleben erlebt er Schicksalsschläge aber auch viele glückliche Momente.

Durch die Brille des Weihnachten erfahren wir von diesem Leben. Dabei geht es manchmal ganz detailliert zu, wenn den Eltern berichtet wird, was die Enkel zum Fest geschenkt bekommen. Manchmal wird aber auch nur Freunden ein wager Eindruck dieses besonderen Abends vermittelt. Wir erfahren von Freude, aber auch von Trauer.

Ich fand dieses Buch wundervoll. Ich habe schon immer das Gedicht über Knecht Ruprecht geliebt, und als es dann zwischen diesen sehr persönlichen Briefen und Zeitzeugen erschien, habe ich richtig Gänsehaut bekommen und es so für mich selbst nochmal aufgesagt. Es ist so interessant, mehr über die Weihnachtsfeste vergangener Zeitalter zu erfahren. Das ist immer so mein Hauptanliegen bei winterlichen Büchern, denn da komm ich in den Christmas Spirit.

Ich fand es nicht nur interessant, von vergangenen Zeiten zu lesen, sondern auch von Orten, die ich dieses Jahr kennen gelernt habe. Als Pendlerin fahre ich jede Woche durch Heiligenstadt und auch Göttingen taucht kurz in den Briefen auf. Natürlich waren diese Orte früher noch ganz anders und auch von anderer Bedeutung für die Region und Deutschland, dass es in diesem Sinne noch gar nicht gab.

Besonders eindrücklich ist aber der Aufbau des Buches, denn während sich die ersten Briefe vor allem Erinnerungen aus Kindheit und Jugend beschäftigen, werden wir mit Storm langsam älter, lernen seine Geliebte kennen (hier gab es dann doch immer mal Punktabzug, weil Storm als junger Mensch doch ziemlich unverschämt war für heutige Verhältnisse... seine arme Frau), dann erfahren wir vom Aufwachsen seiner Kinder, schließlich vom Tod seiner geliebten Frau und dem traurigen Zeitalter, das danach Storms Leben bestimmte. Das hat mich zu Tränen gerührt.

Alles in allem war dies ein einmaliges Werk. Ich habe es sehr genossen, man kann es an einem kalten Winterabend lesen oder die einzelnen Briefe genießen. Man erfährt Vieles und lernt auch unser Fest völlig neu zu schätzen, aber auch einige schöne Traditionen zu missen. Weihnachtsgefühle kommen auf jeden Fall auf.

Hat Theodor Storm für euer Weihnachten auch so eine Bedeutung? Oder kennt ihr ihn gar nicht?

Bis bald,
Eure Kitty





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