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Freitag, 20. April 2018

[Filmkritik] Ihre beste Stunde - Drehbuch einer Heldin

Hallo an alle Filmfreunde,

diesmal habe ich einen Film geschaut der einen historischen Hintergrund hat und während des Zweiten Weltkriegs spielt. Es handelt sich aus meiner Sicht um ein Drama, wird allerdings auch als britische Komödie deklariert. So viel Lachen konnte ich jetzt nicht, deswegen ist es für mich auch keine.

Der Film geht knapp 2 Stunden und basiert auf einem Buch, welches 2009 erschien, während der Film 2017 in die Kinos kam.

Die Handlung dreht sich um Propagandafilme der Alliierten, die gedreht wurden um die Bevölkerung trotz ständiger Bombenangriffe und Verluste Angehöriger bei Laune zu halten.

Doch es ist nun mal so, dass zu dieser Zeit vor allem Frauen zu Hause sind und ins Kino gehen. Somit müssen die Filme natürlich auch diese Zielgruppe erreichen können. Das tun die bisherigen nicht, da sie immer von Männer geschrieben wurden. So kommt es, dass sich Produzenten dazu entschließen auch Frauen mit an die Drehbücher zu setzen um mehr Schmalz hinein zu bringen. Somit wird Catrin Cole, gespielt von Gemma Arterton, in die Studios geholt und arbeitet mit zwei Männern aus der Branche.

Schnell werden viele Klischees aufgezeigt, die 1940 nun mal gegenüber Frauen und erst recht Frauen in Arbeit bestanden. Catrin verdient auch noch mehr als ihr Freund, mit dem sie mehr oder weniger in wilder Ehe zusammen lebt, was natürlich für diesen höchst unangenehm ist und wir ahnen worin dies endet.

Dennoch umgibt den Film auch ein kleines Liebesdrama, was zum Ende den Höhepunkt findet und dieser ist nicht nur unerwartet sondern auch erschütternd. Nichtsdestotrotz macht es den Film auf eine Art und Weise rund in seiner Handlung, wie ich es nicht erwartet hätte.

Besonders gut finde ich auch, dass die Art und Weise wie der Film gedreht wurde nicht zu modern und technisch hochwertig ist, da man so die Filme von damals viel besser nachempfinden kann und sich einfühlen kann, wie das zu dieser Zeit eben war, im Kino zu sitzen. Somit ist der Film natürlich nichts für jemanden, der großartige Effekte erwartet. Es wird auch kaum Kriegsgeschehen gezeigt, weil es darum eben nicht geht. Dennoch ist es so, dass sehr wohl die Auswirkungen klar gezeigt und eingebaut werden.

Was ich sehr außergewöhnlich fand, war die Stimmung die in diesem Film mitschwingt. Es ist so eine unterdrückte Emotionalität, eben weil ständig etwas passiert, schließlich herrscht Krieg, und eigentlich kaum Zeit bleibt um jemanden zu trauern oder etwas nah an sich ran zu lassen. Es wird einfach versucht das Beste aus allem zu machen, was vor allem durch Nebencharaktere ausgedrückt wird. Hier haben wir teilweise auch lustige Szenen dabei, aber irgendwie nicht so richtig humorvoll. Auch nicht schwarzer Humor, zumindest erkenne ich ihn dann nicht. Vielleicht ist es auch so, dass es sich um einen britischen Humor handelt, den ich schlicht nicht verstehe, aber wer weiß. Vielleicht wisst ihr es ja, wenn ihr den Film gesehen habt?

Es ist sicher noch sinnvoll zu erwähnen das hinter den Kulissen bei diesem Film auch sehr viele Frauen mitgewirkt haben und wichtige Posten wie Autor, Regie, Drehbuch und Musik durch Frauen besetzt waren. Dies unterstreicht einfach nochmal auch die gesellschaftliche Bedeutung. Die ist es auch, die mich diesen Film hat schauen lassen und warum er mich so begeistert hat.

Auf jeden Fall kann ich ihn somit komplett empfehlen und jedem ans Herz legen, vor allem, wenn man sich für die historischen Aspekte interessiert. Habt noch ein sonniges Wochenende,

eure Blue Diamond.

2 Kommentare:

  1. Hallo!
    ich hätte den Film soo gerne im Kino gesehen, aber der wurde kaum irgednwo gespielt. Den Trailer fand ich klass eund dann spielt auch noch Sam Claflin mit!!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina, dann wird es Zeit dass du ihn schaust! =)

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