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Mittwoch, 26. Oktober 2022

Burn Our Bodies Down


Hallo meine Thrillerhasen,

ich möchte euch heute diesen Jugendthriller mit Horrorelementen vorstellen, den ich in der Bibliothek gefunden habe. Von der Autorin hatte ich schon Wilder Girls gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte. Dieses Buch hatte allerdings eher gemischte Rezensionen bekommen, weswegen ich froh war, dass ich es aus der Bibliothek ohne großes Risiko testen konnte.

Die Fakten:

  • Autor: Rory Power
  • Titel: Burn Our Bodies Down 
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Macmillan Children's Books
  • Seiten: 340
  • Preis: 7,99 Euro
  • Klappentext: "Ever since Margot was born, it's been just her and her mother. No answers to Margot's questions. No history to hold on to. Just the two of them, stuck in their rundown apartment, struggling to get along. But that's not enough for Margot. She wants family. She wants a past. And when she finally finds a photograph pointing her to a town called Phalene, she leaves. But when Margot gets there, it's not what she bargained for. Margot's mother left for a reason. But was it to hide her past? Or was it to protect Margot from what's still there?"

Zur Handlung: Margot ist allein mit ihrer Mutter aufgewachsen, und mit all ihren seltsamen Regeln. Zum Beispiel muss immer eine Kerze brennen, und manchmal muss Margot ihre Haut nah an die Flamme halten. Doch diese Einsamkeit schweißt die beiden auch zusammen, und so kann Margot doch nie den Willen aufbringen ihre Mutter zu verlassen.

Doch in den Sommerferien, kurz bevor Margot 18 Jahre alt wird, findet sie zufällig ein altes Foto in der Bibel ihrer Mutter. Dieses Foto verbindet sie endlich mit einer Familie und einem Ort. Nun gilt es herauszufinden, ob es noch überlebende Verwandte gibt. Und tatsächlich findet Margot unter der angegebenen Telefonnummer ihre Großmutter. Doch ihre Mutter ist nicht bereit, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, sodass sich Margot selbst auf den Weg macht, um herauszufinden, woher sie kommt.

Diese Geschichte liest sich völlig anders als Wilder Girls, weswegen sicherlich einige von diesem Buch enttäuscht waren. Ich hatte mich darauf allerdings eingestellt. Im Gegensatz zu einer Schule voller seltsamer Kinder begegnen wir Margot als einer isolierten Person ohne Freunde, ohne Familie und ohne Vergangenheit. In den Sommerferien weiß sie kaum etwas mit sich anzufangen, bis sie die Telefonnummer ihrer Großmutter findet. Sie sehnt sich nach einem normalen Leben, das sie bisher nicht kannte.

Margot als Hauptfigur war gut gelungen. Ich habe ihre Einsamkeit und Wurzellosigkeit nachvollziehen können. Ich finde auch, dass die familiäre Geschichte einen wichtigen Teil der eigenen Identität ausmachen kann. In der neuen Umgebung ist sie dann teils hin- und hergerissen, da sie zu ihrer neu gefundenen Familie stehen will, aber natürlich eigentlich gar nichts über sie weiß. Margot hat außerdem Gefühle für ein anderes Mädchen in dem Ort.

Besonders gefallen hat mir an dem Buch das klaustophobische Gefühl der amerikanischen Kleinstadt. Man hat sofort das Gefühl, dass hier jeder jeden kennt, was dadurch auf die Spitze getrieben wird, dass alle sofort erkennen, zu welcher Familie Margot gehören muss. Diese Unmöglichkeit von Anonymität kann etwas sehr Bedrückendes sein, vor allem wenn die eigene Familie von vielen als schlecht angesehen wird.

Doch es kommt noch schlimmer als von allen erkannt werden: an ihrem ersten Tag in der Stadt erlebt Margot wie die Felder der Farm ihrer Großmutter brennen. Sie versucht dabei ein Mädchen zu retten, was ihr jedoch nicht gelingt. Sie muss allerdings feststellen, dass das Mädchen exakt wie sie selbst aussieht. Im weiteren Verlauf der Geschichte geht es dann vor allem darum herauszufinden, warum Margot diese Doppelgängerin hatte, die sonst niemand zu kennen scheint und von der ihre Großmutter angeblich nichts weiß.

Das Mystery-Element ist damit im Zentrum der Erzählung, aber es gibt auch einige Aspekte drum herum. Ein zentrales Thema ist das von Familie und Zugehörigkeit, aber auch Loyalität und intergenerationale Beziehungen. Außerdem haben wir am Rande die romantischen Gefühle von Margot in Bezug auf ein anderes Mädchen in der Stadt. Und wir sehen auch einige andere Figuren in der Stadt, vor allem auch einen Polizisten, der den Tod des unbekannten Mädchens untersucht.

Die Auflösung des Ganzen fand ich ganz interessant, aber auch nicht völlig herausragend. Es geht gegen Ende dann schon auch in der Horrorrichtung, sodass das Buch eher für ältere Teenager geeignet ist. Es werden nicht alle Figuren bis zum Ende überleben, und die Auflösung enthüllt dann auch einige verstörende, nicht ganz natürliche Vorgänge. Man hätte das Ganze sicherlich noch ein bisschen stärker in Hinsicht auf eine gesellschaftliche Kritik ziehen können, um es noch besser zu machen. So sind da leider nur leise Ansätze.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Es war schön kurz für Zwischendurch und ließ sich schnell weglesen. Für alle, die Jugendthriller mögen und es auch ein bisschen blutig werden darf, ist hier sicherlich was dabei. Ich mochte auch die Hauptfigur und diese Frage nach ihrer intergenerationalen Vergangenheit. Auch einige Kommentare zum Thema Erziehung fand ich sehr treffend. Und das Buch hat definitiv eine bedrückende und düstere Stimmung vom Anfang bis zum Ende. Die deutsche Ausgabe erscheint übrigens im nächsten Frühjahr.

Was habt ihr denn diesen Monat bisher gelesen? Irgendwas Grusliges dabei?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:



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