Hallo meine Lieben,
die ABC-Challenge geht in die letzte Runde und ich will
es wirklich wirklich gern noch schaffen. Deswegen heute meine Meinung zu Irre – Wir behandeln die Falschen: Unser
Problem sind die Normalen. Ich muss ja sagen, ich liebe den Titel. Was ich
von diesem Buch erwartet habe, findet ihr in der Ankündigung.
Zunächst aber die Daten:
- Autor: Manfred Lütz
- Titel: Irre – Wir behandeln die Falschen: Unser Problem sind die Normalen – Eine heitere Seelenkunde
- Erschienen: 2009
- Verlag: Gütersloher Verlagshaus
- Seiten: 185
- Preis: 17,95 Euro (gebunden), 9,99 Euro (Taschenbuch)
Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, Psychologie zu
studieren, weswegen meine Mama mir dieses Buch geschenkt hatte. Als ich mich
dann doch für Soziologie entschied, vergaß ich dieses Buch irgendwie komplett
und es stand traurig in meinem Regal.
Inhaltlich gibt es kurz verschiedene Diagnosen wider,
behandelt, was Schizophrene, Depressive, Maniker und Phobiker so auszeichnet,
wie man sie behandeln kann und was das Besondere an ihnen ist. Ich persönlich
fand es toll, dass der Fokus vor allem auf den guten Seiten liegt. Es wird
weniger darüber geschrieben, wie schrecklich die Krankheiten sind, sondern mehr
Wert darauf gelegt, zu zeigen, dass nicht jeder Mensch gleich krank ist, nur
weil er nicht 100% gesund ist.
Allgemein fand ich die Grundeinstellung dieses Buches
sehr angenehm. Geschimpft wird viel auf eine imaginäre Gruppe der „Normalen“,
die es so (kommt im Nachwort heraus) gar nicht gibt. An sich ist niemand ganz
normal. Doch jene Normalen sind dann gefährlich, wenn sie alles Fremdartige
gleich in geschlossene Anstalten verbannen.
Dagegen spricht sich Lütz dafür aus, dass vor allem
Menschen mit psychischen Störungen oft menschlicher sind, mehr Farbe ins Leben
bringen und uns daran erinnern können, was uns überhaupt zu Menschen macht. Er
bringt dabei auch immer wieder viele spannende Fakten, beispielsweise das jeder
100. Mensch in seinem Leben einmal an Schizophrenie litt, bei Depressionen sind
es sogar noch mehr. Dass Schizophrenie in den meisten Fällen heilbar ist, habe
ich so auch nicht gewusst.
Nachdem das erste Kapitel sehr humoristisch ist, ist der
Rest des Buches dann doch ernst, interessant und voller Fakten. Man lernt bei
diesem Buch also wirklich etwas dazu. Außerdem gibt es Denkanstöße, wie unsere
Gesellschaft so ist, und stellt in Frage, ob das wirklich so gut ist. Als
„scharfzüngige Gesellschaftsanalyse“ würde ich das dennoch nicht betiteln,
schließlich ist der Mann kein Soziologe. Dennoch handelt es sich hier um ein
interessantes, witziges, kurzweiliges und äußerst bemerkenswertes Büchlein, das
ruhig jeder einmal lesen kann. :)
Mal sehen, was mein Bücherschrank als nächstes für mich
bereit hält.
Bis dahin,
Kitty Retro
Meine Bewertung:
- Dieses Buch ist Buchstabe I meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -
Über dieses Buch bin ich vor längerer Zeit schonmal gestoßen und seit dem schlummert es auf meiner Wunschliste. Aber wenn die Gelegenheit mal passt, dann schlag ich zu =)
AntwortenLöschenLg
Anja
Ich kann es wirklich nur empfehlen. :)
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