Diesen Blog durchsuchen

Freitag, 3. Mai 2013

[Filmkritik] Ziemlich beste Freunde

Hallo ihr Lieben,

heute ein Kultfilm. Also so dürfen sich ja eigentlich nur die schimpfen, die schon steinalt sind und jeder kennt, aber dieser hier ist auch schon einer, denn es kennt ihn jeder, trotz das er nagelneu ist.

Dieser Film ist im Januar 2012 in die deutschen Kinos gekommen, ist also über ein Jahr der Masse ausgesetzt und wird nach wie vor von vielen weiterempfohlen. Er geht knapp 2 Stunden und ist eine französische Produktion. Er beruht auf einem autobiografischen Buch, in dem Philippe Pozzo di Borgo über die Wende in seinem Leben berichtet.

Der Film hat auch schon viele viele Preise abgeräumt und wurde beinahe weltweit gefeiert. Ich muss ehrlich sagen, ich bin diesem Filmwahn nicht gefolgt und hab ihn erst diese Woche gesehen und warum werde ich euch später erzählen.

Erst einmal zur Handlung. Alles beginnt mit einer Szene aus dem letzten Drittel des Filmes, diese stimmt voll und ganz auf die Art und den Charakter des Films ein. Im Anschluss werden dann die beiden Hauptfiguren in ihrem Leben vorgestellt. Philippe (Francois Cluzet) ist stark vermögend und sitzt im Rollstuhl, da er nach einem Sportunfall von dem dritten Halswirbel abwärts gelähmt ist, er kann also nur seinen Kopf selbstständig bewegen. Driss (Omar Sy) stammt aus einer sehr armen Familie mit unglaublich vielen Kindern, von denen er der älteste ist. Damit er vom Arbeitsamt Unterstützung bekommt, muss er sich bei möglichen Arbeitsstellen vorstellen. So gerät er an Philippe. Er sucht einen Pfleger. Driss hatte sich natürlich mit der Idee als Pflegekraft zu arbeiten gar nicht beschäftigt, denn eigentlich will er nicht arbeiten, doch Philippe ist begeistert von dessen Direktheit und das er absolut kein Mitleid mit ihm hat. Nachdem Driss das ganze Haus gesehen hat und von seinen eigenen Räumen völlig umgehauen ist, will er es versuchen. Jetzt lernt Driss also seine Aufgaben kennen die natürlich weit in das Intimleben von Philippe eindringen, wenn nicht gar ganz, schließlich muss er ihm bei allem helfen. Die beiden sind so gänzlich verschieden, dass man kaum glaubt, wie gut sie doch harmonieren. Beide blühen auf und erleben zusammen viele wunderbare Dinge. Ende gut alles gut, ha denkste. Driss muss zurück zu seiner Familie, da bei ihnen mal wieder alles schief läuft und daher braucht Philippe einen neuen Pfleger. Natürlich kann keiner Driss ersetzen. Beide verlieren ihre Lebensfreude. Doch Philippe hat ein kleines Geheimnis, er schreibt mit einer Frau, doch traut er sich nicht, dieser zu sagen, dass er im Rollstuhl sitzt, da er glaubt, die Beziehung die er sich zu ihr wünscht, wöllte sie dann nicht mehr. Doch Driss denkt anders darüber und setzt Philippe in ein Restaurant wo er die ominöse Frau hin eingeladen hat. Im Abspann erfährt man dann, das in der wahren Geschichte, beide sogar noch gemeinsame Kinder bekommen haben sollen, naja vielleicht auch adoptiert.

Der ganze Film ist gespickt von vielen vielen lustigen Szenen, mit ganz viel Humor und Charme. Es ist auch etwas Dramatik mit im Spiel, wo man sicherlich auch mal schluckt, aber ansonsten läd der Film wirklich zum Lachen ein.
Natürlich ist das Haus von Philippe traumhaft in Szene gesetzt und auch die Restaurants oder Orte wo die beiden ab und zu hinfahren, sind schön ausgewählt und wenn man Paris nicht kennt, erkennt man wahrscheinlich auch nicht, wo der Film denn nun spielt.

Die Musik spielt keine große Rolle. Im Fokus stehen die beiden Charaktäre und ihr Umgang miteinander.
Viele Zuschauer haben sich köstlich über die Kuriositäten des Film amüsiert und genau das war natürlich auch das Ziel. In der heutigen Gesellschaft werden behinderte Menschen immer mehr eingebunden und immer weniger Menschen haben Berührungsängste. Um dem Ganzen noch ein bisschen Schwung zugeben, finde ich, sind solche Filme wunderbar. Zum Beispiel auch der deutsche Film "Wo ist Fred" zielt darauf ab, allerdings war er bei Weitem nicht so gut, wie "Ziemlich beste Freunde".
 
So und nun, warum ich dem Hype um den Film nicht entsprochen hab, naja ich kenns selbst, zwar in sehr viel abgeschwächter Form und ohne Unfall und so weiter. Aber auch ich habe herzhaft gelacht und mich amüsiert, auch wenn mir schon gefühlte eine Million Leute davon erzählt hatten.
Fazit also, es lohnt sich auf jeden Fall. Und das für einen französischen Film. Speziell empfehlen kann ich diesen Film allen Fans von Komödien, vielleicht auch Freunde des schwarzen Humors. Eine Altersgruppeneinschränkung würde ich nicht geben, weil Lachen lässt sich am besten schließlich in der Familie und vielleicht auch ein bisschen fürs Leben lernen.

Habt ein schönes Wochenende und Lachen nicht vergessen,

eure Blue Diamond.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen