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Freitag, 4. Oktober 2013

[Filmkritik] Der menschliche Makel



Hallo ihr Freitagsfilmfreunde,

heute geht es hier um den Film Der menschliche Makel, der nach dem gleichnamigen Buch gedreht wurde. Ich habe diesen Film nun schon zwei Mal gesehen, einmal vor und einmal nach dem Lesen des Buches, und möchte euch nun meine finale Meinung mitteilen. Ich hoffe, ihr lest auch meine Meinung zum Buch mal durch, damit ihr ein umfassendes Bild bekommt.

Zur Handlung: Wie schon beim Buch geht es im Film um das Leben von Coleman Silk. Er ist am Ende seines Lebens vom Dekan und Professor für klassische Literatur abgestiegen zu einem einsamen Leben voller Wut. Er bezichtigt seine ehemaligen Kollegen, seine Frau ermordet zu haben, indem sie ihm Rassismus vorwarfen. Iris Silk hatte sich dabei so sehr aufgeregt, dass sie einen Herzstillstand erlitt.

Er bittet schließlich den Schriftsteller Nathan Zuckerman, diese Geschichte in ein Buch zu bringen. Doch Nathan empfiehlt ihm, das Buch selbst zu schreiben. Die beiden werden Freunde und so gelingt es Nathan, die letzten Jahre von Coleman Silk mitzuerleben und schließlich am Ende doch ein Buch über ihn zu schreiben. Es ist jedoch nicht das Buch, welches Coleman gern geschrieben haben wollte, sondern letzten Endes ein Buch über den wahren Coleman Silk.

Im Film finden sich die gleichen Charaktere wie im Buch. Nur Colemans Kinder kommen nicht vor. Allerdings werden die Geschichten dieser Charaktere aus Zeitgründen natürlich nicht so ausgeschmückt wie im Buch, weshalb die Charaktere, abgesehen von Coleman und Faunia, etwas farblos bleiben. Auf der anderen Seite gelingt es dem Film, sich so noch stärker auf den Hauptteil zu konzentrieren - einen siebzigjährigen Mann, der sich noch ein letztes Mal verliebt und für diese Liebe nicht einmal den Tod fürchtet. Allerdings finde ich, dass Faunia im Film wesentlich mehr auf Coleman eingeht als im Buch.

Der Film ist voller schöner Zitate, die ich hier natürlich nicht alle benennen will. Zwei meiner Lieblinge sind allerdings von Coleman „Sie ist nicht meine erste Liebe und auch nicht meine große Liebe, mit Sicherheit aber meine letzte Liebe. Zählt das denn gar nichts?“ und von Faunia „Die Männer bezahlen dich nicht, damit du mit ihnen schläfst, sondern damit du nach Hause fährst“. Dies ist vielleicht nicht der Original-Wortlaut, aber doch nahe dran.

Auch von den Darstellern her ist dieser Film wirklich toll. Nicole Kidman ist ja sowieso eine meiner Lieblingsschauspielerinnen. Dazu noch Anthony Hopkins und Gary Sinise. Ed Harris fand ich dagegen in der Rolle des Les Farlay nicht sehr überzeugend. Mir fehlte an ihm das Verrückte und Durchgedrehte, das Les im Buch nur so versprüht.

Alles in allem ist dies ein besonderer Film, ein Drama eben, und genau wie das Buch wahrscheinlich nur für Genre-Liebhaber etwas. Wer sich allerdings gern in die Leben von anderen hineinversetzt und mit den Charakteren mitfühlen kann, für den ist Der menschliche Makel sicherlich ein Erlebnis. Ich persönlich liebe den Film und das Buch und irgendwie finde ich auch, dass jeder diese Geschichte einmal gehört haben sollte. Auf der anderen Seite ist mein Freund während des Films eingeschlafen, was mich irgendwie davon überzeugt, dass wohl nicht alle daraus etwas mitnehmen können. :D

Aber ich hoffe, ihr schaut ihn euch an. Mit 100 Minuten ist er auch genau richtig von der Länge her. Jede Minute ist meiner Meinung nach gut genutzt.

Bis bald,

Eure Kitty Retro


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