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Mittwoch, 25. Februar 2015

All The Truth That's In Me

Hallo meine Lesenasen,

heute kommen wir zu diesem wundersamen Buch. Warum ich es gekauft habe, hatte ich ja schon in der Ankündigung geschildert. Nachdem ich We Were Liars beendet hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen würde. Keine Ahnung warum, es stand einfach fest. Und das war gut so, denn ich denke, es hat mir sogar noch besser gefallen.

Die Fakten:
  • Autor: Julie Berry
  • Titel: All The Truth That's In Me
  • Erschienen: 2013
  • Verlag: Penguin
  • Seiten: 274
  • Preis: 7,77 Euro

Zur Handlung: Judith ist 14 Jahre alt, als ihre beste Freundin Lottie vor ihren Augen getötet wird. Daraufhin wird sie von einem Mann zwei Jahre lang festgehalten, bis er ihr schließlich die Zunge herausschneidet und gehen lässt. Also Judith wieder heimkehrt, ist jedoch nichts mehr wie früher. Im Ort gilt sie als verflucht und wird gemieden oder nicht beachtet.

Dennoch ist sie nach wie vor verliebt in Lucas. Sie kennen sich schon, seit sie Kinder sind. Sie kann nichts dagegen tun, obwohl sie weiß, dass es hoffnungslos ist. Sie stalket ihn heimlich und beobachtet ihn gern. Doch er hat sich eine andere Braut gesucht, als die kleine Stadt plötzlich angegriffen wird.

Das Buch war auf viele verschiedene Arten anders als ich gedacht hatte. Zunächst spielt es nicht in der heutigen Zeit, sondern es handelt sich um historische Fiktion. Das war mir nicht bewusst. Dennoch passt die Geschichte gut in diesen Kontext. Innerhalb weniger Seiten hatte ich mich komplett daran gewöhnt. Das kleine Dorf Roswell Station hat dabei seine ganz eigenen Regeln. Man lernt eine Menge Charaktere kennen, von denen nicht viele wirklich liebenswert sind. Alle sind jedoch rund und interessant.

Auch ist das Buch in der zweiten Person geschrieben. Angesprochen wird die ganze Zeit Lucas als "du". Das ist ein bisschen ungewohnt und hat gelegentlich auch ein wenig für Verwirrung gesorgt. Ich habe noch nie so ein Buch gelesen. Es hatte leider nicht wirklich etwas mit der Handlung zu tun, aber es war eine interessante Nebensache.

Und letztendlich ist auch der Grund, warum Judith nicht mehr spricht, ein völlig anderer, als ich erwartet hatte. Ich hatte ehrlich gesagt mit einem Buch gerechnet, bei dem man am Anfang gemeinsam mit dem Charakter nichts weiß und es nach und nach erfährt, ähnlich wie We Were Liars. Allerdings weiß Judith die ganze Zeit, was genau geschehen ist. Sie erzählt es bloß nicht, nicht mal dem Leser gänzlich. Und dafür hat sie gute Gründe, die jedoch erst ganz am Ende preisgegeben werden (müssen). Das war definitiv anders als erwartet, hat aber das Lesevergnügen auf keinen Fall geschmälert.

Ich muss zugeben, ich liebe dieses Buch. Ich habe ja diese Woche meine Masterarbeit eingereicht und hatte so die Gelegenheit, das Buch so schnell zu lesen, wie ich wollte. Es hat mich völlig in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum aus den Händen legen, wenn ich einmal begonnen hatte zu lesen. Und nun, wo es zu Ende ist, fühle ich diese eigenartige Leere, die gute Bücher hinterlassen. Ich werde Judith vermissen, ihre Geschichte und ihre Art Dinge zu sagen und nicht zu sagen.

Den Charakter von Judith habe ich immer mehr liebgewonnen. Ab dem Moment, wo sie schließlich wieder lernt zu sprechen, habe ich sie einfach nur noch geliebt. Auch Lucas ist durchaus liebenswert, auch wenn er sich gelegentlich wie ein Idiot verhält. Das gibt der Romance in diesem Buch aber auch ein Stück Glaubwürdigkeit. Denn welcher Mann ist in Liebesdingen kein Idiot? ;) Ich fand sie auf jeden Fall nicht störend, obwohl ich ja nicht in jedem Buch Liebe brauche.

Abschließend kann man sagen, dass All The Truth That's In Me eine interessante Neuerzählung der Geschichte von Jeanne D'Arc ist. Sie ist besonders genug, um nicht bloß abgekupfert zu sein, und dennoch erinnert Vieles daran. Judith bezieht ihr Tun auch teilweise auch selbst auf diese selbstlose Kämpferin. Auch eine römische Mythe von Ovid findet im Buch einen tollen Platz, sehr passend, und für mich als Lateinnachhilfelehrer natürlich eine große Freude.

Wenn euch die Geschichte auch nur ansatzweise interessiert, dann lest das Buch. Die Sprache ist meist gut zu verstehen, manchmal war ich etwas verwirrt. Sie ist jedoch auch eher poetisch und besonders und macht beim Lesen viel Spaß. Ich weiß nicht, ob es von dem Buch bereits eine Übersetzung gibt, aber ich hoffe es sehr. Dieses Buch war auf jeden Fall das beste des bisherigen Lesejahres bei mir. :)

Bis bald,
Eure Kitty Retro


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