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Freitag, 20. Februar 2015

[Filmkritik] Labor Day

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

endlich endlich endlich habe ich es geschafft, diesen Film zu schauen. Mein Freund ist irgendwie nicht so der Typ für Dramen und so habe ich lange auf die passende Gelegenheit gewartet. Ich freu mich so, dass ich euch jetzt davon berichten kann. Mich hat ehrlich gesagt damals schon der erste Trailer gekriegt.

Zur Handlung: Adele ist alleinerziehende Mutter und dazu depressiv. Es fällt ihr schwer, das Haus zu verlassen. Ihr Sohn Henry fühlt sich für die Lücke verantwortlich, die der Vater hinterlassen hat, als er sich eine neue Familie suchte. Eines Tages gehen Henry und Adele einkaufen, wobei Henry von einem blutenden Mann angesprochen wird. Dieser zwingt Adele mehr oder weniger, dass sie ihn mitnimmt.

In den nächsten Tagen verbringt der geflohene Verbrecher Frank schließlich bei ihnen. Aufgrund der Feiertage beschließt er, vorübergehend zu bleiben. Zwischen ihm und Adele entstehen jedoch Gefühle, und so ist die Situation nach dem Wochenende lang nicht mehr so einfach, wie sie es sich vorgestellt hatten.

Der Film ist auf jeden Fall nichts für jeden. Er ist aufs äußerste romantisch, aber auf eine Art und Weise, die man so selten in Filmen sieht. Kate Winslet mimt erneut einen Charakter ähnlich wie im Vorleser, eine einsame und depressive Frau, die sich nach Liebe sehnt und gleichzeitig selbst nicht lieben kann. Warum dies so ist, erfahren wir im Laufe des Filmes. Ich finde, diese Rolle passt wunderbar zu ihr und niemand kann so etwas spielen wie Kate.

Auf der anderen Seite ist dann da Frank, ein sehr bodenständiger Mann. Wir wissen schnell, dass er wegen Mordes gesucht wird, erfahren jedoch nicht wirklich schnell, was eigentlich passiert ist. Während des Filmes kommen immer wieder unzusammenhängend Szenen, die man sich zunächst nicht einordnen kann. Nach und nach ergibt sich daraus aber die Geschichte des jungen Frank und seines Verbrechens. Auch das ist gut umgesetzt. Vor allem merkt man, wie stark sich Frank durch die  Jahre im Gefängnis verändert hat, aber man erkennt auch gut seinen Kern.

Der Sohn Henry ist ebenfalls für eine Kinderrolle extrem gut gespielt. Er ist in der 7. Klasse, weiß nicht genau, was er von seinem Vater halten soll, der seine Familie im Stich gelassen hat. Auf der anderen Seite bedeutet seine Mutter ihm alles. Er erkennt, was zwischen Adele und Frank passiert und weiß zunächst nicht, was er diesbezüglich empfindet. Dennoch hat er eine starke Verbindung zu der Vaterfigur, die plötzlich in sein Leben getreten ist, was man auch am Ende noch einmal sehr deutlich sieht.

Alles in allem geht es in diesem Film um ein Familiendrama mit starkem romantischen Einschlag. Ich finde alle drei Charaktere sehr glaubwürdig und sehr stark dargestellt. Ich empfinde die Konstellation sehr interessant und besonders. Die Dialoge sind gut und voller schöner Zitate. Vor allem die Art, wie Frank mit der Krankheit von Adele umgeht, ist sehr herzerwärmend. Es ist einfach offensichtlich, dass er eigentlich kein schlechter Mensch ist. Und ich habe zugegebenermaßen am Ende geweint. Der Film ist sehr fein und still in vielen Momenten und hat dennoch enorme Kraft, wie ich finde.

Wer die Idee dieses Films auch nur annähernd interessant findet, sollte ihn sich anschauen. Ich habe genau das bekommen, was ich aufgrund der Trailer erwartet habe. Ich denke, es ist auf jeden Fall ein Film zum mehrfachschauen und er wird wohl früher oder später in meine Filmesammlung einziehen.
Es handelt sich dabei auch um eine Buchverfilmung und vielleicht gönne ich mir das Buch mal noch... :)

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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