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Freitag, 25. Dezember 2020

[Filmkritik] Soul

Frohe Weihnachten euch allen,

Disney- und Pixarfans aufgepasst. Der Streamingdienst Disney+ hat heute einen neuen Film auf die Plattform gebracht und dieses mal nicht mit verbundenen Extrakosten. Dies mag daran liegen, dass er im Oktober bereits versucht wurde in die Kinos zu bringen, hat dann aufgrund Covid-19 sicher nicht so geklappt wie gedacht. Vielleicht wurde auch aus Mulan gelernt, das kann man nur vermuten oder sie finden den Film schlechter und deswegen nicht Zusatzzahlungsfähig? Ohje ohje - wilde Spekulationen - freuen wir uns lieber einfach, dass es pünktlich zum ersten Weihnachtsfeiertag etwas Neues gibt.

Es handelt sich hier um 100 Minuten Computeranimation, die in ihren echten Charakteren schon sehr sehr nah an die Realität kommt und einfach hervorragend aussieht. Es scheint mir, dass hier einige Techniken zusammenkommen, die akzentuiert mit dem Inhalt harmonieren und keineswegs zu überladen sind. Er wird als Abenteuerfilm beschrieben, naja so richtig passend finde ich das nicht, ich weiß allerdings auch nicht, was besser passen könnte, muss ich ehrlich zugeben.

Wir lernen als erstes Joe Gardner kennen, er unterrichtet an einer Schule Musik und ist selbst total begeistert von Jazz. Hier könnte er nun endlich richtig Fuß fassen, doch er träumt von einer Musikkarriere in der Jazzwelt auf Bühnen und nicht an einem Lehrerpult. Als er nun endlich seine große Chance bekommt, doch noch auf einer Bühne aufzutreten und sich seinen Traum zu erfüllen, fällt er wortwörtlich in ein Loch. Der Übergang in einer abstrakte Welt kommt abrupt und es wird sofort klar, Joe scheint gestorben zu sein - doch Moment, das möchte er nicht und versucht daher alles um nicht ins Jenseits zu geraten. Prompt landet er im Vorseits. Ja ihr habt richtig gelesen. Hierher kommt auch der Name des Films, denn im Vorseits beginnen die Seelen ihr Dasein. Dort werden sie außerdem mit allerlei Eigenschaften ausgestattet, die ganz zufällig ausgewählt zu sein scheinen und so die tollsten Kombinationen ergeben, eben wie wir Menschen nun mal so sind. Dort wird Joe unter falschem Namen zu einem Mentor und soll sich um Seele Nummer 22 kümmern, an der sich schon Ghandi, Mutter Theresa und Co. vergeblich bemüht haben, den so notwendigen Funken auszulösen, bevor es für die Seelen auf die Erde geht. Für beide beginnt nun eine ganz wundervolle Reise, die sie mal in die Realität und mal durch die abstrakte Welt führt.

Ganz ehrlich, dieser Film hat mir Weihnachten versüßt. Er ist zwar null weihnachtlich, aber er ist so so süß und jede Beschreibung die ich versuchen werde, wird ungenügend sein, denn er ist auch so anders. Das könnte aber auch eine Kritik für manche sein, denn ich fürchte kleinere Kinder, werden ihn eher langweilig oder eben nur niedlich finden, da er in seinen Aussagen und Witzen eher für Reifere geschrieben ist. Man muss halt irgendwie für sich schon eine Art Sinn im Leben festgestellt haben, um hier wirklich alles zu verstehen. Da ich denke, dass sich viele Jugendliche und Erwachsene auch für solche Filme begeistern lassen, wie ich, finde ich diese Entwicklung von Pixar ganz wundervoll. Dabei gibt es auch keinen Gesang, aber ich glaube, dass ist normal für Pixar, oder? Musik gibt es zwangsläufig durch Joe dennoch. 

Die Twists im Film empfand ich nicht immer als vollständig erzählt, aber das hat dem Ergebnis oder Erlebnis keinen Abbruch getan. Am besten hat mir gefallen, wie die unterschiedliche Sichtweise zweier Seelen auf eben einfach alles Stück für Stück gezeigt wird. Auch Tieren wird hier eine Seele zugesprochen, was zwar nicht überraschen sollte, doch ich habe mich darüber gefreut. 

Das mit dem Funken habe ich entweder in der finalen Erklärung verpasst oder selbst noch nicht ganz verstanden - was ich aber voll verstanden habe, dass in jeder Seele Begeisterungsfähigkeit steckt und es ist erst einmal völlig egal für was, denn darauf kommt es nur für die einzelne an und es ist egal, ob das für andere auch so wäre. 

Wir haben übrigens auch keinerlei Liebesgeschichtchen mit drin, was natürlich auch mal ganz schön ist - ist das auch typisch für Pixar? 

Empfehlen kann ich den Film jedem, er hat mich total amüsiert und fasziniert. Nur für ihn würde ich jetzt kein Abo abschließen, aber als kleiner Bonbon ist er ganz wunderbar geeignet, vielleicht inspiriert er sogar,

eure Blue Diamond.

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