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Freitag, 18. Dezember 2020

The Christmas Invitation

 


Hallo meine Weihnachtsleser,

wie immer im Dezember habe ich nicht viel Zeit zum Lesen und die habe ich erst diese Woche mein erstes Buch des Monats beendet. Und dann war es auch noch ein Hörbuch. Ihr seht also, ich bin echt im Stress, denn ich komme so gar nicht zum gemütlichen Lesen auf der Couch. (Das liegt unter anderem an meinem Rezept-Adventskalender, den ich hier findet.) Aber nun zum Buch, und das war wunderbar weihnachtlich.

Die Fakten:

  • Autor: Trisha Ashley
  • Sprecher: Emma Powell
  • Titel: The Christmas Invitation
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Penguin Audio
  • Dauer: 14 Std. 31 min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext: "Meg is definitely not in the Christmas mood. She’s never gone in for tinsel, baubles and mistletoe, and right now she’s still getting over an illness. Yet when she’s invited to spend the run-up to Christmas in the snowy countryside rather than dreary London, she can’t refuse. Arriving at a warm and cosy family home in a small hilltop village, Meg soon begins to wonder what a proper Christmas might be like. But just as she’s beginning to settle in, she spots a familiar face. Lex. Despite the festive cheer, Meg suddenly wants nothing more than to get as far away from him, and their past secrets, as she can. But if she stays, could this be the year she finally discovers the magic of Christmas....?"

Zur Handlung: Meg dachte immer, dass nur alte Leute schlimme Krankheiten bekommen, wenn sie eine Erkältung verschleppen, aber dieses Jahr hat es sie erwischt, obwohl sie erst in ihren 30ern ist. Als sie sich gerade etwas erholt hat und endlich in ihre kleine Wohnung in London zurückkehrt, trifft sie dort auf Clara, eine bekannte Wissenschaftlerin und Krimiautorin. Diese möchte, dass Meg von ihr und ihrem Ehemann Portraits anfertigt, und zwar sofort.

Meg gibt sich alle Mühe, kann die ungedulige Clara aber nicht abwimmeln, die sie direkt dazu einlädt, die Weihnachtstage im Haus der Familie zu verbringen. Meg, die selbst in einer Art Kommune aufgewachsen ist, hat noch nie Weihnachten gefeiert, und je mehr sie darüber nachdenkt, desto leiser wird ihr Widerspruch. Doch als sie endlich am Haus der Familie ankommt, die sie malen soll, bereut sie ihre Entscheidung schnell, denn sie trifft auf Lex, mit dem sie eine schmerzhafte Vergangenheit verbindet.

Dieses Buch hat relativ viele Facetten. An vorderster Front ist es ein Weihnachtsbuch und ein Familiendrama, denn es geht vor allem um die verschiedenen Beziehungen und Dynamiken der Familie, in die Meg da hineinstolpert. Nebenher ist es aber auch eine Second-Chance-Romance mit Hate-to-Love-Charakter und schließlich auch noch ein bisschen ein Mystery-Roman. Alles zusammen gibt irgendwie eine charmante Geschichte für die Weihnachtszeit, wo man das Gehirn so ein bisschen ausruhen und einfach genießen kann.

Meg als Hauptfigur war mir direkt sympathisch. Mit ihrer Alterkategorie kommt sie mir schon recht nahe inzwischen, und sie hat bereits eine Karriere und liebt ihre Arbeit. Sie hat auch schon einiges beziehungstechnisch hinter sich und ist gerade der letzte Single in ihrer Freundesclique. Alle anderen haben kräftig mit dem Nestbau begonnen und ihre Mitbewohnerin hat gerade als letzte Freundin geheiratet und zieht aus. Meg ist bodenständig und das Aufwachsen in der Kommune gibt ihr eine interessante Facette, die ich so noch nicht oft gelesen habe. Sie ist außerdem sehr freundlich und dankbar, was sie sehr sympathisch macht. Man versteht, warum die Familie, die sie malen soll, sie so freudig aufnimmt.

Lex ist der romantische Gegenpart. Er wird immer als groß, dunkelhaarig und ein bisschen grummelig beschrieben, aber seine Taten zeugen von einem guten Herzen und Familiensinn. Manchmal hat das für mich nicht so gut zusammengepasst, aber die meiste Zeit fand ich auch ihn sympathisch. Wichtig sind dann vor allem noch Clara und Henry, die beiden, die gemalt werden wollen. Sie ist Wissenschaftlerin und Autorin, er ist ein sehr berühmter Dichter. Beide haben sowohl für ihre Leidenschaften als auch für ihre Familie viel Zeit und scheuen keine Mühe. Sie sind die Art von Menschen, denen es gut geht und die das mit möglichst vielen anderen Menschen teilen möchten, was sie auch sehr sympathisch macht.

Darum herum gibt es noch viele tolle und einige seltsame Charaktere. Teddy ist der Sohn der Schwester von Lex und lebt bei Clara und Henry. Er ist wirklich zuckersüß und ich mochte es immer, wenn er so Kindersätze in die Konversation streut und wie alle ihn mit Leute ihn mit Respekt behandeln, obwohl er noch klein ist. Dann sind da noch die Nichte und deren Sohn von Henry (der Sohn ist inzwischen schon Megs Alter und findet sie ziemlich hot), die Geldprobleme haben und den alten Familiensitz umbauen. Wir haben einen Laden namens Precious, in dem es alles mögliche zu kaufen gibt und dessen Inhaber Bilbo heißt - mein Herr der Ringe-Herz schlägt. Und schließlich Megs Großvater im Herzen, der auch wirklich herzallerliebst ist, und die beiden Personen, die mit Clara und Henry zusammenleben und beim Haushalt helfen.

Ihr seht also, es geht hauptsächlich um all die Beziehungen, Verbindungen und Verknüpfungen zwischen den Charakteren. Das gibt dem Buch seinen Reiz und baut die Spannung auf. In kleinen Rückblickskapiteln, die als Claras Memoiren geframet sind, erfahren wir dabei einiges über die Familienvergangenheit, und da tut sich dann etwas auf, das manche begrüßen und andere zu schlimmen Taten bringt.

Die weihnachtliche Atsmosphäre war für mich im ganzen Buch da. Ob es darum geht, über die Feiertage eingeschneit zu werden, den Weihnachtsbaum zu kaufen, Teddy dabei zu hören, wie er einen Weihnachtsmann verhört, den Baum zu schmücken oder Geschenke zu basteln und zu kaufen, alles ist irgendwie dabei. Sogar der blöde Onkel, den keiner leiden kann, darf zum Fest natürlich nicht fehlen. 

Meg und Lex haben dabei beide auch eine schwierige Vergangenheit. Ich sehe diese nicht als Spoiler an, sondern eher als Trigger, darum schreibe ich es jetzt hier. Ihr könnt diesen Absatz aber auch überspringen: Meg hat bei einem Unfall ihr ungeborenes Kind verloren und Lex hat seine erste Ehefrau an den Krebs verloren. Wenn diese Themen euch also eher verletzen, als euch in Feiertagsstimmung zu versetzen, sucht vielleicht ein anderes Buch aus.

Alles in allem hatte ich viel Spaß mit diesem Hörbuch und den Charakteren. Ich habe fast alle davon liebgewonnen und habe mich immer so darauf gefreut, wenn ich weiterhören konnte. Die 14 Stunden kamen mir auch nicht zu lang vor, im Gegenteil, ich fand das Ende sogar dann ein bisschen überstürzt und hätte auch noch 1-2 Stunden länger gehört. Am Ende gibt es dann auch noch Rezepte für die Backfreudigen unter euch. Also rundum gelungen für die Weihnachtszeit.

Welches Buch hat euch denn bisher den Dezember versüßt?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




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