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Sonntag, 11. Februar 2024

White is for Witching


Hallo meine Lieblingsleser,

eine Autorin, die ich 2023 endlich testen wollte, war Helen Oyeyemi. Ich habe schon viel über ihre Bücher gehört, vor allem dieses, und es war immer alles sehr durchmischt. Das hat meine Neugier aber geweckt, sodass ich letztes Jahr endlich mal selbst geschaut habe, ob mir diese Autorin zusagt.

Die Fakten:

  • Autor: Helen Oyeyemi
  • Titel: White is for Witching
  • Erschienen: 2009
  • Verlag: Picador
  • Seiten: 245
  • Preis: 12,50 Euro
  • Klappentext: "The mazy house on the cliffs near Dover has been home to generations of Silver women - and it never lets them go. Reeling from the sudden death of her mother Lily, Miranda Silver is newly resident, young and bright and vulnerable. In this place where apples grow in the depths of winter and secret floors are revealed in the night, she starts to eat chalk and to hear voices. As slowly she too begins to disappear, her twin brother Eliot and her best friend Ore are left asking Where is Miranda? But only the house has the answer, and in this spine-tingling tale of magic and memory, the house isn't telling..."

Zur Handlung: Als ihre Mutter Lily stirbt, sind Eliot und Miranda gerade in dem Alter die Schule abzuschließen und an die Uni zu gehen. Allerdings verstärkt der Verlust Mirandas Essstörung, sodass sie in Behandlung muss und viel Schule dadurch verpasst. Als sie nach Hause zurückkehrt und erfährt, dass ihr Bruder ohne sie studieren gehen will, beschließt sie allerdings, trotzdem einen Platz an der Eliteuni zu bekommen, an die er gehen will.

An dieser Uni lernt sie dann Ore kennen, eine Schwarze Mitstudentin. Die beiden verbindet schnell eine intensive Freundschaft und vielleicht auch mehr, und Miranda beschließt irgendwann, Ore nach Hause einzuladen. Aber vielleicht ist es für Ore nicht sicher, Mirandas Haus zu betreten.

Es ist unheimlich schwer, dieses Buch zusammenzufassen, weil die Handlung selbst eigentlich nicht so wichtig ist. Stattdessen geht es vor allem um die Atmosphäre, das Haus und die Charaktere. Aber auch der Schreibstil ist hier sehr besonders, was man direkt auf den ersten Seiten merkt, wo man irgendwie keine Ahnung hat, was eigentlich passiert.

Im Buch haben wir mehr oder weniger drei zentrale Figuren. Das meiste dreht sich um Miranda, die eine Essstörung hat und Kreide essen will. Hier sollte jeder selbst entscheiden, ob das ein Thema ist, worüber ihr lesen wollt und könnt oder nicht. Sie wirkt von der Welt distanziert, manchmal wie aus einer anderen Welt. Aber gleichzeitig ist sie auch eine junge Erwachsene, und vor allem in der Beziehung mit Ore findet sie auch mehr Leidenschaft. Ich fand sie interessant, aber ich wöllte sie jetzt nicht im echten Leben treffen.

Ihr Bruder Eliot tut einem manchmal ein wenig Leid, aber verdient das vielleicht gar nicht. Er ist der Zwilling und hat sein ganzes Leben mit Miranda verbracht. Wir sehen, dass das Spuren hinterlässt. Der Moment, wo sie beschließt an seiner Zieluni angenommen zu werden, hat mir echt weh getan, weil wir so die Welt aus seiner Perspektive an einem perfekten Beispiel sehen. Und man kann sich dann echt streiten, ob er ein gutes Bruder ist oder nicht. Ob er einfach ausgebrannt ist. Ich fand diesen Blick auf jeden Fall auch spannend.

Und schließlich haben wir in der zweiten Hälfte des Buches dann Ore. Hier regt mich erstmal der Klappentext auf, denn wenn man das Buch liest, dann sind Ore und Miranda nicht "beste Freundinnen", sondern zwischen den beiden entspannt sich eine sehr intensive und leidenschaftliche Beziehung. Dennoch ist Ore auch ein bisschen die vernünftige Person in diesem Buch. Sie ist Schwarz und weiß, dass ihr das das Leben schwerer machen wird. Das sehen wir schon bei ihrem ersten richtigen Auftreten im Buch während der Aufnahmetests an der Uni. Trotzdem kann sie sich Mirandas Bann nicht entziehen, auch wenn sie das vielleicht in Gefahr bringt.

Als weiteren Charakter haben wir dann das Haus, und das Haus war für mich am schwersten zu durchschauen. Dieses Haus liebt die Frauen dieser Familie, aber es lässt sie auch nicht los. Gleichzeitig hat das Haus eine ganz klare Einstellung People of Color gegenüber, was wir an mehreren Beispielen sehen können. Und das Haus ist auch nicht super begeistert davon, dass es jetzt ein kleines Hotel ist. Ich bin wirklich gespannt das Buch nochmal zu lesen und zu schauen, wie viel ich dann besser verstehe.

Worum es letztlich wirklich in diesem Buch geht, müsst ihr selbst herausfinden. Es ist auf jeden Fall eins dieser Bücher, für das ich mich zu dumm fühle. Gleichzeitig baut es eine tolle Atmosphäre auf, die fast schon aus den Seiten heraustritt. Ich mochte auch den Blick auf Miranda und ihre Essstörung, auch wenn ich nicht bewerten kann, wie akkurat die Darstellung ist. Aber das Haus geht einem so schnell nicht aus dem Kopf.

So seltsam wie Helen Oyeyemis Bücher sind, so seltsam liest sich sicher auch diese Review. Aber vielleicht hat es ja trotzdem oder gerade deswegen euer Interesse geweckt. Ich habe auf jeden Fall schon das nächste Buch von ihr hier bereit liegen, wenn ich wieder Lust auf weird bekomme.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





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