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Sonntag, 9. September 2012

Drachenläufer



Hallo ihr Buchjunkies und Seitenschnupfer,

heute möchte ich euch so ausführlich wie möglich das Buch Drachenläufer von Khaled Hosseini vorstellen. Wie bereits in der Ankündigung erwähnt, hätte ich mir dieses Buch nie selbst gekauft. Doch ich kann euch sagen: Ich hätte es sehr bereut. Doch zuerst, wie immer, die Fakten:


  • Autor: Khaled Hosseini
  • Titel: Drachenläufer
  • Originaltitel: The Kite Runner
  • Übersetzung: Angelika Naujokat und Michael Windgassen
  • BVT Berlin Taschenbuch Verlags GmbH
  • 37. Auflage von 2008
  • Erschienen: (Original) 2003
  • Preis: 10,99 Euro


Im Buch geht es um die Geschichte einer Freundschaft, die nicht unbedingt unkompliziert ist, aber dennoch sehr einfach. Der gebildete Amir, der einen reichen und angesehen Paschtunen-Vater hat und zur Schule geht, und sein Diener Hassan, dessen Vater der Diener von Amirs Vater ist und ein Hazara, der außerdem nicht lesen und schreiben kann, hatten dieselbe Amme, die sie gesäugt hat. Amirs Vater sagt immer, dass sie deswegen auf ewig besonders verbunden sind.

Hassan ist der treue Begleiter, auf den Amir immer zählen kann. Er beschützt ihn, lobt ihn für seine Geschichten und lässt sich zu Unfug anstiften. Er hätte sich nie gegen Amir gewandt, denn dieser ist sein bester Freund. Doch Amir ist in einem Gefühlschaos. Er weiß, dass Hassan sein Diener ist, und so will er vor anderen nie zugeben, dass sie befreundet sind. Auch nutzt er Hassans Gutgläubigkeit aus und erzählt ihm Lügen. Am schlimmsten ist jedoch, dass Amirs Vater Hassan genauso sehr zu lieben scheint wie seinen eigenen Sohn.

Als der Drachenwettbewerb ansteht, sieht Amir endlich eine Chance, seinem Vater zu beweisen, dass er ein würdiger Sohn ist, auch wenn er Schriftsteller werden möchte und keinen Sinn für Fußball hat. Er gewinnt den Wettbewerb, bei dem es darum geht, als letzter Drache in der Luft zu sein, und Hassan läuft los, um die Siegertrophäe, den letzten gestürzten Drachen eines anderen Jungen, für seinen besten Freund zu holen: „Für dich – tausendmal!“, ruft er ihm noch zu.

Hassan ist der beste Drachenläufer, doch als er nicht zurückkommt, beginnt Amir ihn zu suchen. Und er findet ihn – in einer sehr gefährlichen Situation, in die er gekommen ist, weil er Amir beschützt hatte. Amir jedoch ist ängstlich und feige, und kann seinen besten Freund nicht retten. Sein ganzes Leben verändert sich dadurch.

Doch abgesehen davon ist eh alles im Umbruch. Die Russen fallen in Afghanistan ein und alle reichen Leute werden verfolgt. Amir und seinem Vater gelingt die schwierige Flucht nach Amerika, wo sie sich ein neues Leben aufbauen.

Das Buch beginnt mit einem Anruf, den Amir in Amerika erhält, er ist bereits über 30 und ein alter Freund bittet ihn, noch einmal zurückzukommen und seine Schuld zu begleichen. Amir hat bereits eine Frau, mehrere veröffentlichte Romane – doch sein Leben wird von den Geschehnissen seiner Kindheit noch immer überschattet. Er geht zurück nach Afghanistan, um das von Hassan zu retten, was noch übrig ist. Dabei riskiert er sein Leben und kann sich endlich von seiner Schuld reinwaschen. Auch danach wird das Leben nicht einfacher. Doch ein afghanisches Sprichwort lautet: Zendagi migzara – das Leben geht weiter.

So, ich versuche meine Bewertung nun so kurz wie möglich zu halten: das Buch ist perfekt. Ich finde es spannend, interessant, es hat mein Leben bereichert, es war unvorhersehbar und neu und für mich in einem Genre geschrieben, was ich nicht allzu gerne in die Hand nehme, es war ein wahrer Pageturner, doch an vielen Stellen musste ich innehalten und durchatmen. Wer dieses Buch nicht liest, verpasst etwas. Die Spannung dieses Buches ist das Leben, das in ihm steckt, das Gefühl, dass all das nicht nur fiktional ist, dass vieles wirklich so war, wirklich so ist. Und wie geht es wohl all den Menschen in Syrien gerade? Durchleben sie nicht etwas Ähnliches?

Ich habe mich außerdem sehr gefreut, dass dieses Buch nicht vom Krieg handelt. Er spielt eine Rolle, ganz logisch, doch die Handlung selbst bezieht sich nicht darauf. Es ist vielmehr so, dass sich die Handlung mit dem Krieg hochschaukelt. Der Verlauf des Krieges und der Geschichte ist irgendwie parallel, aber auf eine angenehme Weise und nicht störend.

Das Buch hat für mich einen kleinen Makel. In den Fließtext sind immer wieder arabische Worte eingebunden, die aber leicht zu erraten oder danach noch erklärt sind. Doch da ich das Chill mal, Frau Freitag gelesen habe, musste ich leider bei jedem Inshallah an dieses Buch denken. Aber das ist ja nun wirklich mein Fehler. ;)

Fazit: LESEN!

Ich hoffe, ihr hört auf mich.

Kitty Retro


Meine Bewertung:



- Dieses Buch ist Buchstabe D meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

2 Kommentare:

  1. Das Buch klingt wirklich gut.

    Ich hatte es sogar schon mal in der Hand, aber befürchtet, dass es mir zu langweilig wird :D

    Aber wenn du so darüber schreibst, klingt es gar nicht mehr so schlimm ;)

    Vielleicht sollte ich nochmal über einen Kauf nachdenken... :)

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  2. Das solltest du wirklich, ich hätte es auch nie für so gut gehalten. :)

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