So meine Lesehasen,
heute in wenigen Worten etwas zu Dürrenmatts 2 Akten. Die
komplette Handlung spielt in einem Wohnzimmer einer alten Villa, welche jetzt
zu einem Sanatorium gehört und nur noch von drei Physikern bewohnt wird. Alle
anderen Patienten wurden bereits in einen Neubau verlegt. Das Fräulein Doktor
gehört zum Adel und hat dieses Sommerhaus ihrer Familie umgebaut. Die Physiker
halten sich für Newton und Einstein, der dritte jedoch gibt an, die Stimme von
König Salomon zu hören.
Im ersten Akt geht es um den Mord an einer Schwester
durch Einstein. Nachdem Newton schon vor Monaten eine Schwester erwürgt hatte,
ist dies der zweite Mordfall in dem Sanatorium. Der Inspektor Voß ist nun da,
um die Zeugenaussagen aufzunehmen und ähnliches. So unterhält er sich mit der
Oberschwester, dem Fräulein Doktor und auch den Patienten. Der Akt endet damit,
dass eine Schwester Monika dem Patienten, der Salomon hört, ihre Liebe gesteht
und mit ihm fortgehen will. Dieser sieht sich daraufhin gezwungen, sie zu
erwürgen.
Im zweiten Akt ist man fast wieder am Anfang. Der
Inspektor kommt und nimmt Zeugenaussagen auf. Allerdings sind die Dialoge nun
teilweise ein wenig umgedreht, was ich besonders toll finde. Nun müssen Pfleger
statt Schwestern die drei Physiker betreuen. Nachdem alles sich gelegt hat,
treffen sich die drei zum Abendessen in dem Zimmer und unterhalten sich. Dabei
decken sie ihre wahren Identitäten auf und klären die Absichten, mit denen
jeder einzelne ins Sanatorium kam. Als sie sich schließlich einigen, im Sinn
der Welt und der Verantwortung für immer im Sanatorium zu bleiben, erscheint
das Fräulein Doktor und eröffnet, dass sie lange schon ahnte, was gespielt
wird.
Am Ende wird deutlich, wer eigentlich verrückt ist in dem
Stück und wer nicht.
Ich persönlich liebe dieses Buch. Es ist ja eigentlich
ein Theaterstück, weshalb es sich gut in 1-2 Stunden lesen lässt. Es ist mit
viel Witz geschrieben und auch die Aussage finde ich äußerst wichtig. Gerade
als Studenten und angehende Wissenschaftler sollten wir uns öfter damit
beschäftigen, welche Verantwortung Wissen mit sich bringt. Dies geschieht
maximal in Gesellschaftwissenschaften und Philosophie, wobei die Technik ja
definitiv von anderen Fachschaften vorangeprügelt wird.
Wenn man bedenkt, dass dieses Buch nun auch schon wieder
über 50 Jahre alt ist, wird deutlich, wie wenig wir uns damit beschäftigt
haben. In den 50 Jahren, könnte man meinen, ist alles nur noch
unverantwortungsbewusster geworden. Und wieder fallen mir die Worte ein, die
ich mal im Fernsehen von einem Elektrotechniker gehört habe: „Wir erfinden nur,
was man am Ende damit machen kann, das sieht die Wirtschaft.“ Und dagegen kann
man wunderbar ein Zitat von Dürrenmatt halten:
„Dann kommen die Techniker. Sie kümmern sich nur noch um
die Formeln. Sie gehen mit der Elektrizität um wie der Zuhälter mit einer
Dirne. Sie nützen sie aus. Sie stellen Maschinen her, und brauchbar ist eine
Maschine erst dann, wenn sie von der Erkenntnis unabhängig geworden ist, die zu
ihrer Erfindung führte. So vermag heute jeder Esel eine Glühbirne zum Leuchten
zu bringen – oder eine Atombombe zur Explosion. […] Sie sind hier der
Kriminelle, Richard.“ (in meiner Ausgabe S. 22-23)
Richard ist dabei der Inspektor, der laut eigener Aussage
nichts von Lichtschaltern versteht.
Nun ja, ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick
in die Thematik geben. Schaut es euch einmal an, vor allem wenn ihr studiert.
Bis bald,
eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
- Dieses Buch ist Buchstabe P meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -
Es gab leider eine kleine Änderung bei meinem Gewinnspiel. Wir suchen jetzt einen KATZENnamen. Den kleinen Kater haben wir leider nicht bekommen :(
AntwortenLöschenTut mir wahnsinnig Leid, aber ich hoffe du hast trotzdem noch ein paar Vorschläge!
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LG,
Svenja