My beloved readers,
heute kommen wir zu einem Film, der mich wirklich sehr
berührt hat. Er ist eigentlich sehr erstklassig besetzt und dennoch ziemlich
unbekannt. Er erzählt die Geschichte vom Marquis de Sade, welcher
überaschenderweise auch relativ unbekannt zu sein scheint – zumindest heute.
Zur Zeit der französischen Revolution lebte ein Mann, der
als Marquis de Sade bekannt wurde. Er war aus adligem Haus und beschloss, durch
kirchenfeindliche und sexistische Werke das Aufsehen der Gesellschaft auf sich
zu ziehen. In seinem Leben saß er mehrfach im Gefängnis, wo er jedoch immer
weiter schrieb.
Im Film Quills geht es schließlich um den letzten Teil
seines Lebens, den er in Charenton verbringt, einer Irrenanstalt. Die Wäscherin
Madeleine schmuggelt seine Romane nach draußen und so wird schließlich Napoleon
selbst darauf aufmerksam. Daraufhin wird der Dr. Royer-Collard nach Charenton
geschickt, um das Schreiben des Marquis zu unterbinden.
Dr. Royer-Collard hatte soeben eine wesentlich jüngere
Frau geheiratet, und als sie zu einer Theateraufführung ins Charenton kommen,
führt der Marquis ein Stück über diese fragwürdige Ehe auf. Damit zieht er sich
vollends die Wut des Dr. auf. Dem Marquis werden Feder und Tinte genommen,
woraufhin er sich immer neue Methoden überlegt, weiterzuschreiben.
Desweiteren kommt es dazu, dass Madeleine vom Abbe
weggeschickt wird, der sie liebt und den sie liebt, und sie gesteht ihm ihre
Gefühle. Die Frau des Dr. Royer-Collard stiehlt sich mit dem Innenausstatter
der Villa davon und hinterlässt ihrem Mann eine Ausgabe der Justine, ein Werk de Sades. Die
Geschichte spitzt sich immer weiter zu, bis schließlich eine Massenpanik in der
Anstalt ausbricht.
Der Film ist sicher nichts für schwache Gemüter. Es geht
um Sex, Gewalt, Irre und einen Mann, der nicht die Ansichten seiner Zeit
vertreten konnte. Er war dabei kein Perverser, er war einfach nur ein Kritiker,
und das größte Tabu seiner Zeit war Sex. In seinen Werken geht es hauptsächlich
darum, dass Menschen, die die Tabus mit Füßen treten, zu Reichtum und Ehre
gelangen, während diejenigen, die sich der Kirche und Sanftmut verschreiben,
ein Leben in Elend wählen. (Besonders deutlich wird das im Gegensatz der beiden
Schwesterbücher Justine und Juliette, die ich gern irgendwann noch
einmal hier vorstellen möchte.)
Mich hat das Leben des Marquis sehr bewegt und erst durch
diesen Film bin ich auf die Bücher aufmerksam geworden. Sicherlich ist das
nichts für jedermann, das möchte ich auch gar nicht sagen. Aber ich finde, sie
sind ein Stück Geschichte.
Der Film wiederum ist sehr gut gelungen. Ich liebe liebe
liebe die Besetzung, vor allem Geoffrey Rush. Ich lege ihn gern jedem ans Herz,
der mit der Thematik etwas anfangen kann. Er ist nicht zu abgedreht, aber auch
nicht ein leichter fröhlicher Film für Abende mit Freunden. Lasst mich doch in
den Kommentaren wissen, wie ihr ihn so findet. :)
Bis bald,
Kitty Retro
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