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Freitag, 1. Februar 2013

[Filmkritik] Quills



My beloved readers,

heute kommen wir zu einem Film, der mich wirklich sehr berührt hat. Er ist eigentlich sehr erstklassig besetzt und dennoch ziemlich unbekannt. Er erzählt die Geschichte vom Marquis de Sade, welcher überaschenderweise auch relativ unbekannt zu sein scheint – zumindest heute.

Zur Zeit der französischen Revolution lebte ein Mann, der als Marquis de Sade bekannt wurde. Er war aus adligem Haus und beschloss, durch kirchenfeindliche und sexistische Werke das Aufsehen der Gesellschaft auf sich zu ziehen. In seinem Leben saß er mehrfach im Gefängnis, wo er jedoch immer weiter schrieb.

Im Film Quills geht es schließlich um den letzten Teil seines Lebens, den er in Charenton verbringt, einer Irrenanstalt. Die Wäscherin Madeleine schmuggelt seine Romane nach draußen und so wird schließlich Napoleon selbst darauf aufmerksam. Daraufhin wird der Dr. Royer-Collard nach Charenton geschickt, um das Schreiben des Marquis zu unterbinden.

Dr. Royer-Collard hatte soeben eine wesentlich jüngere Frau geheiratet, und als sie zu einer Theateraufführung ins Charenton kommen, führt der Marquis ein Stück über diese fragwürdige Ehe auf. Damit zieht er sich vollends die Wut des Dr. auf. Dem Marquis werden Feder und Tinte genommen, woraufhin er sich immer neue Methoden überlegt, weiterzuschreiben.

Desweiteren kommt es dazu, dass Madeleine vom Abbe weggeschickt wird, der sie liebt und den sie liebt, und sie gesteht ihm ihre Gefühle. Die Frau des Dr. Royer-Collard stiehlt sich mit dem Innenausstatter der Villa davon und hinterlässt ihrem Mann eine Ausgabe der Justine, ein Werk de Sades. Die Geschichte spitzt sich immer weiter zu, bis schließlich eine Massenpanik in der Anstalt ausbricht.

Der Film ist sicher nichts für schwache Gemüter. Es geht um Sex, Gewalt, Irre und einen Mann, der nicht die Ansichten seiner Zeit vertreten konnte. Er war dabei kein Perverser, er war einfach nur ein Kritiker, und das größte Tabu seiner Zeit war Sex. In seinen Werken geht es hauptsächlich darum, dass Menschen, die die Tabus mit Füßen treten, zu Reichtum und Ehre gelangen, während diejenigen, die sich der Kirche und Sanftmut verschreiben, ein Leben in Elend wählen. (Besonders deutlich wird das im Gegensatz der beiden Schwesterbücher Justine und Juliette, die ich gern irgendwann noch einmal hier vorstellen möchte.)

Mich hat das Leben des Marquis sehr bewegt und erst durch diesen Film bin ich auf die Bücher aufmerksam geworden. Sicherlich ist das nichts für jedermann, das möchte ich auch gar nicht sagen. Aber ich finde, sie sind ein Stück Geschichte.

Der Film wiederum ist sehr gut gelungen. Ich liebe liebe liebe die Besetzung, vor allem Geoffrey Rush. Ich lege ihn gern jedem ans Herz, der mit der Thematik etwas anfangen kann. Er ist nicht zu abgedreht, aber auch nicht ein leichter fröhlicher Film für Abende mit Freunden. Lasst mich doch in den Kommentaren wissen, wie ihr ihn so findet. :)

Bis bald,

Kitty Retro


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