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Sonntag, 11. Oktober 2015

Horror Stories of the Twentieth Century - #Scaralong

Hallo meine Gruselfreunde,

derzeit lese ich mit der lieben Caro ja Frankenstein und es gefällt uns an sich beiden gut. Nebenher habe ich dieses Wochenende aber noch meine Kurzgeschichten gelesen, die ihr auf meinem TBR gesehen habt. Ich hatte das Buch schon mehrere Jahre, denn ich liebe Gruselgeschichten, allerdings habe ich es dann nie gelesen. Jetzt aber kann ich euch endlich davon berichten.

Die Fakten:
  • Titel: Horror Stories of the Twentieth Century
  • Autoren: Algernon Blackwood, Muriel Sparks, Noel Langley, Patricia Highsmith, Stephen King
  • enthaltene Geschichten: 5
  • Verlag: Reclam
  • Erschienen: 1990
  • Seiten: 119 + Anhänge
  • Preis: 4,80 Euro
  • Klappentext: "Das populäre Horror-Genre wird in dieser Anthologie mit Autoren und Geschichten vorgestellt, deren Namen und Titel für sich sprechen."

Eine Sammlung von Kurzgeschichten lässt sich schlecht als Ganzes bewerten. Daher möchte ich zunächst zu den einzelnen Geschichten etwas sagen und dann zusammenfassend meine Meinung zum Buch äußern.

Die erste Geschichte heißt "The Dance of Death" und wurde von Algernon Blackwood geschrieben. Es handelt sich um etwa 20 Seiten. Ein Mann erfährt, dass er ein schwaches Herz hat. Er hasst seinen Beruf und findet Erfüllung nur in seinen Urlauben auf dem Land und der Hoffnung auf ein ruhiges Leben als alter Mann. Allerdings gefährdet sein Herz dies. Dennoch beschließt er, einen Ball zu besuchen, und trifft dort auf eine außergewöhnlich schöne Frau. Diese Geschichte hat mir gut gefallen, der Schreibstil war sehr schön, die Geschichte nicht zu gruselig, aber ein schöner Auftakt für das Buch. Insgesamt würde ich der Geschichte 4 von 5 Punkten geben, da das Ende etwas vorhersehbar war.

Die zweite Geschichte ist "The Portobello Road" von Muriel Sparks. Wir erfahren hier die Geschichte von Needle, einer Frau, die auf einem Straßenmarkt alte Bekannte trifft. Allerdings ist Needle tot. Und durch die Geschichte erfahren wir, wie es dazu kam. Diese Geschichte ist nicht ganz 40 Seiten lang. Ich mochte auch diese Geschichte, denn Needle ist eine interessante Figur und schon auf diesen wenigen Seiten lernen wir sie recht gut kennen. Die Geschichte war interessant und nicht vorhersehbar. Besonders gruslig war sie nicht, aber ebenfalls gut geschrieben. Auch ihr würde ich 4 von 5 Punkten geben, auch wenn sie auf anderen Ebenen punktet als die erste.

Geschichte 3 ist "Serenade for Baboons" von Noel Langley. Für mich war dies die schwächste Geschichte im Buch. Sie wird auf etwa 20 Seiten erzählt. Wir folgen einem Arzt nach Afrika, wo er damit Probleme hat, dass die Einwohner alle abergläubig sind und seine moderne Medizin nicht wollen. Eines Tages kommt aber ein Mann in seine Praxis, der ebenfalls kein Verständnis für die Schwarzen hat. Mit diesem fühlt der Arzt sich verbunden, bis er von ihm zu seiner abgelegenen Farm gerufen wird. Die Geschichte fand ich seltsam, ich konnte damit nichts anfangen. Der Arzt war stur und intolerant und damit für mich absolut unsympathisch. Auch gruselig war das Ganze nicht. Und dass das alles eher rassistisch rüberkommt, muss ich wohl nicht betonen. Daher bekommt die Geschichte eher 2 von 5 Punkten von mir. 

Die kürzeste Geschichte ist dann "The Snail Watcher" von Patricia Highsmith. Sie ist nur etwa 10 Seiten lang, dafür aber ein einziger Albtraum für mich. Ein wohlhabender Mann entdeckt eines Tages in seiner Küche zwei sich paarende Schnecken und beschließt, dass diese Tiere nicht gegessen werden können. Er bringt sie in sein Studierzimmer, wo sie sich hemmungslos unter besten Bedingungen vermehren können, bis die Ehefrau des Herrn einschreiten muss. Ich hasse Schnecken... das ist noch gar kein Ausdruck. Diese Geschichte hat mir den Magen umgedreht. Und da ich bisher auch noch keine Gruselgeschichte über Schnecken gelesen habe, gibt es dafür 5 von 5 Punkten von mir. Da kann ich kaum etwas hinzufügen außer *würg*.

Die letzte Geschichte "One for the Road" ist vom Meister selbst geschrieben, Stephen King. Abgesehen von "Es" habe ich seine Arbeiten bisher noch nicht so sehr gemocht, allerdings sind seine Kurzgeschichten mir bisher unbekannt. Nach dieser hier würde ich das gern ändern. Man merkt sofort, wie anders die Geschichte aufgezogen ist. Im Vergleich zu den vorhergehenden Arbeiten ist alles viel spannender, man weiß nicht, was vor sich geht. Es liegt viel Atmosphäre in der Geschichte. Es geht um eine verlassene Gegend in einem Schneesturm. Ein Mann sucht halb erfroren seine Familie. Das fand ich schon recht packend. Daher gibt es für die 30 Seiten auch 5 von 5 Punkten. Aber auch hier sei wieder betont, dass die Geschichte ganz anders ist als die vorhergehenden.

Insgesamt finde ich dieses Büchlein wirklich gut. Mit Kurzgeschichten kann man ein ganz anderes Publikum zum Lesen begeistern. Außerdem finde ich, dass vor allem Horrorgeschichten sehr gut zu diesem Genre passen. Ich bin wirklich positiv überrascht. Das Englisch war auch durchweg gut verständlich für mich. An den Seiten gibt es immer Vokabelanmerkungen, was auch für "Anfänger" gut ist. Und der Schreibstil war durchweg ansprechend. Nur eine Geschichte hat mir inhaltlich nicht gefallen, was ein guter Schnitt ist. Wenn ihr euch also für gruselige Geschichten der englischsprachigen Literatur interessiert, nur zu. Ich kann euch das Buch durchaus empfehlen. Am Ende zahlt man ja auch kaum einen Euro pro Geschichte. 

Welche gruseligen Kurzgeschichten könnt ihr empfehlen? Ich will auf jeden Fall mehr. Außerdem bin ich jetzt motiviert, auch Stephen King mal wieder eine Chance zu geben. Leider hab ich nur Friedhof der Kuscheltiere im Ungelesen-Regal, und das mochte ich beim ersten Versuch nicht. Empfehlungen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

2 Kommentare:

  1. Dein Bewertungsbarometer ist ja toll :)

    Auch die Geschichten klingen richtig gut! Ich kann Kurzgeschichtensammlungen aber auch mehr so nebenbei lesen und brauche immernoch eine andere, größere Geschichte. Kurzgeschichten sind für mich nichts zum nacheinander weg Lesen.

    Und empfehlen könnte ich eigentlich alles Neuere, was Stephen King so geschrieben hat. Revival zum Beispiel würde thematisch gut zu unserem Frankenstein passen ;)

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    1. Ja, ich finde das irgendwie schöner als Sterne. :D Da ist man immer so eingeschränkt.

      Na mal schauen, vllt versuche ich Stephen King auch einfach mal im Original.

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