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Sonntag, 4. Oktober 2015

The Island of Dr. Moreau - #Scaralong

Hallo meine Gruselfreunde,

ich habe gerade das erste Buch für den #Scaralong beendet und bin ganz stolz. Mir stand nämlich einiges im Weg: mein Freund ist gerade aus den USA wiedergekommen und ich möchte am liebsten nicht von seiner Seite weichen, außerdem haben wir uns gerade Netflix zugelegt und uns total in Blacklist verguckt, und letztlich waren wir gestern dann den ganzen Tag auf einer wunderschönen Hochzeit, sodass keine Zeit zum Lesen blieb. Genug gejammert, denn obwohl es nun etwas später am Tag ist, habe ich mein Leseziel doch geschafft.

Von diesem Buch habe ich viel in Verbindung mit einem YA-Buch gehört, welches die Geschichte neu erzählt und dabei ein junges Mädchen als Hauptcharakter einführt. Dieses heißt The Madman's Daughter. Allerdings hat mich persönlich das Original mehr interessiert und es wanderte auf meine Wunschliste. Da hat es auf diesen #Scaralong gewartet, und da es sehr klein und kurz ist, durfte es auch als ersten dran.

Die Fakten:
  • Autor: H. G. Wells
  • Titel: The Island of Dr. Morau (dts. Die Insel des Dr. Moreau)
  • Erschienen: 2005 (zuerst: 1896)
  • Verlag: Bantam Dell
  • Seiten: 139
  • Preis: 4,76 Euro
  • Klappentext: "Ranked among the classic novels of the English language and the inspiration for several unforgettable movies, this early work of H. G. Wells was greeted in 1896 by howls of protest from reviewers, who found it horrifying and blasphemous. They wanted to know more about the wondrous possibilities of science shown in his first book, The Time Machine, not its potential for misuse and terror. In The Island of Dr. Moreau a shipwrecked gentleman named Edward Prendrick, stranded on a Pacific island lorded over by the notorious Dr. Moreau, confronts dark secrets, strange creatures, and a reason to run for his life."

Zur Handlung: Mr Prendrick ist an Bord eines Schiffes, welches durch ein Unglück sinkt. Er kann sich in ein Rettungsboot retten, treibt in diesem dann aber bald allein umher, ohne Nahrung und Wasser. Gerade als er denkt, dass es mit ihm vorbei ist, wird er von einem Herrn gerettet, der sich als Mr Montgomery herausstellt. Durch unglückliche Entwicklungen mit dem Captain dieses Rettungsschiffes ist Pendrick allerdings gezwungen, mit Montgomery auf einer einsamen Insel zu landen.



Zusammen mit Montgomerys seltsamen Diener und der lebenden Fracht kommt Prendrick also auf die Insel des Dr. Moreau, welcher der Arbeitgeber von Montgomery ist. Er wird dort in einer kleinen Kammer untergebracht und darf den Rest des Gebäudes nicht betreten. Bald jedoch erinnert er sich, woher er den Name Moreau kennt, und ihm fallen immer mehr seltsame Wesen auf dieser abgeschiedenen Insel auf.



Bei diesem Buch handelt es sich um eine Mischung aus Robinson Crusoe und Frankenstein (welche ich beide nicht gelesen habe). Auf einer einsamen Insel treibt ein verrückter Biologe sein Unwesen und schafft sich einen eigenen Zoo aus den seltsamsten Kreaturen. Prendrick weiß nicht, wie er dem entkommen kann, denn diese Insel wird von Schiffen nicht angefahren. Daraus entsteht dann für den Protagonisten eine gefährliche und beängstigende Situation.

Man muss natürlich bedenken, dass es sich hierbei um einen Klassiker handelt. Damals waren die Menschen noch von ganz anderen Dingen erschrocken und entsetzt als heute. So hat dieses Buch zu seiner Zeit ordentlich für Furore gesorgt. Mich hat es beim Lesen allerdings wenig gegruselt. Zunächst erfahren wir vom Schiffbruch und der ungnädigen See, dann die ersten Berührungspunkte mit einem der Wesen von Moreau schon auf den Schiff. Allerdings ist nichts so deutlich beschrieben, dass man eine konkrete Vorstellung hat.

Ich kann euch sagen, einen Film dazu würde ich nicht anschauen, denn vermenschlichte Tiere finde ich schon immer mehr als gruselig. Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass eine visuelle Umsetzung des Ganzen mich sehr gruseln würde. Allerdings geht es hier wirklich mehr um die Darstellung eines Wissenschaftlers, der seine Grenzen und damit alle ethischen Maßstäbe überschreitet. Und die Vorstellung von dem, was er tut, ist ganz und gar schrecklich.

Dennoch nehmen die gruseligen Momente der Geschichte nur kleine Teile des Ganzen ein. Prendrick muss verstehen, worum es sich bei der Insel handelt. Daher ist eben auch viel Text da, der gar nicht gruselig ist, sondern die Probleme der Biologie diskutiert. Und das muss man wissen, wenn man das Buch lesen mag. Am Ende eskaliert dann alles natürlich noch richtig und irgendwie muss Prendrick die Rettung noch gelingen, das wissen wir. Ich fand das Ende ok, aber auch sehr überstürzt. Hier hätte man durchaus noch einiges an Dramatik und Gruselfaktor mitnehmen können.

Hinweisen möchte ich noch auf das sehr interessante Vorwort von Alan Lightman, das man nach dem Buch ruhig nochmal als Nachwort lesen kann, um besser zu verstehen, was dieses Buch einem nun sagen will. Das werde ich auch gleich nochmal tun.

Alles in allem war dies ein vorsichtiger Einstieg in die Gruselbücher. So richtig gegruselt hat es mich noch nicht. Dennoch liebe ich Bücher, die die ethischen und moralischen Grenzen von Wissenschaft diskutieren, denn damit beschäftigen sich heute einige Menschen zu wenig. Das Buch weist auch darauf hin, dass durch Genexperimente bei Tieren (und Menschen) die Thematik von The Island of Dr. Moreau nach wie vor relevant ist und man sich damit intellektuell auseinandersetzen muss. Wem so ein Klassiker allerdings zu trocken ist, der kann sich ja mal nach Madman's Daughter umschauen. :)

Ich freue mich darauf, von euren Halloweenbüchern zu hören. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro





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