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Sonntag, 25. Oktober 2015

The Dumb House - #Scaralong

Hallo meine verstörten Lesehasen,

der Oktober neigt sich dem Ende zu und ich muss sagen, ich freue mich, meine Bücher wieder etwas freier und abwechslungsreicher auswählen zu können. Ein Buch, auf das ich mich besonders gefreut habe und das auch etwas teurer war als meine anderen Neuerwerbe, ist The Dumb House. Wird es halten, was mir versprochen wurde?

Die Fakten:
  • Autor: John Burnside
  • Titel: The Dumb House
  • Erschienen: 2015 (erstmals 1997)
  • Verlag: Peguin Vintage Classics
  • Seiten: 204
  • Preis: 11,40 Euro
  • Klappentext: "As a child, Luke's mother often tells hin the story of the Dumb House, an experiment on newborn babies raised in silence, designed to test the innateness of language. As Luke grows up, his interest in language and delicate balance of life and death leads to amateur dissections of small animals - tiny hearts revealed still pumping, as life trickles away. But as an adult, following the death of his mother, Luke's obsession deepens, resulting in a haunting and bizarre experiment on Luke's own children."

Zur Handlung: Luke erzählt uns rückblickend von seinem Leben, von all den empathielosen Entscheidungen und verstörenden Erlebnissen, die dazu geführt haben, dass er seine eigenen Kinder im Keller vergiftet hat. Alles begann mit seiner Mutter, für die er eine ungesunde und obsessive Liebe entwickelt hat. Sie hat ihm immer Märchen erzählt, und sein Lieblingsmärchen handelte vom Dumb House.

Dort wurden Kinder in einem Haus von stummen Dienern aufgezogen. Ein (indischer?) Herrscher wollte so herausfinden, ob die Sprache die Seele widerspiegelt und in jedem Menschen von vorn herein existiert, oder ob diese Kinder keine Sprache entwickeln können, weil sie nie welche hören. Von der Seele und dem Leben ist Luke daher besessen und seine unwissenschaftlichen Experimente können beginnen.

Ich hatte mir schon gedacht, dass diese Geschichte verstörend wird. Allein der Klappentext zeigt das ja schon. Ich finde es ein bisschen schade, dass der Klappentext sich aber nur auf einen kleinen Teil der Geschichte beschränkt. Luke ist als Charakter völlig krank. Seine Experimente machen darin nur einen kleinen Teil aus. Und ich muss sagen, die Geschichte war völlig anders als erwartet und hat mich zum Ende hin dann nur noch gelangweilt.

Keiner der Charaktere in diesem Buch ist so, dass man irgendetwas für sie empfindet. Luke ist sehr distanziert,  er hat wirklich nur für seine Mutter wirklich Nähe empfunden. Und so distanziert bleibt er auch zum Leser. Seine Mutter ist einfach nur seltsam und gruselig und man versteht nie, warum sie so ist. Sein Vater ist nur zu bemitleiden. Die Frauen in Lukes Erwachsenenleben sind schwach und charakterlos. Seine Kinder sind eigentlich eher Tiere und ein bisschen gruselig.

Die im Klappentext erwähnten Experiment an seinen Kindern spielen erst im letzten Viertel überhaupt eine Rolle. Ich mochte die Idee, wie die Zwillinge irgendwie eine seltsame Nähe zueinander haben und dann sogar ihrem Vater unglaublich Angst machen. Allerdings bliebt das auch alles distanziert und nur wenige Momente waren wirklich gruselig. Auch habe ich nie ein Gefühl dafür gehabt, wie alt diese Kinder nun sein sollen. Ich meine, ab welchem Alter steigen Kinder ohne Probleme eine Treppe hoch? Das fand ich alles eher verwirrend.

Allgemein hatte ich gar kein Gefühl, zu welcher Zeit das Buch nun spielen soll. Einerseits hat sich vieles sehr modern angefühlt und da darauf nicht näher eingegangen wird, geht man von den 90er Jahren aus. Andererseits fühlt sich dann Vieles an, als wäre es in den 90er Jahren so überhaupt nicht möglich. Die absolute Abgeschiedenheit beispielsweise, und dass Luke ohne je zu arbeiten überlebt. Geht das heute so einfach? Er kauft ja auch zwischendurch kräftig ein. Woher kommt das Geld?

Alles in allem habe ich leider einige Probleme mit der Geschichte. Ich mochte den Schreibstil sehr, die Geschichte war sicher auch verstörend und Luke ist ein ekelhafter Mensch. Aber es ärgert mich auch, dass er keine Konsequenzen zu spüren bekommt. Und er merkt nicht, wie krank er eigentlich ist. Ich habe mir wirklich viel mehr erhofft. Auch die Experimente stehen die meiste Zeit nicht im Vordergrund, und damit wird ja geworben. 

Habt ihr das Buch gelesen? Ich würde gern eure Meinung wissen.

Wenn ihr über einen echt ekligen Menschen lesen wollt, dann schaut euch das Buch an. Allerdings solltet ihr euch nicht für die Experimente im Speziellen interessieren, da diese nur Randerscheinung sind.

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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