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Donnerstag, 7. März 2024

A Wizard's Guide to Defensive Baking


Hallo meine Fantasyfreunde,

Cosy Fantasy ist ja inzwischen in aller Munde, und heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das für mich perfekt zu diesem Genre passt. Ich habe damit mein Lesejahr begonnen, und es war absolut die richtige Entscheidung. Außerdem ist es auch noch von einer meiner Lieblingsautorinnen geschrieben - was kann es Besseres geben?

Die Fakten:

  • Autor: T Kingfisher
  • Sprecher: Patricia Santomasso
  • Titel: A Wizard's Guide to Defensive Baking
  • Erschienen: 2021
  • Verlag: Tantor Audio
  • Dauer: 8 Std 30min (ungekürzt)
  • Preis: kostenlos im Abo
  • Klappentext: "Fourteen-year-old Mona isn't like the wizards charged with defending the city. She can't control lightning or speak to water. Her familiar is a sourdough starter, and her magic only works on bread. She has a comfortable life in her aunt's bakery making gingerbread men dance. But Mona's life is turned upside down when she finds a dead body on the bakery floor. An assassin is stalking the streets of Mona's city, preying on magic folk, and it appears that Mona is his next target. And in an embattled city suddenly bereft of wizards, the assassin may be the least of Mona's worries...."

Zur Handlung: Als Mona eines Morgens in die geliebte Bäckerei ihrer Tante kommt, um mit dem morgendlichen Backen zu beginnen, findet sie die Leiche eines jungen Mädchens. Und damit dreht sich ihre Welt auf den Kopf. Plötzlich wird behauptet, sie habe ein Verbrechen begangen, und sie wird in den Palast der Stadt abgeführt. Dabei hat Mona doch nur magische Fähigkeiten über Teig und Brot.

Doch während Mona noch um ihre Zukunft fürchtet, ist ein gefährlicher Mörder in ihrer Stadt unterwegs, und die Intrigen, die sich um diesen spinnen, sind noch viel gefährlicher, als irgendwer ahnt. Mona wird ihnen jedoch auf die Spur kommen, und am Ende wird sich die Frage stellen, ob das Mädchen mit dem Brot eine ganze Stadt retten kann.

Ich habe dieses Buch als mein erstes Hörbuch des Jahres gewählt, weil ich etwas wollte, das mir ein gutes Gefühl gibt, mich gut unterhält und mich in eine Welt mitnimmt, die nicht wie hier ist. Ich habe dieses Jahr mit blöden gesundheitlichen Problemen begonnen, und so war diese Cosy Fantasy-Geschichte über ein Mädchen mit Brot, ihrem Lebkuchenmann und dem immerhungrigen Sauerteig genau das richtige.

Mona als Hauptfigur hat mir an sich gut gefallen. Allerdings muss ich hier sagen, dass sie sich für mich nicht wirklich wie eine 14-Jährige angefühlt hat. In vielen Momenten erschien sie mir viel zu gefasst und logisch. Sie bleibt auch sehr oft sehr ruhig. Natürlich sind alle Menschen unterschiedlich, und es gibt sicher auch gefasste Teenager, aber ich musste mich immer bewusst daran erinnern, dass sie so jung sein soll. Abgesehen davon fühlt man aber schnell mit ihr mit, denn sie will ja nur ihr Leben leben, ihr Brot backen und gut - doch dann wird sie in all diese Machenschaften hineingezogen.

Neben Mona haben wir noch ein paar andere wichtige Figuren. Es gibt einen Jungen, der der kleine Bruder des toten Mädchens ist, das in Monas Backstube lag. Ihn fand ich einen tollen Sidekick, frech und lustig. Er hat das Ganze immer wieder aufgelockert. Dann haben wir Monas Tante und Onkel, und hier fand ich es schön, dass diese Mona wirklich lieben und sich um sie kümmern wollen. Also keine Märchen-Klischees hier. Und schließlich ist noch eine Herrscherin dieser Stadt wichtig - ich weiß gerade ihren offiziellen Titel nicht mehr. Sie war so schön erwachsen, wie wir uns alle vermutlich erwachsen fühlen. So als hätten uns die anderen irgendein Geheimnis nicht verraten, und wir tun jetzt einfach so, als würden wir schon alles gut hinkriegen. Auch sie mochte ich gern.

Neben den richtigen Figuren haben wir dann die Backwaren. Dabei stechen der Lebkuchenmann heraus, der Mona dann auf ihren Abenteuern begleiten wird und an einem Punkt sogar zum Anführer einer Guerrilla-Truppe von Lebkuchenmännern wird, und der Sauerteig Bob. Ich glaube, Bob kann man so nicht einfach in Worte fassen, den muss man in der Geschichte erleben.

Monas Abenteuer wird sie dann durch ihre ganze Stadt führen, manchmal in Kutschen, manchmal zu Fuß, und manchmal auf einem toten Pferd mitreitend. Aber zu dem toten Pferd will ich nichts weiter sagen, denn vielleicht wird es dann zwischen Abenteuer und Backwaren auch ein paar traurige Momente geben, die einem dann unerwartet ans Herz gehen. Manchmal war es mir ein bisschen zu viel Hin und Hergerenne in der Geschichte, aber das ist wirklich nur ein kleiner Kritikpunkt.

Das magische System dieser Welt fand ich auch ganz interessant. Hier sollte man allerdings nicht zu viel Hintergrunderklärung erwarten. Allerdings sind die magischen Menschen in dieser Welt häufig Ausgestoßene. Obwohl Mona in einer sehr liberalen Stadt lebt, gibt es trotzdem Nachbarn, die Magie mit einer gerümpften Nase sehen. Dabei kann man sich nicht aussuchen, ob man mit Magie geboren wird oder nicht. Dieser Blick auf Exklusion und Diskriminierung hat mir hier gut gefallen.

Am Ende wird es dann schon auch episch, und es gilt die ganze Stadt zu retten. Ich fand die Art und Weise, wie das dargestellt wurde, total schön. Es geht viel mehr um Kooperation als um die magischen Fähigkeiten irgendeiner Person. Es passt auch gut in das Narrativ, dass auch die Kleinsten ihre Welt retten können. Aber wie gesagt, ganz ohne Verluste kommt die Geschichte nicht aus, und dann wird es auch traurig.

Insgesamt kann ich euch das Buch empfehlen, wenn ihr es ein bisschen gemütlich, ein bisschen albern, und ein bisschen abenteuerreich mögt. Der Humor von T Kingfisher ist für mich einfach unschlagbar. Ihr solltet aber bedenken, dass dieses Buch - im Gegensatz zu vielen anderen ihrer Bücher - für ein jüngeres Publikum geschrieben ist. Auch wenn man Mona ihr Alter nicht immer anmerkt, liest man hier schon ein Jugendbuch. Aber damit will ich nicht sagen, dass man es als Erwachsener nicht auch genießen kann.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





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