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Sonntag, 12. August 2012

Das Moor des Vergessens


Hallo meine Lesemäuse,

heute widmen wir uns ganz dem Buch Das Moor des Vergessens, welches ich euch hier schon angekündigt hatte. Ich hatte große Hoffnungen in dieses Buch, da es nicht so klischeehaft, aber immer noch wie ein guter Krimi wirkte.

Zunächst aber die allgemeinen Daten:
  • Autor: Val McDermid
  • Originaltitel: The Grave Tattoo
  • Erscheinungsjahr: 2008 (englisch 2006)
  • Verlag: Th. Knaur Nachf. GmbH und Co. KG, München
  • Übersetzung: Doris Styron
  • Seiten: 537
  • Preis: 9,99 Euro

Gut, nachdem das aus dem Weg ist, möchte ich nun kurz auf die Geschichte eingehen, bevor ich meine Meinung in den Raum stelle. Jane Gresham ist Dr. für Literaturwissenschaften. Ihr Hauptthema ist Wordsworth, da sie aus der Gegend kommt, aus der auch der britische Romantiker stammte – dem Lake District. Momentan lebt sie jedoch in London, arbeitet an der Uni und in einer Bar, um sich eine schreckliche Wohnung in einem noch schrecklicheren Teil der Stadt leisten zu können.

In dieser Wohngegend hat sie jedoch eine Freundin gefunden, die 13jährige Tenille. Diese hält nichts von der Schule, da die Lehrer ihr Talent nicht ernst nehmen. Aber bei Jane fühlt sie sich wohl, denn dort kann sie stundenlang alte Gedichte lesen und in Internetforen darüber fachsimpeln.

Alles das gerät ins Wanken, als Tenilles Tante, bei der sie aufgrund des Todes ihrer Mutter lebt, einen neuen Freund nach Hause bringt. Dieser ist eindeutig mehr an Tenille interessiert und so kommt es, dass Tenille bald nur mit großer Mühe einen sexuellen Angriff abwehren kann. Jane bittet daraufhin ihren leiblichen Vater, den Hammer, sich darum zu kümmern, dass Tenille in Sicherheit ist. Er ist der Boss aller miesen Geschäfte, die in dieser Wohngegend kaufen, aber er wird sich darum kümmern.

Das Ganze wird jedoch überschattet, als Jane erfährt, dass eine alte Moorleiche gefunden wurde: im Lake District, aber mit südseehaften Tätowierungen am Körper. Jane fällt sofort eine Geschichte ein, von der sie seit Kindertagen besessen ist: Fletcher Christian kehrte nach Hause zurück und erzählte seinem Freund Wordsworth die wahre Geschichte der Vorkommnisse auf der Bounty. Allerdings gehen alle davon aus, dass Christian auf Pitcairn erschossen wurde und nie nach Britannien zurückkehrte. Dies könnte aber der Beweis sein.

Sofort macht sie sich auf zu ihrer Familie, Judy und Alan Gresham, ihre Eltern, um dort nach dem geheimen Manuskript dieser Geschichte zu suchen, bevor es ein anderer tut. Doch bald schon wird klar, dass sie nicht mehr allein ist auf ihrer Suche. Nicht nur schließt sich ihr schwuler Freund Dan ihr an, um ihr zu helfen, auch ihr Bruder Matthew hat plötzlich ein Interesse an dem Schriftstück. Und nicht zuletzt kommt ihr Exfreund Jake extra aus Griechenland zurück, um ihr den Fund wegzuschnappen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich große Angst hatte, das Buch würde jegliche Besonderheit verlieren, wenn die Morde anfangen, und es würde am Ende doch wieder nur eines jener Bücher. Doch ganz im Gegenteil, die Morde sind subtil, sie überschatten nicht das Thema der Manuskriptsuche und dennoch machen sie das Ganze noch spannender. Am Ende geht zum Glück alles halbwegs gut aus, aber es ist ein langer Weg bis dahin.

Die Seitenzahl finde ich sehr ansprechend. Es ist nicht langatmig, aber auch nicht zu kurz, um wirkliche Spannung aufkommen zu lassen. Die Geschichte ist vielschichtig und an vielen Stellen unvorhergesehen. Überrascht war ich auch davon, wer am Ende der Mörder ist. Im Buch wird zwar immer klarer, wer es nicht sein kann, aber dennoch rechnete ich nicht damit.

Wie immer habe ich auch kurz in den Amazonbewertungen geblättert, und wie immer wird schnell deutlich: Die Bewertungen  beziehen sich zu 10% auf das Buch, zu 90% auf die Autorin. Da dieses Buch mein erstes von McDermid war, bin ich nicht enttäuscht und gern gewillt, mal wieder eines zu lesen. Ich finde immer, man sollte Bücher als das betrachten, was sie sind: Bücher. Warum soll ich es mit völlig anderen Büchern vergleichen, nur weil sie von derselben Autorin sind.

Ich fand dieses Buch sehr erfrischend, da es wenig klischeehaft und eher einzigartig ist, da die englische Literatur und auch die Moorleiche und die Geschichte von Christian mit einbezogen sind. Das verleiht dem Roman auch ein historisches Flair. Ich persönlich bin für sowas gern zu haben. Wer das nicht mag, sollte die Finger davon lassen.

Es ist, denke ich, für viele Altersbereiche geeignet, da nichts zu horror- oder thrillerbehaftetes auftritt, von dem man schlechte Träume bekommt.

Versucht es einfach mal, in diesem Sinne einen schönen Tag noch,

Eure Kitty.



Meine Bewerung:


- Dieses Buch ist der Buchstabe M meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

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