Hallo meine
Lesemäuse,
heute widmen
wir uns ganz dem Buch Das Moor des Vergessens,
welches ich euch hier schon angekündigt hatte. Ich hatte große Hoffnungen
in dieses Buch, da es nicht so klischeehaft, aber immer noch wie ein guter
Krimi wirkte.
Zunächst aber
die allgemeinen Daten:
- Autor: Val McDermid
- Originaltitel: The Grave Tattoo
- Erscheinungsjahr: 2008 (englisch 2006)
- Verlag: Th. Knaur Nachf. GmbH und Co. KG, München
- Übersetzung: Doris Styron
- Seiten: 537
- Preis: 9,99 Euro
Gut, nachdem
das aus dem Weg ist, möchte ich nun kurz auf die Geschichte eingehen, bevor ich
meine Meinung in den Raum stelle. Jane Gresham ist Dr. für
Literaturwissenschaften. Ihr Hauptthema ist Wordsworth, da sie aus der Gegend
kommt, aus der auch der britische Romantiker stammte – dem Lake District.
Momentan lebt sie jedoch in London, arbeitet an der Uni und in einer Bar, um
sich eine schreckliche Wohnung in einem noch schrecklicheren Teil der Stadt
leisten zu können.
In dieser
Wohngegend hat sie jedoch eine Freundin gefunden, die 13jährige Tenille. Diese
hält nichts von der Schule, da die Lehrer ihr Talent nicht ernst nehmen. Aber
bei Jane fühlt sie sich wohl, denn dort kann sie stundenlang alte Gedichte
lesen und in Internetforen darüber fachsimpeln.
Alles das
gerät ins Wanken, als Tenilles Tante, bei der sie aufgrund des Todes ihrer
Mutter lebt, einen neuen Freund nach Hause bringt. Dieser ist eindeutig mehr an
Tenille interessiert und so kommt es, dass Tenille bald nur mit großer Mühe
einen sexuellen Angriff abwehren kann. Jane bittet daraufhin ihren leiblichen
Vater, den Hammer, sich darum zu kümmern, dass Tenille in Sicherheit ist. Er
ist der Boss aller miesen Geschäfte, die in dieser Wohngegend kaufen, aber er
wird sich darum kümmern.
Das Ganze
wird jedoch überschattet, als Jane erfährt, dass eine alte Moorleiche gefunden
wurde: im Lake District, aber mit südseehaften Tätowierungen am Körper. Jane
fällt sofort eine Geschichte ein, von der sie seit Kindertagen besessen ist:
Fletcher Christian kehrte nach Hause zurück und erzählte seinem Freund
Wordsworth die wahre Geschichte der Vorkommnisse auf der Bounty. Allerdings
gehen alle davon aus, dass Christian auf Pitcairn erschossen wurde und nie nach
Britannien zurückkehrte. Dies könnte aber der Beweis sein.
Sofort macht
sie sich auf zu ihrer Familie, Judy und Alan Gresham, ihre Eltern, um dort nach
dem geheimen Manuskript dieser Geschichte zu suchen, bevor es ein anderer tut.
Doch bald schon wird klar, dass sie nicht mehr allein ist auf ihrer Suche.
Nicht nur schließt sich ihr schwuler Freund Dan ihr an, um ihr zu helfen, auch
ihr Bruder Matthew hat plötzlich ein Interesse an dem Schriftstück. Und nicht
zuletzt kommt ihr Exfreund Jake extra aus Griechenland zurück, um ihr den Fund wegzuschnappen.
Ich muss
ehrlich sagen, dass ich große Angst hatte, das Buch würde jegliche Besonderheit
verlieren, wenn die Morde anfangen, und es würde am Ende doch wieder nur eines
jener Bücher. Doch ganz im Gegenteil, die Morde sind subtil, sie überschatten
nicht das Thema der Manuskriptsuche und dennoch machen sie das Ganze noch
spannender. Am Ende geht zum Glück alles halbwegs gut aus, aber es ist ein
langer Weg bis dahin.
Die
Seitenzahl finde ich sehr ansprechend. Es ist nicht langatmig, aber auch nicht
zu kurz, um wirkliche Spannung aufkommen zu lassen. Die Geschichte ist
vielschichtig und an vielen Stellen unvorhergesehen. Überrascht war ich auch
davon, wer am Ende der Mörder ist. Im Buch wird zwar immer klarer, wer es nicht
sein kann, aber dennoch rechnete ich nicht damit.
Wie immer
habe ich auch kurz in den Amazonbewertungen geblättert, und wie immer wird
schnell deutlich: Die Bewertungen
beziehen sich zu 10% auf das Buch, zu 90% auf die Autorin. Da dieses
Buch mein erstes von McDermid war, bin ich nicht enttäuscht und gern gewillt,
mal wieder eines zu lesen. Ich finde immer, man sollte Bücher als das
betrachten, was sie sind: Bücher. Warum soll ich es mit völlig anderen Büchern
vergleichen, nur weil sie von derselben Autorin sind.
Ich fand
dieses Buch sehr erfrischend, da es wenig klischeehaft und eher einzigartig
ist, da die englische Literatur und auch die Moorleiche und die Geschichte von
Christian mit einbezogen sind. Das verleiht dem Roman auch ein historisches
Flair. Ich persönlich bin für sowas gern zu haben. Wer das nicht mag, sollte
die Finger davon lassen.
Es ist, denke
ich, für viele Altersbereiche geeignet, da nichts zu horror- oder
thrillerbehaftetes auftritt, von dem man schlechte Träume bekommt.
Versucht es
einfach mal, in diesem Sinne einen schönen Tag noch,
Eure Kitty.
Meine Bewerung:
- Dieses Buch ist der Buchstabe M meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -
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