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Sonntag, 3. März 2013

The Giver



Hallo ihr lieben Leser,



heute möchte ich euch von einem Buch berichten, das meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit von der heutigen Jugend bekommt. Es ist eine tolle Dystopie von Lois Lowry. Hier die Fakten:



  • Titel: The Giver
  • Autor: Lois Lowry
  • Reihe: Buch 1 - The Giver Quartet
  • Verlag: Ernst Klett Verlag
  • Erschienen: 1998
  • Preis: 9,99 Euro
  • Seiten: 136



Zur Handlung: Jonas lebt in einer perfekten Welt. Er wohnt zusammen mit Mother und Father und seiner Schwester Lily in einem Haus einer community. Er geht zur Schule und demnächst steht eine wichtige Zeremonie an. Er wird ein Twelf, und damit wird sein Beruf bestimmt. Die Berufe werden von einem Ältestenrat festgelegt für jedes Kind seiner Kohorte. Jonas ist bereits sehr aufgregt.



Während der Zeremonie wird er allerdings ausgelassen. Entsetzt befürchtet er das Schlimmste – und das kommt auch auf ihn zu. Er wird zum neuen Receiver of Memories gewählt, was eine große Ehre, aber auch eine schreckliche Bürde ist. Denn die Community funktioniert nur so tadellos, weil sie in Sameness lebt, einem Zustand, in dem Unterschiede nicht erwünscht sind. Es gibt keine Farben, keine Emotionen, keine Liebe, keinen Schmerz. Und all das nur, weil ein Hüter der Erinnerungen diese Dinge in sich bewahrt. Dies nun soll Jonas‘ Aufgabe werden.



Das Buch begleitet ihn nun während des ersten Jahres seiner Ausbildung. Vom ehemaligen Receiver of Memories, dem Giver, erhält er nach und nach Erinnerungen an Dinge, die in der Community nicht mehr existieren: Schnee, Schlitten und Hügel, Sonnenschein und Sonnenbrand, aber auch Schmerz, Verzweiflung und Krieg, letztendlich sogar Liebe. Und Jonas beginnt zu begreifen, dass sein ganzes Leben eine Lüge war, dass seine Eltern ihn nicht lieben können, dass das Mädchen, das er mag, ihn nicht lieben kann. In einer besonders einprägsamen Szene erkennt er, dass das Spiel, das er mit seinen Freunden während seiner Kindheit oft gespielt hat, eigentlich ein Kriegsspiel ist. Und Jonas fühlt sich schließlich ganz und gar allein.



Der Giver wird für ihn immer wichtiger, da er der einzige ist, der weiß, was Jonas fühlt. Und dann entwickeln die beiden einen eigenartigen Plan.



Jonas begegnet uns als aufgeweckter, höflicher Junge, der die Freuden und Leiden eines Schuljungen zu haben scheint. Seine Familie ist auch nicht weiter unüblich: Seine Mutter ist Juristin, der Vater arbeitet als Nurturer, das heißt, er kümmert sich um die Neugeborenen, bevor sie dann an eine Familie übergeben werden. Die Eltern passen perfekt zueinander, da sie sich nicht lieben, sondern von einem Komitee füreinander ausgesucht wurden. Auch Jonas‘ kleine Schwester Lily scheint ein ganz normales Kind. Niemand stört sich daran, dass in dieser Familie keiner miteinander verwandt ist – außer der Leser.



Auch die Community wird dem Leser mehr und mehr als merkwürdig und fremd erscheinen. Mit jeder weiteren Seite stellt man fest, wie anders diese Welt ist. Es gibt, um es auf den Punkt zu bringen, keine Wahl, keine Entscheidungen. Das wichtigste in unserer Gesellschaft fehlt dort. Und zu einer späteren Stelle wird Jonas feststellen, wie gefährlich es wäre, ließe man die Menschen selbst entscheiden. Dennoch wird es sein größtes Bedürfnis. Mit all dem Wissen, dass er vom Giver bekommt, kann er sein Leben nicht mehr weiterleben.



Auch über seine Familie muss Jonas Dinge erfahren, die er lieber nicht gewusst hätte. Der Spruch „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ passt auf die Menschen in der Community wesentlich besser als auf alles andere. Obwohl der Giver versucht, Jonas das zu erklären, wird doch deutlich, dass so eine Welt nicht erstrebenswert sein kann.



The Giver ist ein wundervolles Buch für Menschen, die sich gern ausmalen, wie die Welt noch sein könnte. Die Konstruktion der Community ist meines Erachtens nach sehr gut gelungen. Jonas ist eine sehr interessante Figur, vor allem dadurch, dass er sich zunehmend als Außenseiter sehen muss. Die Welt, die er gekannt hat, entpuppt sich mehr und mehr als Lüge und er muss damit umgehen.



Empfehlenswert ist dieses Buch vor allem für Jugendliche, aber eigentlich für alle, die sich gern damit beschäftigen, was wäre wenn. :) Angeblich ist auch ein Film zu diesem Buch geplant, wir dürfen gespannt sein.



Bis bald,



Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:


- Dieses Buch ist Buchstabe G meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

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