Diesen Blog durchsuchen

Sonntag, 4. August 2013

Traumnovelle

Hallo meine Lieben,

heute möchte ich euch davon berichten, wie es mir mit der Traumnovelle ergangen ist. Ich war wirklich gespannt, wie man vorm ersten Weltkrieg schon über solche Themen schreiben konnte, denn ich kenne die Handlung ja gut aus einem meiner Lieblingsfilme, von dem ich euch ja am Freitag bereits berichtet habe. Hier noch einmal der Link zur Ankündigung.

Fakten:
  • Titel: Traumnovelle
  • Autor: Arthur Schnitzler
  • erschienen: 1926
  • Seiten: 92 + ausführliche Anhänge
  • Verlag: Schöningh Verlag
  • Preis: 5,95 Euro

Auf nur 90 Seiten wird hier die Geschichte von Fridolin und Albertine erzählt. Dieses Ehepaar lebt mit dem gemeinsamen Töchterchen in Wien. Er ist Arzt, sie Hausfrau. In einer merwürdigen Nacht erzählen sie sich gegenseitig von sexuellen Phantasien, die sie beide während ihrer Ehe mit anderen hatten. Danach wird Fridolin zum Totenbett eines Patienten gerufen. In dieser Nacht versucht er, eine seiner Phantasien in die Tat umzusetzen, scheitert aber immer wieder an sich selbst. Albertine träumt indes davon, wie sie ihren Mann betrügt und dieser schließlich hingerichtet wird, weil er ihr treu bleibt.

Alles in allem habe ich die Handlung ja auch schon einmal in Eyes Wide Shut beschrieben. Denn interessant ist, wie nah sich Kubrick an der Buchvorlage orientiert. Teile sind gar zitiert, was ich immer sehr charmant finde. Geändert sind allerdings der Ort und die Zeit, in der die Handlung spielt. Schnitzlers Novelle spielt natürlich im 20. Jahrhundert in Wien, wo er selbst lebte. 

Auch führt Schnitzler die medizinischen Begriffe etwas weiter aus und betont mehr den Tagesablauf eines Arztes zu jener Zeit. Durch die Notizen an den Seitenenden versteht man aber sowohl Fachbegriffe als auch altmodisch österreichische Wörter problemlos. Das ist das Gute an einer Schulversion.

Alles in allem fehlte mir vielleicht ein wenig die Spannung, da ich wusste, was passieren wird. Deswegen kann ich im Folgenden das Buch nicht so bewerten, wie ich es ohne den Film getan hätte. Dennoch fand ich dieses Buch nicht unbedingt megatoll. Es war typische Schulliteratur, meiner Meinung nach. Ich hab schon begeisterter klassische Werke gelesen. 

Auch fand ich, dass dem Buch eine deutliche Aussage fehlte. Natürlich geht es irgendwie darum, aus dem Traum zu erwachen und dennoch anzuerkennen, dass auch das Wache nicht gleich das einzig Wahre ist. Ich finde das dennoch irgendwie wage, was ich aber auch dem Film etwas anlasten muss. Allerding finde ich es da noch ein bisschen verständlicher, da es heute spielt und für mich die Handlung heute noch wesentlich besser passt, wo vielleicht das Konzept der Liebe tatsächlich immer mehr von Leidenschaft und Lust zerstört wird.

Tatsächlich muss ich zugeben, dass in diesem Vergleich der Film für mich gewinnt. Denn obwohl ich die Handlung inzwischen gut kenne, ich finde ihn immer wieder spannend. Auch ist er schauspielerisch gut umgesetzt und für mich passt die Handlung besser in die Neuzeit. Vielleicht kann ich mich da aber auch nur besser hineinversetzen. Der Film ist desweiteren doch gelegentlich ein bisschen schöner ausgeschmückt. 

So, das war also mein erstes Buch-Film-Duell für meine Challengen. Ich hoffe, euch hat das interessiert. Habt ihr den Film gesehen oder das Buch vielleicht in der Schule gelesen?

Bis bald,

Kitty Retro



Meine Bewertung:


- Dieses Buch ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge und meiner Um-die-Welt-Challenge. -

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen