ich habe mich ja nach meinen Challenges daran gemacht, das Giver-Quartett zu lesen. Heute möchte ich euch zunächst vom 2. Teil der Reihe berichten. Hierbei handelt es sich um einen Companion Novel zu The Giver. Es geht also um andere Charaktere, die in einem anderen Teil der gleichen Welt leben. Dazu gleich mehr, zunächst die Fakten:
- Autor: Lois Lowry
- Titel: Gathering Blue
- Reihe: Buch 2 - The Giver Quartet
- Verlag: Houghton Mifflin Harcourt
- Erschienen: 2000
- Seiten: 180
- Preis: 6,50 Euro als Einzelband
Zur Handlung: Kira hat gerade eine Mutter verloren. Aufgrund einer Behinderung hätte sie als Kind eigentlich getötet werden müssen, doch ihre Mutter hat dies verhindert. Nun fordern einige Frauen im Dorf erneut ihren Tod. Allerdings wird sie gerettet, von einer Art Stadtrat, und sie bekommt ein neues Zuhause und eine wichtige Aufgabe in ihrer Gemeinschaft.
In einem Dorf, dass zumindest vom Aufbau und der Grundstruktur her sehr weit von Jonas' Community entfernt ist, bekommt ein junges Mädchen ein neues Leben geschenkt. Dabei sind hier Gewalt, Streit und Krach an der Tagesordnung. Sie passt nicht in diese Welt. Aber gibt es denn außerhalb des Dorfes noch mehr?
Interessant und gleichzeitig traurig ist, dass wir Jonas' Gemeinschaft zunächst komplett fallen lassen und nicht erfahren, wie es denen ergeht. Stattdessen wendet sich Gathering Blue wirklich einem völlig anderen Fleck Welt zu. Kira ist außerdem ein ganz anderer Charakter. Sie ist es seit ihrer Kindheit gewöhnt, dass es für sie eigentlich keinen Platz im Dorf gibt. Doch plötzlich bekommt sie diese neue Aufgabe und hat eine Bestimmung.
Die Charaktere in diesem Buch sind wesentlich menschlicher auf den ersten Blick, denn sie haben richtige Gefühle. Die Freunde von Kira sind dabei sehr liebenswert, allerdings sind die meisten Bewohner des Dorfes einfach nur laut und unfreundlich. Ich möchte auf jeden Fall nicht unter ihnen leben. Gemeinsam mit The Giver hat dieser zweite Band, dass auch in dieser Gemeinschaft Liebe fehlt. Die Kinder werden mit dem Vieh zusammen weggesperrt, da die Erziehung den Erwachsenen zu schwierig ist. Geheiratet wird nach rationalen Kriterien, wer eben der geeignetste Partner ist, den man bekommen kann.
Dabei erinnert Kiras Welt nun wesentlich stärker an das Mittelalter. Sie hat rein gar nichts mit der futuristischem Welt von Jonas zu tun. Es entsteht eine gänzlich andere Stimmung. Hier will man wirklich unter keinen Umständen leben müssen. Das Sozialsystem ist dabei dennoch wieder recht interessant. So werden die Namen je nach Lebensalter vergeben. Kira hat 2 Silben, die ist also noch keine richtige Erwachsene. Ihr bester Freund Matt ist sogar noch ein Kind, hat daher nur eine Silbe. Vier Silben ist dann das höchste Alter.
Außerdem kommt Matt aus einem Teil des Dorfes, der Fen genannt wird. Da leben besonders arme und schmutzige Menschen, die außerdem ihren eigenen Dialekt sprechen. Dies macht sie wesentlich sympathischer. Ich mochte das sehr, auch wenn es für Fremdsprachler sicherlich schwieriger zu verstehen ist. Ich fand es aber ok und wusste immer, was gemeint ist. Auch so ist die Sprache im zweiten Band etwas schwieriger, da andere (ältere) Begriffe gebraucht werden. So sind Kinder zum Beispiel Tykes. Auch geht es viel um Weben und Färben von Stoffen, was nicht gerade in meinem Wortschatz enthalten ist. Dies sollte man beachten, wenn man noch nicht so gut Englisch kann.
Alles in allem hat mir auch der zweite Band sehr gut gefallen und ich kann kaum erwarten, weiterzulesen. Ich hoffe, dass man noch ein bisschen erfährt, wie es mit all den tollen Charakteren nun weitergeht. Das Ende war ein bisschen vorhersehbar, aber dennoch schön und ein bisschen rührend. Ich bin gespannt...
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
- Dieses Buch ist Teil meiner SUB-Abbau-Challenge. -
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