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Sonntag, 21. April 2013

Es



Hallo meine Träumer,



endlich kann ich euch von Es berichten. Wie in der Ankündigung bereits erwähnt, hat es lächerliche 1200 Seiten, ist damit also etwa so dick wie alle drei Herr der Ringe-Bände zusammen, und dennoch ist es eines der lesenswertesten Bücher, die ich kenne. Als junges Mädchen hatte ich es schon einmal gelesen und fest in mein Herz geschlossen. Da ich aber keine sinnvollen Erinnerungen an den Inhalt mehr hatte, war es höchste Zeit, erneut einen Blick hinein zu werfen.



Daten:

  • Titel: Es (Original: It)
  • Autor: Stephen King
  • Übersetzung: Alexandra von Reinhardt, Joachim Körber
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • Seiten: 1214
  • Preis: 12,99 Euro (anderer Verlag)



Zur Handlung: Derry (Maine) ist eine ungewöhnliche gewöhnliche Stadt in den Staaten. Obwohl die Verbrechensrate und auch die Zahl großer Unglücksfälle besonders hoch sind, scheint sich niemand in Derry groß darüber zu wundern. Über die Zeit gab es immer wieder große Massaker, beispielsweise den Brand des Black Spot, ein Lokal für Schwarze, die Explosion der Eisenhütte, bei der viele Kinder starben, oder die Hinrichtung einer Verbrecherbande, die von den Bewohnern von Derry in Selbstjustiz geschah.



In dieser Stadt wachsen nun sieben Kinder auf. In den Sommerferien des Jahres 1958 finden sie zueinander und bilden eine eigenartige Gemeinschaft, die es sich zur Aufgabe macht, den Tod von George, einem kleinen Jungen, zu rächen. Zu dieser Gruppe gehört Bill, der große Bruder von George, der sich selbst die Schuld an dessen Tod gibt und seitdem noch wesentlich schlimmer stottert als vorher. Außerdem ist da Ben, ein übergewichtiger Junge, der viel Ahnung von Architektur hat. Eddie ist chronisch krank, vor allem dank seiner überfürsorglichen Mutter. Richie ist ein Plappermaul und eine Brillenschlange, was ihn bei vielen Kindern in Derry sehr unbeliebt macht. Beverly ist das einzige Mädchen der Gruppe, sie stammt aus armen Verhältnissen und wird von ihrem Vater geschlagen. Stan ist Jude und ein sehr sauberer und penibler Junge, der vor allem logisch denkt. Und schließlich ist da noch Mike, der schwarz ist und so in Derry besonders auffällt.



Diese Kinder begegnen nun dem Schrecken, der Derry seit – nun, eigentlich schon immer – in Atem hält. Ein uraltes Monster, welches scheinbar beliebig seine Gestalt verändern kann und am liebsten kleine Kinder frisst, lebt von Derry. Und Derry wiederum scheint dies nichts auszumachen.



Der zweite Handlungsstrang verläuft etwa 27 Jahre später. Mike, der als einziger der sieben Kinder in Derry geblieben ist, wird durch aktuelle Todesfälle gezwungen, die anderen zurückzuholen. Denn als Kinder hatten sie geschworen, zurückzukommen, wenn sie Es nicht besiegt hatten. Problematisch ist nur, dass sich im ersten Moment niemand wirklich an Derry oder Mike erinnern kann. Dennoch kann er alle überzeugen, zurückzukommen. Auf ihrem Weg von überall auf der Welt nach Derry, erinnern sich die anderen an ihre Kindheit, an das, was sie getan haben, wie sie es tun konnten. Und die Frage ist nun, inwieweit sie es noch einmal tun können.



Unterbrochen wird dies immer wieder mit einer Art Tagebuch, dass Mike über Derry und die zahlreichen Ereignisse führt, die jede andere Stadt in Angst und Schrecken versetzt hätten – und Derrys Geschichte ist wirklich voll davon.



Besonders finde ich an diesem Buch die Vielschichtigkeit. Außerdem ist alles wunderbar miteinander verbunden, sodass man eigentlich immer sieht, wie der eine oder andere Teil zur Gesamtgeschichte beiträgt. Auf den 1200 Seiten wird es deswegen auch nie langweilig. Man gewinnt so auch ein sehr rundes Bild der Geschichte und wenige Fragen bleiben wirklich offen. Ich finde auch die Emotionen der Handelnden durchaus sehr nachvollziehbar. Man erfährt nicht nur die Gedanken einer Hauptperson, sondern die Perspektive springt immer wieder, vor allem dann am Ende. Auch die Jahre werden immer wieder gekreuzt, sodass Parallelen zwischen 1958 und 1985 deutlich werden. Am Ende ist dies dann vielleicht ein bisschen verwirrend, aber dennoch sehr gut gemacht.



Schade finde ich, dass die Übersetzung, die ich habe, an manchen Stellen nicht so gut ist. Einmal ist die „Kussbrücke“ dann plötzlich gar nicht übersetzt, sondern heißt „kissing bridge“. Solche Sachen ärgern mich immer ein kleines bisschen, aber was soll’s.



Dennoch kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist definitiv sehr besonders. Auch wer kein King-Fan ist, kann sich Es einmal ansehen. Mich hat es wirklich zu 100% überzeugt, eben weil es so kurzweilig, vielschichtig und rund ist.



Ich wünsche euch noch einen schönen Tag,



Eure Kitty Retro



 Meine Bewertung:

- Dieses Buch ist Buchstabe E meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

1 Kommentar:

  1. Von Stephen King möchte ich auch irgendwann mal etwas lesen und "Es" klingt wirklich interessant...

    1200 Seiten ist aber schon nicht ohne :D

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