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Freitag, 22. Januar 2016

[Filmkritik] Joy - Alles außer gewöhnlich

Waaah ich war im Kino!

Und zwar ist das schon eine Weile her, nämlich am 30.12.2015 weil eine liebe Freundin mich gebeten hat, mit ihr zusammen zur Cinelady zu gehen und ich kann es nur immer wieder wiederholen, ich mag das Konzept der Cinelady und auch Cineman, nur die Umsetzung, oh man oh man... aber kommen wir zum Film.

Joy ist eine Tragikomödie (schreibt man das so?) und geht ca. 2 Stunden, allerdings in Form einer Filmbiografie, heißt diese Familie und das Geschehen gab es wirklich, nur wurde es für Hollywood noch ein bisschen verfeinert.

Ganz ehrlich, ich hatte nicht wirklich Lust auf diesen Film und hatte mich auch nicht vorher informiert, höchstens mal den Trailer gesehen, aber auch daran kann ich mich nicht erinnern. Jetzt bin ich umso nachhaltig schockierter! Ich denke es lohnt sich definitiv diesen Film zu gucken, doch sollte man bedenken, es ist schwere Kost und nichts spannungsgeladenes oder so.

Joy ist eine alleinerziehende Mutter und lebt mit ihrer Mutter zusammen in einem Haus, bzw. die Mutter in einem Zimmer oder noch genauer in einem Bett, denn sie will das Leben definitiv nicht mehr wirklich wahrnehmen. Sie hat außerdem einen völlig durchgeknallten Vater der ständig geistesabwesend zu sein scheint und eine Stiefschwester die sie hasst. Zu allem Überfluss lebt ihr Exmann in ihrem Keller. Das ist doch mal eine Familie wie sie im Bilderbuch steht.
Dann gibt es da noch die Oma und sie erzählt uns Joys Geschichte. Sie ist die einzige Normale!

Joy war schon immer eine kleine Erfinderin doch nie wurde eine ihrer Ideen gefördert. Nun bestimmt sie mehr oder weniger selbst ihr Leben und erfindet einen Mop. Durch verrückte Zufälle und die Hilfe ihres Exmannes darf sie diesen Neil Walker vorstellen, der damals QVC aus dem Boden stampft und ihren Mop mit in das Teleshoppingprogramm nimmt.

Mehr soll es von der Handlung gar nicht sein. Auch über die Schauspieler will ich gar nicht viele Worte verlieren, außer, dass ich die Leistung aller großartig fand. Wie man so spielen kann ohne durchzudrehen, beeindruckt mich ehrlich.

Was ich viel wichtiger finde, sind die Dinge die man durch diesen Film lernen kann. Die Eltern von Joy sind so furchtbar zu ihren Kindern, nicht im Sinne von Gewalt oder so, nein, sie sind einfach unfähig ihr eigenes Leben zu leben und somit sich um das Wohl ihrer Kinder zu kümmern, im Gegenteil, es ist andersherum und eine emotionale Abhängigkeit so auszunutzen ist nicht in Ordnung.

Die Kinder wiederum sind in sich aber so gehemmt, dass sie diese Ungerechtigkeit und die völlig falschen Hinweise denen sie glauben und vertrauen, einfach geschehen lassen und damit immer wieder in ihr offenes Unheil rennen. Zu 70% des Filmes saß ich da und schüttelte den Kopf und ich konnte den Gedanken nicht los werden, dass es einigen Menschen in meiner realen Umgebung tatsächlich auch so geht.

Sehr interessant, zumindest für mich, war die Entwicklung des Teleshopping. Ich liebe ja Teleshopping, da es mich viele Jahre begleitete und faszinierte. Ich wollte schon immer so ein Messer haben, das die Schale von Tomaten schälen kann, denn ich hasse die Schale von Tomaten. Leider habe ich keines, denn gekauft hab ich nie. Es war auf jeden Fall ein schöner Blick hinter die Kulissen und ich kann mir vorstellen, dass es in vielerlei Hinsicht heute immer noch so gehandhabt wird.

Beeindruckend fand ich das Durchhaltevermögen, trotz der vielen Niederschläge, von Joy. Und ich fand auch wunderbar, dass es im Film nicht dieses typische - das passiert nur aufgrund von Emanzipation - Getue war, nein, Joy und Trudy und einfach alles Frauen waren gleichgestellt. Klar wollten auch hier die Männer die Beschützer sein, aber viel mehr Unterstützer. Diesen Aspekt mochte ich sehr.

Mein größter Kritikpunkt ist die Monotonie im Film, die immer währende Stimmung und das es sich einfach wie 5 Stunden anfühlte.

Empfehlen kann ich den Film allen, die an Erfolgsgeschichten mit Umwegen Gefallen finden,

eure Blue Diamond.


3 Kommentare:

  1. Solche Filme sind leider nichts für mich. Ich finde tragische Geschichten von Leuten mit bestimmten Schicksalen schon sehr interessant, die Filme sind aber meistens eher langweilig. Allerdings kommt das auch ein bisschen auf die Schauspieler an. Extra ins Kino gehen würde ich für den Film nicht (außer wenn mich so wie bei dir eine Freundin bitten würde), im TV würde ich ihn mir aber eventuell ansehen.

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    1. Also ich liebe solche Filme, und für JLaw geh ich auch ins Kino. Diesen habe ich aber leider noch nicht gesehen, steht noch auf der To-Do-Liste. :D

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