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Mittwoch, 12. September 2018

Eleanor Oliphant is Completely Fine

Hallo meine Zauberlehrlinge,

ich schulde euch eine Menge Rezensionen, bei mir türmen sich quasi die Bücher, die unbedingt noch auf diesem Blog erwähnt werden wollen. Nur die Zeit, die fehlt mir ein bisschen. Aber heute soll es um ein Buch gehen, das ich schon vor einer ganzen Weile gelesen habe, das mir aber doch im Kopf geblieben ist. Gekauft habe ich es während meines Irland-Urlaubs im Frühjahr.

Die Fakten:
  • Autor: Gail Honeyman
  • Titel: Eleanor Oliphant is Completely Fine
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 383
  • Preis: 8,99 Euro
  • Klappentext: "Eleanor Oliphant leads a simple life. She wears the same clothes to work every day, eats the same meal deal for lunch every day and buys the same two bottles of vodka to drink every week. Eleanor Oliphant is happy. Nothing is missing from her carefully timetabled existence. Except, sometimes, everything..."

Zur Handlung: Eleanor Oliphant ist keine normale junge Frau. Sie lebt sehr zurückgezogen, auf Arbeit finden ihre Kollegen sie seltsam und lästern über sie. Jeden Freitag kauft sich Eleanor zwei Flaschen Vodka, die sie durch das Wochenende begleiten. Sonst sieht sie in dieser Zeit niemanden. Doch alles ändert sich, als Eleanor auf einem Konzert die Liebe ihres Lebens trifft.

Eleanors Welt erlaubt keinen Platz für Gefühle, und so wird immer mehr ihrer Routine durchgeschüttelt und aufgebrochen. Das hat auch mit ihrem neuen Kollegen zu tun, mit dem sie zufällig einen Mann auf der Straße zusammenbrechen sieht. Dieses Erlebnis soll die beiden auf besondere Weise zusammenschweißen.

Viele von uns haben sich sicherlich schon einmal gefühlt wie Eleanor. Abgeschieden, isoliert, und zufrieden mit den kleinen Dingen. Eleanor lebt so schon eine lange Zeit. Man merkt, dass sie Schwierigkeiten hat, andere Menschen zu lesen, zu verstehen. So ist sie von ihren Kollegen immer wieder ein bisschen überfordert, setzt sich aber selbst auch gern über diese und findet sich besser als die anderen.

Eleanor hat eine sehr angespannte Beziehung zu ihrer Mutter. Diese spielt eine wichtige Rolle in der Erzählung. Dabei sehen wir hautnah, wie dominant und labil die Mutter ist. Das kann sicher auch triggernd sein für Personen, die ähnliche Familienverhältnisse erlebt haben. Ich kam damit an sich gut zurecht. 

Außerdem finden sich unverhofft plötzlich zwei Männer in Eleanors Leben. Einer ist die Liebe auf den ersten Blick, ein Rockstar. Der andere ist ihr neuer Kollege Raymond. Beide beeinflussen Eleanors Leben sehr stark und werfen es aus der Bahn. Dies führt dann dazu, dass Eleanor sich Dingen stellen muss, die sie sehr lange vergraben hatte. Ich möchte aber stark betonen, dass dieses Buch keine Liebesgeschichte erzählt. 

Eleanor als Hauptcharakter hat mir gut gefallen. Ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen. Sie ist natürlich etwas seltsam und verhält sich auch manchmal sehr unhöflich, aber da wir die Konversationen und Situationen mit ihren Augen sehen, verstehen wir, dass sie manchmal einfach unsicher ist, was gerade passiert. Das fand ich erfrischend bis teilweise unterhaltsam. Auch macht sie eine große Entwicklung durch während des Buches, was ja auch der Haupthandlungsstrang ist. Ich habe mit ihr mitgefiebert und war sehr gespannt, wie es letztlich ausgeht für sie.

Die Handlung fand ich in weiten Teilen sehr unvorhersehbar. Dieses Buch wird nicht unbedingt durch große Handlungsverläufe vorangetrieben, aber es passieren immer wieder kleine Dinge, die ich so nicht kommen sah. Nur am Ende gibt es einen Twist, den ich schon eine Weile geahnt hatte. Es war aber nicht so schlimm, dass es mir Lesefreude geraubt hätte. Stattdessen war es gut aufgebaut und hat dann auch Sinn gemacht.

In dem Buch waren viele Sätze und Gedanken, die ich auch schon hatte, Dinge, die ich ebenso empfinde. Es war schön zu sehen, dass solche Dinge nicht nur im eigenen Kopf vorgehen. Und manchmal ist es einfach toll, wenn jemand die eigenen Gefühle so eloquent auf eine Seite bannt. Der Schreibstil hat mir daher sehr gut gefallen.

Alles in allem kann ich dieses Buch also weiterempfehlen. Ich war sehr froh, dass das Buch für mich keine Enttäuschung war. Ich kann aber auch sehen, dass Menschen, die vielleicht keine Erfahrung mit Einsamkeit oder Depression haben, sich nicht mit Eleanor identifizieren können und sie anstrengend finden. Und das ist auch ok. Wenn euch das Buch aber interessiert, denn zögert nicht länger.

Habt ihr die Geschichte schon gelesen? Und könnt ihr mit Themen wie Einsamkeit und Verlust etwas anfangen oder ist euch das zu negativ?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:
 

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