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Freitag, 24. April 2015

[Filmkritik] Peterchens Mondfahrt (1990)

Hallo meine 90er-Kinder,

heute habe ich einen Film für euch, den ich auf Anraten Blue Diamonds für die Buchverfilmungschallenge geschaut habe. Er ist so tief in den 90er verwurzelt, dass das Anschauen nicht ohne Fremdschämen funktioniert. Gestern hatte ich euch schon von den beiden Versionen des Buches berichtet, nun also meine kurze Meinung zum Film.

Zur Handlung: Eines Abend entdecken Peter und Anneliese in ihrem Schlafzimmer einen Violine-spielenden Maikäfer, der ob ihrer Anwesenheit sehr erschreckt. Er zeigt ihnen jedoch die tragische Familiengeschichte, bei der ein Urahn sein Bein verloren hat, weswegen nun alle der Familie Sumsemann nur 5 Beine haben. Daraufhin beschließen die Kinder, dem armen Maikäfer zu helfen.

Bevor sie jedoch zum Mond aufbrechen können, müssen Peter und Anneliese zunächst das Fliegen lernen und eine Prüfung bestehen. Wenn sie es nicht schaffen, können sie dem Käfer unmöglich helfen. Doch es gelingt und endlich machen sie sich auf den Weg, das vor Jahren verschollene Bein zu retten.

Ihr seht, die Handlung ist der im Buch ähnlich, allerdings gibt es doch einige Unterschiede. Beispielsweise wird nicht erwähnt, ob Herr Sumsemann eine Frau hatte und diese verloren hat. Weiterhin will der böse Mann auf dem Mond die beiden Kinder nicht fressen, zumindest spricht er dies nicht direkt an. Dadurch wird die Handlung entschärft und für das Fernsehprogramm angepasst. 

Der Zeichenstil des Films hat mir nicht gut gefallen. Ich mag es nicht, wenn die Charaktere so wesentlich weniger realistisch und detailliert sind als die Umgebung. Dadurch passt beides nicht zusammen. Der Stil hat mich außerdem sehr an Das Letzte Einhorn erinnert. Diesen Film mag ich auch nicht besonders aus den oben genannten Gründen.

Die Handlung kann mich auch immer noch nicht richtig erreichen. Ich habe leider keine persönliche Bindung dazu und finde den Film aus heutiger Sicht ziemlich langweilig und peinlich. Die Witze sind nicht wirklich gut. Die Figur des Sumsemann soll sehr lustig sein, hat in mir aber nicht mal ein müdes Grinsen hervorgerufen. Die beiden Kinder waren näher an der Buchvorlage und gut umgesetzt.

Am schlimmsten war für mich dann doch die Filmmusik. Diese war so unglaublich 90er-Jahre-mäßig, dass ich es nicht für möglich gehalten habe. Leider hat sie den Film auch nicht wirklich gut getroffen. Vor allem die musikalische Untermalung des Wegs des großen Bären fand ich schlimm. Einfach nicht meine Sache, die 90er... :D

Alles in allem denke ich, dass es ähnlich wie im Buch ist: Wer in seiner Kindheit eine Verbindung zu dem Film aufgebaut hat, wird ihn auch heute vielleicht noch genießen. Wenn man ihn allerdings mit heutigen Standards misst, ist er leider sehr schlecht. Die 80 Minuten sind langatmig und nicht besonders witzig für Erwachsene. Aber ich möchte hier auch sagen, dass Blue Diamond mit diesem Film viel Nostalgie verbindet.

Solltet ihr ihn euch anschauen? Ich kanns nicht sagen. Ich würde es nicht nochmal machen. Aber jeder hat ja doch einen anderen Geschmack, und wenn ihr die Kinderfilme der 90er Jahre mochtet, dann findet ihr vielleicht etwas dran. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro

- Dieser Film ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge. -

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