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Freitag, 3. April 2015

[Filmkritik] Still Alice

Hallo zusammen,

viele von euch werden sicherlich von "Honig im Kopf" dem neuesten Till Schweiger Film gehört haben, in dem das Thema Demenz behandelt wird. Just zur selben Zeit kam auch ein amerikanisches Drama zu Alzheimer in die Kinos.
An dieser Stelle solltet ihr wissen, dass zwischen Demenz und Alzheimer sehr wohl unterschieden werden muss. Ein dementer Mensch verliert sein Kurzzeitgedächtnis, er kann sich nicht merken was in letzter Zeit passiert ist sehr wohl aber was in seiner Kindheit, Jugend und so weiter war. Ein Alzheimerpatient hingegen verliert stetig die Funktionen seines Gehirns. Natürlich kann er sich anfangs einfach nicht mehr erinnern, verwechselt Dinge und so weiter, allerdings vergisst er irgendwann auch wie Sprechen funktioniert, wieso er Essen und Trinken sollte und eben alles, was er in seinem Leben je erlernt hat.

Dieser Film geht ca. 100 Minuten und erschien 2014 basierend auf einem Roman. Mein Leben ohne Gestern wurde für den deutschen Titel dazu gepackt, stellt aber wie oben beschrieben nur eine hinreichende Erläuterung dar.

Bei Still Alice wird genetisch bedingter Alzheimer thematisiert, der sehr früh im Leben im auftritt. Alice Howland (Julianne Moore) ist 50 und eine anerkannte Professorin und Autorin der Linguistik. Sie hält viele Vorträge und untersucht vor allem Kinder. Jeder ist mitreißende Erzählungen von ihr gewohnt, doch immer öfter bleiben ihr die Worte weg.
Auch ihr Mann ist Professor und ihre drei Kinder haben und versuchen das Beste aus ihren Leben zu machen. Sie hat das perfekte Leben wenn man so will. Nachdem sie völlig die Orientierung beim Joggen verloren hat, nimmt sie die Anzeichen endlich ernst und sucht einen Neurologen auf, der erkennt nach ein paar Test, die so wirklich durchgeführt werden, ihr könnt euch also leicht selbst und andere testen (wenn ihr Demenz testen wollt, lasst denjenigen eine analoge Uhr zeichnen), dass sie krank ist.
Erst versucht sie es zu verheimlichen und will es nicht wahr haben. Am Ende bleibt ihr jedoch nichts anderes übrig, als alle darüber zu informieren.

Julianne Moore macht hier einen hervorragenden Job, so traurig das Thema auch ist, sie reißt einen einfach ohne Vorwarnung mit und ist sich auch als Schauspielerin für keine Szene zu schade. Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung. Es braucht nur wenige Settings und wenig Handlung um den Ausmaß dieser Erkrankung vollumfänglich darstellen zu können. Von allen anderen Rollen war ich jetzt weniger überzeugt, aber das ist vermutlich normal, wenn eine so heraussticht.

Im Kinosaal saßen sehr viele ältere Menschen mit uns, ich persönlich wöllte ihn meiner Oma jedoch nicht zeigen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass gerade die, denen das jederzeit passieren kann, dann Angst bekommen. Deswegen möchte ich den Film eher jungen Erwachsenen empfehlen, die keine Angst vorm Leben haben,

eure Blue Diamond.





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