Hallo ihr Träumer,
heute möchte ich euch von der Geschichte der Welt
erzählen, von den Silmaril und den Noldor, und den Herren von Arda und den
Königen von Mittelerde. Und ich hoffe, dass spätestens jetzt klar ist, dass es
um die Herr-der-Ringe-Saga geht. Zuerst möchte ich von den Fakten berichten,
und dann werde ich euch dieses erste Buch erläutern.
- Autor: J. R. R. Tolkien
- Titel: Das Silmarillion (The Silmarillion im Original)
- Übersetzung: Wolfgang Krege
- 17. Auflage von 2004
- Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH
- Seiten: 410 Handlung und etwa 100 Seiten Anhang mit Texten zu elbischer Ausprache, Namenstabellen, Bedeutungserklärungen, Stammbäumen und eine Karte
- Preis: gebraucht ab 1,59 Euro oder andere Ausgabe 16,95 Euro
Um einen ersten kleinen Einblick zu geben, möchte ich an
dieser Stelle ein paar erste Sätze meiner Ausgabe zitieren: „Im Anfang schuf
Eru, der Eine, der in der Elbensprache Ilúvatar heißt, aus seinen Gedanken die
Ainur; und sie spielten vor ihm eine große Musik. In dieser Musik begann die
Welt, denn Ilúvatar ließ das Lied der Ainur sichtbar werden, und sie erblickten
es als ein Licht im Dunkel.“ Denn eines muss man von vorn herein ganz deutlich
sagen: dass das Silmarillion kein Buch wie andere ist. Es ist eine Erzählung,
aber eben kein Roman und es erzählt von einer ganzen Welt und hunderten von
Jahren auf wenigen hundert Seiten.
Deswegen scheint es nicht verwunderlich, dass sich weder
lange Dialoge noch ausgefeilte Figuren in diesem Buch finden. Stattdessen liest
es sich gleich einem Geschichtsbuch, welches kühl und distanziert von allen
Dingen berichtet, von denen es weiß.
Die Ainur sind Schöpfungen von Eru, dem Gott von allem.
Er lässt sie eine Musik spielen, und erweckt diese dann zum Leben. Und jeder
hat dem Gesicht und der Musik seinen Teil mitgegeben. So liebt ein jeder Ainur
einen Teil der Welt am meisten: Manwe die Winde, seine Frau Varda die Sterne und
Ulmo das Meer. Doch Eru gab der neuen Welt, die Ea geheißen wurde, die Welt,
die ist, sein eigenes Geschenk, und es waren seine Kinder: die Elben und die
Menschen. Einige der Ainur beschlossen nun, auf die Erde zu gehen und dort auf
die Kinder zu warten und ihnen ein Heim zu bereiten. Darunter waren Manwe und
Varda, Ulmo, Mandos und Lórien, die Brüder, und ihre Schwester Nienna, und Aule
mit seiner Frau Yavanna, er liebte alles in der Erde und das Handwerk, sie alle
Pflanzen von Ea. Und noch viele andere. Doch wurden sie von Melkor, Manwes
Bruder, angegriffen, und er zerstörte alle ihre Werke und wurden zum schwarzen
Feind aller: Morgoth.
Als nun die Elben auf die Welt kamen, so wurden sie
gebeten in das heilige Land Aman zu kommen und dort mit den Valar, den
mächtigsten der Ainur zu leben. Einige gingen, doch viele blieben in
Mittelerde, wo sie erwacht waren. Und lange war Frieden, bis Melkor, der
gefangen war, wieder freigelassen wurde, und unter den Elben von Aman streute
er Lügen, bis sie begehrten, das heilige Land der Valar zu verlassen und nach
Mittelerde zurückzukehren. Doch erst die drei Silmaril, wunderschöne Gemmen, in
denen das Licht der zwei Bäume von Valinor leuchtete, die Melkor zerstörte,
bevor Sonne und Mond geboren wurden, sorgten für genug Streit unter den Elben,
dass sie sich gegenseitig erschlugen und schließlich große Scharen gen Osten
nach Mittelerde zogen.
So zogen sie den Zorn der Valar auf sich und es wurde
ihnen geheißen, dass die Gier nach den Silmaril, die nun Morgoth gestohlen
hatte, sie eines Tages alle betrügen würde. Und so kam es. Es gab viele Schlachten um die
edlen Steine und viele starben für sie. Und dennoch gingen sie verloren. Und
damit endet die Quenta Silmarillion, die den größten Teil des Buches ausmacht.
Danach folgt noch die Erzählung von den Numenorern, die
Akallabêth, und ein Abschnitt über die Ringe der Macht und das dritte
Zeitalter, welches ausführlich in den folgenden Büchern behandelt wird.
So, wem das jetzt schon zu viel war, der sollte dieses
Buch nie im Leben auch nur anfassen. Denn es ist eine Chronik, keine
Geschichte, und viele Namen tauchen nur einmal kurz auf und werden dann wieder
vergessen. Wer aber Geschichte und Chroniken liebt, und Mittelerde in sein Herz
geschlossen hat, der sollte dieses Buch lesen, denn in meinen Augen ist es das
größte Werk von Tolkien, das Werk seines Lebens, und der Herr der Ringe ist nur
ein kleiner Teil dieses Werkes, ein letztes Kapitel quasi. Denn eine ganze Welt
mit einer Zeit und einer Vergangenheit, einem Glauben und vielen Kriegen und
Kriegern zu erdenken, dass hat in meinen Augen sonst keiner gemacht. Es ist
unglaublich, wie detailliert Tolkien von allem berichtet, was irgendwo in
seinem Kopf entstanden ist. Davor muss man Respekt haben!
Interessant ist auch, dass Tolkien selbst dieses Buch
oder Werk nicht beendete, sondern dies sein Sohn Christopher getan hat. Er
hat die einzelnen Episoden gesammelt, sortiert und ergänzt, damit wir heute
wissen, was wirklich in Arda passiert ist.
Ich liebe dieses Buch abgöttisch und trotzdem weiß ich,
dass nicht viele damit etwas anfangen können. Das hält mich aber nicht davon
ab, zu sagen, dass jeder Mensch dieses Buch gelesen haben sollte, und es muss
immer in Ehren gehalten werden, weil es für mich einzigartig ist.
In diesem Sinne,
Eure Kitty Retro
PS: Dieses Buch beantwortet viele Fragen, die man
vielleicht im Herr der Ringe hat: Wer ist Elrond und wer Galadriel? Inwieweit
sind Aragorn und seine geliebte Arwen verwandt? Was ist Gandalf und was ist
Sauron? Und woher kommen die beiden? Nur eine Frage findet wirklich nirgendwo
eine Antwort, und das ärgert mich bis heute: Wer ist Tom Bombadil? ;)
Meine Bewertung:
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