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Donnerstag, 6. Dezember 2012

Der Herr der Ringe - Die Gefährten + Gewinnspiel



Hallo ihr Phantasten,

ich entschuldige mich schon jetzt, denn dies wird ein gigantischer langer Text, das weiß ich gleich. Heute soll es um den ersten Teil, den ersten Band, der Herr der Ringe-Saga gehen, nämlich die Gefährten, englisch „The Fellowship of the Ring“. Ich möchte dabei sowohl Film als auch Buch betrachten, denn ob es nun ein langer oder zwei kürzere Posts sind, das ist ja nicht so wichtig. Ich möchte aber nicht viel darum herumerzählen.



Die Fakten:

  • Titel: Der Herr der Ringe: Die Gefährten (The Fellowship of the Ring. Being the First Part of the Lord of the Rings.)
  • Autor: J. R. R. Tolkien
  • Übersetzung: Wolfgang Krege
  • Auflage von 2002 (erschienen: um 1970)
  • Seiten: 526
  • Preis: 14,95 Euro (neu bei Amazon)
  • Regisseur: Peter Jackson
  • Schauspieler: Elija Wood, Viggo Mortensen, Sean Bean, Sean Astin, Ian McKellen, Orlando Bloom, Liv Tyler, …
  • Erschienen: 2001
  • Musik: Howard Shore
  • Preis Blue-Ray: 7,99 Euro


Die Handlung:
Im Auenland ist alles wie bisher, die Hobbits leben in Frieden und nichts Außergewöhnliches geschieht, außer der großen Geburtstagsfeier von Bilbo und Frodo, auf der Bilbo sich einfach in Luft aufzulösen scheint. Tatsächlich beschließt er noch einmal auf Wanderung zu gehen, und er hinterlässt Frodo seinen ganzen Besitz – auch den Ring, den er auf seinem Abenteuer (Der kleine Hobbit) gefunden hatte.
Bald stellt sich jedoch heraus, dass dies kein harmloser Zauberring ist und Frodo muss das Auenland verlassen. Begleitet wird er von seinen 3 besten Freunden: Merry, Pippin und Sam. Doch schon kurz nach den Grenzen des Auenlands wird klar, dass dies keine lustige Spazierfahrt wird, denn die Neun sind erwacht und sie suchen den Ring ihres Herrn. Und der Ring will gefunden werden. In Bruchtal schließlich versammelt sich die Gemeinschaft des Ringes: Neun Gefährten, Gandalf der Graue, Aragorn, der Erbe Isildurs, Boromir, ein Mensch aus dem Süden, Legolas, ein Elb aus dem Düsterwald (Sohn des Elbenkönigs, der die Zwerge und Bilbo eine Weile gefangen hielt), Gimli Gloinssohn, ein Zwerg (dessen Vater zu Bilbos Gefährten gehörte), und unsere tapferen 4 Hobbits.
Auf ihrem Weg geht vieles schief, doch sie können sich bis zu den Raurosfällen durchschlagen. Doch durch verschiedene Umstände wird die Gemeinschaft hier getrennt, und fortan müssen sie ihre eigenen Wege gehen, um den Herrn der Ringe am Ende dennoch gemeinsam zu schlagen – oder die Welt stürzt ins Dunkel.

Das Buch:
Als ich etwa 12 war, habe ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen. Für mich ist es das bedeutendste Buch der Welt und überholt dabei sogar Harry Potter. Es ist für mich auch sehr emotional und es hat mich viel gekostet, es noch einmal zu lesen. Dennoch wollte ich es unbedingt machen, das hatte mehrere Gründe: 1. Wie sollte ich von diesem Buch berichten, ohne die Emotionen noch ganz tief im Herzen zu spüren? 2. Ich hatte mir schon immer vorgenommen, Tolkiens Werke einmal in der chronologischen Reihenfolge hintereinander weg zu lesen, da vieles wiederkehrt und man vieles sonst verpasst. Und hier ist nun mein Bericht:

Der Herr der Ringe ist kein Buch wie jedes andere. Und das in vielerlei Hinsicht. So ist es eines der ersten, wenn nicht das erste, wirklich bedeutende Phantasy-Buch dieser Zeit. All diese Geschichten von Zwergen, Orks und Elben, die während meiner Jugend an jeder Ecke zu haben waren, haben hier ihren Ausgang. Doch so richtig groß und berühmt wurde es erst durch die Filme noch einmal. Dennoch bin ich der Meinung, dass hier der Grundstein liegt, für etwas, das heute für alle jugendlichen Leser normal ist (vielleicht sogar für World of Warcraft?).

Desweiteren, und das ist für mich doch wesentlich bewegender, ist dies keine Geschichte, es ist ein Universum von Geschichten. Wir haben hier eine Welt, an die man tatsächlich glauben kann, wenn wir mal ganz konstruktivistisch denken: in der man gar leben kann. Denn sie ist in vielen Teilen rund und abgeschlossen. Es gibt so gut wie keine ungeklärten Fragen, keine Lücken im Bild. Und dennoch gibt es Sachen, die wir nicht wissen. Aber das macht es umso authentischer. Und wenn ich es wirklich könnte, ich wöllte daran glauben, dass es all das wirklich gegeben hat, nicht nur auf dem Papier.

Anders als die meisten modernen Bücher hat der Herr der Ringe, vor allem die Gefährten, eine Aussage für mich, die sich doch auch relativ gut auf Tolkiens Leben beziehen lässt (was ich hier nicht machen möchte). Es geht um Freundschaft und Ehre, und darum, dass auch die Kleinsten alles verändern können. Und in einer Welt wie unserer scheint all das ja schon utopisch. Aber das macht es auch so schön, so märchenhaft: Da sind 9 fremde Individuen und sie brechen auf, um die Welt zu retten, und sie werden Freunde, die ihr Leben füreinander geben. Gibt es das heute noch?

Naja, genug allgemeines Blabla. Vielleicht noch ein paar Worte konkret zum Buch, bevor ich zum Film und schließlich zum Vergleich komme. In den Gefährten beginnt die Reise des Ringes. In diesem Buch wie in keinem anderen wird betont, wie eng die Hobbits zusammenhalten, wie viel sie einander bedeuten. Auch begegnet man hier noch am meisten den Geschichten aus den alten Tagen und so mancher Kreatur, die diese noch aus dem eigenen Gedächtnis erzählen kann. In diesem Buch geht es noch nicht um Könige und Schlachten, sondern um eine Fahrt, die selbst für Mittelerde mehr als ungewöhnlich ist: Eine Truppe von Hobbits, Menschen, Elben und Zwergen macht sich auf den Weg, und natürlich ein Zauberer (obwohl das seiner kaum gerecht wird, ist er doch in Wirklichkeit ein Maja). Hier geht es um Zusammenhalt, es gibt viel Witz und Geschmunzel, vor allem Dank Merry und Pippin. Auch gibt es Abenteuer, wie wir sie aus dem Hobbit noch kennen, die mit Grips gelöst werden, doch zunehmend brauchen die Gefährten die Waffengewalt. Und noch etwas anderes kommt ins Spiel, das im Hobbit nur einen leichten Anklag fand: Tod und Verlust. Dadurch ist dieses Buch auch schon wesentlich erwachsener. Es ist kein Kinderbuch mehr (sofern der Hobbit eines war). Doch es ist auch noch nicht, wie die folgenden Bücher, in denen die Dunkelheit sich verdichtet und Krieg die Welt überzieht. Es steht quasi zwischen den Stühlen.

Der Film:
Ich spreche in der Folge von der Special Extended Edition. Der Film ist mit seinen etwa drei Stunden Laufzeit sicherlich einer der längsten. Und dennoch ist es kaum möglich, auch nur die wichtigsten Stationen der Reise darzustellen. So fehlen in der Folge viele Kapitel des Buches, Dialoge sind verrutscht in anderen Zeiten und manches wird ganz und gar geändert. Im Einzelnen werde ich das dann im Vergleich deutlich machen, der auch einige Spoiler enthalten wird.

Der Film ist dennoch für meine Verständnisse hervorragend. Er gibt nicht unbedingt das Buch wieder, aber das ist nicht schlimm. Überspitzt könnte man gar von einer modernen Version des Herrn der Ringe sprechen, denn natürlich werden manche Dinge so geändert, wie Tolkien sie sicher nie geschrieben hätte. Dadurch passen sie jedoch besser in unsere Zeit, in der die Filme ja entstanden sind. Man sollte den Film jedoch nicht als Ersatz oder Kopie des Buches sehen, darin läge man vollkommen falsch.

Dennoch wurde viel Liebe fürs Detail gezeigt, an manchen Stellen mehr als an anderen, und viele Dialoge kommen so oder ähnlich im Buch vor. Vor allem die Darstellung der verschiedenen Völker war sicherlich sehr aufwendig und ich habe die ganzen Hintergrundberichte dazu verschlungen, als ich jünger war. Dieser Film hat in mir auch den Wunsch geweckt, als Make-up-Artist bei Filmen mitzuarbeiten, Hobbitfüße und Elbenohren anzukleben. :D Er ist ein Kunstwerk, auch wenn er an manchen Stellen vom Buch abweicht. Anders kann man es nicht sagen.

Alles Weitere folgt nun im Vergleich, aber ich warne noch einmal vor Spoilern!

Der Vergleich (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Im Film führt Galadriels Stimme in die Geschichte des Ringes ein, das Buch beginnt mit Bilbos Vorbereitungen zu Feier
  • Merry und Pippin stehlen im Buch keine Feuerwerkskörper von Gandalf
  • Die Rede von Bilbo ist arg gekürzt, im Buch weiß Frodo auch Bescheid von seinen Plänen
  • Im Film wird Bilbo auf seinem Weg nicht von Zwergen begleitet
  • Die Folgen von Bilbos Abreise fehlen im Film
  • Gandalf ist im Buch viele Jahre weg, im Film kommt es einem nicht lang vor
  • Gandalf bricht nicht mit Sam und Frodo gemeinsam auf, die Sache wird im Buch wesentlich besser verheimlicht mit dem Umzug nach Krickloch, Merry und Pippin kommen bewusst mit und geraten nicht einfach so hinein
  • Der Dicke kommt im Film nicht vor
  • Frodo tritt sein Beutelsend im Film nicht an die Sackheim-Beutlins ab (ist auch besser so :D)
  • Frodo und Sam sind im Buch nie nur zu zweit unterwegs, von Anfang an ist Pippin dabei
  • Die „Waldelben“ im Film sind in Wahrheit „Hochelben“ und sie nehmen die Reisenden sogar eine Weile bei sich auf und ziehen nicht nur vorüber
  • Der Bauer Maggot kommt im Film nur als Stimme vor und nichts von ihm wird thematisiert (obwohl er im Buch doch recht hilfreich ist und auch weitreichende Kontakte hat)
  • Krickloch und die Verschwörung kommen im Film nicht vor
  • Der alte Walt wird komplett weggelassen, zu schade meiner Meinung nach eines der allerbesten Kapitel der Bücher, denn Tom Bombadil ist eines der weniger Rätsel, die Mittelerde bietet (der Alte Weidenmann findet sich dann im 2. Film)
  • Auch die Hügelgräberhöhen fehlen natürlich dann komplett
  • Die Menschen in Bree sind im Film alle grob und unfreundlich, was gar nicht der Beschreibung im Buch entspricht, das fand ich ein wenig schade, da Bree sicher eine tolle Stadt ist
  • Frodos Sturz im Tänzelnden Pony ist im Film ein bisschen anders (er stand nicht auf dem Tisch und hat gesungen), aber Pippin kommt im Film schlechter weg (er wirkt allgemein etwas dämlicher, als er eigentlich ist)
  • Merrys Entdeckungen und der Kauf von Lutz fehlen im Film (Lutz ist dann ganz plötzlich vor Moria da)
  • Gandalfs Brief und Aragorns Versuch, das Vertrauen der Hobbits zu gewinnen, fehlen im Film
  • Butterblüm scheint im Film nicht mit Gandalf befreundet zu sein
  • Auch an der Wetterspitze sind im Buch nicht Merry und Pippin schuld, dass die Reiter sie entdecken, und Aragorn ist die ganze Zeit bei ihnen
  • Im Buch muss Frodo noch lange mit der Wunde durch die Wildnis, bevor er nach Bruchtal kommt, im Film scheint es ein Tag zu sein (im Buch verlaufen sie sich sogar)
  • Glorfindel findet im Buch die Reisenden und nicht Arwen (das ist es unter anderem, was ich mit moderner meine)
  • Von Saruman und Gandalfs Verbleib erfährt man im Film schon viel eher, auch was mit Gollum geschieht, wird schon früher mit eingebunden
  • Radagast fehlt im Film
  • Die meiste Zeit in Bruchtal kommt im Film nicht vor (ein Glück, dieses Kapitel fand ich immer am langweiligsten)
  • Bilbo ist im Film nicht mit bei der Ratssitzung, er ist auch schon wesentlich älter, als es im Buch scheint
  • Die Ratssitzung ist wesentlich länger im Buch, sie erklärt vieles, was im Film vorher schon bekannt oder einfach vorausgesetzt war, dafür ist sie im Film noch hitziger als im Buch
  • Merry und Pippin stehlen sich im Buch nicht in die Ratssitzung, sondern nur Sam
  • Aragorn hat Anduril schon ab Bruchtal, im Film bekommt er es erst später
  • Gandalf will im Buch nicht wie im Film durch die Pforte von Rohan, er will schon immer durch Moria, doch Aragorn ist dagegen und schlägt den Caradhras vor
  • Wieder ist nicht Pippin oder Merry daran schuld, dass das Ungeheuer im See erwacht, im Buch sind es alle, im besonderen aber Boromir, der einen Stein wirft
  • Die Warge kommen im Film nicht vor
  • Der Weg durch Moria erscheint im Film wieder wie ein paar Stunden, eigentlich sind es aber Tage
  • Im Buch kommen die Orks nicht, nachdem Pippin etwas in den Brunnen geworfen hat, sondern erst etwas später
  • Im Buch laufen Aragorn und Boromir zurück auf die Brücke, um dem geschwächten Gandalf zu helfen (der bereits vorher gegen den Balrog gekämpft hat)
  • Haldir ist im Film wesentlich ablehnender als im Buch, die ganze Geschichte mit dem Augen verbinden kommt nicht vor
  • Auch Sam sieht im Buch in Galadriels Spiegel
  • Frodos Vision im Spiegel ist gekürzt, Galadriel sagt dafür im Film viele Sachen, die sie so nicht sagt im Buch
  • Die Stromschnellen im Anduin und der Hinterhalt der Orks kommen im Film nicht vor
  • Das Buch endet etwas eher als der Film noch vor dem Tod von Boromir, aber schon mit der Trennung von Frodo/Sam und Aragorn, etc.


Fazit:
Das waren doch eine ganze Menge Unterschiede, und anders als bei Harry Potter sind diese größer und weitreichender. Es geht nicht um Kleinigkeiten, sondern um teilweise wichtige Sachen, die auch später noch eine Rolle spielen. Das etwas andere Ende schließe ich daraus, dass das Filmende ein noch besserer Cliffhanger ist und noch mehr Lust auf die Fortsetzung macht.

Wie bereits erwähnt, würde ich das Buch und den Film deswegen mit einigem Abstand betrachten, denn es liegen viele Jahre zwischen ihnen. Sind bei Tolkien die Frauen alle noch eher schön und weniger emanzipiert, so spielt vor allem Arwen auch eine wichtige Rolle bei der Rettung von Frodo. Beides ist für mich jedoch einzigartig und gigantisch und wirklich zu empfehlen. Für mich ist Der Herr der Ringe ein definitives Must-Read!

So, ich hoffe, die folgenden Posts werden weniger lang, sonst steinigt ihr mich ja bald.

Wenn ihr übrigens die DVD zum Buch hier gewinnen wollt, dann schreibt einen Kommentar unter diesem Post. Die Frage ist: Welches ist euer Lieblingscharakter im Buch? Es handelt sich dabei um eine gebrauchte DVD, die die normale Fassung enthält. Alle weiteren Regeln findet ihr hier (ganz unten Nummer 1-6).

Bis bald,

Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:
 

1 Kommentar:

  1. Also mein Lieblingscharakter ist wohl Aragorn. Er wirkt so loyal und ehrlich, und hat obwohl er viele positive Seiten hat, doch auch ein paar Schwächen, durch die man sich gut in ihn hineinversetzen kann...

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