heute berichte ich euch von den Zwergen, die auszogen, um ihre Welt zu retten. Dieses Buch habe ich als Teenager in meiner schlimmen Herr der Ringe-Phase gekauft und mutmaßlich nie zu Ende gelesen. Und ich muss sagen, es war auch dieses Mal ein Kampf. Zunächst aber wie immer die Fakten:
- Autor: Markus Heitz
- Titel: Die Zwerge
- Erschienen: 2003
- Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
- Seiten: 621
- Preis: 15,99 Euro
Das Geborgene Land ist in Gefahr. Die nördlichste Festung der Zwerge ist gefallen und das Tote Land breitet sich seitdem immer weiter aus. Auf ihm leben Orks und andere Gestalten der Nacht. Wer auf Totem Boden stirbt, der bleibt nicht tot, sondern ersteht als eine Art Zombie wieder. Nur die Zwerge können die Feinde aufhalten, doch auch zwischen den Zwergenstämmen gibt es Zwist. Wird die Rettung gelingen? Und welche Rolle spielt Tungdil dabei?
Dieses Buch ist ein echter Klopper. 620 Seiten mögen ja noch gehen, aber aus irgendeinem Grund habe ich Wochen gebraucht, um es zu beenden. Es war eine Art klebriger Kaugummi. Ich bin so langsam vorangekommen, dass es mich schon frustriert hat. Und das alles, obwohl die Geschichte keineswegs langweilig ist.
Ein Grund dafür ist die Erzählweise. Immer wieder werden Kleinigkeiten und Belanglosigkeiten berichtet, die am Wegesrand passieren. Auch wechselt die Perspektive gelegentlich in sämtliche Richtungen, sodass man mal von den verschiedenen Zwergen, dann von den Magiern und wieder von den Elben erfährt. Dabei wird teilweise einfach zu viel für meinen Geschmack erzählt.
Die grundsätzliche Idee der Welt gefällt mir. Es gibt ein Magiesystem, dass nicht weiter besonders aber gut umgesetzt ist. Die Magie spielt vor allem auf der bösen Seite eine Rolle, und ist leider nicht immer bis zum Ende hin durchdacht und logisch. So haben auch andere Wesen als die Magier Magie, die aber irgendwie ganz anders funktioniert und nicht weiter erklärt wird.
Die Charaktere sind mitunter sehr gut, mitunter aber auch ein bisschen langweilig. Tungdil schließt sich mit mehreren Gefährten zusammen, von denen manche sehr gute Charaktere sind, andere farblos und unausgereift. Es gibt auch ein bisschen Romantik zum Ende hin, aber sehr moderat. Prinzipiell hat mir ein bisschen eine Entwicklung bei den Figuren gefehlt. Allein Tungdil scheint sich durch die Reise überhaupt zu verändern.
Prinzipiell versucht der Autor, dass permanent etwas passiert. Mir passiert einfach zu viel. Nie wird die Zeit genommen, mal etwas zu verarbeiten, innezuhalten und zu reflektieren. Die Geschichte wälzt so einfach dahin, was mich irgendwie gestört hat. Es gab keine wirklichen Spannungshöhepunkte, aber es war wohl auch nie gänzlich unspannend. Irgendwie hat es keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Daher weiß ich auch nicht, ob ich dem zweiten Band, der ungelesen in meinem Regal steht, je eine Chance geben werde. (Inzwischen sind es ja ganze 5 Bände...)
Alles in allem konnte mich das Buch nicht überzeugen. Bei dem Versuch, nie an Spannung zu verlieren, sind keinerlei Spannungshöhepunkte entstanden und die Geschichte plätschert vor sich hin. Die Story ist sehr dicht und ohne Erholungsphasen. Die Charaktere sind mitunter unterentwickelt und bleiben durchgehend gleich. Ein paar habe ich ins Herz geschlossen, andere sind einfach zu platt geblieben. Das Buch ist nicht schlecht, aber überzeugen konnte es mich nicht. Das Ende selber war auch nicht wesentlich spannender, aber durchaus befriedigend. Man kann das Buch auch als Einzelband lesen, obwohl es einen kleinen Cliffhanger am Ende gibt.
Fun fact: Heute kostet das Buch auf Amazon mehr als damals im Buchladen. :D
Habt ihr Die Zwerge und die Folgebände gelesen? Was könnt ihr mir empfehlen?
Bis bald mit einem hoffentlich besseren Buch,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
- Dieses Buch ist Teil meiner ABC-Challenge. -
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