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Freitag, 8. Mai 2015

[Filmkritik] Ich. Darf. Nicht. Schlafen.

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

heute geht es also um den Film zu Before I Go To Sleep, im Deutschen dann Ich. Darf. Nicht. Schlafen. Das Buch hatte ich euch ja am Mittwoch vorgestellt und abgesehen vom Ende habe ich mich ja eigentlich nur positiv geäußert. Beim Film wird es leider nicht ganz so kuschlig werden.

Zur Handlung: Christine ist in den 40er. Jeden Morgen wacht sie auf und denkt, sie ist um die 20. Sie erkennt ihre Wohnung und ihren Mann nicht. Sie weiß nicht, was sie die letzten 20 Jahre getan hat. Ihr Mann erzählt ihr von einem Unfall, Amnesie. Jede Nacht, wenn sie schlecht, vergisst sie alles, was sie weiß. 

Ben, ihr Mann, weiß jedoch nicht, dass sie auf Wunsch eines Arztes, den sie heimlich trifft, ein Videotagebuch führt. Darin entdeckt sie all die kleinen Lügen, die Ben ihr erzählt. Die Frage ist nun, warum er das tut. Und Christine will es herausfinden. Sie ist auf sich allein gestellt, wenn sie ihrem Mann nicht vertraut. Aber wie kann sie ihm trauen, wenn sie ihn nicht kennt?


Die Handlung im Buch ist doch anders als im Film. Gleich bleibt das Grundszenario, in dem Christina alles vergisst, wenn sie schläft. Der Film ist überraschend kurz und lässt daher eine Reihe von Details vermissen. Aber auch so ist die Handlung ein bisschen verändert und an manchen Stellen einfach nicht so richtig rund. Beispielsweise stellt sich in einer Szene Christine ihren Therapeuten als den Verbrecher vor, der ihr Trauma auslöste. Er betäubt sie daraufhin und erklärt ihr in der nächsten Szene, dass es ganz normal ist, wenn ein Patient sich zum Therapeuten hingezogen fühlt. Die besonderen Beziehungen zwischen den Charakteren kommen im Film einfach nicht gut raus.


Auch der Charakter von Dr. Nash ist zum Beispiel völlig anders. Und die Version aus dem Buch fand ich wesentlich ansprechender. Auch Ben ist wesentlich genervter und gestresster in der Filmvariante, und Christine öfter hysterisch und auch vertrauensseelig. Allgemein ist alles mehr überzeichnet, aber es transportiert sich dennoch oder gerade deswegen kaum ein Gefühl.

Die Fortschritte von Christine erscheinen im Film wesentlicher schneller. Während es im Buch um Wochen geht, erlernt Christine im Film innerhalb von gefühlten 4 Tagen alles aus ihrer Vergangenheit. Dabei sind auch viele Details geändert, sodass weniger erklärt werden muss. Aber auch hier ging dann für mich manchmal die Tiefe und das Verständnis verloren. 


Alles in allem war ich vom Film enttäuscht. Es fehlt mir eine Art Voice-Over, das die Gedanken und Gefühle von Christine besser verständlich macht. So fühlt es sich eben an wie eine Geschichte, aber man steckt nicht drin. Das schauspielerische Potential von Nicole Kidman und Colin Firth finde ich hier verschwendet, und auch das von Mark Strong. Insgesamt kann ich nicht verstehen, warum der Film nicht besser gemacht wurde, und warum so große Namen darin mitspielen. Definitiv kein Buchverfilmungshighlight, wirklich schade.


Habt ihr Buchverfilmungen, bei denen es euch ähnlich ging? Habt ihr den Film gesehen? Dann lasst mich eure Meinung wissen. :)

Bis bald,
Eure Kitty Retro



- Dieser Film ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge. -

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