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Mittwoch, 27. Februar 2013

Woyzeck

Hallo alle zusammen,

ich glaube mittlerweile sind überall die Winterferien vorbei und jeder muss sich wieder mit dem guten alten Deutschlesestoff befassen. Heute eins von mir was die Lager spaltet, zumindest habe ich das so mitbekommen, entweder man mag es oder man hasst es.

Fakten:

  • Autor: Georg Büchner
  • 1879 erschienen
  • ein Fragment
  • Hamburger Lesehefte Verlag, 148. Heft 

Als erstes möchte ich festhalten, dass ganze 29 Personen auf 26 Seiten auftauchen.Daraus lässt sich schließen, dass ziemlich viel mit wenigen Worten beschrieben, stattfindet.
Die Hauptfigur in diesem Fragment, welches erst nach dem Tod von Büchner bekannt wurde, ist Woyzeck. Er ist ein Soldat und hat eine Freundin Marie und ein uneheliches Kind. Daran merkt man schon, dass alles eher etwas ungewöhnlich untraditionell für die damalige Zeit ist.
Woyzeck scheint ausschließlich ein kleines Licht zu sein, was keine Würde oder Selbstachtung besitzt. Von seinem Hauptmann wird er ausgenutzt und schikaniert. Doch auch Marie ist keine Stütze für ihn, denn sie lässt sich von dem Tambourmajor um den Finger wickeln und betrügt Woyzeck. Er lässt sich, um den anderen Menschen in seinem Leben zu imponieren, auf ein medizinisches Experiment mit einem Arzt ein. Doch nichts scheint ihm auch nur ein bisschen Achtung der anderen einzubringen. Er wird mehr und mehr zum Opfer aller.
Wie wir es schon aus Bahnwärter Thiel kennen, nutzt auch Büchner Wahnsinn, das Hören von Stimmen und die Flucht in eine Illusion um die Zerbrechlichkeit der menschlichen Seele darzustellen.
Woyzeck bringt Marie schließlich um, nachdem er sie im Wirtshaus mit dem Tambourmajor hat tanzen sehen. Das Messer versenkt er in einem Teich.

Das Fragment zeigt auch die Verwundbarkeit des Menschen auf. Jeder möchte schließlich für irgendetwas in seinem Leben geschätzt und nicht nur ausgenutzt werden. Es zeigt den Kampf im gesellschaftlichen Ansehen aufzusteigen und das dies öfter misslingt als glückt.

Natürlich ist das Resultat, das Woyzeck zum Mörder wird, gleich wieder hochdramatisch gesteckt, aber dennoch ist es wohl das effektivste Mittel um die Zerstörung die ein Mensch durch andere erleben kann, darzustellen.

Da es sich diesmal um gerade mal 26 Seiten handelt, kann auch das jeder lesen, dem es in die Hände gerät, doch wie ich bereits zu Beginn schrieb, es spaltet wirklich die Geschmäcker,

eure Blue Diamond.

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