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Freitag, 31. Mai 2013

Mercy



Hallo meine Lieben,



unglaublich, aber wahr: dies ist die letzte Rezension für meine ABC-Challenge. Kaum zu glauben, dass ich es geschafft habe. Am Sonntag erwartet euch dann ein kleiner abschließender Fazit-Post und vielleicht auch eine Überraschung. Vorerst geht es heute aber um Mercy. Ich glaube, dies war mein erster Skandinavischer Thriller, das solltet ihr vielleicht wissen, eh ich meine Meinung kundgebe. :D Ich hab auf dem Gebiet also noch keine Erfahrung. Den Klappentext verlinke ich noch einmal hier.



Die Fakten:

  • Autor: Jussi Adler-Olsen
  • Titel: Mercy (dts. Erbarmen)
  • Übersetzung: Lisa Hartford
  • Verlag: Penguin Books
  • Seiten: 490
  • Preis: 7,60 Euro



Zur Handlung: Merete Lynggaard ist eine erfolgreiche, junge und schöne Politikerin, bis sie eines Tages verschwindet. Alle sind sich einig, dass es ein Unfall war oder ihr behinderter Bruder sie aus Versehen von der Fähre geschuppst haben muss, auf der die beiden gerade reisten. Da die Polizei nichts Verdächtiges findet, wird der Fall schließlich zu den Akten gelegt. Doch Merete ist nicht Tod, und ihr Verschwinden war ein Verbrechen. Fünf Jahre lang wird sie von anonymen Tätern gefangen gehalten und gefoltert.



Durch eine politische Reform wird die Gründung einer neuen Abteilung der Polizei von Kopenhagen nötig. Das Department Q soll sich im Folgenden mit Fällen, die zwar lange her sind, aber immer noch Bedeutung haben, beschäftigen. Carl Morck wird dafür abgestellt, da er bei seinen Kollegen unbeliebt ist und in einer Schießerei erst vor Kurzem seine beiden Kollegen verloren hat. Als Unterstützung erhält er den Syrer Assad, welcher selbst voller Geheimnisse steckt. Schnell wird er zum Herzen des Department Q, da er die Polizeiarbeit liebt und voller Talente steckt. Gemeinsam finden sie nun Spuren, die die Untersuchungseinheit damals irgendwie übersehen konnte. Und bald wird deutlich: Merete starb nicht bei einem Unfall, vielleicht starb sie noch gar nicht.



Nun, dieses Buch war noch einmal ein gelungener Abschluss meiner Challenge-Teilnahme. Ich fand es mehr als spannend, und auch die nicht so spannenden Stellen am Anfang, als die Handlung nur schwer in Schwung kam, habe ich gern gelesen, weil sie einfach toll geschrieben waren. Ich fand auch die Auswahl der Charaktere sehr gelungen. Carl ist ein eher depressiver, nerviger, aufmüpfiger Mensch, der dadurch geprägt ist, dass er in der nahen Vergangenheit zwei Kollegen verloren hat. Er lebt getrennt von seiner Frau, die ihn nur ausbeutet, zusammen mit seinem Stiefsohn und einen Mitbewohner, der ewiger Student ist und den Haushalt schmeißt.



Assad dagegen ist das blühende Leben. Er ist immer gut gelaunt, hoch motiviert, hat kreative Ideen und treibt nicht nur ihren eigenen Fall voran. Allerdings hat er auch eindeutig Geheimnisse. Ich muss ja sagen, ihn hab ich besonders gemocht. :D Merete ist eine starke Frau, die zwar oft kurz vorm Aufgeben ist, sich dann aber doch wieder sammeln kann. Ihre größte Angst ist es, sich ihr Ende nicht selbst aussuchen zu können, sondern vollends von ihren Entführern bestimmt zu werden.



Alles in allem muss ich sagen, fand ich dieses Buch gut. Es war sicher nicht der beste Thriller, den ich je gelesen habe, aber die Idee fand ich innovativ, die Charaktere interessant. Es gab immer mal Seitenblicke auf andere Fälle, was das Ganze meiner Meinung nach authentischer gemacht hat. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich bereits auf Seite 250 wusste, wer die Täter sind. Die Auflösung kam allerdings erst über hundert Seiten später. Vielleicht war ich da etwas zu schnell. Allerdings waren die Verbindungen gut gemacht, es war nicht zu einleuchtend, sodass man alles von vorn bis hinten durchschaut hätte.



Das Ende fand ich auch ansprechend, nicht zu kitschig, nicht zu dramatisch, ein bisschen unübersichtlich vielleicht. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass ich die englische Version gelesen habe, und auch mit sehr gutem Englisch versteht man nun mal nicht immer jedes Wort. Dennoch konnte ich der Handlung sehr gut folgen.



Ich denke, dieses Buch kann man problemlos jedem Thriller-Fan empfehlen. Ich bin gespannt, auf die folgenden Bücher, die von Department Q handeln. Erst einmal werde ich aber meinen SUB ein bisschen abbauen, denn da haben sich im letzten Jahr einige Bücher angesammelt. Ihr dürft euch also bald auf neue Rezensionen freuen. (Natürlich darf dann die liebe Blue Diamond auch wieder mehr posten. :D)



Bis dann,



Eure Kitty Retro


Meine Meinung:



- Dieses Buch ist Buchstabe Y meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

Mittwoch, 29. Mai 2013

[Ankündigung] Mercy

Hallo meine Lieben,

hiermit kündige ich euch das letzte Buch der ABC-Challenge an. :D Ich bin schon sehr aufgeregt, denn in dem Jahr haben sich eine Menge Bücher bei mir angesammelt, deren Buchstaben nicht in die Challenge gepasst haben. Bevor ich mich auf diese stürze, möchte ich euch aber noch von Mercy berichten. Das Buch ist Englisch, ebenso wie der Klappentext:

"Hunted. Imprisoned. She'll never beg for Mercy.

At first the prisoner scratches at the walls until her fingers bleed. But there is no escaping the room. With no way of measuring time, her days, weeks, months go unrecorded. She vows not to go mad. She will not give her captors the satisfaction. She will die first.

Copenhagen detective Carl Morck has been taken off homicide to run a newly created department for unsolved crimes. His first case concerns Merete Lynggaard, who vanished five years ago. Everyone says she's dead. Everyone says it's a waste of time. He thinks they're right.

The voice in the dark is distorted, harsh and without mercy. It says the prisoner's torture will only end when she answers one simple questionns. It is the one she has asked herself a million times: WHY is this happening?"

Nun, ich finde, das klingt furchtbar spannend, und ich freue mich schon sehr darauf, euch von diesem Buch zu berichten.

Bis dahin, 

Kitty Retro

Dienstag, 28. Mai 2013

Der zerrissene Vorhang



Hallo meine Lieben,

heute möchte ich euch das Buch Der zerrissene Vorhang vorstellen. Den Klappentext findet ihr hier. Zunächst ein paar Daten:


  • Autor: Kate Ross
  • Titel: Der zerrissene Vorhang (Original: A Broken Vessel)
  • Übersetzung: Mechthild Sandberg-Ciletti
  • Wilhelm-Goldmann-Verlag
  • Seiten: 344
  • Preis: ab wenigen Cent gebraucht auf Amazon


Zur Handlung: Im London des 19. Jahrhunderts geht eine Prostituierte namens Sally ihrem Job nach. In dieser Nacht beglückt sie drei Männer, denen sie merkwürdige Namen gibt. Sie nennt sie Borstel, Blauauge und Blinkie. Als Hobby hat sie es sich zur Gewohnheit gemacht, ihren Freier Taschentücher zu stehlen, um diese anschließend zu verkaufen. Ihr letzter Freier, Blinkie, schlägt sie in einem Gasthauszimmer zusammen, sodass sie für diesen Abend aufgibt. Kurz darauf trifft sie auf ihren Bruder Dipper, den sie schon lange nicht mehr gesehen hat, und der als Kammerdiener inzwischen ein anständiges Leben führt. Als er sieht, wie seine Schwester zugerichtet ist, nimmt er sie mit ins Haus seines Herren, denn der ist für den Abend aus. Allerdings kommt dieser früh nach Hause. Er schickt Sally nicht weg, sondern bestellt ihr einen Arzt. Da stellt Sally fest, dass sie außer den 3 gestohlenen Taschentüchern auch einen Brief entwendet hat. In diesem schreibt ein gebildetes Mädchen an einen Verwandten und berichtet von ihrem schrecklichen Schicksal. Momentan werde sie in einem Heim festgehalten. Das Interesse der drei ist geweckt, und Julian Kestrel, der Herr von Dipper, der bereits vor Kurzem einen Mord aufgeklärt hatte und seinen Spaß an der Detektivarbeit hat, beschließt, das Mädchen zu suchen.

Als erstes schaut er sich deswegen das Haus an, von dem im Brief berichtet wird. Das Haus ist eine christliche Auffangstation für "gefallene Frauen", in dem sie den Weg zu einem anständigen Leben finden sollen. Sally beschließt, sich in dieses Haus einzuschleichen und herauszufinden, wer die Briefschreiberin ist. Allerdings wird an dem Morgen, an dem sie dort vorsprechen möchte, der Tod einer der Frauen bemerkt, die von allen Mary genannt wurde. Es stellt sich schnell heraus, dass sie den Brief geschrieben hat. Für Julian Kestrel und Sally ist klar, dass ihr Tod nicht, wie es aussah, ein Selbstmord war, da der Zeitpunkt kurz nach Absenden des Briefes keinen Sinn macht. Sie beginnen nun, den Mörder von Mary zu suchen, mit einem Problem: Es gibt einfach zu viele Verdächtige. Neben den 3 Freiern, Borstel, Blinkie und Blauauge, sind auch eine der Hausmütter des Heims und der Leiter des Heims äußerst verdächtig. Und auch der Ehemann jener Hausmutter scheint zu lügen. Und nun ist die Frage, bei wem sie weiter nachforschen sollen...

Wie vielleicht schon an dieser kurzen Zusammenfassung deutlich wird, ist die Handlung relativ komplex, was das Buch doch deutlich von vielen Thrillern unterscheidet. Es gibt sehr viele Verdächtige, viele Motive, keiner kennt das Opfer, und bei jedem Verdächtigen tauchen irgendwelche Geheimnisse auf. Es fällt schwer, zu beurteilen, welche Fakten überhaupt wichtig für den Fall sind. Da gibt es verheimlichte Söhne, verschwundene junge Frauen, merkwürdige Geschäfte mit Teetassen und schreckliche Fieberkrankheiten. Schon allein herauszufinden, wer Borstel, Blinkie und Blauauge sind, ist eine Herausforderung für die Hobby-Ermittler.

Was ich als nette Abwechslung empfunden habe, ist die geringe Gewaltbeschreibung in dem Buch. Im Gegenteil zu vielen Topseller-Thrillern wird hier eher auf Komplexität und Verwirrung, Verrat und Intrigen gesetzt, was natürlich auch sehr gut in die Zeit passt, in der die Handlung spielt. Ich persönlich lese so etwas lieber als die platte Handlung von zum Beispiel dem Federmann, den ich als letztes gelesen habe. Aber natürlich ist das Geschmackssache.

Allerdings muss ich das auch relativieren: Das Buch ist wirklich nicht das Spannendste, was ich je gelesen habe. Im Gegenteil, vor allem am Anfang fand ich es ziemlich schwierig, Motivation zum Weiterlesen zu finden. Das Ende, als sich dann aber immer schneller neue Fakten gezeigt haben, war dann auch spannend. Dabei ist es aber wirklich nichts für Fans von Psychothrillern. Es ist eher eine Art Gesellschaftskritik, denn die Intrigen und Verspinnungen, die sich am Ende auftun, sind schon sehr krass. Wahrscheinlich kann einem das aber auch schnell zu viel werden. Natürlich haben wir diese Zeit alle nicht erlebt, aber am Ende kam es mir doch sehr konstruiert vor. Ich denke, ganz so schlimm kann es auch damals nicht gewesen sein.

Zusammenfassung: Dieses Buch ist eine nette Abwechslung zu Geschichten, die heute spielen. Statt kranker Psychopathen geht es hier um eine Gesellschaft, in der jeder Geheimnisse hat. Während sich Julian und Sally mit der Auflösung dieses Falls beschäftigen, decken sie eine Vielzahl von Verwicklungen und Geheimnissen auf, und am Ende müssen sie nur die richtigen Verbindungen ziehen, um den Fall zu erwirren. Dabei kommen sie sich im Übrigen auch näher, was aber nur an wenigen Stellen Erwähnung fand. Ich persönlich fand es ein klein wenig störend, aber nicht schlimm. Alles in allem ist dieses Buch ganz nett für Menschen, die mit dem Genre etwas anfangen können, allerdings ist es kein Must-Read. Spannung kommt ein wenig auf, aber da wäre wirklich mehr Potential gewesen. Für mich war dieses Buch eher durchschnittlich.

Ich wünsche euch allen einen tollen Tag und bis ganz bald,

Eure Kitty Retro

Meine Bewertung:




- Dieses Buch ist Buchstabe Z meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

Sonntag, 26. Mai 2013

[Ankündigung] Der zerrissene Vorhang



Hallo meine Lesemäuse,

wir sind nun schon beim vorletzten Buch für die ABC-Challenge, was unglaublich spannend ist, weil ich es echt nur auf den letzten Drücker schaffen werde. :D Dieses Buch, Der zerrissene Vorhang, habe ich auch nur der Challenge wegen gekauft. Angesprochen haben mich der Klappentext und die Genreeinordnung Ein viktorianischer Kriminalroman.

London, 1820:
Der Zufall führt den schneidigen Dandy und Hobbydetektiv Julian Kestrel zu einem neuen Fall. Die Schwester seines Kammerdieners, die Prostituierte Sally Stoke, frönt nämlich einer besonderen Leidenschaft: Von jedem ihrer Freier entwendet sie ein Taschentuch. Eines Nachts entdeckt sie zwischen ihrer Beute den Hilferuf einer jungen Frau aus besten Kreisen, die in einem Haus für „gefallene Frauen“ festgehalten wird. Sally wendet sich an Julian Kestrel, und gemeinsam macht sich das ungleiche Detektivpaar auf die Suche…

Ich finde, dieses Buch klingt mal ein bisschen anders als die meisten Krimis in der heutigen Zeit. Nicht nur geht es scheinbar nicht um das gewaltvolle Abmetzeln von Frauen durch einen Serientäter, sondern im Klappentext ist auch schon mal niemand tot. Inwiefern sich dieses Buch meiner Meinung nach von der Masse abhebt, erfahrt ihr bald.

Bis dahin,

Eure Kitty Retro


- Dieses Buch ist Buchstabe Z meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

Freitag, 24. Mai 2013

[Filmkritik] Businessplan zum Verlieben


Hallo alle zusammen,

heute mal ein eher unbekanntes Filmchen, was soweit ich weiß auch nur im TV lief. Es handelt sich um eine Romantikkomödie die fast 1 1/2 Stunden lang ist.

Es ist ein typischer Frauenfilm und eigentlich nichts Besonderes, allerdings mag ich die Aussage doch sehr.
Alles dreht sich um Lane (Hilary Duff) die endlich als Modejournalistin arbeiten will, allerdings sind diese Jobs begehrt. Doch dank ihrer Freundin, die Fotografin ist, bekommt sie die Chance sich bei der Cosmo zu beweisen. Sie soll sich in ein Wirtschaftsunternehmen einschleusen und die Männer in Anzügen abchecken. Lane selbst hat eine 10 Punkte Checkliste, wonach sie sich ihren Traummann suchen will. Ihre Freundin ist da ganz pragmatisch sie hat genau zwei Kriterien an einen Mann, er muss atmen und niedlich sein.
Lane findet schnell viele dating - Willige unter ihren Kollegen, doch Mister Right ist nicht wirklich dabei. Dann passiert, was passieren muss, im ganz normalen Leben verliebt sie sich und kommt total durcheinander, denn eigentlich soll sie sich doch einen mit Anzug suchen. Doch Liam (Chris Carmack) scheint auf wundersame Weise all ihre Punkte zu erfüllen, doch überall gibt es bekanntlich einen Haken.
So zieht sich das hin und her zwischen Verliebtheit, Arbeit und dem ganz normalen Leben fort. Doch natürlich wird es gegen Ende noch einmal ordentlich durcheinander. Mit Liam ist es aus und Lane hat Erfolg mit ihrem Artikel bei der Cosmo, doch was ist denn nun mit ihrem Traummann. Wie so oft und natürlich vorhersehbar ist der das genaue Gegenteil von ihrer Checkliste.

Und genau wegen dieser Aussage, finde ich diesen Film, trotz dass er ein Abklatsch viel bekannterer zu sein scheint, sehenswert.
Wir haben alle ein viel zu festgeschriebenes Bild im Kopf von den Menschen mit denen wir umgehen wollen. Ansprüche sind sicherlich gut, doch können sie vielseitig erfüllt werden.

Empfehlen kann ich diesen Film allen, die diese typischen Liebesromanzen ohne aufregende Handlung mögen. Ja ich weiß, heute ist es ziemlich kurz, aber warum nicht auch mal so =)

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Der Federmann



Liebe Leserlein,

heute möchte ich euch von dem Federmann berichten, ein Buch von Max Bentow, welches in Berlin spielt. An sich handelt es sich um einen klassischen Krimi: Serientäter, psychisch angeschlagener Polizist in Scheidung mit Tochter, die er liebt, eine neue Verliebtheit, die er aber aus verschiedenen Gründen nicht ausleben darf, die dann aber in das Auge des Mörders gerät. Inwiefern Max Bentow hier nun etwas geschaffen hat, werden wir gleich klären.

Die Daten:

  • Autor: Max Bentow
  • Titel: Der Federmann
  • Erschienen: 2011
  • Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag
  • Seiten: 383 Seiten
  • Preis: 8,99 Euro (Taschenbuch), 14,99 Euro (gebunden)


Zunächst möchte ich kurz den Klappentext diskutieren. Abgesehen davon, dass er grammatisch nicht sehr wertvoll ist (Haare?), ist da auch inhaltlich mal wieder einiges durcheinander geraten. 1. Anmerkung: die grausige Inszenierung ist auf den Klappentext ja lächerlich beschrieben, ich meine, man hat ihr das Haar abgeschnitten und einen Vogel draufgelegt? Naja. Das wirklich grausame ist ja eher das Wie, dann natürlich die ausgestochenen Augen und die vielen krallenartigen Verletzungen auf dem ganzen Körper. Nicht zuletzt auch die sexuelle Vergewaltigung. Aber naja, lassen wir das mal. 2. Anmerkung: „während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord“ Nun, da lag schon recht viel Zeit dazwischen, um genau zu sein 10 Tage und einige Seiten Palaver. 3. Anmerkung: Unterstützt von der Psychologin… nun, er ist bei ihr in Behandlung wegen Panikattacken, die nie geklärt werden und im Buch auch keinerlei Rolle spielen, und verliebt sich in sie. Wirklich hilfreich ist sie in den Ermittlungen nicht, zumindest bevor sie entführt wird. Und 4. Anmerkung: die „tiefsten Abgründe einer kranken Seele“. Also diese Reise hab ich irgendwie verpasst. Dazu kommt dann später mehr. Zunächst halten wir fest: Der Klappentext ist ziemlicher Quatsch.

Handlung: Der Berliner Polizist Trojan, der sich selbst immerzu als Bulle bezeichnet, hat ein ziemlich gestörtes Bild von sich selbst. Deswegen ist er bei der Psychologin Jana Michels in Behandlung. Doch leider ist ihre Beziehung nicht nur geschäftlich, denn beide fühlen sich zueinander hingezogen. Trojan wird schließlich zu einem Tatort gerufen. Das Opfer, eine blonde junge Frau, wurde massakriert, vergewaltigt und ermordet. Es folgen weitere Opfer des mysteriösen Mörders, der immer einen Dompfaff als Zeichen hinterlässt. Dieser ist ähnlich zugerichtet wie die weiblichen Opfer. Die Ermittlungen stecken fest, bis Jana Michels entführt wird. Dann endlich hat Trojan eine Spur.

Ich will ja gleich vom ersten Satz an Klartext sprechen: Ich mag das Buch nicht. Es war nicht spannend, nicht gut geschrieben, die Charaktere waren platt, die Geschichte aus anderen Geschichten zusammengeklaut. Beispielsweise ist da der erste Verdächtige namens Moll, der Schaufensterdekorateur ist. Zusammen mit dem Stehlen der Haare, erinnerte es mich sofort an den Film Maniac. Auch der allgemeine Handlungsverlauf ist so stereotypisch, dass spannende Wendungen ausbleiben.

Auch die charakterliche Beschreibung von Trojan, dessen Name ich schrecklich finde, kann da nicht viel dran ändern. Abgesehen davon, dass die Ursache seiner Panikattacken nie erläutert wird, verliert er diese auch durch die Geschichte hinweg. Frei nach dem Motto: Ich habe jetzt keine Zeit für den Scheiß. Na wenn es immer so einfach wäre.

Das Buch scheint auch so wahnsinnig schlecht recherchiert. Die angeblich gestörte Seele des Mörders ist reiner Blödsinn. Spoiler! Weil er all seine Haare in seiner Jugend verloren hat, beginnt er, sich einen Mantel aus Frauenhaaren zu bauen. Nebenbei ist er der Sohn einer Drogenabhängigen und eines Frauenschlägers. Nachdem die Mutter sich ein richtiges Leben aufbauen konnte, gab sie ihn ins Heim. Daraufhin studierte er Psychologie. Na aber hallo. :D Was ist das denn bitte für ein sozialer Aufstieg. Doch zurückgewiesen von seiner blonden Mutter und anderen Frauen, beginnt er, sie umzubringen. Ähm, genau…

Dann die Handlungen von unserem lieben Kommissar Trojan (dieser Name, ey)… das ist ähnlich, wie Alarm für Cobra 11 schauen. Nichts gegen die Serie, ab und an muss man ja mal abschalten. Aber ehrlich, in einem Roman, der ernst genommen werden will, muss man sich doch ein bisschen besser an die Realität halten. Jedes Mal, wenn er wieder völlig im Alleingang eine Tür eintrat, nur weil es sein könnte, dass da seine geliebte Jana ist, bekam ich einen innerlichen Lachkrampf.

Alles in allem kam bei mir keine Spannung auf. Tut mir Leid, Herr Bentow, aber meine Skepsis gegenüber deutschen Krimiautoren wächst weiter.

Bis bald,

Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

 

- Dieses Buch ist Buchstabe F meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -